Peinliche Panne: Autobahnbrücke an falscher Stelle gebaut
Erst vermessen, dann verbaut
45 Zentimeter daneben ist auch vorbei. Beim Bau einer Autobahnbrücke in Nordrhein-Westfalen ist den Verantwortlichen ein teurer und recht peinlicher Fehler unterlaufen.
Hamm/Gelsenkirchen - Eine peinliche Panne ist der Straßenbauverwaltung in Nordrhein-Westfalen beim Ausbau der Ost-West-Autobahn A2 unterlaufen. Sie baute bei Hamm eine Brücke über die A2 an der falschen Stelle. Der Bau ging mit einer Abweichung von 45 Zentimetern zwar nur knapp daneben, dennoch musste die Autobahn auf einem 600 Meter langen Teilstück angepasst werden. Der Bundesrechnungshof deckte das 600.000 Euro teure Malheur auf. Ursachen waren Messfehler und mangelnde Kontrolle.
Zunächst blieb die Panne in dem am 17. November vorgestellten Bericht weitgehend unentdeckt. Die Rechnungsprüfer hatten das Versagen der Ingenieure unter der schmeichelhaften Überschrift "Straßenbauverwaltung hat die Organisation der Vermessung verbessert" beschrieben. Die örtliche Tageszeitung "Westfälischer Anzeiger" erkannte jedoch das eigentliche Thema.
Errichtet wurde die Brücke während des sechsspurigen Ausbaus der A2 am Kamener Kreuz in den Jahren von 2008 bis 2012. Als die damaligen Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) für den Bund und NRW-Kollege Harry Voigtsberger (SPD) das letzte Ausbauteilstück Anfang 2012 offiziell freigaben, war der Fehler den Verantwortlichen längst bekannt.
naja, eine verschwenkung auf den standstreifen und gut is 😆
Eben. Was hätte es genutzt, wenn die Brücke ohne Seitenverschiebung aber um 90° gedreht gebaut worden wäre, oder 300 Meter weiter auf dem Acker. Alles fast perfekt gelaufen. 😆
Grüße vom Ostelch
Mich wundert da gar nichts mehr. Grundlegende Tugenden deutscher Ingineurskunst mit Füßen getreten, tja, bei mangelnder Bildung da bleibt halt was auf der Strecke.
Einfach mal eine Selbstkontrolle, schadet nichts und mal drüberschauen, ob die Rechen- und Messergebnisse schlüssig sind. Bei den Hilfsmitteln heutzutage, sollte das kein Problem darstellen.
IMHO wird das noch schlimmer ....
Wer viel misst, misst Mist, zuwenig- auch Mist.
Zum Glück vermessen sich auch mal andere... nicht nur ich 😆
Aber Dank GPS Vermessung etc. sollten solche Fehler eigentlich der Vergangenheit angehören.
Hat GPS nicht eine Messtoleranz von bis zu 3 Metern? Hier geht es doch um wenige Zentimeter.
Jein, in der Vermessungstechnik findet es dennoch Anwendung durch raffinierte Koppelung.
Siehe Kapitel 3: http://www.leica-geosystems.de/.../GPSBasics_de.pdf
Aber wenn woanders die SMART-Bombs fliegen, wird ja auch gerne mal die Unschärfe für den Collateral-Bereich angehoben ;-)
Aus diesem Grund gibt es Korrekturdaten.
Über solche Kleinigkeiten, wie 45cm daneben zu liegen kann ich nur lachen.
Als in den 70er Jahren die A61 gebaut wurde hat man eine Brücke mitten in die Widnnis gesetzt, die niemand braucht und dafür eine notwendige Brücke über die Bundesstraße 7 zwischen Viersen und Dülken vergessen, was dann zu einer längeren Verzögerung der Freigabe der A61 geführt hat. Die sinnlose Unterführung wird seit dem als gut ausgebauter Geh- und Wanderweg benutzt.
Die Methode hat sich also in NRW nicht geändert, aber die Genauigkeit hat sich seit dem erheblich, und zwar auf 45cm, verbessert.
na ja, dort wo gearbeitet wird , passieren halt fehler. bei gewissen berufen hat aber ein solcher fehler gravierende folgen.
Wie rücksichtsvoll, dass von einer "Panne" die Rede ist, anstatt von "zu blöd zum sch..." 🙄
Eine Abweichung von einem halben Meter ist beachtlich. Wurde keine Laser-Vermessung durchgeführt?
Ich wüßte gar nicht erst wie so eine Brücke vermessen würde.
Meine Toleranz wäre: Hauptsache die Himmelsrichtung stimmt.
Ich finde solche Fehler immer wieder erheiternd. :-)
@Rolf1957 danke sehr. Du hast mich animiert nach noch mehr solchen Bauwerken wie in deinem Beispiel zu suchen.
Nach dem Titel hatte ich mir spannenderes wie nur 45cm Versatz erhofft (Stichwort Pannenstreifen).
Post Scriptum: Jetzt weiß bzw. verstehe ich wieso eine recht gerade Strecke so krumm gebaut wurde (Geographisch wäre genug platz - für einmal, in der unebenen Schweiz - für eine Bolzengerade Strecke gewesen)
Was hat das zwingend mit Laser zu tun, (?!?), es ist nur der optischen Peilung dienlich. Es kommt auf die Fixierung/Meßpunkte im Koordinatensystem an.
Im übrigen hatte ich auch mal eine Vermessungsübung mit einem Laser-Theodolit, bei Nebel im Vogelsberg - entsprechend mies bis gar nix ging da ;-)