Neuer Nissan Leaf
Es bleibt spannend
Noch immer können E-Autos die Massen nicht elektrifizieren. Auch die Absatzzahlen des Nissan Leaf enttäuschen bislang. Ob die neue Version daran etwas ändern kann?
Oslo - Mit bislang 58.000 Einheiten ist der Nissan Leaf das meistgebaute Elektroauto der Welt. Dennoch hinkt er den Absatzzielen von Nissan massiv hinterher. Diese Schieflage soll eine neue Version wieder gerade rücken und den Stromer ab Juni aus seiner Verkaufsstarre rütteln.
Nissan spricht selbst von einer neuen Generation des Leaf. Doch trotz 100 Modifikationen ist er keine echte Neuauflage. Dafür wird er künftig in Europa gebaut (für die hiesige Kundschaft) und fährt sich viel europäischer als die bisher aus Japan gelieferten Batterieautos.
Hinzu kommt die gestiegene Alltagstauglichkeit. Diese verdankt der Leaf der von 175 auf 199 Kilometer erhöhten Reichweite, einer energiesparenden Wärmepumpe für Heizung und Lüftung, höhenverstellbaren Sitzen und einem größeren Kofferraum.
Ein wenig mehr Luxus
Die bisherige Einheitsausstattung wurde abgeschafft. Stattdessen gibt es drei verschiedene Linien mit zusätzlichen Luxusfeatures wie Ledersitzen, einem Bose-Soundsystem sowie einem sieben Zoll großen Monitor für die Navigation und die vier verbauten Kameras.Wichtigstes Verkaufsargument für den Leaf ist jedoch der Preis. Der sinkt von 33.990 auf 29.690 Euro für die neue Basisversion Visia. Dafür müssen die Kunden mit Halogen- statt LED-Scheinwerfern vorlieb nehmen und mit Stahl- statt Leichtmetallrädern über die Straßen rollen. Mit geleaster Batterie kostet der Leaf sogar nur 23.790 Euro, dazu kommt eine monatliche Batteriemiete von mindestens 79 Euro.
Die Preissenkung ist bereits die dritte für den hierzulande erst seit einem Jahr verfügbaren Stromer. Die Preisdifferenz zu anderen Kompaktklassemodellen mit Dieselmotor schmilzt mit ihr auf 2.500 bis 3.000 Euro, sofern die Batterie gemietet wird. Plug-in-Hybride wie der Toyota Prius kosten etwa 7.000 bis 13.000 Euro mehr. Noch größer ist der Preisunterschied zu Elektroautos mit Reichweitenverlängerung wie dem Opel Ampera.
Auch bei den Energiekosten können Leaf-Fahrer sparen. Nissan kalkuliert in Europa durchschnittlich mit etwa 2,60 Euro pro Batterieladung. In Deutschland liegen die Kosten je nach Vertrag und Ladezeit zwischen 3 und 6 Euro. Auch damit läge der Preis für 100 Kilometer unter dem eines ähnlich starken Diesels.Lautloser Ampelsprint
Seine eigentliche Trumpfkarte spielt der 109-PS-Leaf beim Tritt aufs Gaspedal aus. Das satte Drehmoment von 254 Newtonmetern aus dem Stand heraus lässt beim Ampelsprint schon mal Porsche-Fahrer zurückfallen. Die fast lautlose Beschleunigung könnte immer aufs Neue verblüffen, würde der Leaf nicht bis Tempo 30 Passanten durch kurze Pfeiftöne warnen.
Auch die Sprintzeit kann sich sehen lassen: 11,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 144 km/h genügt zumindest zum Mitschwimmen im Autobahnverkehr.
Ecomodus und Fahrprogramm B
In der Regel reagiert der Leaf spontan auf jeden Gaspedalbefehl. Das ändert sich jedoch mit dem Ecomodus, der die Gaspedalkennlinie zugunsten einer größeren Reichweite verändert. Dann nimmt der Batterie-Nissan Beschleunigungsbefehle nur noch zäh und lethargisch an.
Neben dem Ecomodus bietet der überarbeitete Leaf auch ein sogenanntes Fahrprogramm B, das die Reichweite durch eine gesteigerte Bremsenergierückgewinnung erhöht.
Mit viel Platz vorn wie hinten und sehr sorgfältig verarbeiteten Materialien, die europäischer wirken als etwa im Toyota Prius Plug-in, ist der Leaf ein echtes Familienauto. Wäre da nicht der angespannte Blick auf die Reichweitenanzeige, stünde einem gemütlilchen Ausflug an den See nichts mehr im Weg.
Technische Daten Nissan Leaf
- Motor: Elektromotor
- Leistung: 109 PS
- 0 - 100 km/h: 11,5 s
- Höchstgeschwindigkeit: 144 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,45 x 1,77 x 1,55
- Kofferraum: 370 bis 720 l
- Preis: 29.690 Euro
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Quelle: spx
Man sagt eher "die Massen elektrisieren", nicht elekrifizieren.
Naja Modifikationen sind schön, Reichweite erhöhen ist auch gut, Fortschritt ist immer gut.
Aber gibts das auch in schön? Der ist und bleibt hässlich, das will doch keiner, der Prius ist ja schon schlimm, aber der Leaf setzt doch allem die Krone auf. Wundert mich nicht das es kaum Abnehmer für diesen Wagen gibt.
ganz schön hässlich...
Ja hässlich ist er, aber laut einem Arbeitskollegen soll sich der alte Leaf aber auch schon ganz gut fahren im Vergleich zu so manchem anderen Elektroauto und er hat normal ein Z4 Coupe also bisschen Anspruch ist schon da 😉
o
och nö was soll denn der Unsinn... ein Motorgeräusch-Simulator bei Schrittgeschwindigkeit (z.B. Supermarkt-Parkplatz) hat ja noch irgendwo seinen Sinn, aber selbst bei 30 noch? Bei der Geschwindigkeit sind doch die Abrollgeräusche schon fast so laut wie ein leiser Benzinmotor...
Ist es ein Wunder, das der Wagen zum Ladenhüter verdammt ist? Knapp 30.000 Euro für einen Kleinwagen mit 109PS Leistung und geringer Reichweite\kaum vorhandenen "Tankstellen".
Die reinen E-Autos müssen ja vor die Hunde gehen.
So lange Preis/Leistung und die Infrastruktur nicht stimmen ,ist das Auto so attraktiv wie alter stinkender Fisch... Und ja ich hab ein Herz für unsere Umwelt und würde ihn kaufen obwohl er hässlich ist wie die Nacht..... 😜 als Zweitwagen hab ich das Geld nicht und für längere Touren nicht brauchbar
Gruß Gerd
Ich kann den ganzen Elektromist nicht mehr hören. Die Akkutechnologie ist viel zu unausgereift. Lithium, aus dem die Akkus bestehen, ist noch knapper auf der Erde als Erdöl. Somit würde man nicht einmal die heutigen Autos zu 50% auf der Welt durch Elektroautos ersetzen können, da Lithium so knapp sein würde das es wohl mehr wert sein dürfte als Gold, also wenn die Nachfrage nach solchen "Autos" hoch wäre. Also entweder in andere Energiearten forschen (z.B. Wasserstoff) oder die Akkutechnologie so voran bringen das man Akkus aus ausreichend vorhanden Elementen bauen kann.
In diesem Sinne lasst den Motor verbrennen....
oder den goldenen Mittelweg nehmen: Ein Verbrenner (bevorzugt im Atkinsonzyklus) und dazu ein kräftiger Elektromotor. Als Energiespeicher ein ressourcenschonender NiMh-Akku und voila, schon ist man sparsam, relativ "umweltneutral" und flüsterleise (ohne Piepser) unterwegs.
Von reinen Elektrofahrzeugen halte ich auch nicht allzu viel, zumindest als Erstwagen. Interessant sind dafür Carsharing-Projekte in Großstädten wie Berlin oder München, für Großstädter für die sich ein eigenes Auto nicht lohnt, Bus und Bahn aber zu unpraktisch sind. Für die wäre z.B. ein Renault Twizy interessant, der an Knotenpunkten (Busbahnhöfen und ähnlichem) gemietet werden kann und nach Zeit oder Strecke bezahlt wird. Aber so ein Angebot muss eben erst mal existieren und dann auch angenommen werden...
Dann geh mal auf die Car2Go Webside und schau was dort in Stuttgart für Fahrzeuge im Einsatz sind...
Solange es keine Infrastruktur gibt und die meisten Elektroautos weiterhin so hässlich sind, wird das mit der Verbreitung sich nie verbessern...
Hat ihn mal wer gefahren?
Das ist nämlich ein Erlebnis! Ruhiger und harmonischer läuft kein 12-Zylinder. Der Komfort ist wirklich Auto 2.0. Ist auch nicht gerade lahm.
Ein tolles Fahrzeug, wenn auch nicht für jede Strecke geeignet. Aber für den einen oder anderen passt das schon und als Zweitwagen sowieso.
Den Fußgänger-Warnton kann man übrigens abschalten.
Dass Avantgardisten etwas mehr zahlen ist halt so. Aber ob der am Ende wirklich so viel teurer kommt als ein TSI Golf? Man bedenke mal diese ganzen Teile, die im Laufe des Autolebens kaputt gehen und die der Leaf gar nicht hat. Die Betriebskosten sind ohnehin erheblich niedriger. Auch bei der Wartung punktet er. Die Rechnung wird zum Schluss gemacht, den Komfort gibts ab dem ersten Tag.
Und Elektrofahrzeuge werden in den nächsten Jahren sicherlich auch noch ein ganzes Stück billiger werden. Beim Leaf wurde der Preis erst vor kurzem gesenkt.
Solche Beträge legen manche Zeitgenossen sogar für Kleinwagen mit Verbrennungsmotor auf den Tisch und da sind dann auch nur Vierzylinder-Reihenmotoren drin verbaut.
Allerdings hat der dann auch eine nahezu unendliche Reichweite und das teuerste Bauteil - der Motor - ist nach 8 oder 9 Jahren nicht garantiert am Ende - die Akkus schon.
Nur weil der Prius ja einen Bruchteil der Kapazität nutzt "halten" die dort etwas länger - aber zum rein damit fahren könnte man auch im Pius nach ein paar Jahren nicht mehr sinnvoll.
In E-Autos sind die Akkus nach 8 Jahren nicht mehr sinnvoll brauchbar - und da braucht man auch keine Erfahrungswerte - das ist nunmal durch die chemische Zersetzung unvermeidbar.
Und da fährt der Kleinwagen für 30.000 noch wie am ersten Tag von Peking bis nach Barcelona, mit ein paar 15 minütigen Tankstopps alle paar hundert km.
Da wenige was man da bisher durch vielleicht leicht günstigere Wartung gespart hat und einen minimal günstigeren Preis / 100 km legt man da allerspätestens 20 oder 50-fach wieder drauf - und wer den versucht gebraucht zu verkaufen wird sicher auch wenig dafür bekommen, schliesslich weiss ja jeder Käufer bei einem E-Auto > 2 Jahren, dass die Akkukapaziätskatastrophe schon an der Ecke wartet.
Vielleicht auch nun das letzte Facelift, wenn man sich die Verkaufszahlen ansieht.