Russpartikelfilter nachrüsten: Staatliche Förderung nur wenig genutzt
Fördertopf noch gut gefüllt
Die Förderung für den nachträglichen Einbau eines Rußpartikelfilters kommt nur schleppend voran. Das Fördervolumen ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Eschborn - Bislang ist das Interesse an dem vom Bund bereitgestellten Fördertopf für die Nachrüstung von Rußpartikelfiltern bei älteren Dieselfahrzeugen gering. Insgesamt beläuft sich das Fördervolumen 2016 auf 12 Millionen Euro. Bis zur Jahreshälfte wurde aber nur ein Bruchteil der Subventionen abgerufen, wie aus den Daten des zuständigen Bundesamts für Ausfuhrkontrolle (BAFA) hervorgeht. Seit Januar 2016 haben die deutschen Autofahrer 3,4 Millionen Euro für die Umrüstung erhalten.
Zuschuss läuft 2016 aus
Ursprünglich hatte das Bundesumweltministerium für dieses Jahr 22,5 Millionen Euro bewilligt, dem BAFA aber zunächst nur 12 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Betrag könne bei Bedarf aufgestockt werden, so ein Ministeriumssprecher. Danach sieht es bislang aber nicht aus. In lediglich 13.200 Autos wurden bislang Filter eingebaut. Wer in diesem Jahr die Förderung noch beantragen will, muss sein Auto bis Ende September umrüsten und kann dann bis Mitte November den Antrag für Fördergelder stellen. Der Haushalt für 2017 sehe keine weiteren Fördermittel vor, so der Ministeriumssprecher.
Das aktuelle Programm läuft seit Februar 2015. Ursprünglich hatte der Bund 30 Millionen Euro locker gemacht, um die Luftreinhaltung zu fördern. Doch schon 2015 wurde der Fördertopf nicht ausgenutzt. Das Geld gibt es für Autos, die vor dem 1. Januar 2007 zugelassen wurden und leichte Nutzfahrzeuge mit einem Gewicht von weniger als 3,5 Tonnen mit Erstzulassung vor dem 17. Dezember 2009. Hintergrund sind die Umweltzonen, die viele Städte eingeführt haben, und die Auflagen der Europäischen Union für Feinstaub. Nach der Nachrüstung erhalten die alten Diesel die grüne Plakette, mit der sie auch in die gekennzeichneten Umweltzonen fahren dürfen.
Beim Bundesumweltministerium begründet man die verhaltene Nachfrage mit dem hohen Alter der förderfähigen Fahrzeuge. Diese müssten neuneinhalb Jahre alt sein. "Daher sind die Kosten für die Nachrüstung - durch den zusätzlich notwendigen Austausch des Katalysators zur Sicherstellung der Funktion des Partikelfilters - im Vergleich zum Fahrzeugwert relativ hoch", heißt es.
Der Zentralverband des Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) bezeichnet die bisherige Jahresbilanz dennoch als "enttäuschend" und hält das Kostenargument für zu kurz gegriffen. Man habe ein deutlich höheres Interesse bei Dieselfahrern erwartet.
Kein Schub durch den Diesel-Skandal
260 Euro gibt das BAFA für die Nachrüstung. Die Ausgaben für eine Nachrüstung beginnen dem Verband zufolge bei etwa 650 Euro und können bis zu 1.500 Euro betragen. "Dass manch einer bei der Förderung erst einmal zuzahlt ist zwar meist zu kurzsichtig gedacht, weil mit der Nachrüstung auch der Wiederverkaufswert des Fahrzeuges steigen kann, mag aber ein Grund für die Zurückhaltung der Dieselfahrer sein", heißt es beim ZDK. Der Bedarf sei da. So zähle man knapp zwei Millionen Dieselfahrzeuge, denen die Nachrüstung zur grünen Plakette und damit zur Einfahrt in jede Umweltzone verhelfen könnte.
Die Diskussion über Abgaswerte nach den Manipulationen von Dieselfahrzeugen bei Volkswagen hat das Interesse allerdings kaum angekurbelt. So zeigte sich nach Bekanntwerden des Skandals im vergangenen Herbst kein Anstieg der Förderanträge. Seit April ziehen die Zahlen zumindest etwas an.
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Quelle: dpa
Ja genau.🙄
Erstmal?
Nee, permanent! durch höheren Verbrauch.
Da hilft die Steuerersparnis auch nicht.
Leider hilft diese Subvention in erster Linie nur den Herstellern der Partikelfilter, weil sie die Förderung mal schön miteinkalkulieren. Fällt die Förderung weg, sinken auch die Preise.......wobei....wenn heute schon mit Förderung nicht nachgerüstet wird, wird es wohl auch später nicht. Und bei der Gefahr der blauen Plakette wird wohl heute kaum noch jemand Geld für die grüne Plakette in die Hand nehmen.😉
In die sogenannte "Umweltzone" kann ich auch mit einem Diesel ohne grüne Plakette fahren, so what!?
War zu erwarten.
Wer rüstet schon eine alte Karre für viel Geld auf, wenn der Restwert eh gegen Null geht.
Gerade die Besitzer dieser "Altfahrzeuge" haben zudem nicht Geld im Überfluss.
Der Wirkungsgrad von offenen Nachrüstfiltern ist mit 30-50 % eh sehr bescheiden, die ganze Aktion eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Werkstätten und Filterhersteller.
Warum nicht erweitern auf direkt einspritzende Benziner 😆
Mal sehen ob der Topf aufgestockt wird, wenn die ganzen Benzinfahrer nachrüsten müssen.
Warum sollte man das tun? Es betrifft ja nicht ALLE Benzinfahrer, anders als bei den Dieseln ohne DPF. Selbst Benziner älter 20 Jahre haben heute noch ne grüne Plakette......und die verteilen keinen Feinstaub.😉 Was soll dort die Nachrüstung dann bringen?😕
Weiß jemand, ob es so etwas auch für z.B. Pelletsheizungen gibt?
Google mal Direkteinspritzer und Rußpartikel.
Hast Du mal den Auspuff eines neuen Direkteinspritzers gesehen? Wenn die losfahren kommt eine Rußwolke hinten raus. So viel dazu.
Die alten Benziner waren z.B. Saugrohreinspritzer, die haben keine Rußproblematik.
Ja es gibt Feinstaubfilter für Pelletheizungen.
* wenn auch total OT *
😊
Das findet sich schon noch ein anderer Schadstoff, keine Sorge.
Ist nunmal ein Verbrennungsmotor und dieser wird nie sauber sein. Da brauchen wir uns nix vormachen.
Außer es ist ein Wasserstoffauto (ob nun H2 Verbrenner oder Brenstoffzelle).
EBEN!
Deshalb war ja auch die Frage: Was soll da eine Nachrüstung eines Partikelfilters bringen?
Noch dazu: Wenn diese Filter genau so effizient sind, wie die offenen Nachrüstfilter für die Diesel, kann man es auch direkt sein lassen.😉
Weil aber Direkteinspritzer Benziner (nicht Saugrohreinspritzer) auch nicht gerade so jung sind (unseren 2.0 TFSI gab es im A4 schon 2004) und inzwischen jede Menge davon rumfahren.
Und die rußen nunmal auch. Wenn Du das jetzt nicht verstehst, hören meine Erklärungsversuche auf.
Aha. Das heißt dann, ich muss den alten Karren nach Umrüstung ausführen? 😆 😆 😆
Viel lustiger finde ich ja, dass das KBA wohl (alle?) in Frage kommenden Fahrer angeschrieben hat, auch die, für deren Fahrzeug es aber gar keinen Rußpartikelfilter gibt 😉