Europas Automarkt: 5,4 Prozent mehr Neuzulassungen
Erholungskurs auf niedrigem Niveau
In Europa werden 2013 wohl so wenige Autos verkauft wie lange nicht. Immerhin scheint der Abwärtstrend gestoppt, im September wurden mehr Autos verkauft als ein Jahr zuvor.
Brüssel/Berlin - Die Menschen in Europa kaufen wieder mehr Autos: Im September wurden in der Europäischen Union 1,16 Millionen Neuwagen zugelassen, das sind 5,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dies teilte der Branchenverband ACEA in Brüssel mit.
Ein Grund zum Jubeln ist das aber noch nicht: Im bisherigen Jahresverlauf, von Januar bis September, liegt der Autoabsatz mit 3,9 Prozent im Minus. Und: Nach dem miserablen Vorjahresmonat war der September 2013 der zweitschwächste seit Beginn der Erhebungen 2003.
Die Talsohle ist erreicht
"Der Absturz ist gebremst, aber die Krise hält an", analysierte Peter Fuß, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY: "Die Talsohle dürfte nun erreicht sein, von einer Erholung ist der europäische Automarkt allerdings noch weit entfernt." Mit etwa 11,6 Millionen Neuzulassungen werde das Gesamtjahr voraussichtlich das schlechteste Jahr seit 1995. Zum Vergleich: 2007 wurden in der EU noch fast 15,6 Millionen Neuwagen zugelassen.
Immerhin gibt es Licht am Ende des Tunnels. Vor allem die lange Zeit am Boden liegenden Automärkte in den europäischen Krisenländern konnten im September kräftig zulegen. In Spanien wurden 28,5 Prozent mehr Autos verkauft als im Vorjahr, in Irland lag das Plus bei 28 Prozent, in Portugal bei 16 Prozent und in Griechenland bei 10 Prozent. Neben Italien (minus 2,9 Prozent) sanken die Verkäufe auch in Deutschland um 1,2 Prozent.
Absatz deutscher Marken steigt
Die VW-Gruppe verkaufte im September in der EU 5,4 Prozent mehr Autos als im Vorjahresmonat. Opel lag 5,6 Prozent im Plus, BMW 6,3 Prozent und Daimler 12,5 Prozent. Damit konnten die deutschen Autohersteller ihren Marktanteil in der EU ausbauen.
Im September lag er bei 37 Prozent, 2009 bei nur 31 Prozent. Der Marktanteil der französischen, italienischen und US-amerikanischen Konzerne sei in dem Zeitraum von 50 Prozent auf 42 Prozent gesunken.