Studie: Automarkt in Brasilien weniger profitabel als erhofft
Flaute statt Aufschwung in Brasilien
Die Autobauer setzen große Hoffnungen in den viertgrößten Automarkt der Welt. Doch der erwartete wirtschaftliche Aufschwung in Brasilien scheint auszubleiben.
München/Frankfurt - Die großen Autobauer stehen in Brasilien einer Studie zufolge vor harten Zeiten. Laut einer am Freitag veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Roland Berger dürften die Verkaufszahlen in diesem Jahr um bis zu zwölf Prozent niedriger liegen als 2013.
Die Produktion könnte demnach sogar um 20 Prozent absacken, weil der wichtige Nachbar Argentinien ebenfalls in der Krise steckt. Wegen der schwächelnden Wirtschaft werde der Markt noch mindestens zwei bis drei Jahre unter dem Niveau von 2013 bleiben. Beim Marktführer VW brachen die Verkaufszahlen der Kernmarke Volkswagen Pkw bis August um fast 16 Prozent ein.
Nachfrage nicht so hoch wie erwartet
Die Hersteller hatten sich auf eine steigende Nachfrage eingestellt und können ihre hohen Fixkosten nun zum Teil nicht decken, weil die Fabriken nicht ausgelastet sind. Hersteller und Zulieferer seien so unprofitabel wie seit zehn Jahren nicht mehr, heißt es in der Studie.
Nur wenige Konzerne verzeichneten in Brasilien keine Verluste. Seit Jahresbeginn hätten internationale Autokonzerne etwa 9.000 Mitarbeiter entlassen - rund zehn Prozent der gesamten dortigen Belegschaft. VW schickte 900 Mitarbeiter für fünf Monate in Kurzarbeit, weitere 700 mussten Zwangsurlaub nehmen.
Lokale Produktion
Die Branche setzt große Hoffnungen in Brasilien und hofft auf einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung im viertgrößten Automarkt. Um hohe Importzölle zu umgehen, bereiten selbst die großen Oberklasse-Hersteller BMW, Audi und Daimler eine lokale Produktion mit vergleichsweise kleinen Stückzahlen vor.
Neben Volkswagen ist Fiat derzeit der größte Autobauer in Brasilien. General Motors und Ford spielen dort ebenfalls eine wichtige Rolle. Auch diese drei Unternehmen schickten insgesamt Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit.
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Täten die nicht die Prognosen immer so hoch ansetzen, gäbs keine Frustration. Gilt auch für Europa😉.
Ja, ich frage mich auch immer, was diese vollkommen unrealistischen Prognosen bewirken sollen. So etwas kann ein- oder zweimal passieren, aber doch nicht andauernd...
In wie weit die wirtschaftliche Verlangsamung vorhersehbar war weiss ich nicht. Aber das man ein Riesenwachstum plant wenn man sehen kann das es bestenfalls Seitwaerts geht ist schon etwas einfaeltig...
Davon abgesehen verliert VW ja echte Marktanteile an Fiat und andere.
Pete
Statt Zahlenkünstler sind hier eher Visionäre gefragt. Nachhaltigkeit statt Quartalsdenken ist für wirtschaftlichen Aufschwung i.d.R. vorteilhafter.