Afroamerikanerin stirbt nach Streit bei Verkehrskontrolle im Gefängnis
Erneute Rassismus-Vorwürfe gegen US-Polizei
Ein US-Polizist stoppte Sandra Bland, weil sie ihren Blinker nicht gesetzt hatte. Drei Tage später stirbt die Frau in ihrer Zelle. Mittlerweile ermittelt das FBI.
Washington - Erst eskaliert eine Polizeikontrolle wegen eines nicht gesetzten Blinkers, dann wird die inhaftierte Fahrerin leblos in ihrer Zelle gefunden: Die USA beschäftigt der Tod der 28-jährigen Sandra Bland nach einer umstrittenen Festnahme. Die Behörden veröffentlichten am Dienstag (Ortszeit) ein Polizeivideo der Kontrolle in der Region nordwestlich von Houston/Texas. Darin ist zu sehen, wie der weiße Polizist und die schwarze Frau in einen lauten Streit geraten.
Bland sei "aggressiv" geworden, beschrieb der Polizist den Berichten zufolge die Situation. Drei Tage später entdeckten Mitarbeiter im "Waller County Jail" laut Polizei die Festgenommene erhängt in ihrer Zelle. Die Bundespolizei FBI wurde um Unterstützung gebeten. Der Polizist wurde aus dem Streifendienst genommen. Die Behörden sagten, sie wollten gründlich ermitteln.
Dashcam-Aufnahme wirft Fragen auf
Die neuen Videobilder stammen von der sogenannten Dashcam im Polizeiauto. Auf den Aufnahmen sind Dialoge zwischen Bland und dem Polizisten zu hören. Er fragt nach dem Führerschein, überprüft ihn an seinem Wagen, geht zurück zur Fahrerin. Als er sie auffordert, ihre Zigarette zu löschen, wird der Ton zwischen beiden schärfer. "Ich bin in meinem Auto. Warum muss ich meine Zigarette ausmachen?", fragt Bland.
Daraufhin droht der Polizist einen Elektroschocker einzusetzen. Er holt sie aus dem Auto und legt ihr Handschellen an. Bland fragt mehrfach nach dem Anlass ihrer Festnahme. Ein Senator im Bundesstaat Texas, Royce West, bestätigte am Dienstag den Einsatz des Elektroschockers. Andere Teile der Festnahme, bei der angeblich weitere Gewalt angewendet wurde, sind auf den Bildern nicht zu sehen.
Die Polizei geht von einem Suizid aus und beruft sich auf eine medizinische Untersuchung. Die Familie und ihr Anwalt Cannon Lambert bezweifelten, dass Bland sich selbst getötet hat. Sie verlangten eine "unabhängige Autopsie". Blands Familie betonte, die Frau sei nach Texas gekommen, um an der Prairie View A&M Universität einen neuen Job zu beginnen. Das spreche gegen Suizid-Absichten.
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Ohne Satzzeichen, liest sich die Überschrift seltsam. Musste zweimal ansetzen.
Für was wird sie denn 3-Tage im Gefängnis gehalten ?!?
Gute Frage, vermutlich weil Sie den Polizisten (zumindest nach seiner Aussage) angegriffen hat (getreten). Sehen konnte man es nicht, da es auf dem Bürgersteig außerhalb der Kamera geschehen sein muss.
Also vorangehend würde man in Deutschland "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" und "Körperverletzung" anklagen. In Deutschland würde es vermutlich keinen Gewahrsam mit sich bringen...
Es gibt dort ein grundsätzliches strategisches Problem - Kontrollen mit nur 1 Polizisten !
Kommt dieser verbal/emotional in (seinen) Grenzbereich, eskaliert es, wer soll dann noch Überblick + Ruhe behalten ?!?
joh, nur einen "kurzen", falls die Identität nicht feststeht, ein fester Wohnsitz fehlt, eine Fluchtgefahr bis zur späteren Verhandlung etc.
PS: Aus anderer Perspektive zu späterem Zeitpunkt...
https://www.youtube.com/watch?v=IYim6pDZV0Y
Naja, das was Du meinst ist die Untersuchungshaft, darüber entscheidet ein Haftrichter. Aber ich denke dabei an Polizeigewahrsam.
Übrigens der Polizist hat sehr wohl so ruhig gehandelt. Er war dabei sogar recht emotionslos. Er hat die Frau mehrfach aufgefordert und wurde dabei lauter um seiner Forderung Nachdruck zu vergleichen. Ich kenne das aus dem Strafvollzug nicht anders.
@flex-didi:
Das erklärt warum sie nicht im Streifenwagen des Polizisten zu hören ist, sie wurde ja in den Wagen der Kollegin verbracht, die wenn ich das richtig deute ebenfalls Afroamerikanerin zu sein scheint.
Die Frau wurde ja auf dem Boden fixiert und ihr dann vermutlich die Handfesseln angelegt.
Joh, von deiner anfänglichen Begrifflichkeit, "Gewahrsam"*
dann weitergehend, würde sich bei meiner genannten Auflistung eine U-Haft dann aber in einer JVA anschließen.
*) wofür auf einer Polizeidienststelle entsprechende Zellen vorgehalten werden
ja, sehr viel und lauter werden, bestimmend + einfordernd. soweit hat er das alles auch korrekt gemacht. aber es eskaliert halt wegen ihrer ignoranz und er hätte (oder hat ?) es auch wohl auf den taser dann weiter gesteigert.
ich meinte das auch nicht zwingend auf diesen fall. sondern was man noch alles schon über solche dashcams an verkehrskontrollen sah. bis zur schußabgabe !
https://www.youtube.com/watch?v=KYTqPJvW18s
joh, die unterstützungs-einheit (incl. abschlepper sehr schnell hinzukommend !) nimmt sich dann wohl im weiteren ihrer an.
die (Afro)Polizistin wohl denn auch für die körperliche Kontrolle (fast) unabdingbar.
Wie kann dir die Polizei verbieten in deinen Auto zu rauchen. Auch lag gegen diese Frau soweit aus dem Artikel zu lesen nichts vor. Warum sollte sie aussteigen. Wenn ich die Kommentare hier lese wird mir schlecht. Ich hoffe einer von euch kommt mal an solch knüppelgeilen Cop und knallt euch mal ordentlich eine vor den latz.
@flex-didi:
So ist der Ablauf, erst Gewahrsam bei der Polizei, dann ggf. Vorführung beim Haftrichter und dann U-Haft in einer UHA.
Natürlich kann die Staatsanwaltschaft nach einer ersten Prüfung auch das Gewahrsam aufheben, dann wird die Person direkt entlassen.
Übrigens, Besonderheit in Hamburg. Die Polizei verfügte bis vor kurzem über kein Polizeigewahrsam, die Festgenommenen wurde direkt in die UHA (Untersuchungshaftanstalt) überstellt.
Nun ich den USA und hier unterscheidet sich das Vorgehen wenig, nur wird es hier nicht so konsequent umgesetzt.
Der Polizist hat eigentlich nach Lehrbuch gehandelt.
1. Seine Forderung verbal auch mit Nachdruck anbringen
2. Unmittelbaren Zwang androgen
3. Unmittelbaren Zwang anwenden, dabei...
4. Die Person aus dem Fahrzeug entfernen (es könnten Waffen versteckt sein)
5. Versuchen deeskalierend einzuwirken, ggf. Person fixieren oder fesseln.
Also alles so wie es sein soll in solchen Fällen. Unabhängig davon, ob es eine Frau ist, oder welche Hautfarbe sie besitzt.
Der Fehler der Fahrerin lag einzig darin, den Anweisungen des Beamten nicht Folge zu leisten und damit die Eskalation in Bewegung zu bringen. Das hätte sie jederzeit vermeiden können.
Was später zu ihrem Tod führte ist ja nicht nachzuvollziehen, aber der Polizist hat richtig gehandelt, auch wenn das für unsere Augen ungewöhnlich hart ist. Aber auch er will Abends zu seiner Familie heimkehren...
@Stefan0512:
Ich hätte damit kein Problem, weil ich hier keinen knüppelgeilen Cop sehe, ich würde Folge leisten und hätte hinterher die Möglichkeit mich darüber zu beschweren.
Im Rahmen einer polizeilichen Maßnahmen an/mit Dir zur Eigensicherung !
Er war noch weiterhin mit ihr in der Kontrollmaßnahme.
Dazu kann er auch das Aussteigen verlangen, um sie in Augenschein zu nehmen, das Fahrzeug,...
Sollte irgendwas davon sich als unberechtigt herausstellen, die Frau Zweifel daran hegen - dann kann sie danach alles rechtliche einleiten.
ABER nicht während der Maßnahmen, die insofern auch bis dahin zumutbar waren !
Das zeigt nur, dass du es nicht verstanden hast - dir selbst in deiner Uneinsichtigkeit womöglich solches Szenario drohen könnte !