Deutsche Autobauer: Mehr Auslands-, weniger Inlandsproduktion
Fast jeder fünfte Pkw kommt von deutschen Herstellern
Der weltweite Fahrzeugmarkt steigt, deutsche Hersteller wachsen mit: Jedes fünfte Auto kommt von deutschen Herstellern. Die bauen aber viel im Ausland.
Berlin - Die deutsche Autoindustrie hat ihren Weltmarkt-Anteil in diesem Jahr gesteigert. Nahezu jeder fünfte Pkw kam von deutschen Herstellen, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch mit. Bis zum Jahresende werden es voraussichtlich 16,4 Millionen Fahrzeuge sein, vier Prozent mehr als im Vorjahr. Der globale Absatz aller Hersteller dürfte um zwei Prozent auf 84,6 Millionen Neuwagen steigen.
Bei deutschen Unternehmen setzt sich der Trend fort, dass mehr Autos im Ausland zusammengebaut werden. In diesem Jahr steigt die Auslandsproduktion um sieben Prozent auf 10,8 Millionen Pkw, während die Inlandsproduktion um zwei Prozent auf 5,6 Millionen Stück zurückgeht. Der Grund sei die "Verlagerung einzelner Modelle", erläuterte VDA-Präsident Matthias Wissmann in Berlin.
Das sei dennoch kein schlechtes Zeichen für den Standort Deutschland. "Nur wer global stark ist, ist auch zu Hause stark", sagte Wissmann. Autobauer und Zulieferer hätten bis September 2017 im Durchschnitt 818.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das sei der höchste Stand seit 26 Jahren.
China bleibt Wachstumstreiber
Der VDA erwartet für 2018 weltweit einen schwach wachsenden Absatz auf dem Weltmarkt um ein Prozent auf 85,7 Millionen Neuwagen. Die deutschen Konzerne sollten wiederum überdurchschnittlich teilhaben mit einer Produktionserhöhung um zwei Prozent auf 16,7 Millionen Fahrzeuge. Etwa 11,1 Millionen davon dürften im Ausland gebaut werden.
China wird nach Einschätzung des VDA mit einem Plus von zwei Prozent auf 24,6 Millionen Pkw ein wichtiger Wachstumstreiber bleiben. Dem US-Markt fehle es weiterhin an Dynamik, sagte Wissmann. Der Absatz werde wohl bei rund 16,8 Millionen Autos liegen. Das wäre ein Minus von zwei Prozent, aber nach Worten Wissmanns "noch immer ein ordentliches Niveau". Impulse seien zudem aus Russland, Brasilien und Indien zu erwarten.Der indische Markt werde mit 3,6 Millionen verkauften Autos im kommenden Jahr (plus 10 Prozent) erstmals den deutschen überflügeln. Nach vier Jahren mit leicht steigenden Zahlen erwartet der Verband für Deutschland 2018 einen Rückgang um zwei Prozent auf rund 3,4 Millionen Neuzulassungen.
Quelle: dpa
Jeder dritte PKW kommt von japanischen Herstellern und jeder fünfte PKW von us-amerikanischen Herstellern 😆
Treffer, versenkt 😊
Da wird wohl mal Opel und Ford (D) mitgezählt?😉
Es wäre auch ungewöhnlich, wenn die deutschen Autobauer die Fahrzeuge für den asiatischen oder südamerikanischen Markt in Deutschland bauen würden. Gerade dies sind aber die Wachstumsmärkte, weswegen nicht verwunderlich ist, dass der Anteil im Ausland produzierter Fahrzeuge steigt.
Nichtsdestotrotz bieten die deutschen Autobauer und die damit verbundenen Zulieferer vielen Menschen in Deutschland einen guten und sicheren Arbeitsplatz. Auch liest man immer wieder von hohen Investitionen in deutsche und europäische Standorte, weswegen ich gerne deutsche Autos fahre.
Nicht alle Golf 7 in Detschland zusammen gebaut mit vielen Teilen, welche kommen von Ausland, auch aus China.
Q 5 - Deutsch? Bin ich nicht sieher, kann Sein - aus Osteuropa, zum Stuck mit Chinesiaschen Teilen ?
Gruß. I.
Das VW/Audi/Porsche ihre teuren Karren in der Slowakei bauen lassen ist eh bekannt.
Q7, Touareg, Cayenne Premium vom Slowaken, ist ja dorten auch billiger in der Produktion 😉
Sehe ich hundertprozentig genauso, es macht z. B. Sinn für Amerika in Amerika und für China in China zu produzieren.
Aktuelle negativ Beispiele finde ich persönlich bei Mercedes (C-Klasse Limousine für Deutschland/Europa aus Südafrika, CLA aus Ungarn, neues Motorenwerk in Polen) oder VW (Crafter aus einem neuen Werk in Polen, T-Roc aus Portugal).
Große Teile der Produktion werden nach Deutschland geliefert und zu Premiumpreisen (auch der Crafter) verkauft. Aber produziert werden die Modelle kostengünstig in Niedriglohnländern (im Vergleich zu D) .... passt für mich nicht zusammen.
Deswegen habe ich darauf geachtet, dass mein BMW aus Dingolfing kommt (ich weiss, der Motor kommt aus Österreich und oh mein Gott, die Schrauben am linken Vorderrad aus Tschechien) 😉
Wie es Volvo beim S90 eben mit China macht und Mercedes bei der C-Klasse Limousine mit Südafrika. 😉 Lässt sich in einem globalen Werke-Verbund eben nicht "vermeiden". Mit dem Finger braucht man da auf keinen zeigen...da sind alle ziemlich gleich. Zumal auch ein in der Slowakei gebautes Auto mehr "deutsche Teile" bzw. "deutsche Wertschöpfung" haben kann als ein in Bremen gebautes.
Für die Umwelt sind kurze Lieferwege ohne Verschiffung aber natürlich von Vorteil, das ist richtig.
Wie selbst der Cheflobbyist im Artikel zitiert wird, werden mehr Modelle in andere Werke verlagert.
VW (Konzern) hat die ersten 9 Monate 3% weniger Fahrzeuge in Deutschland gefertigt. Während die Beschäftigten in Neckarsulm einer unsicheren Zukunft entgegenblickten, wurden im Ausland 8% mehr Fahrzeuge gefertigt.
Audi schreibt den Rückgang in Neckarsulm (-25% oder 50Tsd.) den anstehenden Modellwechseln zu. Ingolstadt produzierte 10% oder 45Tsd. weniger Fahrzeuge. Das Werk in Mexiko 108Tsd. statt 800 Fahrzeuge im Vorjahreszeitraum.
Links wären hilfreich. Die großen Investitionen werden im Ausland getätigt.
Unterm Strich müssen Produkt und Preis überzeugen. Auch die "Premiumhersteller" haben in den vergangenen Jahren kostensenkende Produktionen für sich entdeckt. Geht jeder anders damit um.
Die deutschen Zulieferer siedeln sich immer im Umfeld der Werke an. VW betreibt in der Slowakei auch ein Komponentenwerk.
Die Karte auf Seite 5 gibt einen guten Überblick:
http://www.slowakische-kulturtage.de/.../..._slovakia%20_016_SARIO.pdf
Viel deutsche Wertschöpfung bleibt dann nicht mehr.