Unerlaubte Rabattabsprachen bei VW und Audi?
Ermittlungen gegen Schweizer Händler
In der Schweiz wird gegen Händler der Marken Volkswagen, Audi, Skoda und Seat ermittelt. Der Vorwurf: Unerlaubte Rabattabsprachen.
Bern - Die nun untersuchten Händler und Betriebsgruppen, die Autos der Marken VW, Audi, Skoda und Seat verkaufen, sollen untereinander festgelegt haben, welche Nachlässe sie ihren Kunden auf den empfohlenen Verkaufspreis gewähren. Auslöser der Untersuchung war die Selbstanzeige eines Händlers, wie die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) am Donnerstag mitteilte.
Ob sich die Absprachen tatsächlich auf die Preise auswirkten, ist unklar. Getroffen wurden die Absprachen offenbar bei regionalen Veranstaltungen des Händlerverbands. Die Schweizer Auto-Handelsgruppe Amag hat die Absprachen nach eigenen Angaben gemeldet, sobald diese auf Konzernebene bekannt geworden seien. Die Untersuchung der Wettbewerbskommission richtet sich nun gegen "Schweizer Konzessionäre von Marken der Volkswagen-Gruppe".
Die Amag und der Händlerverband VPVW haben der Schweizer Wettbewerbskommission ihre Zusammenarbeit zugesichert. Die Behörde erwartet, dass die Untersuchung schneller vonstatten geht als üblich.
Das wäre wirklich starker Tobak, wenn sich die Vermutungen als wahr herausstellen.
Fehlen eigentlich nur noch zwei Aussagen von VW:
1. "Stand der Technik."
2."Es handelt sich um Einzelfälle."
Wenn ich das richtig verstanden habe, wurde von den Händlern getrickst und nicht vom Konzern.
Der Fisch stinkt immer vom Kopf her...😉
Korrekt.
Ansonsten: Viel Lärm um nichts Besonderes, wenn ich bei uns in der Region (Umkreis ca. 100 Km von Nürnberg) 5 Angebote von 5 verschiedenen Händlern über einen Vivaro und dann noch bei 5 verschiedenen Renaulthändlern je ein Angebot von 5 vergleichbaren Renault Trafic einhole, dann wird der angebotene Preisnachlass um +/-3 Prozentpunkte schwanken. Sind das nun Preisabsprachen oder geben alle Händler gleich beim ersten Angebot 20% Nachlass +/- 3%, weil alle Händler eh wissen, dass so ziemlich alle Kunden dank Internet (und damit allgemeiner Preistransparenz) wissen, dass die UVP ein riesiger Mondpreis ist und der Kunde bei echten interesse sowieso nochmal zum "Nachverhandeln" kommt?
Viele Grüße,vectoura
In den letzten Jahren und Monaten liest man verdammt viele Meldungen über staatsanwaltliche Ermittlungen gegen die VW-AG, einzelne Konzerntöchter und das direkte Umfeld!
Wird Zeit, dass da mal gerichtlich aufgeräumt wird! Scheint insgesamt ein recht assozialer, korrupter Laden zu sein, der sich mehr und mehr vom eigentlichen Geschäft zu kriminellen Aktivitäten hinreißen lässt!
Die AMAG hat nichts, aber wirklich nichts mit der VW AG zu tun.
Die AMAG hat die letzten Jahre mit harten Bandagen gegen EU-Reimporte gekämpft. Das waren wohl Kollateralschäden.
Ist das wirklich so überraschend ?. Wo wird das nicht gemacht? Die andern sind nur noch nicht aufgefallen. Sind schon viele Branchen aufgeflogen. Die letzten waren doch die Kartoffelheinis.😆
da braucht man nicht mal bis in die Schweiz schauen.
bei uns in Dresden ist das doch auch nicht anders.
sämtliche Händler, die am Dresdner Audi- und VW-Zentrum beteiligt sind, haben fast auf den Cent genau die gleichen Preise wenn man sich Angebote einholt.
die Erfahrung habe nicht nur ich, sondern auch viele Leute aus dem Bekannten- und Gechäftskundenkreis gemacht.
ein Verkäufer hatte sich auch mal verplappert :"wir haben doch alle die gleichen Preise.", als ich ihm mal ein besseres Angebot eines VW-Händlers von "außerhalb" vorgelegt hatte...
Die Amag wird ja auch nicht beschuldigt! Im Gegenteil, die hat ja erst diese Machenschaften gemeldet und den Stein ins Rollen gebracht!
Zitat:
"(...)Die Schweizer Auto-Handelsgruppe Amag hat die Absprachen nach eigenen Angaben gemeldet, sobald diese auf Konzernebene bekannt geworden seien.(...)"
Die Ermittlungen richten sich eindeutig gegen direkte VW-Partner!
Zitat:
"(...)Die Untersuchung der Wettbewerbskommission richtet sich nun gegen "Schweizer Konzessionäre von Marken der Volkswagen-Gruppe".(...)"
Gruß
Fliegentod
Das gibt es nicht nur bei VW.
Viele Händler tricksen. Ich bekomme das als Banker, der mit Autohäusern im Kreditgeschäft zusammenarbeitet, jeden Tag mit.
Wir hatten mal einen Toyota-Händler, der sich vom Lager Vorführfahrzeuge gegen Leihgebühr bestellt hat. Diese hat er dann häufig mit 5 - oder gar 10.000 EUR Rabatt weiterverkauft. Das ist lange Zeit nicht aufgefallen. Der Typ wurde von Toyota in den höchsten Tönen gelobt, ihm wurde gar ein neuer Glaspalast gebaut, weil seine Umsätze so toll wären, und er den meißten Absatz hatte.
Irgendwann ist die Schummelei aufgefallen. Da wollten aufmerksame Buchhalter plötzlich die ganzen Vorführwagen sehen, die er aus dem Lager hatte. 😉
Endlich, möchte man sagen!
Seit Ende 2011 war es für mich sonnenklar, dass es in der Schweiz horizontale Preisabsprachen bei VW, Audi, Skoda und Seat geben musste. Das war alles ein abgekartetes Spiel, die Preise waren überall nahezu identisch.
Dass sich jetzt ausgerechnet die AMAG als Hüterin des freien Marktes aufspielt und mit der WeKo kooperieren will, ist wenig glaubwürdig. Als Generalimporteurin hat die AMAG jahrelang echten Wettbewerb verhindert. Bewegung hat es erst gegeben, seit durch den tiefen Euro-Kurs die Parallelimporteure in der Schweiz Marktanteile gewonnen haben und zudem die Schweizer ihre VW, Audi, Skoda und Seat gleich scharenweise im europäischen Umland gekauft haben, viele davon im süddeutschen Raum.
Viel Lärm um Nichts!!!
In Deutschland kann man auch zu 5 VW Händlern gehen und Alle geben z.B. beim Kauf eines Golf VII zwischen 12-14 % Rabatt.
Das hat mit Preisabsprachen rein gar nichts zu tun, dieser Rabatt liegt einfach am Limit für die Händler.
Oder soll jetzt einer der Händler plötzlich 18 % bieten und sich wirtschaftlich ruinieren?
Rufus
Wenn es dabei keine Absprachen gibt, ist ja alles okay. Werden diese jedoch nachgewiesen, dann sieht es für die Beteiligten übel aus (und das zu Recht).