Shockwave: Autowäsche endet in Polizeieinsatz
Flugzeugabsturz? Nein, nur eine Autowäsche
Diese Autowäsche war wohl etwas zu laut: Als Dragster-Pilot Neal Darnell seinen „Shockwave“-Truck pflegte, hörte sich das für die Nachbarn wie ein Flugzeugabsturz an.
Springfield (MO)/USA – Es gibt viele Wege, seine Nachbarn kennenzulernen. Einer davon ist ein Polizeieinsatz. Meistens geht es um laute Musik oder trampelnde Gäste. Am vergangenen Montag vermuteten die Bewohner des Örtchens Springfield im Bundesstaat Missouri jedoch, einen Flugzeugabsturz gehört zu haben.
Laut eines Berichtes von "news-leader.com" alarmierten Anwohner den Notruf, weil sie laute Turbinengeräusche in der Nähe ihrer Grundstücksgrenzen wahrnahmen. Die Zentrale schickte vier Krankenwagen, drei Deputys, einen Feuerwehrwagen und einige Polizeistreifen auf eine Farm östlich der Stadt. Die Rettungskräfte entdeckten dort aber keine Wrackteile, sondern einen Dragster-Lkw mit Turbinen-Antrieb.
"Shockwave": Der schnellste Truck der Welt
Die aufgeschreckten Anwohner waren offenbar zugezogen und kannten noch nicht all ihre Nachbarn. Einer von ihnen heißt Neal Darnell, ist Dragster-Pilot und Besitzer des legendären „Shockwave“-Trucks. Drei Jet-Turbinen vom Typ Pratt & Whitney hinter der Fahrerkabine leisten etwa 36.000 PS und schieben die Peterbilt-Karosserie in 6,36 Sekunden über die Viertelmeile. Mit vollem Schub erreicht der Show-Truck eine Höchstgeschwindigkeit von gut 600 km/h. Beim Beschleunigen wirken bis zu sechs G auf den Fahrer.Der Amerikaner Les Shockley baute Shockwave im Jahr 1984. Darnell und sein Sohn Chris kauften den Wagen im Jahr 2012 und restaurierten ihn. In ihrer Garage parken neben dem Turbinen-Truck noch zwei Pick-ups mit Flugzeugmotoren.
Shockwave fuhr einige Tage vor dem Vorfall in Miami (Oklahoma) im Rahmen eines Monster-Truck-Rennens auf einer Schlammstrecke. Darnell wollte den Truck am Montag waschen. Zum Reinigungsprozess gehört der Start aller Turbinen seines Dragsters. Die Reaktion seiner Nachbarn kennt Darnell bereits – dem News-Leader sagte er: „Wir machen das manchmal und normalerweise gibt es ein paar Notrufe. Aber heute haben sie eine ganze Armee Rettungsfahrzeuge hergeschickt.“ Es täte ihm leid, die Helfer hätten schließlich Besseres zu tun.
Keine Strafen und begeisterte Cops
Einen solchen Einsatz wird es wohl nicht noch einmal geben – Darnells Nachbarn kennen jetzt sein PS-starkes Hobby. Die Polizei hat keine Strafen verhängt. Alle Anrufer hätten nach bestem Gewissen gehandelt. „Die Cops fanden es cool“, sagte Darnell. Sie hätten sich nur geärgert, dass die seine Reinigungsshow verpasst haben.
Vielleicht sollte man zukünftig froh sein, dass die eigenen Nachbarn am Sonntag meist nur ihre Harley ausmotten...
Voll cool! 😎 😎
6 G? (!!!) Wow! Das ist ja fast so wie in der Riesen-Schaukel auf der ich war. Da wirkten 0 - 6,81 G. Das riss schon arg am Nacken, das Ding. Während der Kompressionsphase kann man kaum atmen. Man merkt förmlich wie sich die Organe im Körper verschieben.
Sechs Sekunden lang diese Belastung auszuhalten gleicht ja fast einem Kampfpiloten. Da bekomme ich glitzernde Augen. 😊
Die Cops in den USA sind schon verdammt gut drauf. Als ich dort war waren alle immer sehr entgegenkommend und freundlich (und ihr Ruf in der deutschen Presse ist leider sehr negativ).
Ich wäre froh einen solchen Nachbarn zu haben. Wahrscheinlich würde ich ständig fragen ob ich auf das Gelände darf, wenn er seinen Truck sauber macht. 😊
Ich hätte als Nachbar ja eher Angst, dass es meinen Hortensien zu heiß wird, wenn er das Teil startet! 😆
Geiles Gerät 😆 Die Autobahn auf der ich morgens 30 KM zur Arbeit fahre, ist relativ sanft in Kurvenfragen und meistens leer. Ob ich damit mal losdübeln dürfte?! 😆
problematisch ist, dass jetzt echte Notrufe zu dieser Adresse zunächst nicht mehr ernst genommen werden😉 Ist echt immer wieder erstaunlich, wie schnell die sonst so kommunikationsarmen Zeitgenossen aus der Nachbarschaft zum Telefon greifen....
Da sind die Entfernungen zum "Nachbarn" etwas größer als bei uns. Je nach Region liegen da schnell mal ein paar km Wald dazwischen.
Also müsste ich eher Angst um meine Rinderherde haben? 😆
Völlig sinnbefreit sowohl der "Truck" als auch der Artikel. Und darum echt lesenswert 😆