Fiat-Hauptversammlung
Es geht nicht mehr ums Überleben
Bei der Hauptversammlung von Fiat-Chrysler stehen nicht die Zahlen im Mittelpunkt, sondern die Pläne. Der neue Konzern verspricht den Anlegern Wachstum und das Ende des Überlebenskampfes.
Turin - Ganz genau kennt sie Sergio Marchionne noch nicht, die Möglichkeiten seines neuen, weltweiten Autokonzerns Fiat Chrysler Automobile. Der neue Gigant, dessen Fusion die Aktionäre noch bestätigen müssen, könnte jährlich sechs bis sieben Millionen Autos bauen. „Aber ich bin nicht sicher, ob wir das erreichen“, sagte Marchionne auf der Hauptversammlung in Turin. Durch den Zusammenschluss wird das neue Unternehmen zum siebtgrößten Autobauer der Welt.
2013 lieferte Fiat-Chrysler 4,4 Millionen Fahrzeuge aus, 2014 sollen es etwa 4,5 Millionen sein. Es handelt sich also eher um ein mittelfristiges Ziel. Deutliche Steigerungsmöglichkeiten sieht Marchionne vor allem in Nordamerika und im Pazifikraum. Deshalb konzentriert sich der Konzern in den nächsten Jahren auf den Export seiner Premium-Marken Alfa Romeo und Maserati.
Investitionsplan am 6. Mai
Einen auf drei bis fünf Jahre angelegten Plan für die neue Linie will der Fiat-Vorstand am 6. Mai vorstellen. Er soll den Aktionären alle geplanten Modelle und Investitionen aufzeigen. Bisher bleiben Marchionne und John Elkann, Erbe der Gründerdynastie Agnelli, gleichermaßen vage wie euphorisch: „Die FCA-Gründung wird die prekäre Lage von Fiat beenden“, sagte John Elkann. Zum ersten Mal seit langer Zeit gehe es nicht mehr ums Überleben, sondern um Wachstum.Beobachter sind skeptisch. Über Jahre verschob Marchionne die Entwicklung und Einführung neuer Alfa-Modelle. „Das ist jetzt die letzte Chance für diese Marke“, sagt etwa Giuseppe Berta, Professor an der der Bocconi-Universität und ehemaliger Leiter der Fiat-Archive.
Wie spät ist es für Alfa?
Marchionne schließt mit der sehr späten, vielleicht zu späten Alfa-Wiederbelebung eine hohe Wette ab, sagt Berta. Der Professor glaubt: Um zu faszinieren, muss Alfa „etwas Besonderes“ werden. Er denkt zum Beispiel an die Kombination von außergewöhnlichem Design mit Ferrari-Motoren.
In den kommenden fünf Jahren soll es mindestens sechs neue Alfa-Modelle geben, darunter zwei SUV. Die Plattformen will Fiat-Chrysler konzernweit nutzen. Nach dem 4C soll nun die lange überfällige Mittelklasselimousine folgen, eventuell unter dem 1960er-Kultnamen Giulia.
Kein Alfa aus Japan
Offen ist derzeit die Zukunft des Roadsters Alfa Spider. „Alfa Romeos müssenin Italien gebaut werden“, sagte Sergio Marchionne erst kürzlich auf dem Genfer Salon. Das stellt die Kooperation mit Mazda in Frage.
Ursprünglich wollten die beiden Hersteller den Alfa Spider und den Mazda MX-5 gemeinsam bei Mazda in Hiroshima bauen. Zwar wird Fiat den Vertrag nicht einfach kündigen, aber der Roadster kommt voraussichtlich nicht als Alfa Spider in den Handel.
Quelle: dpa; autonews
Alfa Romeo mit Heckantrieb und italienischem Design, schon wäre die Marke wieder mit dabei...
Also ich find das etwas pingelig mit dem Spider, klar sollte der am besten in Italien gebaut werden, aber besser es kommt überhaupt mal ein ordentlicher Spider als gar keiner. Und ein leichter Spider im Stil des MX-5 mit Alfa-Motoren entspricht wesentlich eher dem klassichen Duetto als die letzten beiden Varianten.
Und selbst wenn Japan, eigtl. ein sehr guter Fertigungsort, nicht geht, ist es denn so schwer, den Vertrag so zu erweitern, dass der Spider in Italien gebaut wierden kann?
Stimme zu, passt zur Historie und da wäre auch ein Markt für da.
"Deshalb konzentriert sich der Konzern in den nächsten Jahren auf den Export seiner Premium-Marken Alfa Romeo und Maserati. "
...hamses endlich auch gerafft.
Alfa wär ja sofort in deutscher Hand, und bei Maserati wüsste ich auch wem's gut stehen würde, also dann lasst mal kommen, Ihr Italiener ;-)
Alle Jahre die gleiche Leier... Ich kann's nicht mehr hören.
Hätte ich für jede unwahre Aussage von Marchionne zum Thema Alfa Romeo einen Cent erhalten, könnte ich mir jetzt wohl einen 8C in die Garage stellen...
Alfa Romeo Premium? Man lernt nie aus 😆
Deine heißgeliebten Audi-Fahrzeuge waren auch mal nur Bockmist.... dann hat VW Premium draus gemacht, die waren echt mal Ihr Geld wert.
Jetzt ist es halt leider wieder viel Bockmist zu Premium-Preisen, aber das ist ja jetzt nicht das worum es hier geht 😉
Warum sollte Fiat sowas wie damals VW nicht gelingen?
WENN die echt gute Fahrzeuge, so wie angekündigt mit Hinterradantrieb und ev. sogar Ferrari-Motoren bringen, dann traue ich Alfa (am Weltmarkt) durchaus sehr große Chancen zu.
Ich frage mich ernsthaft von welchen Produkten die 6 Millionen Stück verkaufen möchten.
Die Kernmarke wird ausgehöhlt und auf die 500-Linie beschränkt (von den Derivaten habe ich vielleicht eine Handvoll auf der Straße gesehen), Lancia tot, Alfa klinisch tot (warum man MiTo und Giulietta auslaufen lässt verstehe wer will), Jeeps werden mit jedem neuen Modell hässlicher (dachte mit dem Cherokee ohne Grand wäre der Höhepunkt erreicht), Dodge ist ebenfalls vom Aussterben bedroht, Chrysler baut solide Autos aber nichts was man nicht auch wo anders bekommt. Also, wovon will man 6 Millionen verkaufen? Ferraris und Maseratis?
Alfa war schon Premium, da hiessen die Audis noch DKW... 🙄
Und selbst als die Audis schon Audi hiessen, konnte man sich für den Kaufpreis eines selbigen nicht mal einen halben Alfa kaufen...
Umso trauriger, was im Laufe der Jahre - auch dank der gütigen Sterbehilfe von Herrn Marchionne - aus der Marke gemacht wurde.
Dann muss man Fragen warum dann Audi so erfolgreich ist, schön sind die Autos nun wirklich nicht.
Dann müssen ja die Cherokeekäufe wie auch anscheinend Audifahrer an Geschmacksverirrung leiden. Der neue Cherokee verkauft sich wie geschnittenes Brot.
Wie kommst du denn darauf das Dogde tot ist die haben alleine in den USA über 960.000 Einheiten 2013 abgesetzt. Jeep hat immer in den ersten 2 Monaten über 42% Zuwachs in den USA.
Man muss ja auch mal über den europäischen Tellerrand schauen. FIAT bietet ja weltweit noch andere Modelle an. Derzeit laufen in China Modelle, an die wohlmöglich den Bravo in Zukunft ablösen werden.
Und ich kann mir auch vorstellen das Dogde Modelle in Latainamerika unter FIAT Label vertrieben wird.
Des weiteren wird auch der Vertrieb von Jeep in Latainamerika vorangetrieben.
Im Pazifikbereich ist z.B. Australien ist die Performance von Jeep sehr gut im Letzten Jahr hat man dort 23 % zugelegt und in diesem Jahr (jan-feb.) liegt man über 27%. Auch die Marke FIAT und Alfa legten im 3 stelligen % 2013 zu und das ist im diesen Jahr bisher auch so.
Ich kann deine Kritik durchaus verstehen, aber nun habe ich das erste Mal das Gefühl das es klappen kann. Deine Sichtweise ist doch sehr auf Deutschland bezogen und wie wir alle wissen verliert der deutsche Markt zunehmend an Bedeutung.
Jeep ist meiner Meinung nach auf einem sehr guten Weg, was die Verkaufszahlen auch beweisen. Auch wenn sie in Europa immer eine untergeordnete Rolle spielen werden, aber im nordamerikanischen Markt boomt die Marke im Moment regelrecht und auch die neuen Modelle haben meiner Meinung nach Hand und Fuß.
Chryslers Verkaufszahlen sind sehr solide, auch wenn sicherlich noch Luft nach oben ist.
Dodge kann im Moment auch starke Wachstumsraten vorweisen, vor allem auf Grund der RAM- Modelle, natürlich auch nicht für uns in Europa ersichtlich.
Maseratis neue Modelle, vor allem der Ghibli scheinen gut anzukommen und ich bin gespannt was da noch folgt, auch wenn für mich persönlich nie ein Diesel Maserati in Frage käme, aber das sieht vor allem die europäische Kundschaft ja durchaus anders.
Alfa Romeo muss jetzt beweisen dass die Pläne nicht nur leere Versprechungen sind, der 4C ist meiner Meinung nach ein guter Anfang, aber eben nur ein Nieschenmodell was aber seit langem das erste Alfa Romeo Modell ist welches der eigentlichen Unternehmensgeschichte gerecht wird.
Das der Mito und die Giulietta vom Markt genommen werden ist erstmal verständlich, denn beide sind nicht den Erwartungen gerecht geworden. Das Design wusste zwar zu gefallen, aber mit frontgetriebenen Nasenbären ala Golf kann man als Alfa Romeo im umkämpften Markt nichts gewinnen, da hier vor allem sachlich und solide gekauft wird. Falls die angekündigten Modelle kommen bin ich aber guter Dinge für Alfa Romeo.
Das sterben von Lancia ist zwar nicht schön, aber überfällig. Das dieses Konzept nicht aufgehen konnte war denke ich allen bewusst, schade um die Tradition, aber dann möchte ich die Marke lieber in guter alter Erinnerung behalten.
Fiats Strategie finde ich leider nicht ganz schlüssig. Die 500er Reihe derart aufzublasen erachte ich schon bei Mini als großen Fehler, und was noch viel schlimmer ist. Es gibt ja kaum noch Modelle drumherum, die ein eventuelles Absatzminus ausgleichen könnten.
Mal sehen was da noch so kommt 😉.
Das ist gar kein so hoch gestecktes Ziel. Allein der 500 (ohne dessen Derivate) verkauft sich weltweit wie blöde. Auch in Amerika.
Daneben hat Fiat ja nun mit Jeep, Chrysler und Dodge auch noch mit einheimischen Marken Zugang zum riesigen amerikanischen Markt. Da gehen schon ein paar Millionen Stückzahlen.
Deutschland oder Europa ist halt nicht der Nabel der Welt, und was man hier so auf der Straße sieht (und vor allem: was nicht) sagt nichts darüber aus, wie gut oder erfolgreich ein Auto oder ein Hersteller ist. Zum Glück.
Die Ur-Marke von Audi ist unten anderen auch Horch und die waren nicht nur Premium damals. 😆
Die Kritik am GC kann ich nicht nachvollziehen. Für mich der mit Abstand beste Geländewagen neben Escalade den es derzeit zu kaufen gibt.
Bei Alfa und Fiat gefällt mir gar nix.