Politik: EU-Umweltausschuss will Anteil von Biosprit deckeln
EU-Parlament will Biosprit aus Stroh statt aus Raps
Das EU-Parlament will den Anteil von herkömmlichem Bio-Sprit deckeln. Stattdessen soll mehr Öko-Sprit aus Algen und Abfall fließen. Doch den gibt es bislang noch nicht.
Brüssel – Es hat lange gedauert, bis die Autofahrer an der Tankstelle ohne Misstrauen zur E10-Pistole griffen. Seit 2011 steigt der Absatz langsam, aber sicher. Insgesamt lag der Anteil von Biosprit, also Ethanol und Biodiesel, im vergangenen Jahr EU-weit insgesamt bei rund fünf Prozent. Ursprünglich sollten es bis zum Jahr 2020 doppelt so viel werden. Doch bei sechs Prozent will der Umweltausschuss des EU-Parlaments einen Riegel vorschieben, mit strikteren Förderregelungen.
Experte: "Biokraftstoff wird zu Unrecht verteufelt"
Der Grund für die Pläne: Biosprit aus Raps, Soja oder Mais könnte laut der EU den CO2-Ausstoß indirekt erhöhen, beispielsweise durch das Roden von Wäldern. Zudem würden Anbauflächen für Biosprit-Pflanzen, statt für Lebensmittel verwendet, so lautet die Argumentation der Politiker.Biosprit-Experte Professor Eckhard Boles von der Goethe-Universität in Frankfurt kann die Argumentation nicht nachvollziehen. "Die Biokraftstoffe der ersten Generation (z. B. aus Weizen, Zuckerrüben oder Mais; Anm. d. Red.) werden zu Unrecht verteufelt", sagte der Professor im Gespräch mit MOTOR-TALK. "Die CO2-Bilanz fällt unterm Strich immer noch besser aus als bei Benzin und Diesel."
Dass Lebensmittel für Sprit verheizt würden, sei ebenfalls kein Argument. "Wer aus ethischen Gründen kein E10 tankt, darf auch kein Fleisch essen", sagt er. Hier würden viel mehr Lebensmittel vernichtet: Für ein Kilo Rindfleisch benötige man sieben Kilo Getreide, für einen Liter Ethanol jedoch nur 2,5 Kilo, und dabei entstehe ein Kilogramm Rinderfutter als Nebenprodukt
EU-Staaten sind für Grenze bei 7 Prozent
Auch die Biokraftstoffindustrie kritisiert den Plan: „Die Entscheidung des Umweltausschusses trägt nicht zur Verringerung der Urwaldrodung bei, sondern einzig und allein zur steigenden Nutzung von Erdöl nach 2020“, sagt Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB)
Während sich die Abgeordneten im Parlament bei sechs Prozent eine Obergrenze wünschen, sind die einzelnen Staaten für sieben Prozent. Das würde den Anbau von Raps oder Mais zur Spritproduktion weniger stark abbremsen. Am Ende müssen sich beide Seiten einigen. Dies könnte bis zum Mai geschehen.Der kleinere Anteil von herkömmlichen Ökokraftstoffen soll durch Biokraftstoffe der zweiten Generation ausgeglichen werden, das heißt, Kraftstoff aus Algen oder Abfallprodukten wie Stroh. Bis zum Jahr 2020 soll er bei 1,25 Prozent liegen. Diese Kraftstoffe haben eine deutlich bessere CO2-Bilanz und es besteht keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion.
Nach Ansicht von Professor Boles könnte in Deutschland beispielsweise Weizenstroh oder Altpapier zur Herstellung von umweltfreundlichen Kraftstoffen verwendet werden. Seiner Ansicht nach seien bei der Produktion alle großen Probleme aus dem Weg geräumt.
Der VDB spricht jedoch davon, dass der Preis dieser Kraftstoffe noch lange nicht wettbewerbsfähig sei. So oder so gibt es bislang noch keine Tankstelle in Deutschland, die solchen Sprit kommerziell vertreibt. Bleibt die Frage, wo die 1,25 Prozent bis 2020 herkommen sollen.
Quelle: Mit Material von dpa
Besteht nicht technisch auch die Möglichkeit, Bio-Sprit aus dem Hirn von EU-Politikern zu gewinnen?
Die Grundverfügbarkeit ist ja genügend da, bzgl. der Anzahl an Köpfen. Wir sparen ferner extrem
Geld, weil es sonst ja keine Verwendung gibt und extrem viel kostet. Bio ist es zudem auch. 😊
Rechte Politiker a la "Front National" sind eher hochtoxischer Sondermüll!
Wenn du Hirn findest dann bestimmt allerdings dürfte Vakuum eher der Fall sein.
Was sind das für Algen die da verwendet werden, kann man sich nicht auch Zuhause basteln, so als Heizöl Ersatz.
Die könnten ja theoretisch riesige Algentürme bauen dann sollte auch genügend von dem Zeug erzeugt werden können, sollte nicht in Spanien so eine Plantage entstehen die so eine art Diesel daraus machen, war zumindest mal vor geraumer Zeit zu lesen. ?
Solche Treibstoffe wären schon eine feine Sache, und schon könnte man wieder normale Motoren verwenden ohne schlechtes Gewissen, mit mehr an Hubraum.
Selbst für den persönlichen Heizbedarf bräuchtest du Unmengen Algen, mal davon abgesehen, dass unser deutsches Klima auch nicht unbedingt optimal für die Algenzucht ist. Das ist übrigens auch ein Grund, warum "riesige Algentürme" nicht funktionieren - die Dinger brauchen das Sonnenlicht. 😉
Der Energieaufwand zur Herstellung neuartiger Kraftstoffe ist zum Teil sehr hoch, so dass "CO2-Neutralität" oft ein Wunschtraum ist. Das lässt sich immerhin verbessern, schließlich sind die petrochemischen Prozesse in Jahrzehnten optimiert wurden. Es gibt schon Ansätze für Lösungen und bereits einige Demoanlagen (sogar in Deutschland) für Biokraftstoffe der zweiten Generation.
Allerdings ist der niedrige Ölpreis zur Zeit leider nicht gerade förderlich für derartige Forschungen.
Es macht auf jeden Fall Sinn, auf diesem Gebiet weiter zu forschen, um eine großtechnisch realisierbare Lösung zu finden, die sich sowohl ökologisch als auch ökonomisch rechnet.
Auf sowas hat die Welt gewartet. Nicht.
PS:
ein Bauer bei der Rapsernte fährt wohl nicht dann nicht mehr mit einer selbstfahrenden Feldspritze durch die Gegend wie es beim Titelbild steht...
Ich hätte EU-Politikerhirne auch lieber aus grauer Masse als aus Stroh. Oder lieber noch ein Auto, welches mit Stroh fährt.
Wo gab's diese Kombination zuletzt?
Technisch bestimmt. Bei denen ist aber leider kein Gehirn vorhanden.
"Ein Bauer bei der Rapsernte"
Junge...
Erstens: Es heißt Landwirt
Zweitens: Auf dem Bild ist ein Unimog mit Aufbauspritze zu sehen der gerade Pflanzenschutz betreibt. Und zwar in einem blühenden Rapsfeld vermutlich irgendwann im Mai.
Ansätze für alternativen Kraftstoff gibt es ohne Ende:
Pyrolyseprozesse sind vllt. noch bekannt. Damit haben bereits die Deutschen im zweiten Weltkrieg aus Kohle brauchbaren Treibstoff herstellt.
Katalytisch-drucklose-Verölung gibt es.
Dann die Algensache.
Elektrische Energie in Methan überführen geht ebenfalls. Also mit regenerativem Strom versteht sich.
usw...
Alle diese Dinge sind entwickelt, grundsätzlich machbar und bedürfen ggf. noch echtem Feinschliff. Und sie sind deutlich effektiver wie Biokraftstoffe aus den direkten Feldfrüchten oder Biogasanlagen, was eher so ein maßlos übertriebener Marketinggag war. Abzüglich Energie für Anbau, Düngung, Pflanzenschutz, Verarbeitung und Transport kommt Raps in einem guten Jahr eventuell mit Faktor x1,5 in die Energiebilanz. Eine Biogasanlage mit Energieaufwand für Bau, Betrieb und Abriss kommt nie aus dem roten Bereich oder nur mit Ach und Krach. Dann darf aber wirklich nichts kaputt gehen.
Aber das will niemand mit den Alternativen. Man stelle sich nur vor, jedes Dorf könnte seinen eigenen Sprit "brauen". Das wäre der Untergang jeder staatlichen Kontrolle und geopolitisch ein Desaster für diejenigen, die die Welt gerne in (ihren) festen Strukturen sehen.
So ist es. Die Rapspflanzen müssen braun sein, dann sind sie gut.
https://...pressestelle.tu-berlin.de/.../...sten-Nadale_pixelio.de.jpg
Das wäre ein angemessenes Bild.
http://www.ddr-landmaschinen.de/.../e514_raps1_650px.jpg
Oder das.
Die brauchen kein Sonnenlicht sondern die UV-Strahlen daraus, dafür gibt es auch Lampen die sehr gut funktonieren, desweiteren kann so ein hoher Turm auch komplett aus Glas (Die Fassade,Böden) sein was ja der Sinn darin wäre dann sollte es auch in DE klappen.
Machbar ist das, allerdings muss man dafür etwas mehr technischen Aufwand betreiben. Ich meinte ja auch nicht, dass das in Deutschland unmöglich sei (okay, bei den Türmen hatte ich geschrieben, das ginge nicht 😆).
Oh, wirklich?
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