Ohnmächtiger Busfahrer: Passagier übernimmt das Steuer
Fahrgast verhindert Busunfall
Als der Busfahrer während der Fahrt in Ohnmacht fällt, übernimmt ein Passagier das Steuer. Das schnelle Eingreifen verhinderte einen möglicherweise schweren Unfall.
Brandenburg an der Havel - Ein Fahrgast hat für den ohnmächtig gewordenen Fahrer eines Linienbusses in Brandenburg das Steuer übernommen. Zuvor hatte der Bus schon ein Verkehrsschild gerammt und ein Auto gestreift.
Wie die Polizei am Freitag weiter mitteilte, hatte der 50 Jahre alte Fahrer am Donnerstagabend in der Stadt Brandenburg an der Havel aus zunächst unbekannten Gründen das Bewusstsein verloren. Der vorne sitzende Passagier schaltete die Zündung aus und ergriff das Lenkrad, auf dem der Fahrer mit dem Oberkörper hing. Der kam dann wieder zu sich und bremste. Alle zwölf Fahrgäste blieben unverletzt.
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Das ist aber sehr gefährlich, was der Passagier gemacht hat, würde ich sagen, da vermutlich auch bei Bussen beim Zündung ausmachen gerne die Lenkradsperre reingeht -> lieber Finger vom Schlüssel lassen und so auf's Bremspedal treten bzw. lenken. Sollte sich IMHO jeder Autofahrer denken können bzw. aus Gewohnheit so tun.
notting
Vielleicht war es ja noch einer ohne VDO Arbeitsplatz.
Solange der Schlüssel im Zündschloß bleibt , rastet auch die
Lenkradsperre nicht ein . Und von einem Fahrgast , der vielleicht
keinen Führerschein besitzt , erwarte ich auch nicht , das er weiß wie
ein Zündschloß funktioniert . Schon gar nicht in einem Notfall .
Vielleicht wird es Zeit, auch bei Bussen und LKWs über ein System nachzudenken, wie bei der Bahn - wenn ein Taster nicht rechtzeitig (regelmäßig) gedrückt wird, wird eine Vollbremsung eingeleitet.
Nichts für ungut, aber das kann man von keinem Busfahrer auch noch verlangen. Ein Zugführer muss nicht blinken, nicht lenken, muss nicht kassieren, nicht mit Fahrgästen reden, nicht auf den Verkehr achten, nicht die Fahrgäste "beobachten", etc.
Ein Zugführer muss
- in kleinen Triebwagen durchaus mal kassieren (Notfahrscheine falls der Automat nicht geht)
- mit den Fahrgästen reden (Notsprechsystem)
- hin und wieder nach hinten schauen (falls sich Fahrgäste prügeln oder die Technik raucht)
- durchaus auf den Verkehr achten, insb. Stichwort Bahnübergang, Selbstmörder
Und so ein System wäre IMHO für einen Bus sogar komfortabler zu implementieren als in einem Zug, weil der Busfahrer viel häufiger auf's/vom Gas/Bremse geht. Der Taster wäre nur für den "Notfall", dass er z. B. eine längere Landstr. mit konstanter Geschwindigkeit befährt.
Allerdings sollte der Bus bis zum Stillstand dann auch autonom die Spur halten können etc.
notting
Der Zugführer ? Oder meinst eher den Lokführer ?
Im Übrigen bräuchte Letzterer sowieso nicht in die Eisen steigen. Der Anhalteweg ist zu lang, als dass ein Zug innerhalb der Sichtstrecke zum Stehen käme.
Frag den von mir zitierten Vorposter, der das Wort hier reingebracht hat.
Außerdem: https://de.wikipedia.org/wiki/Zugf%C3%BChrer_%28Bahn%29
-> in so kleinen Triebwagen gibt ja sonst kein Personal, ergo müsste Zugführer == Triebwagenführer sein.
notting
Zündung ausmachen ist nicht ht gleichzusetzen mit Schlüsselabziehen. Zieht man den Schlüssel raus, rastet die Lenksperre ein (irgendwann) wobei ich mein, dass Busse sowas nicht haben - also eine Lenkradsperre.
Hut ab, dieser Passagier hat auf alle Fälle Schaden von Passagieren und Bus abgehalten und das erste was kommt, es werden ihm seine Fehler angekreidet!!! Dabei hätten sich die meisten einfach verkrochen und nicht eingegriffen.
Hätte er doch besser weggeschaut und abgewartet was passiert und alles ist gut?
Dabei ist es doch so wie bei Erster Hilfe bei Unfällen, nur keine Hilfe ist schlechter. Denn wenn er abwartet bis der Fahrer vielleicht wieder aufwacht, dann ist es sicher zu spät.
Allerdings könnte man dann den Passagieren wieder eine Mitschuld einräumen? 🙄
Du hast mein Posting wohl nicht begriffen. Ich habe überhaupt nicht kritisiert, dass er eingegriffen hat. Aber die Art wie er es gemacht hat ist halt nicht ganz ungefährlich, was eigentlich jeder Autofahrer wissen bzw. aus Gewohnheit auch in Stresssituationen einfach richtig tun dürfte. Kann ähnlich böse enden wie als Erste-Hilfe-Maßnahme in brennendes Öl Wasser reinzukippen.
Also einfache Grundregeln:
- Brennendes Öl nicht mit Wasser löschen.
- Finger weg vom Schlüssel solange die Kiste nicht steht, nur bremsen bzw. den Gang zur Not hat rausreißen (und wenn die Kiste steht solange bremsen, bis man herausgefunden hat, wie das mit der Handbremse funktioniert oder jmd. was richtig an die Reifen gelegt hat, dass die Kiste nicht wegrollen kann).
notting
Eingriff war völlig OK und aus Notwehr gehandelt.
Vielmehr sollte man die Ursachen erforschen warum es immer wieder,wenn auch nicht täglich, es zu ohnmächtigen Berufskraftfahrern am Steuer kommt...
Lenkzeiten,Straßenverkehr,Termindruck,Fahrpläne einhalten,disponent/ Fahrgast etc etc
Der Fahrer lag mit dem Oberkörper auf dem Lenkrad, steht im Text. Dann kam der Fahrgast wohl kaum an die Bremse. Er konnte lenken und wollte irgendetwas machen, dass der Bus nicht mehr weiterfährt und ohne Bremse irgendwie zum Halten kommt. Das Lenkradschloss war wohl das kleinste Problem, denn das rastet nicht ein, wenn der Schlüssel steckt. Aber ohne Motor fällt auch die Servounterstützung beim Lenken und Bremsen schnell aus. Das erscheint mir problematischer.
Wie aber eine "Totmannschaltung" bei einem Bus sinnvoll funktionieren soll, muss man mir noch erklären. Im Gegensatz zu einem Zug fährt ein Bus weder auf Schienen, die ihn auf Kurs halten, noch ohne Gegenverkehr und auch nicht mit festem Raumabstand. Wie soll also die Totmannschaltung im fließenden Verkehr funktionieren? Der Bus kann ja nicht einfach eine Nobremsung machen, nur weil der Fahrer eine Taste nicht betätigt hat. Im Gegensatz zum Lokführer, der während der Fahrt häufig gar nicht in seinem Führerstand erreichbar ist, kann beim Bus auch noch ein anderer, wie hier ein Fahrgast, eingreifen. Eine Automatik müsste den Bus zumindest kurzzeitig autonom steuern und auch für den übrigen Verkehr gefahrlos zum Halten bringen können.
Grüße vom Ostelch
Hatte ich tatsächlich überlesen. Dann wird das nachvollziehbar.
Im PKW-Fahrsicherheitstraining hieß es, dass es dann noch für 1-2 Vollbremsungen reicht. Und ich bin schon Autos ohne Servolenkung gefahren. Beim Einparken gab's da die größten Probleme (darum geht's hier aber nicht), während der Fahrt ging's, also weniger ein Problem. Aber ganz unberechtigt ist das Argument nicht...
notting