Gigaliner: Verwaltungsgericht bestätigt Freigabe in Deutschland
Extra-lange LKW in Deutschland weiterhin erlaubt
In Deutschland sind bis zu 25.25 Meter lange LKW-Gespanne erlaubt, doch umstritten. Eine Organisation scheiterte nun mit der Klage gegen die Freigabe solcher Gigaliner.
Berlin - In Deutschland sind Gigaliner zugelassen. Nicht überall, doch auf insgesamt 11.600 Straßenkilometern dürfen die extra-langen LKW (25.25 Meter inklusive Anhänger) fahren. Dabei bleibt es. Die Organisation "Allianz pro Schiene" hatte gegen die Freigabe geklagt, sie verstoße gegen das EU-Recht. Das Verwaltungsgericht Berlin entschied nun in erster Instanz anders (Az.: 11 K 216.17). Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Sache hat das Gericht jedoch sowohl die Berufung als auch die sogenannte Sprungrevision zugelassen.
Die Gigaliner sind in Deutschland bereits seit ihrem erstmaligen Auftauchen im Jahr 2005 umstritten. Damals durften die Riesen-Lkw nur mit Ausnahmegenehmigung fahren, seit 2017 sind sie auf bestimmten Strecken offiziell zugelassen. Kritiker befürchten vor allem eine Verlagerung des Schienenverkehrs auf die Straße sowie ein erhöhtes Unfallrisiko. Befürworter versprechen sich von den Gigalinern eine Entlastung der Straßen und der Umwelt.
Die meisten, die gegen diese Lang-LKW sind, haben selbst noch nie einen im Verkehr gesehen.
Ich bin 2006 das erste Mal in Schweden auf diese Art von LKW gestoßen. Aber nicht im Norden, sondern im dichter besiedelten Süden des Landes, abseits von den Autobahnen. Im ersten Moment stutzt man, überlegt, was da anders ist, danach ist es ganz normal.
Zwei Wochen später zurück in Deutschland habe ich mich dann über die kurzen Spielzeug-LKW amüsiert...
Letztendlich ist es alles nicht so dramatisch, wie es immer geschildert wird.
Die Konkurrenz zur Schiene ist längst keine wirkliche Konkurrenz, es sei denn, man rechnet die LKW von DB-Schenker mit zum Schienentransport... 😉
Immer dieses Gejaule der Schienenfreunde.
Logistik ist Effizienz, sowohl was Zeit, als auch was Geld angeht. Die Branche sucht sich von Natur aus die effizientere Transportmethode, das ist derzeit nunmal der LKW. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, mehr Güter auf die Schiene zu bringen, was ja grundsätzlich keine schlechte Idee ist:
Entweder man macht den Bahnverkehr attrativer, damit man in Sachen Zeit und Preis mit dem LKW konkurrieren kann. Oder man macht die Konkurrenz unattraktiv, indem man ihnen Knüppel zwischen die Beine wirft. Ersteres wäre sinnvoll, letzeres ist Kindergarten "ich bin zwar doof, aber du bist noch viel doofer".
Ja Pro-Schiene ist ersteinmal ein guter Gedanke-
AABER nicht vor meine Haustür. Bitte auch keine Windräder und Stromtrassen.
Wir müssen alle lernen etwas einzustecken um den Straßen-Verkehr zu entlasten und unabhängiger von den OPEC Staaten zu sein.
Bahnverkehr attraktiver Machen, ist eine gute Idee. Da steht nur die Bundesverkehrspolitik im Wege, und die Landespolitik. Die Bahn kann unter den Rahmenbedingungen gar nicht große Sprünge machen.
Und die Liberalisierung des Schienenverkehrsmarktes tut ein übriges dazu. Hier in Südthüringen erst passiert, DB-Fahrkartenautomaten an nicht DB Haltestellen entfernt, privater Anbieter stellt neue auf mit der Einschränkung, nur Ziele des privaten Anbieters. Sorgte für einen großen Aufschrei in der Bevölkerung. Man braucht sich nicht zu wundern, ich warte nur noch auf den Tag, wo ich für jedes Verkehrsunternehmen je eine eigene Fahrkarte kaufen muss, weil man sich gegenüber dem Kunden nicht einigen kann.