Weniger Rußpartikel für Direkteinspritzer
Euro 6 für Direkteinspritzer
München - Benzin-Direkteinspritzer können durch innermotorische Maßnahmen so optimiert werden, dass sie modernen Umweltanforderungen entsprechen und Euro-VI-fähig sind.
Das hat der ADAC in München in einem Eco-Test ermittelt. Hintergrund ist, dass bei Fahrzeugen mit einer Benzindirekteinspritzung teilweise eine Anzahl an Rußpartikeln gemessen wurde, die bis zu zehnfach höher war als bei modernen Dieselautos. Auf der anderen Seite stehen bei gleichem Hubraum mehr Leistung und geringerer Verbrauch.Laut ADAC konnte nun im Eco-Test, dem Umweltranking des Clubs, bewiesen werden, dass auch Benzin-Direkteinspritzer sauber sein können. Dafür sei nicht unbedingt ein extra Filter notwendig, den einige Umweltverbände obligatorisch forderten. Als Beispiel nennt der Autoclub den neuen Audi A3 1.8 TFSI. Er hatte im ADAC Eco-Test vier von fünf möglichen Umweltsternen erreicht. Welche Fahrzeuge im Umweltranking wo rangieren, hat der Autoclub auf seiner Website zusammengestellt.
Quelle: DAPD
Bei gleichem Hubraum geringerer Verbrauch als Dieselautos? Darf stark angezweifelt werden, bei Opel z.B. 2.0CDTI vs. 2.0 Turbo 4,9 zu 8,1L/100km
Eine etwas dürftige Information. Wie sieht die konkrete Partikelverminderungs-Methode aus? Laßt mich raten: Homogenbetrieb und Einspritzung schon beim Ansaughub.
Wenn der 1,8 l TFSI so gut abschneidet, warum wird er zur Zeit mit EU5 ausgewiesen ?
Weil er nach Euro 6 Vorgaben noch keine Formalverfahren durchlaufen kann da diese Vorgaben für Typprüfungen erst ab 1.9.2014 und für Erstzulassungen ab 1.9.2015 gelten.
Nicht gegenüber Diesel, sondern gegenüber Saugrohreinspritzern. Wobei das mit mehr Leistung und weniger Verbrauch angezweifelt werden darf, sobald man als Fahrer so viel Leistung aus dem Auto holt, daß man nicht mehr Verkehrshindernis für den Trabant dahinter ist.
Im Grunde gilt das Gleiche wie bei Dieseln: Durch Direkteinspritzung weniger Verbrauch und deutlich mehr Schadstoffe. Nur daß bei Dieseln das mit weniger Verbrauch tatsächlich hinhaut.
Ja, das ist bekannt. Aber bei einigen wenigen Dieseln gibt es bereits EU6-Zulassungen !!!
Sieht man auch beim ADAC - alles Diesel. Da frage ich mich schon, was sind tatsächlich die Hintergründe ?
Ich habe mal recherchiert: Zur Zeit ist mir kein Fahrzeug mit Ottomotor mit EU6 bekannt.
Selbst der bereits im VW Polo GT eingesetzte 1,4 l TSI mit Zylinderabschaltung wird "noch" mit EU5 ausgewiesen.
M.W. sind Euro6-Diesel allesamt mit SCR-Kat ausgerüstet (Adblue-System). Nur so ist die harte NOx-Limitierung umsetzbar.
BMW macht das im neuen Dreier glaube ich anders, ohne Adblue, und erreicht trotzdem EU6.
Der 1,4 l TSI Benziner soll nach zahlreichen Veröffentlichungen aber nach EU6 kommen.
Ich meine einfach: 2014 ist so weit nicht weg, wenn man mal so jetzt die Neuerscheinungen vor allem in der Kompaktwagenklasse nimmt.
Mein Eindruck: Entweder ist das Zulassungsverfahren nach EU6 mit exorbitanten Kosten verbunden, oder aber die Direkteinspritzer sind praktisch doch weitaus schwerer auf diese Norm zu drücken, als gedacht.
Eher aber letzteres, denn sonst würde es nicht schon Diesel mit EU6 geben, was bei Neuwagen ja auch generell Sinn macht.
Nicht nur. Es gibt auch andere Lösungen. Von Mazda gibt es auch einen Euro 6 Diesel ohne Adblue.
Ich find die Frage auch interessant, warum Diesel schon nach Euro 6 typisiert werden können aber Benziner nicht. Vor allem für nicht direkteinspritzende Benziner ist Euro 6 gar keine Hürde, da die Grenzwerte zu Euro 5 identisch sind.
Nicht ganz. Im Gegensatz zu EU5 hat man bei EU6 die Partikelanzahl (PN in l/km) mit 6x10 (hoch)11 für Direkteinspritzer festgelegt, für alle Erstzulassungen ab 1. Set. 2015.
Für die Benzindirekteinspritzer gilt aber eine Übergangsregelung: bis 3 Jahre nach Einführung der EU6 gilt nach Wahl des Herstellers ein Grenzwert von 6x10 (hoch)12. Für EU6-Diesel gibt es keine Übergangsregelung ! D.h. EU6 gilt ab 1.09.2015 für alle Erstzulassungen.
Die Partikelanzahl scheint genau das Problem der EU6-Einstufung der Benziner zu sein.
Interessant aber ist folgendes für Direkteinspritzer, nähmlich die Steuer in D:
Beispiel der im neuen Golf zur Zeit gelieferte 1,4er TSI mit 1400 ccm und CO2 von 121 g/km:
Erstzulassung
am 1.01.2013 : 50 Euro
am 1.01.2014 : 50 Euro
am 1.01.2015 : 80 Euro
(Beträge pro Jahr)
Der steuerliche Unterschied ist im vorliegenden Fall zunächst nicht hoch. Jedoch sieht die Bilanz anders aus, je höher die Hubräume und CO2-Abgaswerte. Insofern könnte man seitens der Industrie etwas mehr Weitsicht erwarten, vor allem von der einheimischen. Da zur Zeit kein EU6-Benziner da ist, findet sich auch kein Argument, EU6-Fahrzeuge steuerlich zu bevorzugen, sei es beim Kauf (z.B. mittels reduzierter MwsT, oder im Unterhalt mit z.B. reduzierter Versicherungssteuer, Kfz-Steuer).
Die Frage, die sich jetzt aufdrängt: Welche Fahrzeuge ohne Direkteinspritzung mit Direkteinspritzung meinst Du?
@meester
Der Begriff Direkteinspritzer kommt nicht von mir. Darunter fallen im Grunde aber alle direkt eingespritzten Benziner - nahezu alle Turbo´s am Markt.
Nicht darunter fallen z.B. MPI´(MultiPoint) und alle älteren Motoren. Das Problem aber: Diese werden mit Sicherheit durch keine Nachrüstmöglichkeit auf EU6 kommen, somit im Laufe der Jahre steuerlich schlechter gestellt, wie bisher auch. Von Staubschutzplaketten will ich gar nicht erst anfangen.
Die MPIs ohne Direkteispritzung (es gibt Fahrzeuge mit beidem) mit Euro 5 erfüllen auch Euro 6, da dort die Grenzwerte eben dort identisch sind. Genau das hat 206driver ausgesagt und Du hast dem widersprochen.
Um das Gleiche zu schaffen, muß übrigens nichts verändert werden. Wie das dann im Einzelnen gelöst wird oder ob man das kostenfrei umgeschlüsselt bekommt, würde mich übrigens interessieren. Ich habe nämlich ein so modernes Auto mit Euro 5 und MPI (Erstzulassung 12/2011).
So 'ne Uraltmöhre mit Direkteinspritzung käme mir gar nicht auf den Hof - hächstens wenn er wie der Direkteinspritzer meines besten Kumpels eine H-Zulassung hat.
@meehster
Entschuldigung - war zu schnell.
Wir reden hier nur über Benziner !
Die Grenzwerte sind nicht identisch: Bei EU6 ist die Partikelanzahl festgelegt. Das gibt es bei EU5 nicht ! So habe ich das auch ganz klar dargestellt. Genau aus diesem Grund hat der ADAC auch diese Messung vorgenommen. Völlig zu recht.
MPI´s sind nicht schlecht. Im Gegenteil. Für zahlreiche Zwecke (z.B. Kurzstrecke, Heizleistung usw.) in der Regel sogar besser. Aber: Sie werden konstruktionsbedingt die künftigen Vorschriften an den Abgasen und Verbrauchswerten nicht erreichen. Leider, muss man dazu sagen.