Kältemittel: Brüssel will Crashtests prüfen
EU-Experten sollen schlichten
Im Kältemittel-Streit zwischen Herstellern, Experten und Behörden bietet jetzt die EU-Kommission Hilfe an. Experten sollen die bisher gemachten Tests prüfen.
Brüssel/Paris - Im Streit um ein von Daimler genutztes Auto-Kältemittel will die EU-Kommission schlichten. Die Brüsseler Behörde erklärte am Dienstag, sie wolle eine Überprüfung verschiedener Tests durch eigene Wissenschaftler anbieten. Das soll bei Autobauern und verunsicherten Verbrauchern für Klarheit sorgen.
Daimler setzt das für Neuwagen in Europa weitgehend verbotene Mittel R134a weiterhin in seinen Klimaanlagen ein und stützt sich dabei auf Typgenehmigungen des Kraftfahrtbundesamtes. Der Autobauer beruft sich auf firmeneigene Tests, bei denen die EU-konforme Alternative mit dem Namen R1234yf Feuer gefangen habe. Mittlerweile überprüft auch das Kraftfahrtbundesamt die Sicherheit der Chemikalie. In Frankreich beschäftigt der Streit um einen Verkaufsstopp die Gerichte.
EU bietet Experten-Hilfe an
Um Klarheit in der Kontroverse der Experten zu schaffen, will die EU-Kommission nun ihren hauseigenen wissenschaftlichen Dienst zur Überprüfung der jeweiligen Testergebnisse zur Verfügung stellen. Der Dienst "könnte technische und wissenschaftliche Unterstützung liefern, falls die beteiligten Parteien nicht zu übereinstimmenden Einschätzungen der Testverfahren und -ergebnisse kommen", bestätigte ein Sprecher. Dabei gehe es um Tests des Kraftfahrtbundesamtes, des internationalen Ingenieursverbandes SAE und der Hersteller.
"Das Hauptziel wird sein, Hersteller und Verbraucher zu versichern, dass alles getan wurde, um Objektivität und Transparenz bei der Risikobewertung sicherzustellen", sagte der Sprecher. Es gehe darum, die Methodik nachzuvollziehen, nicht um eigene Tests der EU-Kommission. Zunächst wolle die Behörde allerdings die Ergebnisse der Untersuchungen des Kraftfahrtbundesamts und von Daimler abwarten.
Auch der juristische Streit um das Kältemittel geht weiter: Am 23. August werde das oberste Verwaltungsgericht Frankreichs über den Antrag des Autobauers auf eine Einstweilige Verfügung verhandeln, hieß es am Dienstag beim Conseil d'Etat in Paris.
Frankreich weigert sich seit Anfang Juli, die Kompaktmodelle der SL-, A-, B- und CLA-Klasse zuzulassen, die vom Kraftfahrtbundesamt mit dem alten Kältemittel R134a zertifiziert worden waren. Aus Brüssel hatte Paris dafür Rückendeckung bekommen. Aus Sicht von Daimler und der deutschen Behörde haben die Typgenehmigungen europaweit Gültigkeit.
Ein Gericht in Versailles hatte den Zulassungsstopp wegen eines Verfahrensfehlers ausgesetzt. Das Ministerium in Paris kündigte daraufhin sofort eine regelgerechte Umsetzung der Klausel an. Demnach kann ein EU-Staat die Zulassung von Fahrzeugen bei Risiken für Sicherheit oder Umwelt für bis zu sechs Monate untersagen. Eine Entscheidung in dem Streit trifft schließlich die EU-Kommission.
Quelle: dpa
...also weiß Brüssel auch nicht, was das für ein Zeug ist...
...eine Zulassung hat es aber erhalten...
natürlich werden die eu-experten sich gegen mercedes entscheiden. jede andere entscheidung würde ja ihre zulassung in frage stellen ....
Ob du dich da nicht irrst...
Ich rechne eher damit, dass mittelfristig Mercedes Sieger bleiben wird.
Die EU-Beamten fürchten letzten Endes doch um ihre kostbaren Pöstchen, die mit unseren Steuergeldern finanziert werden. Und wenn es um die Sicherheit geht, hört der Spaß auf.
Fakt ist dass das neue Kaeltemittel (R1234yf) nicht ozon schaedigend ist, und nach austritt, sich nach eine Stunde in seine bestandteile zersetzt. Ungefaerlich! Wenn ein Auto Feuer faengt sollte man sich eher um das Benzin im Motorraum sorgen als um das Kaeltemittel. Das was Mercedes macht ist ganz klar Lobby arbeit. Das "sichere" CO2 braucht druecke um 200 bar um zu kuehlen. ob das sicherer ist? Naja.
Das Problem ist auch, dass das neue Kältemittel recht teuer aus den V. Staaten bezogen werden muss, wo man ein Monopol drauf hat.
Dann doch lieber CO2 als Kältemittel.
Also von einem Verfahrensmenschen habe ich gehört, und Rotherbach hat das hier ja auch geschrieben, dass es ironischerweise alles andere als leicht ist, mal eben CO2 "herzustellen", zu extrahieren usw.
Also ob CO2 als industrielles Kältemittel günstiger ist als R1234yf - ich mag es bezweifeln, aber ich bin nur Laie.
Dass Mercedes nicht der Planetenretter in dieser Sache ist, sondern eher Angst hat, dass ihr die Felle wegschwimmen, nachdem das mit dem billig umfüllen des R1234yf wohl doch nicht geklappt hat.
Nach meiner Fassung, und ich mochte die Marke immer sehr, sollte Mercedes mit dieser Nummer nicht durchkommen dürfen.
Und ich kann meinem Vorredner nur beipflichten: Wer mal einen Wohnungsbrand gesehen hat, was da mit Polyestervorhängen passiert... oder wer mal einen Fahrzeugbrand mit den verbauten Kunststoffelementen im Innenraum gesehen hat - inklusive Benzin und Öl... der wird sich über ein halbes Pfund Kältemittel wohl keine Gedanken machen. Das vorgenannte Zeugs brennt auch ganz ohne R1234yf wie die Hölle.
cheerio
Das segensreiche Kältemittel ist auch deshalb so teuer, weil die vielen EU-Experten (sic!) ihren Anteil daran haben, sonst wäre dieser Stoff nicht praktisch ungeprüft als einziges (!) Kältemittel in der EU zugelassen worden.
EU-Experten sollen schlichten, kann für die dummen Verbraucher und EU-Steuerzahler eigentlich nur teuer werden...
CO2 schwierig zu gewinnen? Teuer? Stimmt, das muss man vom Mars holen.
Schonmal was von Trockeneis gehört?
http://www.trockeneis.net/preis.htm
http://hulza.wordpress.com/.../ *
http://www.coditec.de/trockeneisproduktion_shop-und-preise.html
Oder überlegt was man damit macht:
https://de.wikipedia.org/wiki/CO2-Abscheidung_und_-Speicherung
Bevor die das CO2 völlig sinnentleert in die Erdkruste pumpen, verkaufen die es doch lieber.
*Das Kilo für 75 Cent, da könnte man auch gleich einen Trockeneisbehälter ins Auto packen und das Zeug an der Tankstelle abfüllen. Einmal kalt bitte! Wofür eine Klimaanlage durch die Gegend fahren?
"Experten" und "EU", irgendwas scheint hier nicht zusammenzupassen. 😆
Wie läuft der Test ab? Sie bekommen einen schwarzen Koffer mit Papier und dann ist das durch?
Kältemittel-Streit: KBA stellt bei Extremtests Flammen fest
Wie wäre es denn mit dem Hinweis, dass CO2 einen Brand sogar verhindern kann, da es die Flammen erstickt?
Anstatt eines "im Ernstfall" brennenden Mediums, wäre es da nicht sinnvoller eines zu verwenden, das "im Ernstfall" einen Brand gar verhindern kann, wenn man die Entlüftung gezielt an heiße Bauteile wie den Kat, Turbo oder Krümmer lenkt?
Geiz ist aber doch leider geil und da macht man lieber ein paar Milliarde Quartalsgewinn, als dass man ein wenig langfristig denkt und schon im Voraus eine CO2-Klimaanlage entwickelt.
Da Mercedes die Fahrzeuge im Auslieferungszustand auch selbst befüllen muss, hätte man da mit CO2, das neuesten Erkenntnissen nach eben doch nicht vom Mars kommt, vielleicht sogar schon Geld gespart, wenn man nicht von US-Chemieriesen teuer kaufen muss.
Geschieht ihnen recht, was da im Moment abläuft, dennoch viel Erfolg, denn ich persönlich hätte auch lieber eine CO2 Klimaanlage und anscheinend gibt es die ja doch nur bei Benz, da die anderen (ebenso Premimumhersteller) ganz stillschweigend schon umgesattelt haben.