VW Amarok V6 TDI Facelift 2016: Sitzprobe, Innenraum, Details

Erster Kontakt mit dem Amarok V6

Constantin Bergander

verfasst am Fri May 20 08:00:45 CEST 2016

Im September 2016 startet der überarbeitete VW Amarok: Zum Facelift gibt es V6-TDI-Motoren und extra Komfort im Innenraum. Wir saßen im Neuen.

Update für den VW Amarok: Der Pick-up bekommt zum Facelift V6-Motoren
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge

Berlin – Mehr Lifestyle im Nutzfahrzeug. Klingt seltsam, kann aber klappen. VW verspricht: Nach dem Facelift macht der Amarok mehr Sinn und Zweck. Mit einer Tonne Zuladung auf der 2,52-Quadratmeter-Pritsche soll er weiterhin 45-Grad-Steigungen hinaufklettern, die Anhängelast liegt jetzt bei bis zu 3,5 Tonnen. Bisher waren es 3.200 Kilo.

Dafür bekommt der VW-Pick-up mehr Power. In Deutschland fliegen die Vierzylinder aus dem Programm. Sie werden von V6-TDI-Motoren ersetzt. Das Spitzenmodell leistet 224 PS und 550 Newtonmeter Drehmoment. Bisher war er maximal 180 PS und 420 Newtonmeter stark. Seine großen Muskeln verpackt der Amarok ab dem Facelift im September 2016 in einer hübscheren Hülle.

Erste Sitzprobe im VW Amarok Facelift

Erste Sitzprobe im neuen Amarok: Bequeme Sitze und neue Infotainmentsysteme
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Die Nutzfahrzeuge-Tochter von VW verleiht dem Pick-up dafür einen Hauch SUV-Optik. Nicht zu viel, der Amarok soll kein Bordstein-Kraxler vor der Prenzlauer-Berg-Kita werden. Aber genug, um sich wohler zu fühlen. Eine Zwischenstufe zwischen rustikal und bequem also. Feste Materialien und weiches Leder, Lampenbügel und Touchscreen-Navi.

An vielen Stellen fühlt sich der Amarok nach wie vor wie ein Arbeitstier an. Die Türen fallen schwer und blechern ins Schloss, das Armaturenbrett ist härter als in einem Golf. Dafür stehen bequeme Sitze mit elektrischer Verstellung und feinem Bezug in der Aufpreisliste. Lenkrad mit Schaltwippen und Automatik-Wählhebel kommen aus dem Pkw-Regal, das Infotainmentsystem stammt aus der aktuellen Generation. Grobe Spielereien wie ein digitales Cockpit gibt es nicht, dafür einen großen Bordcomputer.

Beim ersten Probesitzen fühlt sich der Amarok ziviler an als bisher, mehr nach Landstraße als nach Kiesgrube. Beim Rütteltest knarzt und knackt das Vorserienmodell nicht, vorn sitzt es sich gut und bequem. Auf der Rückbank wird es für Großgewachsene an den Knien etwas eng, mit Rücksicht vom Fahrer bleibt aber genug Platz.

Drei V6-Motoren und mehr Ausstattung im Amarok

Keine Vierzylinder mehr im Programm: Im Amarok gibt es nur noch V6-Motoren
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Zum Marktstart bietet VWN den Amarok mit der Sonderausstattung „Aventura“ an. Bi-Xenon-Scheinwerfer, Klimaautomatik, 20-Zöller, elektrische Ledersitze, Parkhilfen mit Kamera und das große Navi gibt es serienmäßig. Unser Testwagen hatte zusätzlich nur ein Schienensystem auf der Ladefläche, den Lampenbügel und eine mechanische Differenzialsperre an der Hinterachse an Bord. Letztere durften wir noch nicht ausprobieren – die erste Fahrt folgt im Juni.

Zu den Preisen des neuen Amarok sagt VW noch nichts. Vermutlich wird es die Version mit Einzelkabine in Deutschland nicht mehr geben – sie verkaufte sich schlecht. Der 3,0-Liter-V6-TDI im Basismodell leistet 163 PS. Mit vergleichbarer Ausstattung wird sich am Preis voraussichtlich wenig tun, absolut rechnen wir mit einer Preiserhöhung von rund 1.000 Euro. Aktuell startet der Amarok mit Doppelkabine bei 29.488,20 Euro.

Zu den Fahrdaten nennt VW ebenfalls noch keine Details. Bekannt ist bisher, dass es den V6 TDI in drei Ausbaustufen geben wird: Mit 163, 204 und 224 PS. Die stärkste Version verbraucht laut NEFZ 7,6 Liter pro 100 Kilometer. Rechnerisch wird die Höchstgeschwindigkeit (ohne Lampenbügel) bei etwa 190 km/h liegen.

VW Amarok Facelift: 3,0-Liter-V6-Motoren mit 163 bis 224 PS
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge

Überarbeiteter V6-TDI von Audi

Der Sechszylinder-Diesel im Amarok stammt von Audi, VW setzt ihn bereits im Touareg ein. Für den Einsatz im Nutzfahrzeug haben die Ingenieure den Motor überarbeitet. Er leistet weniger als in SUV und Pkw, wird dafür aber belastbarer. Dafür bekam er eine größere Ölwanne, eine neue Ölpumpe, optimierte Zylinderköpfe, Kolben und eine überarbeitete Abgasrückführungsperipherie. Außerdem änderten die Entwickler diverse Flansche, Leitungen, Riemen, Schrauben, Halter und Rohre.

Der Motor sitzt weiterhin längs im Chassis, gekoppelt an eine Achtgang-Automatik oder ein Sechsgang-Schaltgetriebe. VWN bietet Hinterradantrieb, zuschaltbaren oder permanenten Allradantrieb an. Weitere Daten zum Auto erwarten wir in den kommenden Wochen.

Am Blech ändert sich nichts, darunter aber viel. Zum Start gibt es ein Sondermodell mit 20-Zöllern
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Erste Sitzprobe im neuen Amarok: Bequeme Sitze und neue Infotainmentsysteme
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Hinten wird es bei großen Mitfahrern eng an den Knien
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
VW Amarok Facelift: 3,0-Liter-V6-Motoren mit 163 bis 224 PS
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Im Sondermodell Aventura gibt es Bi-Xenon serienmäßig
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
VW verkauft den Amarok mit Hinterrad- oder Allradantrieb
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Der Lampenbügel auf dem Dach kostet Aufpreis
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Keine Vierzylinder mehr im Programm: Im Amarok gibt es nur noch V6-Motoren
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Der 3,0-Liter-V6-TDI ohne Abdeckung: Neue Köpfe und Kolben, der Lader sitzt hinten im Motorraum
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Neues Cockpit mit Pkw-Atmosphäre. Etwas Nutzfahrzeug-Flair bleibt trotzdem
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Das aktuelle Infotainmentsystem mit Smartphone-Anbindung im neuen Amarok
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Die Ladefläche misst 2,52 m² und packt eine Tonne Ladung
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Preise nennt VW Nutzfahrzeuge noch nicht
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge
Die Anhängelast des Amarok steigt zum Facelift auf 3,5 Tonnen
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge