Kältemittel: KBA-Testergebnisse
Flensburg reicht den schwarzen Peter an Brüssel weiter
Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat einen Zwischenbericht zu seinen Tests des umstrittenen Kältemittels R1234yf publiziert. Es empfiehlt der EU weitere Untersuchungen.
Quelle: dpa/Picture Alliance
Stuttgart - Selbst offizielle Tests bringen keine Klarheit: Bei Versuchen mit dem umstrittenen Auto-Kältemittel R1234yf hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ähnlich wie der Autobauer Daimler Sicherheitsmängel festgestellt. Die Behörde sieht aus gesetzlicher Sicht aber keinen Handlungsbedarf.
Wie das KBA am Donnerstag mitteilte, haben sich bei Extrem-Tests zwar Flammen im Motorraum gebildet. Im Rahmen des Produktsicherheitsgesetzes bestehe jedoch keine "ernste Gefahr". Weniger scharfe - und gesetzlich ausreichende - Versuchsbedingungen hatten zuvor nämlich keine Sicherheitsmängel ergeben.
Daimler weigert sich, das Kältemittel R1234yf in seinen Klimaanlagen zu verwenden, weil der Konzern bei eigenen Tests Brandgefahr festgestellt hat. Der Autobauer sieht sich durch das Ergebnis in seiner Einschätzung bestätigt: "Nach Vorliegen der aktuellen Testergebnisse lässt sich ein Sicherheitsrisiko durch den Einsatz von R1234yf nicht ausschließen", betonte Daimler.
Das KBA testete nach eigenen Angaben vier verschiedene Modelle, darunter eines von Daimler. Bei dem Extremtest kam es allerdings nur "in einem Fall zur vollen Entflammung im Motorraum", wie es in dem Zwischenbericht heißt. Ob es sich dabei um das Modell von Daimler handelte, wollte der KBA-Sprecher allerdings nicht sagen. Der R1234yf-Hersteller Honeywell hatte zuvor immer wieder die Bauweise von Daimler-Autos für mögliche Risiken verantwortlich gemacht.
Die Schwaben arbeiten an Alternativen zu dem umstrittenen Kältemittel. "Wir haben die Entwicklung der CO2-Klimaanlage für unsere Pkw im Vorstand der Daimler AG fest beschlossen und alle dazu notwendigen Prozesse bereits gestartet", erklärte Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber. "Unser Ziel ist die schnellstmögliche Einführung dieser sicheren und klimafreundlichen Technologie in allen unseren Serienautos."
Aufgrund des uneinheitlichen Ergebnisses will das KBA den Fall nun an die EU weiterreichen. Die deutsche Behörde empfiehlt "mit Nachdruck", die Umstände weiter zu untersuchen. "Die Verwendung des Kältemittels basiert auf EU-Recht", sagte ein KBA-Sprecher. "Daher ist die EU gefordert, hier Lösungen zu finden."
Die EU-Kommission hat ihrerseits bereits gestern angeboten, die Ergebnisse von Experten überprüfen zu lassen.
Wie das KBA am Donnerstag mitteilte, haben sich bei Extrem-Tests zwar Flammen im Motorraum gebildet. Im Rahmen des Produktsicherheitsgesetzes bestehe jedoch keine "ernste Gefahr". Weniger scharfe - und gesetzlich ausreichende - Versuchsbedingungen hatten zuvor nämlich keine Sicherheitsmängel ergeben.
Daimler weigert sich, das Kältemittel R1234yf in seinen Klimaanlagen zu verwenden, weil der Konzern bei eigenen Tests Brandgefahr festgestellt hat. Der Autobauer sieht sich durch das Ergebnis in seiner Einschätzung bestätigt: "Nach Vorliegen der aktuellen Testergebnisse lässt sich ein Sicherheitsrisiko durch den Einsatz von R1234yf nicht ausschließen", betonte Daimler.
Sind Daimlers Autos anfällig?
Das KBA testete nach eigenen Angaben vier verschiedene Modelle, darunter eines von Daimler. Bei dem Extremtest kam es allerdings nur "in einem Fall zur vollen Entflammung im Motorraum", wie es in dem Zwischenbericht heißt. Ob es sich dabei um das Modell von Daimler handelte, wollte der KBA-Sprecher allerdings nicht sagen. Der R1234yf-Hersteller Honeywell hatte zuvor immer wieder die Bauweise von Daimler-Autos für mögliche Risiken verantwortlich gemacht.
Die Schwaben arbeiten an Alternativen zu dem umstrittenen Kältemittel. "Wir haben die Entwicklung der CO2-Klimaanlage für unsere Pkw im Vorstand der Daimler AG fest beschlossen und alle dazu notwendigen Prozesse bereits gestartet", erklärte Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber. "Unser Ziel ist die schnellstmögliche Einführung dieser sicheren und klimafreundlichen Technologie in allen unseren Serienautos."
KBA gibt den schwarzen Peter an Brüssel ab
Aufgrund des uneinheitlichen Ergebnisses will das KBA den Fall nun an die EU weiterreichen. Die deutsche Behörde empfiehlt "mit Nachdruck", die Umstände weiter zu untersuchen. "Die Verwendung des Kältemittels basiert auf EU-Recht", sagte ein KBA-Sprecher. "Daher ist die EU gefordert, hier Lösungen zu finden."
Die EU-Kommission hat ihrerseits bereits gestern angeboten, die Ergebnisse von Experten überprüfen zu lassen.
Quelle: dpa
Ich habe vollstes Vertrauen in die EU-Politik, die schließlich zeitweise krumme Gurken verboten hat und sich aus unterbezahlten Hochleistungsabgeordneten zusammensetzt, die in den Länderparlamenten weggelobt wurden und auch freitags immer fleißig kurz für die Sitzung einchecken, um sich die Tagespauschale nicht entgehen zu lassen.
@ dpanews (Motor-talk)
finde es schade, dass ihr nicht den Link zum Bericht des Kraftfahrt-Bundesamt veröffentlicht habt.
Habe das aber nachgeholt weil ich das Thema um das in meinen Augen gefährliche Kältemittel für überaus wichtig erachte.
PDF KBA Vorabbericht über Versuche mit Fahrzeugen zur Entflammung und HF-Exposition mit Fahrzeugklimaanlagen bei Verwendung von R1234yf
Gruß
Ein ganz wichtiger Absatz darin:
Ich denke, damit sollte doch alles gesagt sein?! Aber nein. Erst mal "weitere Untersuchungen" machen, bis das gewünschte Ergebnis rauskommt...
mit 40km/h gecrasht (lt.Bericht) ......... ja ne ist klar.... bei der geschwindigkeit können die insassen das auto leicht verletzt verlassen ... was ist aber wenn ich den wagen mit 60km/h u. mehr crashe und die insassen eingeklemmt oder/und aufgrund der verletzungen das KFZ nicht mehr schnell genug verlassen können u. auch die beschädigungen am klimasystem stärker ausgesprägt sind? (d.h. das ganze zeug auf einmal freigesetzt wird und aufgrund der Kompression des KFZ sich heiße Bauteile nun direkt in Nähe der Austrittsstellen befinden?
ich glaube nicht das das noch rückgängig gemacht wird.
leider.
Die Bauweise ist also dafür verantwortlich.🙄
Ich bin mir sicher, dass bei jedem Auto mit Klimaanalage im Motorraum es bei einem Unfall dazu kommen kann, das Leitungen reißen und brennbare Flüssigkeiten sich an heißen Motorenteilen entzünden. Nahezu bei jedem Frontaufprall treten Flüssigkeiten aus, bauartbedingt warscheinlich erst Kühlwasser, aber genau so gut kann jede andere Leitung reißen.
Auch für Herrn Weber und die Daimler Entwicklungsabteilung dürfte der Stichtag zum Verbot des Kältemittels R134a in Fahrzeug-Neuentwicklungen ebenso wenig überraschend gekommen sein wie das Wissen um die Gefährlichkeit des R1234yf. Trotzdem hat sich auch Daimler von Dupont und Honeywell
kaufenüberzeugen lassen. Jetzt, wo das Zeug bei Crashtests bei Mercedes in Flammen aufgeht, tut man bei Daimler so, als wüsche man seine Hände in Unschuld, dabei hat man sich auch in Stuttgart bewusst für das R1234yf entschieden.Was die Daimler und KBA Verantwortlichen hier abziehen ist an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten, höchstens noch von der Berichterstattung in der Presse, in der die Daimler AG wider besseres Wissen als Held und Retter hochstilisiert wird.
@E-Street:
Gib es auf. Der Michel will es nicht verstehen. 🙄
So langsam sollte ja jeder hier auf MT mitbekommen haben, dass es seitens Daimler im Prinzip nur eine riesige PR-Aktion ist.
Aber weiter auf Brüssel zu schimpfen ist halt viel einfacher und macht auch am Stammtisch mehr her..
Brüssel hat als Vorgabe für den Ersatz des R134a (GWP: 1430) lediglich festgelegt, dass das neue Kältemittel ein Global Warming Potential (GWP) von unter 150 haben muss. Honeywell und Dupont haben daraufhin den Automobilherstellern das von ihnen patentierte Produkt R1234yf schmackhaft gemacht, welches einen GWP von 4,4 hat und sich problemlos in die bereits vorhandenen Klimaanlagen einfüllen lässt.
Jetzt, rund sieben Jahre nach der freiwilligen Einigung der Fahrzeughersteller auf die Verwendung von R1234yf gehen Mercedes Fahrzeuge bei Crashtests in Flammen auf, und Daimler, die sieben Jahre lang gewusst haben, dass das 2,3,3,3-Tetrafluorpropen aka R1234yf leicht entzündlich ist und beim Verbrennen zu Flusssäure mutiert, heult jetzt herum, dass das Zeug zu gefährlich ist und bettelt um eine Fristverlängerung, damit man CO2 (GWP: 1) Klimaanlagen entwickeln kann.
Ich frage Sie: Was hat die Mercedes Entwicklungsabteilung seit 2005 getan? Lagen die Ingenieure in Stuttgart im Koma? Oder hat man dort einfach nur gehofft, dass es nicht so schlimm kommen wird und man das Zeug schon unter Kontrolle bringen kann?
Um es noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen:
Niemand hat Daimler oder sonst einen Automobilhersteller gezwungen, das R1234yf als Kältemittel in den Fahrzeug-Klimaanlagen einzusetzen. Diese Entscheidung hat die Automobilindustrie ganz alleine getroffen.
Wie iDaimler, das KBA und Brüssel aktuell mit dem Thema umgehen, ist genauso eine Farce wie die Berichterstattung dazu in der Motor-Presse.
Das ist mir später Sch..egal, ich fahr das Zeug nicht in meiner Anlage!!
Sollte bis dahin kein CO2 System laufen, kommt die Pisse raus und R 290 oder R 600 rein.
Das ist zwar auch brennbar, aber "ungiftig". Das Zeug ist auch nicht photostabil
Du willst ernsthaft Propan oder Butan als Kältemittel einsetzen 😕? Mal davon abgesehen, dass Dir das niemand einfüllt, Du dann ohne ABE unterwegs bist, wird das Fahrzeug dann nicht nur abbrennen, sondern auch gleich explodieren. Geht also nicht.