Motoren-Ärger bei Renault-Nissan
Es hakt im Allianz-Getriebe
Wenig Synergien, weit hinter Zeitplan, öffentliche Kritik an dreckigen Dieseln: Bei Renault-Nissan herrscht laut einem Medienbericht Unzufriedenheit beim Thema Antriebe.
Paris - Dicke Luft in der Allianz: Bei Renault-Nissan knirscht es bei der Motoren- und Getriebeentwicklung. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Dem Bericht zufolge steht der weltweite Entwicklungschef für Antriebsstränge, Alain Raposo, vor der Ablösung. Reuters beruft sich dabei auf „Quellen“. Renault-Nissan wollte die Personalie nicht kommentieren.
Der „Powertrain“-Bereich der Renault-Nissan-Allianz leidet unter einem bekannten Problem: Renault und Nissan agieren in vielen Bereichen wie zwei lose verbundene Unternehmen, nicht wie ein gemeinsames. „Nach 17 Jahren sind wir immer noch nicht bereit so zu denken, als wären wir eine Firma“, zitiert Reuters einen Manager. Gerade bei Antriebssträngen sei es „die Hölle“.
Die Zeit drängt. Bis 2018 will die Allianz aus Synergien bei gemeinsam genutzten Plattformen und Motoren rund 5,5 Milliarden Euro einsparen. Ein strenges Kostenregiment, das Carlos Ghosn, CEO beider Konzerne, seiner Allianz 2014 verordnet hatte. Sein Plan damals: Die Produktion und Entwicklung beider Marken sollen viel enger zusammenarbeiten. Renault- und Nissan-Fahrzeuge sollen vom gleichen Band laufen.Technische Fehleinschätzungen und dreckige Diesel
Hierbei gibt es offenbar zu wenig Fortschritte. Hinzu kamen technische Fehleinschätzungen und Druck von außen: Nachdem bei Volkswagen der Abgas-Skandal ins Rollen gekommen war, untersuchten viele Organisationen auch Autos anderer Hersteller – und Renaults Diesel gehörten dabei zu den dreckigsten.
Womöglich müssen die Franzosen ihre Verbrenner schneller durch sauberere Motoren ersetzen als geplant. Das scheint schwierig: „Wir hinken bei mehreren Projekten hinterher“, zitiert Reuters einen Manager. Die Abgasvorschriften seien ein echtes Problem, und das nicht nur beim Diesel.
Renault habe lange geglaubt, bei der nächsten Benziner-Generation auf Partikelfilter verzichten zu können, schreibt Reuters. Und das, obwohl die Strategie konsequent auf Downsizing-Direkteinspritzer ausgelegt ist. Die Probleme dieser Technologie mit Partikelemissionen sind lange bekannt.
Späte Zusammenarbeit bei Dreizylindern und E-Mobilität
Durch den Zukauf von Mitsubishi wird die Renault-Nissan-Allianz zum Trio der größten Autohersteller der Welt aufschließen, also in einer Absatz-Liga mit Toyota, Volkswagen und General Motors operieren. Allerdings sei die Allianz bei den „Economies of Scale“ hintendran, schreibt Reuters.
Beispiel Dreizylinder-Motoren: Renault und Nissan haben hier über Jahre ihre eigenen Konzepte verfolgt, trotz ähnlicher Leistungsprofile – und an die Motoren auch ihre eigenen Getriebe geflanscht. So setzte Nissan auf Kompressoraufladung und stufenlose CVT-Automatiken, Renault dagegen auf Turbolader und von Getrag zugekaufte Doppelkupplungs-Automaten.
Das wird sich 2017 zwar ändern, bei Modellen wie dem Renault Kadjar und dem neuen Nissan Micra, der künftig bei Renault gebaut und mit Renault-Antrieben bestückt wird. Späte Schritte, was auch daran liegt, dass Nissans Hauptaugenmerk jahrelang nicht auf Renaults Heimatmarkt Europa lag. Und Schritte, die den Buchhaltern in Yokohama und Paris nicht reichen werden.
Renault und Nissan gingen zu Beginn des Jahrzehnts bei Elektroautos voran – weitgehend unabhängig voneinander. Der Vorsprung wird zum Ende des Jahrzehnts aufgebraucht sein. Beim nächsten Schritt hat der neue Partner Mitsubishi mit seiner Hybrid-Kompetenz ein gewichtiges Wort mitzureden. Einfacher wird es also nicht, in Carlos Ghosns Alternativmodell zu einem klassischen Konzern.
Quelle: Reuters USA
Wundert mich nicht, die Diesel aber auch die Benziner sind leider lange nicht die saubersten am Markt. Da scheint der Antriebs Chef tatsächlich die Trends verschlafen zu haben.
Das ist kein neues Thema.
Renault-Motoren waren schon vor vielen Jahren robust, aber weder die modernsten, noch sparsamsten.
Da wundern mich die Mängel bei den Abgasen auch nicht sonderlich.
Schade, denn ansonsten hat Renault in Punto Design riesige Fortschritte gemacht.
So etwas kann dabei herauskommen, wenn jemand in führender Position über Jahre seinen Job nicht wirklich ernst nimmt...
Die Franzosen werden sich dran gewoehnen muessen das sie nicht mehr alleine sind und nicht alles auf Franzosen Art laeuft. Im gewissen Sinne ist das beim VW Konzern kaum anders. Gammelmotoren und jede Marke will ihre eigenen Broetchen backen.
Pete
Darum noch mehr auf Elektromobilität setzen
Zoe Grandtour
Megane Z.E.
Twingo Z.E.
Talisman Z.E.
Zack Zack
Carlos kann als "Überchef" durchgreifen, wenn er strategische Mängel und "Silodenken" erkennt. Das tut er wohl auch. Persönlich rechne ich fest damit, dass der DIESEL in vielen PKW-Bereichen "stirbt" und im Feinstaubbereich von BENZINERN Handlungsbedarf herrscht; nicht nur bei der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. Innovationssprünge schaffen auch zudem "nicht nur die großen Einheiten", was besonder gut die ePower--Variante aufzeigt - diese hat das Zeug dazu, den DIESEL auf Langstrecke abzulösen. Auch bleibt diese technisch nicht stehen und hat viel Entwicklungsluft nach oben.
Der in der EU noch nicht eingesetzte Antriebsstrangtypus dieser Allianz wird hier seinen Weg machen:
https://www.youtube.com/watch?v=TPSRE9e06wg&t=1s
Desweiteren natürlich auch die reinen eAuto - aber noch etwas langsamer.
Ungeheuerlich so etwas zu schreiben. Jaja, Motoren plötzlich dreckig, immer schön der bunten Presse glauben. Dabei hat es deine toleranzbesoffene Grünenpolitik selbst so gewollt. Ich erinnere an die 90er Jahre: Grüne jubeln, bitte mehr Diesel! Da wenig CO2 und kleiner Verbrauch. Dann haben sie selbst angefangen immer krankere Normen einzuführen die keiner erfüllen kann.....Dabei sollte die bewusst sein dass Autos überhaupt keinem schaden. Es ist der Flug und Schiffsverkehr der dich vergiftet. Und die Anzahl der schönen und warmen Kaminöfen in D stößt wesentlich mehr Schrott aus wie alle Diesel Fahrzeuge zusammen.
Klar sollte man sowas immer im Gesamten betrachten - der PKW ist wahrlich nicht alleine Schuld und jetzt mal wieder der Sündenbock. Die Politik hat zudem dazu beitragen, ungünstige Motorenkonzepte zu fördern.
Trotzdem muss sich Renault im Motorenbau die Kritik gefallen lassen - es geht auch beim Diesel wesentlich sauberer. Andererseits hat Renault/Nisan im Gegensatz zu vielen anderen Mitbewerbern schon große Anstrengungen im E-Bereich unternommen. Das sollte man auch nicht vergessen.
Noch ein Punkt zu "Franzosen-Motoren".
Peugeot und Citroen haben recht saubere Diesel im Angebot.
Und wenn ich mich Recht erinnere, dann war Peugeot DER Pionier im Bereich Partikelfilter
bei Dieseln, da waren die VWs noch jahrelang ziemlich dreckig unterwegs...
Und trotzdem hoffe ich, dass Renault weiterhin stark die Zero Emission Fahrzeuge Pusht
Hier tut sich einiges und der neue Zoe ist auch recht beliebt - da warten schon viele gespannt drauf 😊
Zumal er ja auch optisch ansprechend aussieht.
Französische Downsizing-Motoren und Doppelkupplungs-Gerümpel als Automatik wären für mich genügend Gründe den neuen Micra nicht zu kaufen. Bei einer neuen Fahrzeuggeneration erwarte ich Fortschritte und keinen Rückfall ins letzte Jahrhundert.
Wenn man auf Partikelfilter verzichten möchte, wieso stellt man nicht auf Saugrohreinspritzung um? Wegen etwas mehr Verbrauch?
Auch der Diesel wird s schwer haben bald. Fahrverbote werden vermehrt kommen.
Herzlichen Glückwunsch
Stimmt.
Fotoquelle: Renault Presse
Mein erster und letzter Renault war ein Laguna Mk.2 2.2 dci.
Robuster Renault-Motor?
Und dann wären da noch Luftmassenmesser, Ladeluftkühler, Lichtmaschine ...
Zurück zum aktuellen Geschehen: Da wollen die ein global player sein und regen sich auf, dass ganz Asien auf Kleinwagen mit CVT steht? Es spricht für das Selbstbewusstsein und den Stolz der Franzosen, wenn sie glauben, ein paar Mio. asiatische Kunden von den Vorteilen eines Handschaltgetriebes überzeugen zu können. Mal sehen was passiert, wenn es den Micra/March nur noch als Handschalter gibt. Honda und Toyota freuen sich schon auf diese marktpolitische Entscheidung.