Urteil: Ferrari verliert die Marke Testarossa
Es drohen Testarossa-Rasierapparate
Das hat sich Maranello anders vorgestellt: Ferrari hat den Streit um die Marke Testarossa verloren. Die Italiener müssen in die Löschung einwilligen, so ein Urteil.
Düsseldorf - Müssen sich Ferrari-Fans nun an Fahrräder der deutschen Marke Testarossa gewöhnen? Klingt absurd, aber: Der Sportwagenhersteller Ferrari hat den Rechtsstreit um seine Marke Testarossa verloren - wir berichteten. Ferrari müsse in die Löschung der deutschen und der internationalen Marke Testarossa einwilligen, entschied das Düsseldorfer Landgericht am Mittwoch (Az.: 2a O 166/16).
Das Urteil kann noch beim Oberlandesgericht angefochten werden. Ferrari habe die Marke in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr ausreichend genutzt, begründete eine Gerichtssprecherin die Entscheidung. "Eine Marke muss genutzt werden, damit sie geschützt bleibt. Das hat das Unternehmen hier nicht getan."
Damit gewann der Nürnberger Spielzeugfabrikant Kurt Hesse den Rechtsstreit. Ferrari nutze den Modellnamen Testarossa seit gut 20 Jahren nicht mehr, hatte der Unternehmer argumentiert. Und Recht bekommen.
Rasierapparate und Fahrräder
"Das freut mich schon sehr", sagte der Nürnberger Unternehmer Kurt Hesse der Deutschen Presse-Agentur. Er hatte geklagt und sich zuvor die Markenrechte an Testarossa gesichert. Dagegen hatte Ferrari Widerspruch eingelegt, für den sich der Bayer wiederum mit dem Antrag auf Löschung der alten Marke Testarossa beim Deutschen und beim Europäischen Markenamt revanchierte.
Der Ferrari Testarossa wurde in Italien von 1984 bis 1996 gebaut, hatte bis zu 446 PS und zwölf Zylinder. Testarossa heißt roter Kopf oder rote Spitze. Den Namen gab man dem Boliden wegen der roten Kappen auf den Zylinderköpfen. Die flache Flunder aus Maranello konnte damit auf 290 Kilometer pro Stunde beschleunigen.
Doch nun will der bayerische Spielzeugfabrikant Hesse (73) den Modellnamen für Fahrräder, E-Bikes und Rasierer nutzen, wie er am Mittwoch verriet. Der frühere Eigentümer der Carrera-Rennbahn-Produktion leitet inzwischen die Autec AG in Nürnberg, die überwiegend ferngesteuerte Spielzeuge herstellt.
Urteil mit weitreichenden Folgen?
Ferrari hatte argumentiert, immerhin sei man nach wie vor mit Wartung, Reparatur und Aufbereitung der Testarossa-Sportwagen beschäftigt. Damit nutze man die Marke tatsächlich. Doch das hatten die Richter nicht gelten lassen, weil das Unternehmen diese Dienstleistungen unter der Dachmarke Ferrari erbringe. Und die Nutzung von Testarossa im Ersatzteilgeschäft habe einen zu geringen Umfang.
"Die heutige Entscheidung muss die Alarmsirenen bei allen Herstellern schrillen lassen, die bekannte Marken besitzen, diese aber nicht mehr nutzen", sagte der Markenrechts-Experte Georg Jacobs von der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek. "Unternehmen dürfen sich nicht auf ihren Marken-Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen. Nur, wer seine Produktmarke regelmäßig nutzt, erhält ihre Wertigkeit." Im Extremfall könne andernfalls sogar ein direkter Wettbewerber die Marke für sich nutzen.
Ups...
..tjio..
datt kommt davon, wenn einjedes neues Modell nen neuen Namen/Nummer
bekommt.
Ist ja schlimmer als bei Alfa 😉
Wie es besser geht, zeigt Porsche (mit dem 911er) oder Audi, mit Ihren
"A"-Modellen.. 😉
Was ich doch hier echt wieder nicht verstehe: Warum nicht einfach mit dem Spielzeugfabrikanten einigen? Wenn absehbar ist, dass man verliert, wäre das doch die bessere Alternative. Ich meine der macht Ferrari ja nun keine direkte Konkurrenz!
Kann ich echt nicht nachvollziehen. "Recht haben und Recht bekommen" sind ja nun zwei verschiedene Dinge, das sollte auch Ferrari wissen.
Das ist natürlich ein extrem wichtiges Thema, worüber unbedingt berichtet werden muss...😮
Dass FCA vor Gericht gegen die DUH Recht bekam, wird natürlich nicht gebracht, dasselbe bei Mercedes sehr wohl...
Dass FCA-US die Dieselfreigabe durch EPA und CARB erhielt, wird natürlich nicht gebracht, alle dahingehenden Anschuldigungen, Verdächtigungen, Untersuchungen, Klagsdrohungen und dergleichen aber sehr wohl, ausführlichst und tlw. sogar mehrmals pro Tag...
Was mit dieser News-Selektion erreicht werden soll, weiß ich nicht, es formen sich aber so einige Gedanken.
Und nimmt man das weitere Vorgehen MTs zu FCA dazu, wo man sich die Berichte zu
- Fiat 500L-Facelift
- Fiat 500 Anniversario (60-Jahre-Jubiläum)
- Fiat Argo
- Abarth 695 RIVAle
gleich ganz spart, dann kann man sich den Grund dafür schon recht klar vorstellen.
Noch trauriger ist allerdings, dass man nicht mal den Mut hat, dazu zu stehen.
Auf mehrmalige Nachfrage in diversen Fäden kam nichts!
Nach Kontaktieren eines Moderators kam ebenfalls nichts, nicht mal irgendwas!
Oh ja, DAS muss dann wohl Objektivität sein...😮
Herzliche Gratulation, MT 🙄
Wenn man sich dann noch die haufen Rechtschreib- und Logikfehler in einigen Artikeln, die reiserischen Überschriftne dazunimmt, ist es wie bei Bild 🙁
Nee....die Bild hat über den zweiten Helden, der in Berlin innerhalb von 4 Wochen in die U-Bahn gefahren ist berichtet.....bei MT....Fehlanzeige 😆
http://www.tagesspiegel.de/.../20126370.html
Wer kauft ein Fahrrad, das "Roter Kopf" heißt? Ist das nicht irgendwie ne unangenehme Assoziation?
Rasierer ist auch cool. Tolle Marke für Elektroschrott aus Taiwan verheizen, so macht man das.
Wieso nennt man ein Auto "Roter Kopf"? Das interessiert als Ausländer ja eigentlich nicht...
Da der Testarossa eine so ziemlich jedem bekannte automobile Legende der 80er und einer der bekanntesten – ich würde sogar vermuten DER bekannteste Ferrari ist, und die Firma bis dato glaube ich keine Modellnamen ein zweites mal hat aufleben lassen, besteht doch keinerlei Verwechslungsgefahr.
Wäre es ein aktuelles Modell könnte man ja meinen, ein rotes Testarossa-Rad oder ein Rasierer seien Merchandising-Artikel. Bei einem seit ca. 30 Jahren nicht mehr gebauten Auto kommt einem der Gedanke aber doch eher nicht (?)
Wieso nennt man ein Auto Tiguan? Das ist schließlich der zusammenschluss aus Tiger und Leguan. Und woran erinnert das? Und was hat ein Tiger mit einem SUV zu tun?
genausoviel, wie suffs mit geländewagen zu tun haben.
eben die typischen lifestyle-produkte: doll aussehen, nix richtig können😜
testarossa wär doch auch was für novum...mit dem vibrationsturbo🙄
Zutiefst unsympathisch macht diese Entscheidung die Tatsache, dass der Kläger den Namen ja gerade wegen der Historie benutzen will und sich die Lizenzgebühren sparen möchte. Der Erfinder der Carrera-Bahn... 🙄 MMn ein - trotz stichhaltiger Begründung - aufgrund des Klägers unverständliches Urteil.
Ja, den Mann finde ich auch unsympathisch. Vor allem weil er ja im Vorfeld der Verhandlung noch gesagt hat, dass er das alles sehr nervig findet (nicht wörtlich zitiert). Und ich unterstelle mal, dass er, was seine eigenen Marken angeht, ganz fix dabei wäre Klage einzureichen. Aber nun gut.
Ferrari ist da selbst Schuld. Da hat die Rechtsabteilung auch gepennt.
warum immer diese negative einstellung gegenüber diesen fahrzeugen? man könnte dann ja ebenso gegen werksbespoilerte golf gti oder m2 hetzen, das sind auch keine richtigen sportwagen und können dementsprechend "nix richtig". finde den fehler...
die suv, vor allem die kleinen fronttriebler, ersetzen ganz einfach den familienvan wie meriva oder focus cmax/bmax.
zuerst wurden die kombis dem handwerkerdasein entrissen und zu familienpackeseln, dann eleganter und kleiner zu luxustransportern. audi war da ja vorreiter mit dem 80er avant.
dann gabs große vans für leute, die keine lust auf vw-bus/tranist/sprinter handwerkerimage hatten. also renault espace und konsorten. und dann wurden daraus kleine ableger à la zafira und meriva kreiert und nun eben bei allen herstellern die optische umgestaltung mit offroad-akzenten.
so fing der matra-rancho ende der 70er übrigens als erstes suv auch an, den range rover zu kopieren.
Warum muss einem der Herr jetzt unsympathisch sein? Diese Firma "F" hat doch auch schon Leute verklagt... so ist das eben.
Nur irgendwie lustig, dass ein deutsches Landgericht (warum gerade das Düsseldorfer?) das so weitreichend, weltweit entscheiden kann. 😕
Dafür bin ich aber wohl zu sehr Laie, um das zu verstehen... oder jemand hat eine ganz einfache Begründung, die sogar ich verstehe. 😊
Rote Birne beim Radfahren... beim Rasieren geschnitten... wie auch immer.
Mir kam auch irgendwie der Gedanke, warum man nicht einfach ein Modell nochmal so genannt hat... waren aber wohl alle nicht des Namens würdig. Lieber einen "Heinz" verkaufen. Passt doch gut zum "Karl"... und wenn jetzt einer schlau ist, dann holt der sich gleichmal die Markenrechte am "Heinz".