Volkswagen-Pressekonferenz: Umbau, aber keine Revolution
Erste Worte der neuen Spitze
Am Freitag fand die erste Pressekonferenz mit dem neuen Steuermann des Volkswagen-Konzerns, Herbert Diess, statt. Dem Konzern steht ein massiver Umbau bevor.
Wolfsburg - Der neue Vorstandschef Herbert Diess will den weltgrößten Autobauer Volkswagen im Wettkampf mit der Konkurrenz schneller zu einem echten Mobilitätskonzern umbauen. Das Unternehmen müsse noch mehr Tempo aufnehmen und deutliche Akzente bei Elektromobilität, Digitalisierung und neuen Dienstleistungen setzen, sagte der Manager am Freitag in Wolfsburg. Eine "Revolution" aber sei nicht geplant. Diess geht es nach eigenen Worten um eine entschlossene Weiterentwicklung, die er mit großer Machtfülle angeht.
Am Donnerstagabend hatte der VW-Aufsichtsrat nach einer Sitzung bekanntgegeben, dass der bisherige Leiter der Kernmarke VW Pkw die Führung des gesamten Konzerns übernehmen soll. Vom mächtigen Betriebsratschef Bernd Osterloh bekam Diess Rückendeckung. Der neue Chef erhält einen Fünf-Jahres-Vertrag.
Der 59 Jahre alte frühere BMW-Manager Diess verantwortet künftig zusätzlich die Konzernentwicklung und -forschung. Außerdem lenkt er die Fahrzeug-IT - also alles rund um Vernetzung des Autos. Zugleich führt Volkswagen neue Markengruppen ein. Laut Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch soll die Neuordnung die Entscheidungen innerhalb des riesigen Autokonzerns beschleunigen und Strukturen verschlanken.
Volle Untersützung von Osterloh
Osterloh, der im Rahmen des Sparprogramms "Zukunftspakt" noch Kritik an Diess geäußert hatte, kündigte nun die volle Unterstützung der Arbeitnehmerseite an. Er begrüße es ausdrücklich, dass der Konzern und die Marke VW Pkw wieder in Personalunion geführt werden sollen, schrieb Osterloh in einem Brief an die Belegschaft.
Er würdigte die Arbeit von Ex-Chef Matthias Müller. Dieser habe Volkswagen in der Abgas-Affäre erfolgreich durch die schwerste Krise der Konzerngeschichte gesteuert. Müller wandte sich ebenfalls an die Mitarbeiter. Er sei froh, dass es bei der Neuausrichtung Erfolge gebe - mit weniger Hierarchie und der "Strategie 2025" unter anderem zur E-Mobilität.
Volumen, Premium, Super Premium
Neu eingeführt werden nun die einzelnen Markengruppen "Volumen" (VW, Skoda, Seat, leichte VW-Nutzfahrzeuge), "Premium" (Audi) und "Super Premium" (Porsche, Bentley, Bugatti und perspektivisch Lamborghini). Dazu kommen die Einheiten Beschaffung und Komponenten sowie Finanzdienstleistungen. Für die Nutzfahrzeug-Einheit Truck & Bus sollen Voraussetzungen eines Börsengangs geschaffen werden. Auch diesen Schritt unterstützen die Betriebsräte. Pötsch betonte, dass der Konzern bei einem möglichen Börsengang aber das Sagen über die Sparte behalten wolle. Beschlossen sei dieser aber noch nicht.
Aufsichtsratschef Pötsch sagte: "Dr. Diess hat bei der Marke Volkswagen erfolgreich bewiesen, mit welchem Tempo und welcher Konsequenz er tiefgreifende Transformationsprozesse umsetzen kann." Daher sei er für das Amt des Konzernchefs "prädestiniert" gewesen. Es war Diess gelungen, die Effizienz der im Vergleich zur Konkurrenz lange Zeit ertragsschwachen Kernmarke zu verbessern.
Prüfung von Randbeteiligungen
Diess will den Wert von Randbeteiligungen für den Konzern ausloten und sie gegebenenfalls verkaufen. Man werde Optionen für nicht zum Kerngeschäft gehörende Teile prüfen. Dazu gehöre die Motorradmarke Ducati, deren Verkauf in der Vergangenheit am Widerstand im Aufsichtsrat gescheitert war. Schon Müller hatte die Prüfung von Randbereichen angestoßen.
Die Autobranche ist mitten in einem umfassenden Wandel hin zu alternativen Antrieben, mehr Vernetzung und autonomem Fahren. Diess löst Müller mit sofortiger Wirkung ab. Die Aufseher beschlossen auch weitere Personalien: Gunnar Kilian, bisher Generalsekretär im Betriebsrat und enger Vertrauter Osterlohs, wird Personalvorstand und damit Nachfolger von Karlheinz Blessing. Dieser steht für die Dauer seiner Vertragslaufzeit als Berater zur Verfügung. Zugleich rückt Porsche-Chef Oliver Blume in den Konzernvorstand auf.
*****
In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten.
Quelle: dpa
Auch wenn etwas (zu) träumerisch: Bitte ein weiteres Cabrio neben dem T-Roc Breeze, gerne ein Ibiza/Polo Cabrio, dazu den 1.5 TSI, fertig 😉
Der Neue scheint erkannt zu haben, daß der Konzern einigen Ballast mit sich herumschleppt, den man eventuell gewinnbringend verkaufen könnte...
EURO6d-TEMP sollte als 1. Amtshandlung markenübergreifend für alle in Produktion befindlichen PKW-Modelle umgesetzt werden - und zwar schnellstens und nicht erst zum verpflichtenden Einführungszeitpunkkt 01.09.2019.
Hat er sich zum Thema EURO6d-TEMP schon geäußert? 😕
Der Aufwand für die Umstellung auf EURO6d-TEMP kommt einer großen Modellpflege gleich. Bei BMW gibt es dafür teilweise planmäßige Produktionsunterbrechungen.
Über das Umstellungstempo der laufenden Produktion auf EURO6d-TEMP spricht zur Zeit kein Hersteller.
Oh, weißer Rauch, verkündet es dem Pöbel (am besten in jeder zweiten News) 😆
Was hat die neue Spitze denn als erstes gegessen? Und hat sie danach ein Bäuerchen gemacht?
Volvo müsste so ziemlich mit der Umstellung fertig sein....😉
Allen sei gedankt, die durch ihre Tatkraft, ihr Engagement, ihre Leistungen unseren verlogenen Mafialaden zu dem werden ließen, was er seit Erscheinen des KdF Wagens geworden ist: Ein Grundpfeiler des moralfreien Kapitalismus weltweit.
Traust du dem Wolfsburger Konzern hierbei keine Vorreiter-Rolle zu?
Die ersten Worte erfolgten wahrscheinlich, nachdem man zuvor erst lange gelacht hat über die Naivität der werten Kundschaft, die sich in " Nibelungentreue" vor dem Konzern verneigt und in masochistischer Unterwerfung die Kohle aus dem Geldbeutel ziehen lässt...
Aber es werden immer mehr, die merken, dass es ein Leben jenseits von TPis', Softwareupdates und Werkstattaufenthalten gibt. Dem Rest empfiehlt sich eine gute Rechtschutzversicherung....
Hoffentlich hat er ein bisschen Ahnung davon, wie man bessere Abschalteinrichtungen einpflanzt und nicht so was simples, was letztendlich aufgeflogen ist. Dann wäre er seinem Posten würdig 😊
+1
Leitung Marke, Konzern, Forschung und IT. Na Donnerwetter, der Kerl kann ja alles.
Da werden die nächsten VW Modelle wohl fliegen können.
Mensch, jetzt lasst doch Ducati endlich mal in Ruhe!
Die sollen im Konzern bleiben und gut 😊