Fiat-Chrysler-Fusion läuft nach Aktien-Chaos wieder nach Plan
Fiats treue Aktionäre
Ein unerwartet günstiger Aktienkurs hat die Fusion von Fiat und Chrysler komplizierter gemacht. Doch dank treuer Aktionäre läuft nun wieder alles nach Plan, sagt Marchionne.
Turin/Italien - Trotz Kapriolen am Aktienmarkt sieht Fiat die geplante Fusion mit dem US-Autobauer Chrysler auf Kurs. Die Übernahme gehe wie geplant voran, teilten die Italiener am Freitag in Turin mit. Ein zuletzt niedriger Kurs der Fiat-Aktie hatte Befürchtungen ausgelöst, die Fusion könnte noch einmal in Gefahr geraten.
Hintergrund: Als eine Bedingung des Zusammenschlusses hatte Fiat seinen Aktionären das Recht eingeräumt, ihre Aktien für 7,73 Euro pro Stück abzugeben. Für den Kauf war ein Budget von 500 Millionen Euro festgelegt worden.
Aktienmarkt macht Übernahme komplexer
Der Fiat-Aktienkurs lag am Freitag bei 7,61 Euro, nachdem er Anfang August sogar bis auf 6,46 Euro gefallen war. Daraufhin war befürchtet worden, die Rückgabe der Anteile zum festgelegten Preis könnte für Anleger so attraktiv werden, dass die 500-Millionen-Euro-Marke überschritten wird. Dann hätte die Fusion vermutlich ausgesetzt werden müssen.
"Die jüngsten Kapriolen der Aktienmärkte und der Kurs der Fiat-Aktien in den vergangenen 30 Tagen haben den Prozess komplexer gemacht, was unerwartet und aus meiner Sicht unberechtigt war", erklärte Fiat-Chef Sergio Marchionne. "Ich fühle mich dadurch bestätigt, dass die große Mehrheit unserer Aktionäre loyal geblieben ist." Die Anzahl der Aktien, für die Anteilseigner ihre Verkaufsoption gezogen haben, soll nach Fiat-Angaben bis zum 4. September feststehen.
Hat wirklich jemand was anderes erwartet?
Jeder einigermaßen vernünftige und intelligente Aktionär muss in FCA das sehen, was es ist, nämlich eine Wahnsinns-Perspektive für die Zukunft.
Und wenn´s FCA gut geht, dann geht´s auch den Aktionären gut. Manchmal kann man etwas verkomplizieren wie man will, es bleibt im Grunde dennoch recht einfach.
Naja, dazu müsste man erst mal die Aktionärsstruktur genauer kennen.
Ich bin von FIAT Chrysler Produkten nicht überzeugt und würde in so etwas auch nicht investieren. Die rosigen Phantasien vom Märchenerzähler im Pullover halte ich für nicht finanzierbar.
Was von seinen bisherigen Aussagen und Maßnahmen, die man bis heute verifizieren kann, sind denn als Fantasien oder Märchen zu bezeichnen? 😕
Hast du da was an Konkretem...?
Hmmm,
ich bin grundsaetzlich skeptisch, wenn Unternehmen anfangen, diverse Hauptsitze in verschiedensten Staaten zu errichten, um es moeglichst kompliziert fuer diejenigen Institutionen zu machen, die ein wachendes Auge auf Unternehmen werfen.
Wir haben eine globalisierte Wirtschaft aber leider kein globalisiertes Recht.....und das nutzen Unternehmen aus.
FCA hat den rechtlichen Hauptsitz in den Niederlanden und somit ist es ein niederlaendischer Autokonzern, ganz egal ob FIAT als "italienisch" und Chrysler,Dodge, Jeep und RAM als"amerikanisch" angesehen werden.
Von jetzt an ist und bleibt es ein niederlaendischer Autokonzern mit einem zweiten Management Sitz in Grossbritannien.
Warum das alles???
Um als Unternehmen so wenig Steuern wie moeglich zu zahlen, damit in diesem Fall Marchionne und seine elitaeren Bauchschmerzenverursacher ein schoenes Lotterleben geniessen koennen, waehrend diejenigen ,die in Italien, Brasilien, Osteuropa und den USA die Autos zusammenstecken, sehen koennen wo sie abbleiben.
Natuerlich ist es bei anderen Unternehmen nicht anders, was es aber an sich nicht richtiger macht.
Kann man daraus Vorwuerfe ableiten?
Ja, wir leben in einem kranken Wirtschafts-u. Geldsystem.
Ein guter Anfang waere es, die Zinseszinsen auf Kredit und Guthaben abzuschaffen.
The Moose
Ich kann nur sagen ich habe Gestern 3h einen Jeep Grand Cherokee probegefahren inkls Fiat 3L V6 Diesel, ein besseres auto habe ich lange nicht gefahren.
Souverän, Platz, super strassenlage, Komfort, Luxus, Haptik.. Top !
Probleme wirtschaftlicher Art sehe ich derzeit weniger bei einzelnen Unternehmungen (eben auch FCA), als vielmehr global betrachtet. Da ist es mit den Zukunftsaussichten des gesamten Weltwirtschaftssystems (oder einzelner Sparten) nicht zum Besten bestellt🙁. Und aus diesem Grund werden zukünftig Große wie auch Kleine hart zum Beissen haben.
Wir haben ja zugegebenermaßen in den letzten Jahrzehnten (fast) alle wie die Maden im Speck gelebt. Daß das nicht ewig so weitergehen kann und auch mal wieder schlechtere Zeiten kommen (werden), sollte jedem Zeitgenossen klar sein.
Manche(!) realisieren diese Tatsache, doch die überwiegende Mehrheit leider halt nicht.
Hallo,
sorry, wenn ich hier etwas ausufere......es hat auch nichts direkt mit FCA zu tun......es betrifft sie aber auch.
Mathematisch gesehen kann unser Weltwirtschaftssystem auch gar nicht funktionieren.
Wenn man mit Zinseszinsen exponentiell die Schulden und Guthaben aufblaeht, die Realwirtschaft in guten Zeiten aber maximal linear (mit geringer Steigungsrate) wachsen kann, dann kommt halt in regelmaessigen Abstaenden der Knall, um die exponentielle Guthaben-u. Schuldenkurve wieder etwas naeher an die linerare Gerade des Wirtschaftswachstums bringen zu koennen.
Stichwort Kondratieff Zyklus.
Begreifen wollen es die meisten gar nicht, denn wir haben es doch gut (noch!).
Und Voraussicht war noch nie die Staerke des Menschen. Wir sind eben doch keine rationalen Homo Oeconomicus...wir sind emotionsgesteuerte Wesen, die besonders durch Gier angetrieben werden.
Eine verblendete, ignorante und meist dumm gehaltene Gesellschaft will das natuerlich nicht hoeren, so lange es noch Brot und Spiele gibt (inkl. Volksverdummungsmedien, die das selbstkritische Denken aberziehen).
Man kann das System auch nicht ein bischen hier und ein bischen dort verbessern, sondern nur radikal aendern. Es sind auch keine bestimmten Sozial-o. Personengruppen "schuld" an dem System.
Wir haben es alle aufgebaut.
Mein Vorschlag waere die Abschaffung des Zinseszinses auf Guthaben und Schulden.
Die Wirtschaft koennte dadurch auch auf ein sinnvolles und nachhaltiges Wachstum getrimmt werden.
Man lebt wieder innerhalb seiner eigenen Verhaeltnisse und nicht darueber.
Klar brechen die Aktienkurse ein...so what....die sind eh global ueberbewertet.
Man bekommt jedes Jahr Zinsen auf die bisher eingezahlte Summe aber nicht auf das akumulierende Guthaben.
Bäume wachsen bekanntermaßen nicht in den Himmel. Alles, was da in der Natur wächst und gedeiht, nähert sich Grenzwerten an, die dafür sorgen, dass die zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht ausgelaugt werden und alles hübsch im Rahmen bleibt.
So ist beispielsweise der Boden im Urwald des Amazonas so unfruchtbar, dass alle Biomasse, die auf den Boden fällt, sofort wieder “verstoffwechselt” wird, um in das Wachstum der Pflanzen zurück zu fließen. Die Artenvielfalt ist ein Ausdruck dieses grundsätzlichen Mangels und nicht etwa von Überfluss. Jede Art versucht sich zu spezialisieren, um sein Stück von der Torte zu bekommen. Es ist für jede Art immer nur ein schmales Stück.
Nur der Mensch verhält sich grundsätzlich anders. Er veranstaltet eine tumoröse Expansion seiner Wirtschaft, die immer mehr Ressourcen in immer kürzeren Zeiträumen verbraucht, um nicht zu sagen, “verheizt”. Dabei produziert -mangels neuer oder gar epochaler Ideen- inzwischen jeder Wettbewerber eine im Grunde feststehende Palette an Waren und Dienstleistungen. Schlussendlich landen all diese Waren auf Halde, da der Markt gesättigt ist und keiner mehr den ganzen Krempel benötigt. Die Autoindustrie liefert dafür schon ein beredtes Beispiel. Inzwischen werden die Karren großflächig “geparkt” und wohl eines Tages vernichtet, um den mit jeder Marktsättigung einhergehenden Preisverfall zu stoppen.
Die Grenzwerte, welche die Natur in das begrenzte System eins kleinen Planeten eingebaut hat, bleiben offenichtlich wirksam, unabhängig davon, ob menschliche Profitgier dazu verführt, sie zu ignorieren.
Diese Ignoranz zeitigt natürlich eine Menge an Problemen, mit denen sich dann auch Wirtschaftstheoretiker und Politiker konfrontiert sehen. Die einen raten zum Sparen und zur Konsolidierung der Haushalte, die anderen zum Gelddrucken.
Doch wird ein vernünftiger Hausvater oder eine kluge Hausfrau weder sparen, um sich einen Dritt-Fernseher auch noch auf den Abort zu stellen, noch werden diese sich für solch eine Sinnlosigkeit auch noch verschulden.
Besagte Menschen werden entdecken, dass es keinen Sinn macht, einem Vollerwerb nachzugehen, um damit Waren zu produzieren, die keiner will oder die man selber nicht braucht.
Es gilt also, eine Wirtschaft zu entfalten, die das Erreichte zu erhalten sucht und ohne ein Wachstum auskommt, für welches jede Grundlage fehlt.
Leider ist das Schuldgeldsystem, auf dessen Basis wir arbeiten, ein Tumor, welcher davon lebt, die genannten Grenzen zu mißachten. Er ist -salopp und verkürzt gesagt- auf Leute angewiesen, die sich dritte und vierte Fernseher auf das Klo stellen und dafür immer mehr Schulden machen. Nur so kann der exponentiell steigende Renditeanspruch des gleichfalls explodierenden Kapitals bedient werden.
Aber auch das Heer der “unproduktiven” Dienstleister, seien sie nun im privatwirtschaftlichen Sektor oder in öffentlichen Diensten in der Verwaltung tätig, lebt von Erträgen bzw. einem Steueraufkommen, das nur von einer Gesellschaft erbracht werden kann, welche die wachsenden Schulden in einem in der Produktivität steigenden Vollerwerb abarbeitet.
Jeder mit einem gesunden Menschenverstand ausgestattete Zeitgenosse wird einsehen, dass solch ein Konzept weder lange trägt noch schlussendlich aufgehen kann.
Die schlichte Wahrheit besteht darin, als Gesellschaft insgesamt weniger zu arbeiten, wenn man schon fast alles hat und seine Zeit mit Dingen zu verbringen, die sinnvoller sind.
Sinnvoll wäre es, seine Abhängigkeit, die im Zuge einer einseitigen Spezialisierung und Anpassung an eine arbeitsteilige Industriegesellschaft entstanden ist, zu reduziieren.
Man sollte für seine Existenzmittel vermehrt selber sorgen. Was noch an Zeit gewonnen wäre, könnte man kreativ füllen, etwa als Künstler, Bastler oder auch endlich mal als Familienmensch.
Wie lautet also die Lösung im herrschenden Kontext einer im Vollerwerb arbeitenden Industriegesellschaft?
Es gibt keine. Daher steht ein Mann wie Hollande genauso auf verlorenem Posten, wie eine Frau Merkel.
Es gilt nun, eine nachindustrielle Gesellschaft aufzubauen, welche den Gesetzen eines kleinen Planeten besser angepasst ist.
Sie wird vor allem dezentral organisiert sein und auf die Eigenverantwortung ihrer Bürger setzen müssen.
Das wird all denen nicht schmecken, die -im produktiven Sinne- andere für sich arbeiten lassen wollen, sei es nun als Kapitalanleger oder als Beamter bzw. Politiker.
Solche “Wasserköpfe” kann und wird es nicht mehr geben.
Ob noch ein Zeitfenster existiert, angemessen zu reagieren und einen solchen Umbau in die Wege zu leiten, ist fraglich.
Es gibt vielmehr Anlass zur Befürchtung, dass das System beschleunigt an die Wand fährt.
The Moose