Volvo: Elektroautos aus China für die Welt
Erster reiner Strom-Volvo ab 2019
Der Autohersteller Volvo will ab 2019 seinen ersten vollelektrischen Pkw auf den Markt bringen. Gebaut wird das neue Modell in China - auch für Amerika und Europa.
Köln - Volvo wird ab 2019 Elektroautos für den Weltmarkt produzieren. Und zwar nicht in der schwedischen Heimat, sondern in China. Dies gab der schwedische Autobauer auf der Auto Shanghai (21. bis 28. April) bekannt. Technisch werden die Autos auf der kompakten Modular-Architektur CMA basieren. Diese Plattform wird auch die Geely-Schwestermarke Lynk & CO verwenden. Der geplante Produktionsstandort für das kompakte Volvo-Elektroauto ist das Werk Luqiao im Südosten Chinas.
Neben einem kompakten E-Modell will Volvo außerdem ein rein elektrisches Fahrzeug auf der skalierbaren Produkt-Architektur SPA entwickeln. Auf dieser für größere Baureihen vorgesehenen Plattform basieren unter anderem die Modelle XC60/90 und V90/S90.
Bis zum Jahr 2025 planen die Schweden, weltweilt eine Million elektrifizierte Fahrzeuge abzusetzen. Neben rein batterieelektrischen Autos fallen darunter auch Modelle mit Plug-in-Hybridantrieb.
Die Wahl Chinas als Produktionsstandort sieht Volvo-Chef Hakan Samuelsson als logisch an, denn dort arbeite die Regierung gezielt an Maßnahmen zur Luftverbesserung: "Volvo unterstützt den Ruf der chinesischen Regierung nach sauberer Luft. Er deckt sich mit unseren eigenen Werten der Umweltverträglichkeit, Qualität und Sicherheit", lässt sich der Volvo-Chef in einem Statement zitieren.
Quelle: SP-X
Bin gespannt. Hoffentlich ist sich Volvo bewusst, dass sie einen Ruf als Qualitätsmarke zu verlieren haben.
Da bin ich mal gespannt, wie das ausgeht. Auch dürften die Produktionskosten und der Transport um die halbe Welt eine Wörtchen mitreden. Da sicherlich die Löhne vor Ort steigen werden, kann es auch sein, das die Rechnung nicht aufgeht, und man wieder in Europa produziert, was ökologisch sinnvoller wäre. Schau'n mer mal
Die Jahre um die Jahrzehntwende werden sehr spannend.
Der Ansatz, in China zu produzieren, ist verständlich. Da werden die Zellen gebaut. Und da ist der Markt.
In China wird schon lange nicht mehr nur billig produziert.
Vor 40 Jahren gab es die gleichen Statements zu japanischen Autos, vor 20 dann zu koreanischen. In Europa und den USA wurde jeweils darüber gelacht.
Heute lacht keiner mehr von denen über die koreanischen oder japanischen Hersteller.
Naja - noch werden ja alle Volvos, die in Europa verkauft werden, auch in Europa produziert ... Das kann man ja von vielen "europäischen" Herstellern schon länger nicht mehr behaupten (USA, Mexiko, Südamerika, Türkei ...)
Das das mit der Einführung der E-Fahrzeuge bei Volvo dann anders werden wird, damit wird man sich wohl abfinden müssen. Wenn man die E-Fahrzeuge an einem Standort für alles Märkte fertigen will, dürfte China schon Sinn machen - dort wird wohl vorerst auch der Schwerpunkt des Absatzes für diese Fahrzeuge liegen ...
Ich bin gespannt, was das für Folgen für den Markt haben wird. Dass die Qualität leiden wird, denke ich nicht. Der Schritt ist für Volvo mehr als nur verständlich, nur werden einige potentielle Kunden wohl abgeschreckt werden vor dem "Made in China"-Hintergrund... Und sich dann das "Made in Germany"-Premiumfahrzeug auswählen, das in Osteuropa oder Südamerika zusammengebaut wird.
Klar ist es günstiger in China zu fertigen und rund um den Globus zu verschiffen. Die Verschiffungskosten für ein Auto sind für Großkunden gar nicht mal so hoch. Am Kaufpreis des Autos werden sie sowieso noch ZUSÄTZLICH dazu gerechnet, nennt sich ja auch so schön sowas wie "Lieferkosten" oder so ähnlich. Wenn man für ein Fiat Ducato aus Italien 950€ zahlen muss, sind die knapp 1000 EUR aus China ein Schnapper! 😉
Dazu günstigere Materialpreise (China ist schon fast Monopolist bei manch "seltener Erde" und kann die Preise im Export diktieren, im Inland aber Dumping betreiben) und der menschliche Faktor ist noch immer günstig. In den Ballungszentren steigen sie aber in den Städten wohnen ja nicht nur Stadtbürger sondern auch genug Wanderarbeiter, die für 400€/Monat ihre Familie im Westen Chinas komplett versorgen können.
@CentaXx: Ein Premiumfahrzeug aus Osteuropa (zwecks Wohlstand innerhalb der EU, Aufbau Ost etc.) ist mir allerdings lieber als eines aus China, auch wenn ich auch letzteres nicht ausschließen würde, wenn mir das Fahrzeug an sich gefällt und der Preis stimmt.
Letztendlich verdienen auch daran deutsche Zulieferer etwas. Die reine Produktion übernehmen sowieso immer mehr Maschinen. Trotzdem wird spannend sein zu sehen, ob die Strategie von Volvo aufgeht. Bisher hat sich meines Wissens noch kein Premiumhersteller an China als Produktionsort für Fahrzeuge für den außerchinesischen Markt gewagt. Konsumentenentscheidungen sind nicht immer rational.
@topic: Was mich etwas wundert ist, dass der Akku in den hinteren 2/3 nicht die volle Fahrzeugbreite ausnutzt wie das bei anderen E-Plattformen der Fall ist (MEB, EVA, Tesla, GM,...)!?
Cadillac lässt den CT6 PHEV in China fertigen. Der Volvo S90 soll jetzt auch aus China kommen.
Ersetze China durch Südafrika (Mercedes, VW), die USA (BMW, Mercedes), Mexiko (Audi) oder ein anderes Land außerhalb der EU und die Liste wird sehr lang. Diese Produktionsstandorte tragen genauso wenig zum "Aufbau Ost" oder einer anderen Entwicklung innerhalb der EU bei.
Nicht ganz ...der neue S90 wird bereits komplett für den Weltmarkt in China produziert. Eine Produktion in Schweden, zumindest von der Limousine, findet nicht mehr statt. Soweit ich weiss wird dort aber noch der neue V90 produziert.
Das ist mir bewusst, allerdings sind sie trotzdem akzeptierter als Fahrzeug-Produktionsstandort als China, welcher in den Köpfen doch gerne mit schlechter Fahrzeugqualität verbunden ist. Die Frage ob das gerechtfertigt ist oder nicht, bleibt davon unberührt. Wie gesagt...Konsumentenentscheidungen sind nicht immer rational. Den meisten Kunden wird es aber letztendlich egal sein...
Angeblich ist nur ein deutsches Fahrzeug ein gutes Fahrzeug. In Foren versteht sich. Draußen werden andere Entscheidungen getroffen. Die SUV aus den USA oder auch der Q5 aus Mexiko finden deshalb nicht weniger Abnehmer. Niedrige Leasingraten zählen.
China würde nichts ändern und ich bezweifle, dass ein Großteil der Käufer den Produktionsstandort des eigenen Fahrzeugs kennt. Gerade ABM lebt vom Image des deutschen Herstellers, also wird auch nicht hinterfragt.
Durchaus sinnvoll, der spielt in Europa auch ne deutlich größere Rolle als die Limo.
Ich will hier auch China gar nicht schlecht machen, nur ist Volvo halt für seine Haltbarkeit und Sicherheit bekannt. Das muss so bleiben, dann kauft sich auch der Biolehrer wieder nen Volvo. (Nein, bin kein Biolehrer, hab trotzdem einen - hat die Mitbewerber durch ähnliche Qualität bei besserem Design geschlagen 😉).
Aber gut, die haben die Expertise der Schweden, wenn sie deren QA einführen, wird schon alles gut sein. So richtiger Schrott wurde da ja bisher nur von den eigenen Marken für den eigenen Markt produziert. Erinnert sich noch einer an diesen X3-Klon, der nach 3 Jahren ausgesehen hat, als hätte er 20 Jahre im Sumpf gelegen? 😉.
Laut aktueller Umfrage der Autozeitung zur Qualität ist diese bei Volvo nicht mehr so dolle. Mit keiner anderen Marke sind die Fahrer so oft liegengeblieben wie mit Volvo.