EU einigt sich auf Feinstaub-Obergrenzen für Benziner
EU besiegelt Filterpflicht für Benzin-Direkteinspritzer
Update: Benzin-Direkteinspritzer haben ähnliche Probleme mit Feinstaub-Partikeln wie Diesel. Ab 2017 müssen sie wohl mit Filtern ausgerüstet werden. Der VDA protestiert.
Brüssel - Was bei Dieseln seit Jahren üblich ist, soll nun auch für Autos mit Benzin-Direkteinspritzern gelten: Ohne Filter gegen schädlichen Feinstaub sollen sie nicht mehr auf die Straße. Vertreter der EU-Staaten haben sich am Dienstag in Brüssel auf Feinstaub-Obergrenzen geeinigt, die nach Einschätzung der EU-Kommission ohne Filter nicht zu erreichen ist.
"Das ist ein guter Tag für Stadtbewohner, die mit Autoabgasen verseuchte Luft einatmen müssen", kommentierte Julia Poliscanova von der Umweltorganisation Transport and Environment. Die Autobranche hatte zuvor beklagt, ihr bleibe nicht genügend Zeit zur Vorbereitung. Die Vorgaben sollen ab September 2017 für neue Fahrzeugtypen gelten, ein Jahr später für alle Neuwagen in Europa.
Bei modernen Dieselautos sind ähnliche Filter bereits in Gebrauch. Für Benzinmotoren mit Direkteinspritzung sollen sie nun nach und nach ebenfalls eingeführt werden. Daimler hatte bereits den Einsatz von Partikelfiltern für das Jahr 2017 angekündigt. Auch Volkswagen rüstet die TSI-Motoren ab Mitte 2017 mit Paritkelfiltern aus. Deutschland stimmte den neuen Auflagen nach Angaben von Diplomaten zu.
Heftige Kritik von der Automobilindustrie
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) reagierte mit heftiger Kritik auf den Beschluss. "Hier wäre ein Veto der Bundesregierung nötig gewesen", erklärte der Verband in Berlin. Die vorgesehenen Fristen bedeuteten einen Eingriff in Produktzyklen und nähmen den Herstellern jegliche Planbarkeit.
"Hier fehlt der politische Wille, die Grenzen des Machbaren anzuerkennen", erklärte der VDA. Die Frist für neue Modelle bis 2017 könne zwar gemeistert werden. Doch dass schon ein Jahr später die Vorgaben für alle Fahrzeugtypen gelten sollten, sei "zeitlich nicht zu schaffen".
In der Folge könnten in Europa bis zu 500.000 Fahrzeuge deutscher Konzernmarken weniger gebaut werden. "Ein Einführungszeitraum bis zum September 2019 hätte die Gefahr solch negativer Folgen vermieden", hieß es weiter.
Schadstoffausstoß kommt in die Papiere
Eine konkrete Pflicht für die Einführung von Filtern wurde nicht beschlossen - die Feinstaub-Obergrenzen sind laut der EU-Kommission aber nur mit dieser Technologie einzuhalten. Autokäufer müssen zudem künftig in den Fahrzeugpapieren nachlesen können, wie viel Schadstoffe ein Wagen im normalen Fahrbetrieb ausstößt. Schließlich sollen die Testverfahren realistischer werden und auch Starts mit kaltem Motor besser abbilden.
Die EU-Staaten und das Europaparlament haben nun drei Monate Zeit, um Widerspruch gegen die Entscheidung einzulegen. Danach gilt sie als angenommen.
Quelle: dpa
Sicher ein guter und wichtiger Schritt. Aber der Zeitrahmen ist schon echt sehr knapp.
Was soll daran knapp sein?
Bei der Euro 4 Norm bei Motorrädern hatten die Hersteller auch nicht mehr Zeit und haben es auch hingekriegt und diese Norm war deutlich umfassender als die Filterpflicht für Direkteinspritzer.
Wieso das? Die Industrie wusste es! Es vergehen noch Ewigkeiten!
Bitte Fahrverbote für alle ohne Filter ab 2018.
nachdem also die Diesel durch die Partikelfilter kurzstreckenuntauglich gemacht wurden, wird jetzt der Benziner mit den gleichen Nachteilen belastet. So kann man auch Elektromobilität fördern.
Das kann auch zu einer Renaissance der Benziner mit Saugrohreinspritzung führen.
Wenn es nur nich so vorhersehbar wäre, wäre es fast lustig:
Benziner stoßen Feinstaub aus. Feinstaub ist schlecht. Erst seit Euro 5 gibt es verbindliche Maximalwerte für Feinstaub bei Benzinern. Also: Alle Benziner mit Euro 4 und schlechter sind unkalkulierbare Risiken und werden per U-Zone ausgesperrt.
Ob die konkreten Fahrzeuge überhaupt nennenswert Partikel ausstoßen, ist egal. War es ja bei den Dieseln auch.
Yes Yes Yes Leberkäs!
Downsizing am A**** 😆
Da haben sich die Damen und Herren Journalisten vor einigen Monaten wie üblich zum x-ten Mal geirrt, als sie dem Saugrohreinspritzer das Aussterben prognostiziert haben. Ich finde es köstlich, diese falschen aber gut bezahlten Propheten von einem Fettnapf in den anderen stampfen zu sehen.
Was jetzt kommen wird, ist eine hastige Nachrüstung für die kleinen großen Drechschweinerl. Wer das bezahlen wird ist ja klar. Dann kommt die "Großversuchsphase" in welcher die Leute mit ihren "dynamischen Sparwundern" samt Partikelfilter als freiwilliges Veruchskaninchen dienen. Am Ende dieser Phase reift dann die Erkenntnis, dass die Benzindirekteinspritzer mit Partikelfilter an den Einlassventilen verkoken, im Abgasstrang durch den Filter verkoken, mehr Benzin brauchen und teurer sind.
Der MPI Saugrohrbenziner wird eine Renaissance erleben.
Sogar ab 2017 - Blaue Plakette statt nach NOx nach Filter und alte Benziner ohne Ausnahme mit ausperren sofern sie nicht einen Förderfähigen NachrüstPartikelfilter nachrüsten. Wurde mal Zeit. Vielleicht wendet das endlich mal das Blatt das der Diesel keine Fortschritte beim Verbrauch macht wenn der Benziner auch endlich einen Stein ums Bein gebunden kriegt. Kanns langsam nichtmehr hören das die Benziner ja besser sind da sie (lediglich als Hybrid und kastriertem Sparmotor nach NEFZ Zyklus) ja fast genauso sparsam wie Diesel sind und riesen Fortschritte gemacht haben ...
Ich prognostiziere:
1. DPFs zu früh voll
2. Infolge aus 1 wird die Motorsteuerung umgestellt zu lasten des NOx Ausstosses
3. VW Skandal 2025
4. Benziner werden auch verdammt wegen NOx
Vielleicht hören jetzt auch endlich mal die Loblieder der Benzinerfraktion zum Thema Blaue Plakette/Fahrverbote auf. 🙄
Es ist dann nämlich doch etwas anderes, wenn plötzlich das eigene, erst kürzlich erworbene Auto nicht mehr in der Innenstadt fahren darf, als wenn nur die bösen Dieselstinker/Anderen davon betroffen sind ...
Wer hätte bloss gedacht, dass beim Benziner der Auspuff nicht nur zur Zierde ist.
Wenn die Elektrofraktion jetzt noch verstehen würde, dass Strom nicht einfach so aus der Steckdose kommt, sondern die ökologisch wertvollen E-Fahrzeuge über Nacht mit Kohlestrom getankt werden, dann wären wir bei so manchen Diskussionen hier schon einen großen Schritt weiter.
Warum? Den Benziner gibt es doch gar nicht. Auf die Unterschiede im Detail wurde ja auch bereits hingewiesen.
Filter hier, Filter da, Trallala.
Leider wird aber 80 % des Feinstaubs von den Reifen aufgewirbelt. Auch wenn nur noch Elektroautos fahren reduziert man den Feinstaub nur um 20 %. Ist schon ein wenig absurd, das scheinheilige Theater.
Es geht hier aber um produzierten Feinstaub und nicht um aufgewirbelten Feinstaub. Letztlich soll ja die Gesamtfeinstaubmenge reduziert werden.
Kein Problem, ein Filterkrüppel kommt mir aber sicher nicht ins Haus.
Mehrverbrauch, Mehrkosten und etwaige Unkosten sind für mich absolut uninteressant. Aber gut für alle Bürger dass man sich darum auch kümmert.
Somit ist der Weg geebnet für Hybride aller Art und Elektrofahrzeuge ohne diese NoGo-Faktoren. Das freut mich ehrlich gesagt und wird die Entwicklung schneller vorantreiben als erwartet 😊