Ford-Werke Köln könnten Fiesta-Produktion verlieren
Fiesta wird möglicherweise in Rumänien gebaut
Nachdem Ford bereits drei Werke in Europa geschlossen hat, könnten jetzt harte Einschnitte in Köln folgen. Die Produktion des Fiesta wird möglicherweise nach Rumänien verlagert.
Köln – Schlechte Nachrichten kurz vor Karneval: Wie die Onlineausgabe der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Freitag (14.02.2014) berichtete, droht dem Kölner Ford-Werk möglicherweise ein Abzug der Fiesta-Produktion. Der Meldung zufolge verhandeln Arbeitnehmer-Vertreter und Geschäftsführung derzeit darüber, ob die Produktion des Kleinwagens weiter in Köln erfolgen kann. Der Betriebsrat habe die Beschäftigten am Freitag über den Stand der Verhandlungen informiert.
2017 soll die neue Generation des seit 1979 in Köln produzierten Kleinwagens auf den Markt kommen. Ob der Wagen dann immer noch in Köln produziert wird ist seit Längerem fraglich. Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes hatte auf der Detroit Auto Show eine Entscheidung über die Fiesta-Produktion in diesem Jahr angekündigt. Über Alternativen zu Köln äußerte er sich dabei nicht.
Profitable Produktion nicht möglich
Wie die FAZ aus dem Aufsichtsrat der Ford Werke GmbH erfahren haben will, ist das schwach ausgelastete Werk im rumänischen Craiova jetzt Kölns stärkster Konkurrent. Dort sind vor allem die Kosten für Löhne wesentlichen niedriger als in Deutschland. Laut Daten des CAR-Instituts der Universität Duisburg betrügen die Lohnkosten in Rumänien mit knapp 5 Euro in der Stunde lediglich 10 Prozent der Lohnkosten in Deutschland. Unter derzeitigen Umständen sei eine profitable Produktion des Fiesta in Köln nicht möglich.
In den letzen 35 Jahren wurden in Köln über sieben Millionen Fiesta gebaut. 17.300 Beschäftigte arbeiten am Kölner Ford-Standort. Rund 4.100 davon im Fiesta-Werk in Köln-Niehl.
Komisch, jetzt wo die Rumänen hier sind?
Die arbeiten aber in Koeln nicht fuer Rumaenische Kosten...
Der Fiesta ist halt ein Kleinwagen und die kann man in D nicht mehr bauen, zumindest nicht Gewinn bringend und von Verlusten lassen sich Lohntueten schlecht fuellen.
Pete
wenn ich schon lese es könnte sein, es wäre möglich ..., dieser bericht ist wieder mal ...., es wird sich nichts ändern, der Fiesta wird auch in Zukunft in Köln gebaut,
Sollte es sich bewahrheiten, dass der Fiesta tatsächlich ab 20.. in Rumänien gebaut wird, wars mein Letzter!
Das ist doch eine gute Nachricht für die CSU Masseneinwanderungs-Panik-Bazis:
Ford und andere Deutschen Hersteller verlagern Ihre Produktion komplett nach Rumänien.
Und damit bleiben viele z.Z. arbeitslose Rumänische Industriearbeiter auch lieber zuhause, statt sich der prekären Lage und der weltweit bekannten "Willkommenskultur" am Zeitarbeitsmarkt im fernen DE auszusetzen! 😆 😉
Dacia baut in Marokko, weil es in Rumaenien zu teuer ist, also passt das Verhaeltnis dann ja wieder.
Traurig, wie vieles vor die Hunde geht.
Hoffentlich bleibt noch jemand hier um das Licht in Deutschland auszumachen.
Die Produktion des Lodgy und Dokker in Marokko ist eher eine Kapazitätsfrage - das Stammwerk in Pitesti läuft auf vollen Touren, weit höhere Stückzahlen über die ursprüngliche Planung hinaus, und hätte gar keinen Platz für die Modellerweiterung gehabt.
Das Dacia natürlich nicht in teurere Länder "zurückgeht" (Sie waren ja nie dort), dürfte wohl klar sein.
Ausserdem ist nichts verwerfliches daran, Modelle in den Märkten zu bauen wo Sie auch nachgefragt werden. Marokko ist solch ein Land, mit großen Exportchancen für den Maghreb - Renault/Dacia ist dort Marktführer!
Ford geht es ähnlich - die verkaufen Fiestas weniger in DE, als in anderen, Kostenbewußteren Ländern (>85% Exportquote für den Fiesta).
Die Alternative in Marokko für den Renaultkonzern wäre gewesen: Öffnung der Märkte für die Chinesenimport / CKD Montage - wie in Ägypten und im Iran bereits geschehen. Mit entsprechend desaströsen Resultaten für PSA bzw. Fiat in diesen Ländern... Da hat Renault lieber einen Deal mit König Mohamed VI angebahnt, und einen Beitrag zur Industrialiserung des Landes gemacht (nagelneues Riesenwerk bei Tanger, in der Zollbegünstigten Exporthafenzone) - im Gegenzug gabs wohl sowas wie eine nützliche Marktabschottung gegenüber den CKD-Chinesen... 😉
Anderes Beispiel: Die Griechen sind nur deswegen Pleite, weil Sie über Jahrzehnte fast alles importieren, Industriegüter vor Allem aus Deutschland. Riesenaussenhandelsbilanzdefizite helfen keinem - das gilt auch für die neuen EU Mitglieder im Osten!
Es geht nichts vor die Hunde, sondern die einfachen Tätigkeiten verlagern sich nur.
Für die Deutschen dürfte schon lange klar sein:
Bildung, Bildung, Bildung!
Wer heute noch meint, mit Hauptschulabschluß und simpler 2-Monatiger Anlernphase ließe sich ein auf Jahrzehnte sicherer Montage-Job zum hohem IG-Metall 35h/Woche Lohn in der Exportorientierten Deutschen Industrie landen, täuscht sich gewaltig.
Es werden zwar weiterhin viele studierte Entwickler / Ingenieure, Planer, Konzernverwalter, Maschinenbauer, Qualitätsexperten, Prozessingenieure, Controller und Strategen mit jeweils guten Fremdsprachenkenntnissen gefragt, und zukünftig immer weniger Montagearbeiter fürs Fließband. Es sind ja schon zwei Drittel der manuellen Tätigkeiten in der Automobilmontage in den letzten 40 Jahren durch Roboter und Verlagerung ersetzt worden...
Und trotzdem Exportiert Deutschland wesentlich höhere Werte als wir importieren - erst recht im Automobilsektor.
In Rumänien wird z.B. in der Karosseriefertigung noch viel per Handarbeit erledigt, Renault hat den alten Dacia Logan z.B. speziell darauf ausgelegt, weil es dort (noch) günstiger ist als die Robotisierung!
Die Karawane zieht aber weiter, das Rad steht nicht still, und so wird auch eine zukünftige Ford Fiesta Montage im existierendem Werk Craiova (ex-Oltcit-Citroen) sehr wohl Hochautomatisiert ablaufen... 😉
Guter, sachlicher Beitrag! Danke! 😊
Als Niedrigverdienender Auslaender bezahle ich Sozialleistungen fuer Deutsche Arbeiter mit die mir als Grieche (oder sonst wer) garnicht zur Verfuegung stehen.
Wie bloed soll ich denn sein? Dann kaufe ich eben nen Dacia aus Marokko. Oder was aus der Tuerkei. Zumindest ist das vergleichbar.
Gruss, Pete
Das nennt sich Kapitalismus, weil alles immer billiger werden muss.
Was wird denn billiger? Die Investition zahlt der europäische Steuerzahler, die Rumänen bekommen einen Hungerlohn, die Preise bleiben stabil und die Gewinne sprudeln wieder richtig......so werden Boni gezahlt und Offshorkonten gefüllt. Das nennt man dann Kapitalismus.
Gruß Christof
Korrektur:
Laut Ford betrug die Exportquote für den Fiesta aus Köln-Niehl im Jahr 2010 ganze 87%.
Wesentlich verändert hat sich diese Rekordquote in den letzten 3 Jahren sicherlich nicht.
Auf gut Deutsch: In DE kauft den Fiesta anteilsmäßig kaum jemand, und das teure Kölle liefert den "low-cost" Fiesta in 70 Länder auf der ganzen Welt.
Für Ford ist dieser Schritt absolut nachvollziehbar - Sinnvoll wäre es natürlich auch, hier gefragte Ford (meist wohl höherpreisige Modelle?) zu bauen.
Das wird aber kaum passieren, der Mondeo wird glaube ich zukünftig in Spanien vom Band laufen (statt Genk / Belgien, das gerade abgewickelt wird)
Denn Ford ist wie Opel in den letzten 30 Jahren eher auf einem absteigendem Ast, deren Marktpositioniereung wird sowohl von oben (massive "Premium" Expansion nach unten durch BMW/Mercedes/VW) als auch von unten in die Zange genommen (Hyundai-Kia bauen inzw. mindestens genauso gute Autos mit weit besseren 7-Jahresgarantien in der EU zu konkurrenzfähigen Preisen!).
EDIT:
Klar, das ist Kapitalismus.
Und Deutschland als Exportorientierte Wirtschaft mit global vernetzte Konzernen profitiert ja GAR NICHT davon, das andere Länder unser Zeug ins Land lassen, und die Gewinne daraus nach DE zurückgeführt werden... 🙄
Wenn alle Länder so denken würden wie so manche Isolationisten und Anti-Kapitalisten hier im Blog, würde Deutschland keine einzige Schraube ins Ausland verkaufen... 😉
Aber in der DDR war ja alles besser - die haben sich abgeschottet und damit garantierte sichere Jobs für Alle gehabt! 😆
Von mir aus kann die Ami Tochter den gleichen Weg nehmen wie Fiat mit Chrysler ........
Naja, Ich schliesse mich den Isolationisten an und kaufe nur Fahrzeuge die in den USA hergestellt sind, also Ford und Honda und Nissan und Toyota. 😆
Und Cummins Diesel fuer meine Kraene. 😉
Gruss, Pete