Verkehr & Sicherheit News
Experten fordern niedrigere Promillegrenze für Radfahrer
Die Promillegrenze für Fahrradfahrer soll nach dem Willen einer Expertenkonferenz gesenkt werden, um der den Angaben zufolge dramatischen Zunahme von Unfällen mit alkoholisierten Radfahrern entgegenzuwirken.
Der bisher geltende Grenzwert (allgemein anerkannter Grenzwert nach BGH-Urteilen ohne konkrete Bestimmung im Gesetz) von 1,6 Promille Blutalkoholgehalt für die absolute Fahruntüchtigkeit von Fahrradfahrern soll keinen Bestand haben. Dafür sprachen sich etwa 150 Experten im Rahmen der gemeinsam vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und der Unfallforschung der Versicherer (UDV) in dieser Woche in Berlin durchgeführten Konferenz "Sicherer Radverkehr" aus.
Zudem sollte, wie für Kraftfahrzeuge auch, ein Ordnungswidrigkeitstatbestand eingeführt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen sollen jetzt die Grenzwerte klären, die nach Meinung der Teilnehmer bei etwa 0,8 Promille für die Ordnungswidrigkeit und 1,1 Promille für die absolute Fahruntüchtigkeit liegen sollten.
Für Autofahrer beginnt die Ordnungswidrigkeit (Geldstrafe plus Fahrverbot) bei 0,5 Promille, die absolute Fahruntüchtigkeit bei 1,1 Promille (Trunkenheit im Verkehr, Geld- oder Freiheitsstrafe plus Führerschein-Entzug mit Sperrfrist), und ab 1,6 Promille gibt es den Führerschein nach der Sperrfrist nur nach bestandener Medizinisch-Psychologischer Untersuchung (MPU) zurück. Was viele nicht wissen: Bereits bei 0,3 Promille ist für Auto- und Fahrradfahrer relative Fahruntüchtigkeit und damit ein Straftatbestand gegeben, wenn alkoholbedingte Fahrfehler oder Ausfallerscheinungen hinzukommen. Wird ein Unfall verursacht, kommt alternativ auch eine Strafbarkeit wegen Straßenverkehrsgefährdung (§ 315 c StGB) in Betracht.
Quelle: Autokiste
Diese Initiative wäre IMHO ein Schritt in die richtige Richtung.
Warum das denn? Mit dem Auto gefährdet man andere. Mit dem Fahrrad im Grunde nur sich selbst.
Ja klar, vor allem gefährdet man nur sich selbst, wenn man schlangenlinienfahrend auf der Fahrbahn unterwegs ist und dann ein Autofahrer bremsen oder ausweichen muss, und es so zu einem Unfall kommt, der ohne den besoffenen Fahrradfahrer nicht stattgefunden hätte...😕...abgesehen davon, dass man wohl als Autofahrer so gut wie immer ne Mitschuldbekommt, ob der Fahrradfahrer nun angetrunken war oder nicht!
Wer fährt denn bei 1,5 Promille unkontrollierte Schlagenlinien auf der Fahrbahn?
Das soll ja nicht hochgesetzt werden. Aber warum runter setzten? Das einzige was das bringt ist, dass nach dem nächsten Volksfest einige Leute zur MPU gehen können.
Die dürften es dann aber auch bitter nötig haben...
"Experten" fordern eine niedrigere Grenze?
Ich bin Experte, ich fahre nämlich Fahrrad, nicht zum Spaß, nicht erst auf dem Autodach 50km um dann ein bisschen im Grünen zu fahren, nicht als Sport, sondern um mich fortzubewegen.
Ich fordere keine niedrigere Grenze. Betrunken Rad fahren ist so verschwindend selten gefährlich, dass eine Verschärfung der Promillegrenzen reine Gängelung wäre.
Auch die Regelung, dass ab 0,3 schon "alkoholbedingte" Ausfälle mit richtig Strafe belegt werden können halte ich für schwierig und kann Willkür bedeuten. Ist es alkoholbedingt, wenn ich mit 0,4 Promille um 22 Uhr durch die Fußgängerzone fahre? Weil ich nüchtern nicht so unvernünftig gewesen wäre?
Überlegt doch mal, wo Fahrradfahren einzuordnen ist. Das ist doch mehr laufen als Auto fahren. Man sitzt auf nem Drahtgerüst und bewegt sich langsam aus eigener Kraft vorwärts. Und wenn man zu besoffen zum Radfahren ist, legt man sich automatisch auf die Schnüss. Das ist eingebauter Schutz vor Trunkenheitsfahrten.
Ich meinte das eher so, dass die Umstellung dann eh kaum einer mitbekommt und dann das Geschrei über Abzocke wieder groß ist.
Zum Problem wird's spätestens dann, wenn dabei Dritte zu Schaden kommen. Natürlich gibt es dabei noch ein Wahrscheinlichkeitsgefälle zwischen Stadt und Land.
Und: Liebe Fahrradhasser,
ich weiß, Ihr mögt Radfahrer nicht. Weil die im Rückstau an den Ampeln an Euch vorbei fahren.
Weil sie nachts oft ohne Licht fahren, sodass ihr sie spät erkennt.
Weil sie einfach so, wenn der Radweg endet auf die Straße wechseln.
Weil 30 Stück vor einem an der Ampel in den extra eingerichteten "Fahrradpuffern" stehen, die so langsam ausm Quark kommen, dass man selber nicht über die grüne Ampel kommt.
Weil sie in engen Straßen langsam vor Euch hertuckern und ein Überholen unmöglich ist.
Radfahrer können nerven, mir ist es letztens erst passiert, dass ich die Beifahrertür offen hatte, das Auto ausladend, den Oberkörper im Wagen, etwa 20cm des Radweges wurden durch die Tür gesperrt. (Etwa 2 Meter Fußweg, 1,50 Radweg, 30cm Fußweg, Bordstein, Auto) Da klingeln 2 nebeneinander herfahrende (dicke) Radfahrer, dass ich die Tür doch bitte schließen soll. Frechheit. Aber so ist es eben, Arschlöcher wachsen auf Bäumen.
Aber, was ist denn mal mit ein bisschen gegenseitiger Solidarität? Wir sind alle Verkehrsteilnehmer und die meisten auch mal im Auto und mal auf dem Rad unterwegs.
Sollen wir uns nicht freuen, dass manche Verkehrsteilnehmer noch vergleichsweise unreglementiert fahren dürfen, anstatt immer wieder Einschränkungen und Regeln zu fordern? Das ist doch barbarisch. Regelung, die andere benachteiligt? Interessiert mich doch nicht!
Umweltplakette? Egal, meiner isn Benziner. Oldtimer oder Wohnmobil habe ich nicht.
LKW-Maut? Egal, ich zahle ja nicht.
HU und Kennzeichen für Radfahrer? Warum nicht, mein Rad ist neu und ich fahr eh nur sonntags bei Sonne.
Mein Auto fährt auch nur 160, komfortabel 140. Mir kann also ein generelles Tempolimit von 130km/h ziemlich egal sein. Ist es aber nicht. Es entstehen Nachteile für andere. Und wer weiß, ob ich mir nicht bald einen Porsche kaufe?
Morgen werdet ihr zu schnell in einer Baustelle geblitzt und verliert euren Lappen. Dann sitzt ihr auf dem Rad und ärgert euch, an einer menschenleeren, roten Ampel zu stehen und nicht einfach drüberfahren zu können, weil kürzlich erst die Strafe drastisch erhöht und die Polizeikontrollen verdreifacht wurden.
Ach ja, war da nicht sowas? War da nicht dieser Bürgerentscheid letzte Woche? Stand ich da nicht Samstagnachmittag und habe gegen diese anarchischen Kampfradler gehetzt?
Einfach mal die Welt aus Sicht des Anderen sehen. Hilft. Sollte Euch eure Mama aber eigentlich mal gesagt haben.
Da hat sicherlich niemand etwas dagegen.
Aber Alkohol im Straßenverkehr ist dabei schon sehr grenzwertig und hier ist dann auch das Argument einer falsch verstandenen Solidarität nicht mehr weit weg.
Aber es ist ja nicht so, dass die bisherige Regel nicht ausreicht.
Wenn man jetzt wüßte, welche Personen in dieser Expertenkonferenz vertreten waren, könnte man etwas mehr dazu schreiben...
Ich stimme dem Taxidiesel zu, bin auch richtiger Radfahrer (Pendler) und kann nicht verstehen, wo das Problem sein soll, wenn man leicht angetüdelt heim radelt. OK, 1,6 Promille bedeuten bei mir, dass ich kotzend unter dem Tisch liege. Aber 0,3 hat man ja schon beim Riechen am Schnapsglas. Dass man so nicht Auto fahren sollte, weil ein motorisierter Wagen eine echte Waffe sein kann, verstehe ich, aber lieber wackelig mit dem Drahtesel abends heim, als mit dem Auto Leute tot fahren.
Wenn ihr nicht für eine Verschärfung der Promillegrenze für Radfahrer seit, was habt ihr denn dann für konkrete Ideen, um der dramatischen Zunahme von Unfällen mit alkoholisierten Radfahrern (wie im Eröffnungsbeitrag vorgetragen) entgegenzuwirken?