Statistik: Im Mai erneut mehr Verkehrstote
Experten rätseln über steigende Zahl an Unfalltoten
Auch im Mai liegt die Zahl der Verkehrstoten über der des Vorjahresmonats. Experten rätseln über die Ursachen. Mit Spannung werden nun die Halbjahreszahlen aus Wiesbaden erwartet.
Wiesbaden - Jahrzehntelang ist die Zahl der Verkehrstoten gesunken - in diesem Jahr steigt sie deutlich an. Im Mai 2014 starben erneut 4,7 Prozent mehr Menschen im Straßenverkehr als im Vorjahresmonat. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verloren 1.233 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Das sind 8,7 Prozent mehr als von Januar bis Mai 2013. Die Zahl der Verletzten stieg um 13,1 Prozent auf rund 147.200.
Bordelektronik und Hektik im Verkehr
Experten rätseln über die Ursache: Ein Grund könnte die Nutzung von Smartphones am Steuer sein. Vielleicht lenkt auch die Bordelektronik vom Fahren ab oder die Hektik im Verkehr ist gewachsen, weil es alle immer eiliger haben. Der Rückgang in den Jahrzehnten zuvor hing vor allem mit der Anschnallpflicht und sichereren Autos zusammen.
"Die Unfallforschung sollte diese kritische Lage nicht länger auf die leichte Schulter nehmen und jetzt den Ursachen auf den Grund gehen", forderte der Auto Club Europa (ACE). Nach Einschätzungen der Polizei spielten Smartphones und Infotainment-Angebote im Auto eine immer größere Rolle beim Unfallgeschehen.
Der ACE plädiert dafür, dass sich Geräte, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, während der Fahrt automatisch abschalten. "Lassen sich die Hersteller im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung nicht darauf ein, muss der Gesetzgeber für entsprechende Funktionsbeschränkungen sorgen."
292 Verkehrstote im Mai
Allein im Mai 2014 gab es nach vorläufigen Ergebnissen 13 Tote mehr auf deutschen Straßen als im Mai 2013: 292 Menschen kamen so ums Leben, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl der Verletzten stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,0 Prozent auf rund 35.800.
Insgesamt nahm die Polizei im Mai rund 212.700 Verkehrsunfälle auf, eine Zunahme um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dabei erhöhte sich die Zahl der Unfälle mit Personenschaden (plus 11,9 Prozent auf 28.300) wesentlich stärker als die Fälle mit Sachschaden (plus 3,7 Prozent auf 184.400).
Vergleicht man die ersten fünf Monate beider Jahre, ist die Entwicklung noch deutlicher: 955.800 Verkehrsunfälle gab es insgesamt, ein Rückgang um 0,7 Prozent gegenüber Januar bis Mai 2013. Darunter waren rund 114.700 Unfälle mit Personenschaden (plus 14,4 Prozent) und 841.200 Unfälle mit Sachschaden (minus 2,4 Prozent).
Die Ursache? Viele Menschen sind geistig und körperlich einfach nicht in der Lage ein KFZ verantwortungsbewusst und sicher zu führen. Dazu wird diesen KFZ-Benutzern inzwischen durch immer mehr Bordelektronik suggeriert dass ja nix mehr schief gehen könne weil ESP, Abstandsradar und Einparkassistenten das selber denken abnehmen....
In meiner Region gab es in dieser Saison(gefühlt) viel mehr Motorrad-Tote, als in den letzten Jahren.
Sehr viele Biker aus den Niederlanden, die mit den kurvigen Mittelgebirgsstraßen offenbar überfordert waren... Aber auch etliche, ortskundige Biker, die man nicht zu den Rasern zählen durfte.
Glaube kaum, dass diese mit Smartphones gespielt haben 🙄
Aber in manchen Jahren ist wirklich "der Wurm drin" und warum das so ist, wird man nicht feststellen können....
Bitte jetzt nicht wieder den Jammer vorschlagen.
1. dürfen die Mitfahrer das Handy während der Fahrt uneingeschränkt bedienen
2. darf man laut Gesetz ganz legal ein Tablet ohne SIM Karten Slot am Steuer benutzen, das gleiche Gerät mit SIM Karten Slot ist plötzlich verboten.
Wenn ich mit nicht täusche, war dieses Jahr in den genannten Monaten das Wetter im Schnitt besser -> mehr Sonntagsfahrer...
Allgemein gibt's auch immer mehr Verkehr = mehr Unfälle. IMHO muss man das relativ zu den gefahrenen km sehen.
Aus meiner persönlichen Statistik heraus muss ich aber auch sagen, dass ich im ersten Halbjahr diesen Jahres viel mehr Unfälle mit beweglichen Objekten hatte als in den 4 Jahren davor zusammen und zwar an einer Stelle, wo ich ständig durchfahre und die sich nicht verändert hat (1 statt 0).
notting
... umgekehrt wird ein Schuh draus:
Das Autofahren ist oft derart langweilig, dass es kein Wunder ist, wenn die Menschen im Stau und in der Ampelschlange zur Ablenkung durchs SmartPhone greifen (mein Tempodurchschnitt heute in der RushHour ca 8 bis 15 km/h). Solcherart Beschäftigung war eben bloss technisch bis vor Kurzem unterwegs nicht möglich.
Ich denke, wenn man diesbzgl Abhilfe schaffen will, dann sollte man sich dessen bewusst sein. Ausserdem ist garnicht klar, ob & wieviele Tote nun wirklich die Folge von derlei Ablenkung sind.
Ich sehe das Problem nicht. Vielleicht pendelt sich die Zahl einfach mal ein? 0 Verkehrstote wird es nie geben.
Wohl die immer weitere Verbreitung von Touchscreens in den Autos. Wo früher nur paar Regler gab wird nun über Bildschirm alles gesteuert. Während der Fahrt über das Menü den passenden Bildschirm Anwählen und dann die kleine Button auf den Bildschirm treffen. Währenddessen fährt das Auto Blind paar hundert Meter...
Eine ziemlich platte, einseitige Analyse 🙄
Hatte mal einen Renault mit R-Link als Ersatzfahrzeug. Wischen zum Scrollen ging nicht und "Tasten" drücken funktionierte auch nur recht unzuverlässig. Und das war "nur" ein kleines "Tablet"-Touchdisplay, kein 17"-Riesending wie im Tesla, das noch für viel mehr Funktionen zuständig ist...
notting
Ergonomie ist möglich.
Kann sogar auch und gerade bei grossen Displays besser sein. Im Übrigen sind Ersatzfahrzeuge/Leihwagen immer etwas mehr ablenkend als das eigene.
Aber davon mal abgesehen:
gab es in der Vor- Touchdisplay Zeit nicht sogar eher mehr Unfälle?
Und wer zwingt denn eigentlich die (angeblich offenbar völlig willenlosen) Fahrer, die komplizierten Fummeleien Grundsätzlich nur während der Fahrt oder in schwierigen Situationen anzufangen?
Die halbwegs durchdachte Bedienung (und meine Vertrautheit mit derselben) lässt es zu, dass ich solche Basics erledigen kann, ohne extra hinzugucken.
Im Stau oder in der Ampelschlange stirbt keiner bei 0-15km/h 😉.
Letztes Jahr war es afair einfach viel kälter und mehr Schnee und nicht so gutes Motorrad- und Raserwetter. Wenn die Leute zu Hause bleiben weil so mieses Wetter ist passiert auch nix - außer Haushaltsunfälle 😉.
... auch deshalb bleibt die Frage,weshalb die Motor- Talk Gemeinde sich in der Analyse so sicher ist, hier Ursachen gefunden zu haben.