BMW und Daimler mit Top-Margen
Fallende Diesel-Quote gefährdet Leasing-Profite
Daimler und BMW waren 2016 die profitabelsten Automarken. Wie lange noch? Analysten sehen die Premium-Hersteller für schrumpfende Diesel-Absätze nicht ideal aufgestellt.
Stuttgart - Auch wenn der Dieselskandal dem Image der Volkswagen-Gruppe tiefe Wunden zugefügt hat: Global gesehen verkaufte im Vorjahr kein anderer Konzern mehr Autos. 10,21 Millionen Fahrzeuge bedeuten Platz eins vor Toyota (10,17 Millionen) und General Motors (10,01 Millionen).
Trotzdem: Das Geld wird anderswo verdient. BMW und Daimler erzielten die höchsten Margen, verbuchten also den höchsten Gewinn im Verhältnis zum Umsatz. Das zeigt eine Aufstellung von Ernst & Young. Die umsatzstärkeren Wolfsburger landen im Ranking des Wirtschaftsberaters lediglich auf der 14. Position.
Konkret kam BMW konzernweit auf einen Gewinnanteil am Umsatz von 10,0 Prozent, bei Daimler stehen 8,4 Prozent zu Buche. Mit Blick auf die gesamte Branche war China erneut der wichtigste Wachstumsmarkt. Der Absatz kletterte dort um neun Prozent. In Westeuropa ging es um knapp sechs Prozent nach oben, während der US-Markt stagnierte.
Aus aktueller Sicht wird 2017 da nicht mithalten können. Im Januar und Februar lag das Plus weltweit nur noch bei einem Prozent. "Das Wachstum schwächt sich ab, weil der US-Markt schwächelt, China einen Gang zurückschaltet und auch in Europa die Dynamik nachlässt", analysiert Ernst & Youngs Autoexperte Peter Fuß.
Schrumpfende Gewinne aus Diesel-Pkw
Nicht die einzige Baustelle für die großen deutschen Hersteller. Der aller Voraussicht nach weiter sinkende Anteil von Diesel-Fahrzeugen in Europa würde ebenfalls primär die deutschen Autobauer belasten, prophezeit die US-Bank JPMorgan. "Der Dieselanteil in Europa dürfte nach einem Rückgang um sieben Prozentpunkte in den vergangenen fünf Jahren in den kommenden vier Jahren um weitere 20 Prozentpunkte fallen," schrieb Branchenexperte Jose Asumendi in einer Studie vom Montag.
Im Jahr 2020 dürfte der Diesel-Anteil noch bei 30 Prozent liegen, glaubt der Analyst. Für diese Erwartung gibt es gute Gründe: Privatkunden bevorzugen seit Langem Benziner. Nun sinkt der Anteil auch bei Firmenwagen. Dort also, wohin die meisten Audi, BMW und Mercedes verkauft werden. 2016 sackte der Dieselanteil in Europa erstmals seit Jahren unter 50 Prozent.
Für die deutschen Hersteller sind das keine guten Aussichten. Um bei sinkendem Dieselanteil die politischen Vorgaben für den Ausstoß des Klimagases CO2 zu erfüllen, müssten die Pkw-Hersteller den Verkauf von Hybbrid-Fahrzeugen deutlich vorantreiben. Mit denen allerdings verdienen die Deutschen nicht so viel Geld. Hersteller wie Toyota bieten diese Technik deutlich profitabler an, weil sie bei Stückzahlen große Vorteile haben.
Sinkende Restwerte von Dieselautos würden zudem das Leasinggeschäft der Hausbanken der Hersteller weniger rentabel machen. Denn niedrigere Restwerte bedeuten höhere Leasingkosten. Die errechnen sich zum Teil aus der Differenz zwischen Verkaufswert und Restwert. Kann der Hersteller Preise, die diese Kosten decken, am Markt nicht durchsetzen, verdient er weniger.
PSA und Fiat kurzfristig besser gerüstet
Die Gewinne der deutschen Autohersteller könnten durch diesen Trend im Schnitt um fünf Prozent belastet werden, die von Fiat-Chrysler sowie der französischen Konkurrenz weniger. Auch wenn die Risiken über mehrere Jahre insgesamt eher gering seien, sieht der Experte bei BMW ein im Vergleich höheres Risiko.
Mit Blick auf die Auswirkungen niedrigerer Rest- beziehungsweise Wiederverkaufswerte seien kurzfristig PSA und Fiat-Chrysler am besten aufgestellt. Sollten Hybrid- und Elektro-Fahrzeuge die Diesel ersetzen, wären Daimler und Audi mit ihren geplanten Elektro-SUV mit Reichweiten über 400 Kilometer besser aufgestellt. Vorausgesetzt sie schaffen es, diese mit Gewinn zu verkaufen.
Quelle: dpa
Tja so ist das wenn man Produkte mit unehrlichen Angaben verkauft (NOx Schleudern). Die Umweltverträglichkeit hat an Stellenwert gewonnen, das hat der ein oder andere CEO vielleicht nicht berücksichtigt. Bescheißen geht nicht mehr so leicht.
Dann müssen aber wirklich deutlich mehr Hybride verkauft werden.
Für Audi (A4, A5 und Q´s), BMW (3er, 5er, X´s) und Mercedes (C, E, G´S) gibt es eigentlich vernünftige Alternativen in Form von Limousinen und SUV´s als Hybrid: Lexus.
Was fehlt sind Kombis als Hybrid, v.a. aber in der Kompakt- und unteren Mittelklasse.
Da wird sich die einseitige Entwicklung und Festlegung auf den Diesel noch bitter rächen.
Wegen der fehlenden Infrastruktur in D aber auch in den Nachbarländern, die man realistisch betrachtet auch in den nächsten 5-10 Jahren nicht flächendeckend schaffen wird, werden fahrende E-Stecker wohl kaum die Alternative darstellen.
Ach, und was glauben die Herren "Hausbänker" denn wie es den Privatverkäufern geht. Deren Restwert ihres Diesels sinkt ja auch dramatisch, und da geht´s um die eigene sauer verdiente Kohle und nicht nur um einen geringeren Profit einer Hausbank. 😤
Da ist es eine bodenlose Frechheit sich auch noch über mangelte Profite zu beschweren. Wem, bitte schön, haben wir denn diesen ganzen Mist zu verdanken.
Die Nachfrage nach Kombis als auch nach Dieseln ist viel zu gering. Deshalb wird man nicht für Einzelmärkte wie Deutschland, (die sowohl Kombi als auch Diesel mögen), extra den Aufwand für Hybride machen.
Immerhin gibt es ja auch in der Mittelklasse bei den Deutschen ein paar wenige Hybrid Kombis wie z.B. C350e T-Modell.
Guten Morgen aber auch, als ob BMW die nicht auch hätte, 225xe, 330e, 530e, X5 40xe, 740e, weitere folgen mit den kommenden Modellwechseln, z.B. beim X3.
Ein 3er Touring Hybrid wird vorerst nicht angeboten, da er erstens eh nur für DE relevant wäre, der Hauptabsatzmarkt für Hybride ist momentan aber die USA und die kaufen sowas nicht.
Außerdem macht der ActiveTourer dem Touring in DE gerade eh mächtig Konkurrenz und der wird jetzt schon als Hybrid angeboten.
Es gibt keine einseitige Festlegung auf einen Motor, so ein Käse, man hat bald durchgehend die Wahl zwischen 3 Antriebsvarianten. Aber solange Diesel günstiger bleibt also Benzin in DE, ist klar, wie der Firmenfuhrpark erstmal noch aussehen wird.
Der Artikel ist in meinen Augen, zumindest BMW betreffend, Nonsens!
Bevor die heimische Autoindustrie als einer der größten Arbeitgeber des Landes den Anschluss verliert, würde die Regierung eher Strafzölle auf ausländische Fabrikate erheben, um u.A. die Parteisoenden und Steuereinnahmen am Leben zu halten. Und im Ausland dürfte der Diesel ja eh keinen so großen Anklang finden, wie in Deutschland.
Irgend einen Tod muss man nun mal sterben, wenn man fossile Energien (in Form von Erdöl) verbrennt.
Zu irgendwas verbrennt der Sch*** immer, egal ob CO2, NOx, C, CO, etc.
Haben nur leider die meisten Politiker und auch Fahrzeugbesitzer nicht begriffen.
Warum hat ein Porsche Chayenne mit ~15L Verbrauch Euro 6, ein 15 Jahre alter Diesel mit ~6L Verbrauch Euro 3? Jede Medaille hat zwei Seiten. Sowohl der Euro6-15L-Benziner hat seine Vorteile, aber auch der Euro-3-Diesel. Je nachdem, welche Werte man betrachtet.
Auch CO2, welche die (momentan) gelobten Saug-Benziner reichlich ausstoßen, war vor ein paar Jahren noch verpöhnt. Deswegen wurden Diesel und Direkteinspritzer-Benziner gefördert.
Nun erkennt man (-> die Politik) dass auch das nicht das wahre ist.
Auch Elektroautos sind nicht geil, werden sie durch Atomkraft und Kohle geladen.
Unser System ist krank, das ist das Problem.
Es geht nicht um Klimaschutz, es geht um Geld - für die Wirtschaft und den Staat.
Den Artikel gleich mit VW als Verkaufsweltmeister einleiten. Für Platz 3 der Profitabilität reicht es nicht mehr? Toyota hat es nach der Studie im Gegensatz zu VW auch bei der Profitabilität aufs Treppchen geschafft.
Da gibts den Toyota Auris Hybrid! Und eine Alternative zum Yaris Hybrid gibt es auch nicht...
VW soll mal den Polo als sparsamen und günstigen Hybrid bringen! Oder am besten noch den Up! Aber da kann man wohl lange warten...
BMW seh ich aktuell bei der Technik ganz vorne - was die deutschen Hersteller angeht. Hoffentlich bleiben die am Ball.
Ach du sch****. Rettet die "Premium"-Hersteller! Schnellste weitere Erleichterungen durch die Politik und unbedingte Unterstützung der Leasinggesellschaften sind erforderlich 🙄
Das Problem der Hybridfahrzeuge bei den Premiumherstellern sind die Listenpreise.
Viele firmengebundene Leasingfahrzeuge werden von Leuten genutzt, die dann nach der 1%-Regelung berechnet werden. Da wird es zunehmend viele geben, die die hohen Preise ablehnen bzw. nicht mehr tragen wollen und auf andere Fabrikate ausweichen werden.
Und die Leasingfirmen können bei den Dieseln den realen Restwert nicht mehr zuverlässig ermitteln, wenn der Wiederverkauf der Leasingrückläufer auf sinkende Nachfrage der Privatkäufer stößt.
Ergo müssen sie die Leasingraten für die Diesel deutlich nach oben anpassen, womit der Diesel für die Firmen zunehmend unattraktiv wird.
Ein Kreislauf, der sich verstärken wird.
Gibt halt nur einen einzigen Kompaktkombi als Hybrid, das aber schon seit ein paar Jahren. Nur ist die Leistung, die Optik und Qualitätsanmutung nicht auf dem in Deutschland gewünschten (mehr-Schein-als-Sein-) Niveau. Wem das egal ist, bekommt sicher ein hochkomfortables, sparsames und haltbares Auto.
Sinnvoll wäre es, aber solange der Kunde das nicht einfordert, wird da nichts. Ford hat die Technik bereits im Haus, aber von einem Focus oder neuen Fiesta mit HSD-ähnlichem Hybridantrieb hab ich noch nichts gehört. Schäde eigentlich, denn mehr Wettbewerb in diesem Bereich des Marktes wäre nicht schlecht.
So sieht es aus - nicht nur im Bereich der Mobilität - sondern im gesamten Alltag.
Es ist sicher richtig, mit Resourcen sparsam umzugehen, aber was die letzten Jahre passiert, paßt auf keine Kuhhaut mehr.
Da werden neue, sparsame Geräte entwickelt und fragwürdige Label vergeben. Umweltfreundliche Wasserkocher mit "nur" 1000 W entwickelt - so läßt sich ja die Hälfte an Strom sparen.
Es geht vor allem darum, neue Umsätze zu generieren, zu verkaufen, Profite zu erhöhen. Vor allem hierzulande sind wir ganz vorn mit dabei. Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit bin ich oft im Ausland unterwegs, zuletzt vor allem in den USA. Nun ist es dort nicht so, dass jeder einen V8 fährt - oft sieht man 4-Zylinder Koreaner. Aber wie im Alltag mit Resourcen umgegeangen wird, ist der pure Wahnsinn.
Einer muss den Anfang machen, das ist richtig. Nur hat man in D jedes Augenmaß verloren.
Erst war der Diesel der Allheilbringer - heute sind Besitzer "Dieselverbrecher" (Focus online).
Wahnsinn!
simmu