Ausblick: FCA-Nutzfahrzeuge-Marke Ram Trucks expandiert

FCA schickt die Pick-ups um die Welt

Constantin Bergander

verfasst am Thu Sep 22 15:06:42 CEST 2016

Fiat-Chrysler (FCA) baut Nutzfahrzeuge unter dem Label Ram Trucks. Bisher gibt es diese Marke nur in Nordamerika. Jetzt bereitet der Konzern eine Expansion vor.

Große Pläne: Fiat-Chrysler will die Marke Ram Trucks weltweit etablieren
Quelle: Fiat Chrysler & dpa/Picture Alliance

Hannover – Ein Chromgrill so groß wie ein Esstisch, und eine Ladefläche, auf die ein Geräteschuppen passt - sehen wir das bald öfter auf bundesdeutschen Supermarktparkplätzen? Tatsächlich will Fiat-Chrysler (FCA) seine uramerikanische Pick-up Marke Ram in die Welt hinaustragen. Das verkündete der Konzern auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover.

Die drei meistverkauften Autos in den USA sind Pick-up-Trucks. Ford F-Serie, Chevrolet Silverado und Ram verkaufen sich in der Neuen Welt besser als jeder Kompaktwagen. Eine gute Basis für die Expansion. Bisher gibt es Ram Trucks nur in Nordamerika. Nun startet die Planungsphase für den internationalen Verkauf. Man will das Angebot für diverse Märkte anpassen. Geplant sind vor allem Verkäufe im mittleren Osten, Indien und China, langfristig auch Mitteleuropa.

Ram Trucks kommen nach Europa

Aktuell gibt es im Ram Pick-up zwei Diesel-Motoren. Für Europa kommt eine LPG-Variante mit acht Zylindern hinzu
Quelle: Fiat Chrysler
Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass bei deutschen Händlern neben Fiat 500 und Alfa Giulia bald Ram 1500 bis 6500 parken. Ein "angepasstes Angebot" bedeutet, dass die Nachfrage die Produktpalette bestimmt. In Deutschland gibt es bereits Ram ProMaster und ProMaster City – bei uns heißen sie allerdings Fiat Ducato und Doblò. Den Ram C/V kennen wir als Chrysler Voyager.

Die Submarke Fiat Professional kümmert sich derzeit in Europa um die Nutzfahrzeuge des FCA-Konzerns. Welches Label die Märkte in Europa übernehmen, ist noch nicht entschieden. Ein Fiat-Logo an fetten Pick-ups können wir uns allerdings nicht vorstellen.

Diesel oder Autogas im Ram Pick-up

Ob und wann die Ram-Pick-ups in Deutschland starten, ist nicht bekannt
Quelle: Fiat Chrysler
Ganz unwahrscheinlich ist das nicht. Derzeit sind zwei Dieselmotoren im Angebot: Ein 3,0-Liter-V6 mit 241 PS im „kleinen“ Ram 1500, außerdem ein 6,7-Liter-Sechszylinder mit 355 PS in Ram 2500 und 3500. In Hannover zeigt die Marke einen Ram 1500 mit Doppelkabine, 5,7-Liter-V8-Benziner und Autogasanlage. Diese drei Motorisierungen würden vergleichsweise humane Kraftstoffkosten ermöglichen.

Aktuell arbeitet FCA mit einem privaten Importeur zusammen. Die kanadische Firma AEC kümmert sich um Transport, Garantie und Rückrufe. Der Verkauf selbst erfolgt im FCA-Autohaus. Ob diese Kooperation mit der Expansion endet, ist noch nicht entschieden.

Die Zahlen auf den Pick-ups sind übrigens ein Relikt aus den 1930er-Jahren. Damals wurden die Autos nach Nutzlast besteuert. 1500er-Trucks luden maximal eine halbe Tonne Ladung ein, 2500er 750 Kilogramm und 3500er eine Tonne. Mit der tatsächlichen Zuladung hat das heute allerdings nichts mehr zu tun.

Auf den Plätzen 1 bis 3 der US-amerikanischen Zulassungsstatistik liegen Pick-up-Trucks
Quelle: Fiat Chrysler
Ram verkauft derzeit nur in Nordamerika Autos
Quelle: Fiat Chrysler
Aktuell gibt es im Ram Pick-up zwei Diesel-Motoren. Für Europa kommt eine LPG-Variante mit acht Zylindern hinzu
Quelle: Fiat Chrysler
Der Ram Promaster heißt in Deutschland Fiat Ducato
Quelle: Fiat Chrysler
Ob und wann die Ram-Pick-ups in Deutschland starten, ist nicht bekannt
Quelle: Fiat Chrysler
Derzeit gibt es Ram nicht in Europa. Fiat Professional verkauft hier Nutzfahrzeuge des FCA-Konzerns
Quelle: Fiat Chrysler