ADAC-Stau-Bilanz 2016: 20 Prozent mehr Staus als 2015
Fast 700.000 Staus machen 2016 zum Rekordjahr
2016 war Stau-Rekordjahr. Laut ADAC lief es auf deutschen Straßen zäher als je zuvor. Die Gründe sind Baustellen und Urlauber. 2017 soll das nicht besser werden.
München - Das Jahr 2016 war in vielerlei Hinsicht enttäuschend. Auch für die Autofahrer. Denn nach Angaben des ADAC brachte es einen neuen Staurekord. Laut Automobilclub gab es im vergangenen Jahr rund 694.000 Staus nach 568.000 im Jahr 2015. Das sind 20 Prozent mehr und so viele wie nie.
Besonders betroffen war aufgrund seiner Ballungsräume und seines dichten Autobahnnetzes Nordrhein-Westfalen (rund 218.000 Staus), gefolgt von Bayern (mehr als 126.000) und Baden-Württemberg (gut 75.000). Danach kamen Hessen (knapp 62.000), Berlin (knapp 57.000) und Niedersachsen (gut 51.000). Aufgeschlüsselt nach Staus im Verhältnis zu Autobahnkilometern lief es in den Stadtstaaten und Millionenstädten Berlin und Hamburg am zähesten.
Stau-Erfassung wird besser
Staus können über entsprechende Meldesysteme in Fahrzeugen stetig genauer erfasst werden, sagt ADAC-Sprecher Andreas Hölzel. Allerdings werde aber auch mehr gefahren. "Es ist tatsächlich mehr Verkehr auf unseren Straßen als in früheren Jahren. Das gilt für den Güterverkehr ebenso wie für den Personenverkehr", sagte Hölzel. Er verwies dabei auf Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen, die für 2016 bei der Kfz-Fahrleistung - der Summe aller gefahrenen Kilometer - von einem Plus von 2,5 Prozent ausgeht.
Außerdem sei Deutschland als Reiseland attraktiver geworden. Das Auto werde öfter als Verkehrsmittel für Urlaubsfahrten eingesetzt. Diese Nutzung habe um sechs Prozent zugenommen. Mit den Autourlauben hänge vermutlich auch die Verschiebung der schlimmsten Stauzeiten zusammen: Die meisten Staus zählte der ADAC im September, gefolgt von Juli und August. Früher war meist der Oktober der staureichste Monat.
Baustellen und Urlauber
Mehr als im Jahr 2015 blockierten Baustellen den Verkehr. Die Bautätigkeit habe um rund 15 Prozent zugenommen. "Vom Bundesverkehrsministerium gibt es mehr Geld für Ausbau und Sanierung. Das ist an sich eine gute Sache. Aber es macht sich einfach bemerkbar", sagte Hölzel.
Parallel zur Zahl der Staus stieg auch deren Gesamtlänge auf bundesweit knapp 1,38 Millionen Kilometer, 2015 waren es 1,13 Millionen. Die Staustunden beliefen sich entsprechend auf 419.000 nach 341.000 im Vorjahr. Der staureichste Tag war 2016 der 30. September: Zum Start in das verlängerte Wochenende (Feiertag am 3. Oktober) stockte die Blechlawine auf 11.200 Kilometern. Staureichster Wochentag war im Schnitt einmal mehr der Freitag mit rund 5.000 Kilometern, am ruhigsten ging es am Samstag mit 1.650 Kilometern zu.
Angesichts zahlreicher Engpässe im Autobahnnetz, des großen Nachholbedarfs bei Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen sowie aufgrund der prognostizierten weiteren Steigerung des Verkehrsaufkommens rechnet der ADAC auch für 2017 mit mehr Behinderungen.
Quelle: dpa
Nun weniger Verkehr wird es wohl kaum geben, also auch nicht weniger Staus.
Ich kenne Leute, die von regelmäßigen Bahnfahrten wieder abgekommen sind, da sie viel Pech mit Zugausfällen & Verspätungen hatten. Rechnet man da den gesamten Weg Haustür-zu-Haustür kommt die Bahn zeitlich oft schlechter weg, auch wenn beim Autofahren die Unannehmlichkeit Stau dazu kommt. Konkurrenzfähig ist die Bahn bei Fahrten mit Ziel und Start in Zentren der Großstädte (solange keine Umstieg nötig ist, der dann wieder die gefahr des Anschlußverlustes birgt). Es ist auch durchaus denkbar dass Ängste vor Terroranschlägen Leute auf die Strasse treiben, wobei das ein ganz fehlgeleitetes Handeln wäre, da die Wahrscheinlichkeit Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden um Dimensionen höher ist.
Es muss allerdings auch viel mehr für eine gleichmäßigere Verteilung des Verkehrs und damit bessere Auslastung getan werden:
- Elektronische Regelung (Tempolimit) wenn der Verkehr zu dicht wird (zu große Geschwindigkeitsunterschiede führen zu spontanen Staus)
- mehr Kontrollen zur Einhaltung des Rechtsfahrgebotes
- LKW Überholverbot ab einer gewissen Verkehrsdichte und/oder auf 2-spurigen AB
Wünschenswert wäre eine Verlagerung des LKW Verkehrs auf die Schiene...aber da ist der Zug wohl abgefahren😆
Gerade was den LKW Verkehr angeht hat die Nutzfahrzeuglobby beste Arbeit geleistet. Es ist unglaublich das es immer mehr LKW auf den Straßen werden und man sich jetzt auch noch für den Schwachsinn mit den Gigalinern feiern lässt.
Der Güterverkehr gehört soweit wie möglich auf die Schiene.
Meiner Meinung nach sollte es auch endlich mehr Kontrollen auf den Autobahnen geben. Nicht nur bezogen auf "Raser", sondern endlich auch mal konsequent wegen Mittelspurschleichern oder Leuten die etliche Kilometer brauchen um einen LKW zu überholen. Das würde auch für einen flüssigeren Verkehr sorgen. Im gleichen Atemzug dann auch die rausfischen die meinen noch bei 220km/h mit Lichthupe und gefühlt 20cm Abstand drängeln zu müssen. Ende 2016 erst wieder auf der A44 (DO - KS) erlebt.
Mich würde tatsächlich interessieren, wie viel das ausmachen würde und wie sich das auf die Just-in-Time-Produktion auswirkt, weil Güterzüge im Vergleich sehr langsam sind. Außerdem kommen die kaum noch irgendwo hin, wo gibt's denn heute noch Werksanschlüsse? In manchen Regionen hat die Bahn alle Gleise abgebaut, beispielsweise gibt's in Rheinland-Pfalz keine West-Ost-Verbindung, geht alles an den Flüssen lang, in den Mittelgebirgen kann man sich die Bahn in die Haare schmieren.
Und den Seeweg.
Ja, Situation wird nicht besser und darum bei Kauf von neue Auto man sollte überlegen - mehr PS, oder genug PS. Weil in Stau und viel Verkehr alle gleich schnell, egal eine Smart oder AMG.
Gruß. I.
Was hat die Motorleistung mit Staus zu tun? 😕
Soll das heißen ich sollte auf ein gut motorisiertes Fzg verzichten weil ich 1% meiner jährlichen Fahrzeit im Stau verbringe? 😕
Also mein Fazit: Da geht noch was 😆, in der kalten Jahreszeit habe ich definitiv zu wenig im Stau gestanden.
Was hat mehr Motorleistung mit Stau zu tun? Obwohl du bist genauso schnell, wie alle anderen, du hast mehr Verbrauch, als alle anderen.
Gruß. I.
Mehr Leistung ist nicht zwingend mehr Verbrauch!
Was hilft mir eine 60-PS-Gurke beim Verbrauch, wenn ich sie die ganze
Zeit auf Drehzahl halten muss um Vorwärts zu kommen?😕
Fakt ist, dass die Mir-gehört-die-Mittelspur-Idioten 😱 den Verkehrsfluss
zunehmend behindern. Da gibt es sogar einen sehr interessanten
Bericht vom ADAC dazu.
Ich selber pendele jeden Tag 85km (einfach) nach München. Ich weiß von was ich spreche.
München ist nicht weit von mir. Und wie sieht es mit Verkehr rund um München, weiss ich auch. Selbst Thempolimit kann man nicht fahren. Mal am Bundesstrasse läuft es schneller. Mehr PS bringen keine Vorteil. So ist traurige Realität. 🙁
Gruß. I.
Du hast mich nicht verstanden.
Ich behaupte nicht, dass man mit mehr Leistung im Stau schneller ist.
Ich sage nur, dass mehr Leistung nicht zwingend einen größeren Verbrauch mit sich bringt.
Aber einen Nachteil sicherlich auch nicht. 😉
Ich frage mich oft, warum überall gegen leistungsstarke Wagen gehetzt wird. Es geht um Staus, und jemand nutzt das, um gegen AMG zu wettern. Einfach leben uns leben lassen, es kann ja jeder das kaufen, was ihm gefällt. Aber warum soll nicht jemand anderes auch das haben können, was er mag?
Gerade das Thema Mittelspurfetischismus ist leider nicht so eindeutig. Zwar gibt es das Rechtsfahrgebot, was aber durch einen Zusatzartikel deutlich aufgeweicht wurde. Wenn ich auf die rechte Spur ausweiche, muss ich das heutzutage gar nicht. Es erfordert halt, dass man die Umgebung im Blick behält oder gar - Gott bewahre! - aufmerksam am Verkehrsgeschehen teilnimmt.
Ich habe das Glück, dass ich relativ wenige meiner 25k km im Jahr in Stau-Geschwindigkeit beschreiten muss. Üblicherweise sind die Straßen einfach voll und es hilft nur mitschwimmen, aber dann geht es.
Bisweilen sind es gerade die Leute, die nur nach vorn schauen, statt nach hinten, die ein Aufstauen verursachen können. Sie achten nicht darauf, dass jemand, der auf seinen Sicherheitsabstand achtet, bremst, was Nachfolgende ebenfalls zum Bremsen verleitet. Gerade auf vollen Autobahnen darf ich das schon recht häufig erleben, dass wir von 120km/h kurz auf 60km/h abbremsen. Das passiert vermehrt natürlich bei Auffahrten, weil Auffahrende immer erst mal auf die linke Spur müssen, schließlich sind sie die Wichtigsten.
gegrüßt!
wenn man das durchziehen würde dann würde das land in richtung dritte welt gehen. die bahn schaft es nicht menschen von A mach B pünktlich zu transportieren und wenn dann noch der warenverkehr dazu kommt dann halleluja.
das einzge wo schienenfahrzeuge funktionieren sind die strassenbahnen und u-bahne. alles andere ist eher humbug.
mehr ps haben auch vorteile für die wirtschaft, mehr treibstoffkonsum, höhere versicherung, teurer ersatzteile etc.
ich habe gehört das in kanada auch die lkws 100 fahrendürfen und somit alle gleichmässig unterwegs was förderlich für den verkehrsfluss ist. kann das jemand bestätigen oder genauer erklären?