Gewinneinbruch und verhaltener Ausblick bei Fiat Chrysler
FCA mit Gewinneinbruch zum Jahresende
FCA: Durchwachsene Quartalszahlen am Ende des Jahres 2015 kamen bei den Aktionären nicht gut an. Für 2016 rechnet Fiat-Chrysler mit einem leichten Umsatzminus.
Mailand/London - Abschreibungen und andere hohe Sonderkosten haben Fiat Chrysler (FCA) zum Jahresende die Bilanz verhagelt. Im vierten Quartal ging der Gewinn verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 40 Prozent auf unter dem Strich 251 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Mittwoch in London mitteilte. Zudem gab der Konzern einen verhaltenen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016. Anleger reagierten enttäuscht.
Operativ erzielte FCA zuletzt deutliche Fortschritte. Der Umsatz stieg im Schlussquartal um elf Prozent auf 29,4 Milliarden Euro. Das um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsergebnis kletterte um 464 Millionen auf rund 1,6 Milliarden Euro. Doch Fiat Chrysler legt viel Geld für den Umbau der Produktion in Nordamerika zurück, und das zehrte am Nettoergebnis. Auch für künftige Rückrufe bildete der Autohersteller erhebliche Rückstellungen.
Hohe Rückrufkosten in den USA, wo Fiat-Chrysler 2015 über zehn Millionen Autos in die Werkstätten rief, und schwache Verkäufe in Lateinamerika und Asien zogen bereits das Ergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr in Mitleidenschaft. Obwohl der Konzern den Umsatz um 18 Prozent auf 113,2 Milliarden ausbaute, sank der Gewinn von 632 auf 377 Millionen Euro. Mit 4,6 Millionen verkauften Fahrzeugen blieb der Absatz im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Anleger reagieren empfindlich
An der Börse kamen die Quartalszahlen nicht gut an. Im frühen New Yorker Handel notierte die Aktie mit fast zwei Prozent im Minus, in Mailand hatten die Papiere zuvor zeitweise rund 3,5 Prozent verloren. Analysten machten einen überraschend vorsichtigen Geschäftsausblick für die negative Marktreaktion verantwortlich. Fiat Chrysler rechnet für 2016 mit einem Umsatz von 110 Milliarden Euro. Das ist deutlich weniger als an der Wall Street erwartet worden war.
Damit bleiben Zweifel, ob Konzernchef Sergio Marchionne seine ehrgeizigen Ziele bis 2018 erreichen kann. Allerdings hob Marchionne die langfristigen Gewinn- und Umsatzprognosen nach Vorlage der Quartalsbilanz sogar leicht an. Er kündigte unter anderem eine Ausweitung der Produktion der Erfolgsmarke Jeep an. Zudem wolle der Konzern künftig verstärkt auf Ram-Pickup-Trucks sowie Elektro- und Hybrid-Autos setzen. Details über mögliche Verlagerungen von Fertigungsstätten wurden zunächst nicht bekannt.
werden auf die Schnauze fallen wie Daimler-Chrysler
Man beachte aber, daß das Verhalten der Anleger nicht immer synchron mit dem aktuellen Betriebsergebnis verläuft. Aber das wurde ja auch erwähnt. Jetzt auch bei Apple zu beobachten. Und nur allzu oft sind Erwartungen der Anleger und die des Vorstands recht different. FCA ist gut unterwegs.
Glaub ich nicht, denn so dumm wie die Deutschen sind die Italiener nicht. Die drücken nicht mit Gewalt ihren Stempel drauf wie die Oberbesserwisser, sondern versuchen das ganze kooperativ zu lösen.
4,6 Mio. Fahrzeuge ist doch auch immer noch ne ganze Latte.
Wohl kaum, der arrogante Schrempp arbeitet nicht fuer FCA 😉
Pete
Marchionne killt den Chrysler 200 und den Dodge Dart; eigentlich kein grosser Verlust, aber jetzt wird es für den Konzern schwierig in den Staaten die CAFE Ziele einzuhalten.
Da wird sich schon was ergeben, im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten waren/sind Dart und 200 eh' nicht die Bringer betreffend CAFE, dem 200 fehlt der Hybrid, der in der Mittelklasse in den USA mittlerweile ein Standardangebot ist, und der Dart ist eben einfach schlecht.
Die paar die verkauft wurden bringens eh nicht. Chrysler kauft einfach ein paar mehr Kredite und gut ists.
Gewinnaussichten fuer 2016 sind gut.
Pete
Also ich finde es schon schade, dass Dart und 200 eingestellt werden, nur um Kapazitaeten fuer ueberfluessige SUV's frei zu machen.
Die meisten SUV's sind untauglich fuers Gelaende.
Die meisten SUV's sind nicht praktischer als ein gleichgrosser Kombi
Die meisten SUV's sehen gerade im Vergleich zu Limousinen beschi**en aus.
Die meisten SUV's sind auch nicht sicherer als andere Autos
Die meisten SUV's sind unnoetig gross, ohne mehr Platz zu bieten.
SUV' sind ein Trend, dem die egozentrisch- , infantile Konsumherde blind hinterherhechelt, um irgendetwas zu kompensieren und/oder einfach bei der Mehrheit mit dabei zu sein.
Es ist ja heutzutage so schlimm, ausgegrenzt zu werden.
Echt schade um Dart und 200...mir gefallen beide sehr gut.
The Moose
Also, ich find mein SAV ausserordentlich gut😊. Egal, ob Trend oder Sinn, ich steh auf oben Thronen mit bester (Über)sicht, 4WD, geräumigsten Innenraum bei noch vernünftigen Aussenmaßen (heute schon bei den meisten SUVs selten), bequemsten Einstieg und perfekter Optik. Da fühle ich mich eher in niedrigen, am Boden kauernden, spotiven Fahrzeugen unwohl und extrem unsicher, mein CLK ist da im Zeitablauf schon mit betroffen. Zugegebenermaßen aber auch erst im fortgeschrittenen Alter😉.
Wo steht denn überhaupt im Artikel was davon das man sich mehr auf SUVs konzentrieren will? Da steht was von Pick-Ups und die sind noch mal was anderes 😉
Hat man bei Dodge nicht eh nur den Dakota als echtes SUV? Ok, man hat da bei Jeep noch den Grand Cherokee, Cherokee, Compass und Patriot aber die sind wenigstens alle bis zu einem gewissen Grad geländetauglich und zudem ist Jeep ja DER Hersteller für solche Autos.
Aber sonst? Chrysler hat meines Wissens keinen SUV und den neuen Pacifica würde ich jetzt auch nicht unbedingt als SUV sehen. Eher als Crossover wie den Journey.
Da wärs halt gut gewesen, dpa hätte geschrieben WARUM der Gewinn gesunken ist: nämlich wegen Rückstellungen für Investitionen in Produktionsanlagen. Die sind nötig, um die Produktion von Jeep Grand Cherokee, später auch Grand Wagoneer sowie Wrangler zu modernisieren, die seit Jahren mit der Nachfrage nicht Schritt halten kann.
ENDLICH wird da in die Zukunft investiert und die strategischen Fehler beseitigt, die die Daimler-Herren Wolfgang Bernhard und Dieter Zetsche angerichtet haben.
Dass Anleger auf gesunkenen Gewinn erst mal wenig erfreut reagieren ist doch immer so. Die sehen nur ihren kurzfristigen Profit. In ein paar Jahren werden sie dann alle wieder begeistert sein wenn sich die Investitionen auszahlen. Die darf man nicht so ernst nehmen. Bei Apple waren sie neulich auch enttäuscht weil sich das Wachstum etwas verlangsamt hat. Bei einer Firma mit 315 Milliarden Cash Reserven. Die haben sie doch nicht mehr alle.
Da tun sich ja Abgründe auf. Also: Dodge hat gar keine Pickups. Die heißen jetzt RAM. Und den Daktota gibts schon ewig nicht mehr...ich glaube seit 2004.
Bei RAM gibts heute den 1500 - und der ist einer der erfolgreichsten Pichups in USA - sogar mit modernem europäischem 3.0 V6 Turbodiesel zu haben.
Bisschen Ahnung sollte man schon haben vor dem Mitreden wollen. Bei FCA will man sich insofern mehr auf SUV konzentrieren als die Produktion bei Jeep erhöht und die bei Chrysler reduziert werden soll. Dafür braucht man unter anderem die Investitionsrückstellungen, die jetzt in 2015 den Gewinn haben sinken lassen. Und der neue Pickup wird beim Jeep Wrangler kommen - also bei einem Geländewagen. Don´t call it SUV. Alles klar?
Die kann er ruhig killen. Wenn der Spritpreis wieder steigt, und die Kunden kleinere, sparsamere Autos haben wollen, dann hat er ja noch Fiat und die kleinen Plattformen. Auch so ein Vorteil gegenüber DaimlerChrysler. Die hingen nämlich bei steigenden Spritpreisen wie die ganze US Autoindustrie vor zehn Jahren in der Falle ohne kleine Autos und die Kunden kauften asiatisch statt amerikanisch. Daimler hatte nichts anzubieten. Smart? Zu klein. A-Klasse Plattform nicht nutzbar weil zu speziell und zu teuer. C-Klasse schon wieder zu groß.
Da sieht man einmal mehr, wie viel Sinn FCA macht - und warum die eben VIEL besser aufgestellt sind als DaimlerChrysler.
Ich finds auch gut wenn die Autos eher nach oben wachsen. Das stört nicht so bei der Parkplatzsuche :-)