Studie: Mobilitätswandel zwingt Finanzdienstleister zum Umdenken
Finanzdienstleister brauchen neue Strategien
Der Leiter des Auto-Instituts CAM, Stefan Bratzel sieht angesichts des Mobilitätswandels unter anderem die Versicherer unter Druck. Neue Geschäftsmodelle müssten her.
Böblingen - Angesichts des Wandels in der Autoindustrie sieht Branchenexperte Stefan Bratzel einen Teil des Geschäftsmodells von Finanzdienstleistern schwinden. Es bestehe zwar kein Anlass für Panik und Hysterie, dennoch müssten sich zum Beispiel Versicherer nach neuen Strategien umsehen, heißt es im Fazit einer Studie, die der Direktor des Center of Automotive Management (CAM) am Mittwoch bei einem Branchentag der Versicherung BNP Paribas Cardif in Böblingen vorgestellt hat.
"Für das derzeitig sehr profitable Feld von Finanzdienstleistungen ergibt sich ein erheblicher Innovations- und Anpassungsbedarf", betonte Bratzel. Er geht davon aus, dass das gesamte Finanzierungsvolumen bei Neu- und Gebrauchtwagen noch bis Mitte der 2020er-Jahre leicht steigen und dann immer stärker zurückgehen wird. Der Trend gehe vom Auto-Besitz hin zur Nutzung von Mobilitäts-Dienstleistungen, vor allem über Flatrates. Diese zu finanzieren und abzusichern sei ein denkbares neues Geschäftsmodell, sagte Bratzel.
Die CAM-Studie stützt sich auf eine repräsentative Befragung zum Mobilitätsverhalten sowie auf zahlreiche Experteninterviews. Demnach ist im Moment zwar insgesamt noch knapp drei Vierteln in Deutschland ein eigenes Auto wichtig. Speziell in der Gruppe jüngerer Stadtbewohner ist es aber nur noch ein gutes Drittel - mit Folgen für die langfristigen Geschäftsaussichten für Autofinanzierer und -versicherer.
Quelle: dpa
Versicherungen sind unnütz und könnten zu 90% automatisiert werden.
Wem kommt es zu gute wenn Versicherungen weniger Geld verdienen?
Richtig. Dem (Mit)fahrer.
...aber jene Zeitgenossen, welche diese Meinung vertreten, revidieren diese spätestens beim Eintritt des Versicherungsfalles... 😉
Die armen Finanzdienstleister - mir kommen die Tränen.
Jungs, Kopf hoch! Zur Not kommt Mutti mit dem Steuersäckel. Ist doch nur Geld, ne.
Die wollten nur zum Ausdruck bringen, daß man auch in dieser Branche innovativ sein muß, wenn man den Anschluß nicht verlieren möchte.
Ganz ehrlich? Die größte Leistung ist doch im Versicherungsfall sich mit Händen und Füßen gegen die Zahlungen zu wehren.
Wir Deutschen haben dieses perverse parasitäre System perfektioniert. (ich hasse wenig, aber Versicherungen gehören definitiv dazu).
Schön die Verträge so schreiben, dass keiner sie versteht und Beiträge wie im Selbstbedienungsladen regelmäßig oberhalb der Inflationsrate erhöhen.
Das sind in meinen Augen Klischees. Ich habe berufliche Erfahrungen mit der Branche und die stehen dieser Schilderung diametral entgegen.
Naja sind meine persönlichen Erfahrungen. Vielleicht hatte ich ja Pech..
Der Artikel ist etwas nebulös geschrieben und verlinkt rätselhafterweise auf einen weiteren Text, in dem es um alternative Antriebe geht.
So, wie ich es verstehe, ist hier aber ganz einfach gemeint, dass durch Wandel bzgl „Mobilität“ zunächst Finanzdienstleistungen, sprich Kredit- und Leasinggeschäfte abnehmen könnten (damit verbunden sicherlich auch Garantieversicherungen, Wartungsverträge etc). Die Volkswagen- eigene Bank ist bspw. heute noch unter den 20 grössten Banken Deutschlands.
Sämtliche Geschäfte die wegfallen wenn man kein eigenes Auto mehr kauft.
Vorher 50 Fahrzeuge getrennt versichert, finanziert, geleast usw. Weniger Unfälle, klagen, Gerichtsverfahren...
Danach nur noch 1 mal Arbeit (flotte mit 50 identischen Fahrzeuge)
Solange ich noch ein weißes Bändchen bekomme ist mir alles vollkommen egal.
Hehehe...
Versicherer müssen ihr Risiko völlig neu bewerten, wenn sich Mobilität von einer reinen Besitzmentalität hin zu einer Verfügbarkeitsmentalität wandelt. Und alles andere als dieser Wandel macht in meinen Augen auch überhaupt keinen Sinn. Netflix, Spotify oder Amazon-Prime haben sehr erfolgreich vorgemacht, wie gut das sein kann.
Der Vergleich funktioniert nicht. Denn während ich bei Netflix und Co., obwohl es mir nicht "gehört", die höchstmögliche Flexibilität habe (ich kann den Starttermin festlegen), bedeutet der Wandel bei der Mobilität das genaue Gegenteil. Ich gebe ein gewaltiges Maß an Flexibilität auf, da ich von der Verfügbarkeit abhängig bin.
Falsch! Natürlich kann es einen "KfZ-Flatrate-Stream" nur sinnvoll von einem Anbieter geben, der eine 98%-Verfügbarkeit zusichern kann. Bei Netflix bin ich schließlich auch von einer guten Infrastruktur (Verbindungsgeschwindigkeit) abhängig.