Elektromobilität: Kaufprämie soll Schub bringen
Finanzspritze für Käufer von E-Autos
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies wünscht sich eine staatliche Kaufprämie von 5.000 Euro, um das Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 zu erreichen.
Hannover - Die nur schleppend anlaufende Elektromobilität benötigt aus Sicht von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies dringend eine Finanzspritze des Steuerzahlers. "Wenn wir diese Autos selbst nicht fahren, werden wir bei der Technologie mittelfristig den Anschluss verpassen", sagte der SPD-Politiker der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Montag). Die Bundesregierung rechnet mit einer Million steckdosentauglicher Autos bis 2020. Die Branche sieht dieses Ziel skeptisch, zuletzt etwa Daimler-Chef Dieter Zetsche.
Lies fordert schon seit geraumer Zeit 5.000 Euro staatliche Kaufprämie für E-Autos nach dem Vorbild der Abwrackprämie. "Wir brauchen eine Initialzündung - und die muss von der Politik kommen", sagte Lies und verwies auf die bestehenden Subventionen für Solar- und Windkraft, die die Verbraucher über höhere Strompreise aufbringen. Der Minister räumte jedoch ein, dass die staatliche Förderung auch Schattenseiten habe - so ist das Geschäft mit Solaranlagen hierzulande inzwischen fest in chinesischer Hand. "Genau deshalb plädiere ich bei der Elektromobilität auch für eine auf drei Jahre begrenzte Förderung. Wir dürfen den gleichen Fehler nicht zweimal machen", sagte Lies.
Aufladbare E-Autos kosten derzeit noch viel mehr als herkömmliche Verbrenner und haben nur einen Bruchteil der gewohnten Reichweite. Auch ihre als ökologisch gepriesene Umweltbilanz ist umstritten, da Herstellung und Recycling des Batterieantriebs hohe Lasten abwerfen. Zudem ist die Fahrbilanz der Wagen nur dann grün, wenn ihr Strom auch tatsächlich überwiegend erneuerbar ist. Das ist hierzulande aber noch lange nicht so.
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Quelle: dpa
Wäre aus meiner Sicht dämlich. Wo sollen denn die subventionierten Autos geladen werden? Es sollte mit dem Geld lieber eine Ladeinfrastruktur aufgebaut werden. Hier in der Stadt fallen mir nur eine Handvoll Ladesäulen ein. 2 Doppellader an der Uni, eine bei den Stadtwerken und eine im Zentrum. In meiner Tiefgarage gibts auch keine Steckdosen. Ich würde unter den Bedingungen kein E-Auto kaufen, selbst wenn es mit 10.000 € gefördert wird.
Das Problem beim Verbessern der Ladeinfrastruktur ist, dass vielerorts Parkplatznot herrscht und meist im selben Atemzug auch Leuten, die sich kein E-Auto mit akzeptabler Reichweite leisten können, die Parkplätze weggenommen werden - was aber nicht nötig wäre, wenn praktisch jede Parklücke eine ausreichend schnelle Lademöglichkeit hätte, also so mind. 11kW...
Mal ganz abgesehen davon, dass wenn zu Hause die Voraussetzungen für ein E-Auto stimmen (sprich man sich eine Wallbox hinhängen kann, was aber mit Kabel legen usw. oft sehr teuer ist), nur auf längeren Strecken bzw. evtl. bei Einkaufsfahrten öffentliche Ladesäulen gebraucht werden. Daher wäre es sicher auch nicht schlecht, wenn im nächsten Schritt auch die Ladeinfrastruktur auf Privatgrundstücken verbessert werden würde, damit z. B. Mieter eher die Chance auf eine Garage mit Lademöglichkeit haben.
Evtl. auch noch für die Ladeinfrastruktur auf Firmenparkplätzen, weil die heutigen bezahlbareren E-Autos mit einem vollen Akku gerade so den Radius schaffen, wo das Arbeitsamt fordert, dass man sich bewerben muss (ca. 80km - ich denke da an den schlimmsten Fall so mit Akku kurz vor Garantie-Austauschgrenze (bei EU-Herstellern meist so 70-80%), winterliche Temperaturen und Autobahn bzw. dass man zügig heim will).
notting
allererste frage an den minister ---> fahren sie ein elektroauto ? denn sie bekommen vom doofen volk genug geld um sich sowas zu kaufen!
solche "leute" vergessen immer , daß sie von uns leben (praktisch ohne was zu leisten), wir könnten ohne die sehr gut leben.
unsere politiker sacken immer mehr ins geistige nirwana.
Das Argument zieht nicht. Ja, es gibt kaum Parkplätze in Städten, aber das ist von den Städteplanern so gewollt um den OPNV zu fördern. Platz gibt es genug um Parkplätze mit Lademöglichkeiten zu schaffen.
Du hast Recht, die Grundvoraussetzung ist eine Lademöglichkeit zu Hause. In zweiter Linie brauchst du aber praktisch überall öffentliche Lademöglickeiten, wenn du das Auto auch mal auf Strecke fahren willst. Andernfalls braucht man noch ein Zweitwagen mit Verbrenner unter der Haube. Wenn das E-Auto 200 km Reichweite hat, würde ich mich sonst nicht trauen einen Radius von 70 km zu verlassen. Mit Staus oder Umleitungen muss man schließlich immer rechnen.
Ob die 5.000 Euro Förderprämie zielführend ist weiß ich nicht. Mit Sicherheit würden die Zulassungszahlen um eine Zahl x steigen, aber es würde wohl kaum ein Boom ausgelöst werden. Ein eGolf oder ein i3 kosten dann immer noch 30.000 Euro, ein e-up! 22.000 Euro, ein i-MiEV 19.000 Euro. Wohlgemerkt sind das die Listenpreise in der Grundausstattung. Der Renault ZOE könnte für 10.000 Euro zzgl. Batteriemiete erworben werden, was sicherlich schon in einem annehmbaren Bereich liegt. Das Problem mit der Steckdose ist momentan sekundär, denn es gibt schon heute Millionen Haushalte die für dieses Szenario vorbereitet sind und keine Probleme mit der Umstellung haben.
Dass man es als Mieter schwer hat ist leider wahr. Erst letzte Woche hatte ich Besuch von Hausverwaltung + Elektriker, um über eine ordentliche Kabellegung zum Parkplatz zu reden. Mein bisheriges Provisorium wurde für nicht gut befunden, obwohl sich zwei Jahre lang niemand beschwert hat. Nun werden also extra wegen mir Löcher im Keller gebohrt und der Rasen umgegraben. Und anstatt vorausschauend gleich alle Kabel zu legen muss das in Zukunft jeder Mieter auf eigene Kosten aufs neue beantragen. Besser wäre natürlich, wenn der Eigentümer mit auf den Zug aufspringt, die Kosten selbst übernimmt und dafür die Wohnung als elektroautotauglich vermieten kann.
Auf meine Frage an die Hausverwaltung, wie man denn einem möglichen Interesse (sagen wir jeder 50. Mieter will sich einen Stromer kaufen) gewachsen sein will, wusste sie leider keine Antwort. Bei Neubauten wird dies teilweise schon mit bedacht und eine Lademöglichkeit vorbereitet. Bei Bestandsobjekten ist es ein schwieriges Thema. Anstatt der 5.000 Euro Fahrzeugprämie könnte man an dieser Stelle für's gleiche Geld auch eine öffentliche Lademöglichkeit der Stadtwerke vor die Haustür setzen lassen.
Dann hieße es, warum der Minister ein Model S fährt (das einzige E-Auto ohne Verbrenner mit für so einen Job gerade so ausreichender Reichweite) und kein dt. Fabrikat...
notting
nicht mal geschenkt würde ich mir ein E-Auto nehmen....die sind einfach nicht flexibel von A nach B zu kommen und für Langstrecken unakzeptabel. Reichweite beträgt vielleicht 100 km dann wieder laden...Nee Nee da muss noch viel passieren um den Käufer schmackhaft zu machen🙁
Unsinn, man hätte z. B. bei uns schon längst die Linien besser aufeinander abstimmen können, wurde aber nicht gemacht. Und das Parkplatzproblem ist in der Innenstadt ja auch noch nach 19-20h vorhanden, wenn kein Bus mehr fährt und div. Anwohner notgedrungen im öffentlichen Raum einen Parkplatz für die Nacht suchen müssen, weil der ÖPNV zur Arbeitsstelle meist so mies ist und die Stadt nicht dafür gesorgt hat, dass die Häuslebauer ansatzweise ausreichend Parkplätze für ihre Bewohner bereitstellen. Oft gibt's nicht einmal im Umkreis von 15 Geh-Minuten eine Bushaltestelle (insb. im Hafengebiet, wo die größten Arbeitgeber der Stadt sitzen) oder man müsste für eine Strecke, die mit dem Auto 10-15min dauert eine 1/2 bis 3/4 Stunde fahren (zzgl. lange Wartezeiten wg. Umsteigen bzw. weil der 1h-Takt so blöd gelegt ist).
Ich dachte, dass Staus der Reichweite von E-Autos (im Vergleich zum Verbrenner) zuträglich wären, weil der Motor ja nicht dauernd ineffizient im Leerlauf drehen muss (sondern aus ist) und auch nicht mit >=120km/h gefahren wird, was auch ziemlich auf die Reichweite geht?! Was kostet 1h rumstehen mit allen Annehmlichkeiten an Reichweite bei einem E-Auto mit ca. 200km NEFZ-Reichweite?
notting
Man muß sich nur eine Frage stellen und beantworten:
Um ca. 56 Mio. Verbrennerfahrzeuge (Gesamtbestand exklusive ausländische Fahrzeuge, welche auch in D tanken) in Deutschland mobil zu halten, genügen in Deutschland ca. 14.400 Tankstellen.
Wieviele Lademöglichkeiten wird man wohl benötigen, um 500.000 oder gar 1 Mio. Elektrofahrzeuge bei vergleichbarer Nutzungsintensität vergleichbar mobil zu halten?
Zu den Subventionen: Subventionen führen immer zu Mitnahmeeffekten, sowohl auf der Nachfrager- als auch auf der Anbieterseite. D.h., die Subventionen werden dazu führen, dass die Preise für E-Autos nicht sinken (eben weil die SUbventionen anbieterseitig mit eingepreist werden...) und es werden sich viele Leute ein E-Auto kaufen, welche gar keines wirklich "brauchen" bzw. welche sich real gar keines "leisten können".
Viele Grüße,vectoura
😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆
Vielleicht sollte ich in Zukunft vom Haus bis zur Straße eine 400V Leitung legen und dort mehrere Kraftsromsteckdosen am Zaun anbringen, für den Fall, dass sich so mancher Elektrostromer bei Stau/Sperrung auf der A2 bei uns verirrt und ihm der Saft ausgeht.
Dann darf er laden, natürlich zum doppelten Preis und bitte in Bar 😆
Halte ich für eine schlechte Idee, weil
- Typ-2-Stecker in Europa zum Standard erklärt wurden und AFAIK nur die wenigstens Fahrzeuge Ladekabel für 3-Phasen-Cekon dabei haben dürften
- man während der Ladezeit noch überteuerte Getränke und Snacks verkaufen könnte, weil die dann zu Fuß nicht soweit kommen werden :-D
notting
Zu Fuß sich nicht, die nächste Möglichkeit, an Essen und Getränke zu kommen, wäre nach beiden Seiten jeweils 2km Fußmarsch.
Oder bei mir zu überteuerten Preisen bedient zu werden.
Rate mal, was die Zwangspausierer machen ? 😆
Ein Adapterkabel kann dann bei mir (auch überteuert) gemietet werden 😆
Mit Wallboxen kannst du aber AFAIK auch 22/44kW anbieten zu entspr. höheren Preisen ;-)
Und gibt's solche Adapterkabel überhaupt, also um ein Typ-2-Ladekabel an 3-Phasen-Cekon zu kriegen? Muss das nicht auch seitens des Autos unterstützt werden oder so?
notting
Nun, ich könnte ja auch 230V Steckdosen anbieten (R,S,T verzweigen), dauert eben nur länger mit dem Laden.