DIW-Chef verteidigt Privatisierungspläne für Autobahngesellschaft
Experten sehen Vorteile
Sollen sich private Investoren an einer künftigen Autobahngesellschaft beteiligen dürfen? Das Wirtschaftsministerium ist dagegen, Wirtschaftsexperten sehen es anders.
Berlin - DIW-Präsident Marcel Fratzscher hat die mögliche Privatisierung von Anteilen der geplanten Autobahngesellschaft des Bundes verteidigt. "Die Behauptung ist schlichtweg falsch, dass Autobahnen privatisiert würden, wenn auch private Investoren sich an der Autobahngesellschaft beteiligen", sagte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der "Rheinischen Post".
"Bei der Beteiligung von privatem Kapital an der öffentlichen Autobahngesellschaft geht es vor allem um Fragen der Effizienz, damit sich auch private Unternehmen an den Risiken beteiligen, und ob Investitionen haushaltswirksam werden." Fratzscher hatte die Expertenkommission geleitet, die der Bundesregierung die neue Autobahngesellschaft empfohlen hatte.
Auch der Chef der Monopolkommission, Achim Wambach, sagte der Zeitung: "Sowohl bei der Finanzierung wie auch beim Bau und Betrieb der Autobahnen in Deutschland kann eine stärkere Beteiligung privater Investoren Vorteile bringen."
Bund und Länder hatten vereinbart, eine Infrastrukturgesellschaft zu gründen, die sich um Bau, Planung und Betrieb der Autobahnen und einiger Fernstraßen kümmern soll. Der Bund soll aber Eigentümer der Autobahnen und sonstigen Bundesstraßen bleiben, hat Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) klargestellt.
Das Eigentum soll als unveräußerlich im Grundgesetz verankert werden. Schäuble will aber zumindest die Möglichkeit schaffen, dass sich private Investoren an der Gesellschaft beteiligen dürfen. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) blockiert Schäubles Vorstoß mit einem Vorbehalt in der Ressortabstimmung der Ministerien.
Quelle: dpa
Die Betonung liegt auf kann
Und bei wem dann die Vorteile auch liegen sollen, beim Autobahnbenutzer garantiert nicht.
Blasphemie! Auf den Scheiterhaufen mit ihm 😉
Instandhaltung von öffentlicher Infrastruktur ist immer ein minus Geschäft.
Durch was soll sich der privat Beteiligte refinanzieren? Maut? Das würde mich interessieren.
KLar, das die Wirtschaftsforschung sich am Autobahnnetz eines Transitlands mit guter Kaufkraft beteiligen will. Dann lässt sich durch Maut gutes Geld verdienen, wenn man Löhne der Straßenarbeiter drückt, die Sanierung schleifen lässt, und bei ausgleibenden Einnahmen der Staat einspringt.
Die Infrastruktur, egal ob Krankenhäuser, Sozialwohnungen,Wasserleitungen,Stromleitungen und Schienen , Straßen sollte beim Staat bleiben! Das vieles schon veräußert worden ist, ist ein Fehler, der uns schon jetzt teuer zu stehen kommt in Form von höheren Preisen bei Mieten, Wassergebühren, Strompreisen, ect. Das gleiche wird den Autofahrern auch blühen.
Wie wärs mal mit einer Vermögenssteuer für Firmenerben? Finanztransaktionssteuer?
Auf Deutsch: es geht um die Rendite, welche mit privatem Geld im öffentlichen Sektor abgeschöpft werden kann. 16 Milliarden Euro hat Maschmeyer und Co schon über Riester aus dem Rententopf gezogen; es reicht langsam, mit der Enteignung...
Ganz einfach, der Staat nimmt sich bei deutschen Banken und Versicherungen Milliardenkredite bis zu 3,5% Zinsen auf, obwohl der Staat woanders Kredite zu 0,0% Zinsen bekommen könnte!
Lange Beiträge liest fast keiner komplett durch 😕.
Es lässt sich leider nicht immer alles in 2-3 Sätzen erklären!
Der von mir zitierte Kontraste-Beitrag vom Februar 2016 zeigt doch nur mal wieder, dass die da oben merkbefreit sind, wie sonst kann man erklären, dass sie 9 Monate später schon wieder mit der Thematik kommen.
Meine persönliche Meinung: Es zeigt sich mal wieder, dass die Politik die Hure von Wirtschaft, Banken und Versicherungen ist!
Trotz der Länge ein super Beitrag!
Endlich mal eine vernünftige Erklärung zu dieser Problematik.
VG
vielen dank für den beitrag ! das ist so kranke politik................unglaublich
Danke für den informativen Beitrag. Es ist einfach nur krank, wie korrupt das aktuelle System ist! Und das schlimmste daran ist, dass diese Absichtliche Benachteiligung des Volks zugunsten Unternehmensgewinnen auch noch legal ist.
Und dann wundert man sich wieso auf einmal alle populistische Parteien wählen und keiner mehr die Cdu/Spd mag.
Hallo,
hört auf rum zu jammern, man lese sich das Wahlprogramm der Parteien durch und schreibe dann seinen Wahlkandidaten an und fühle IHM auf den Zahn, bei Nichtgefallen der Antwort sollte das Wahlkreuz woanders plaziert werden.
Ende.
In diesem Sinne,
Lichtmann
Wie schaut dein Alternativvorschlag aus?
Das bisherige System ist ja nun mal nicht zukunftstauglich, wie man am Zustand unseres Straßennetzes tagtäglich ablesen kann.
@Drahkke
Ist doch ganz einfach, die Renditen deutscher Staatsanleihen gehen derzeit unter null, von daher kommt der Staat an Gelder ohne Zinsen zahlen zu müssen.
Mit diesen Geldern könnte man billig die Verkehrsinfrastruktur wieder auf Vordermann bringen, ohne den Investoren (Banken u. Versicherungen) je investierter 1 Milliarde € bei einer 30-jährigen Laufzeit Zinsen in Höhe von 530 Millionen € in den nimmersatten Rachen werfen zu müssen!
Bei 50 Milliarden € Investitionsstau würden sich Investoren (Banken u. Versicherungen) bei einer 30-jährigen Laufzeit Zinsen in Höhe von 26.500.000.000 € in den nimmersatten Rachen werfen!
Das wären Steuergelder und Mauteinnahmen!