CO2-Regulierung
Folgt Frankreich jetzt Merkel
Die 95-Gramm-Grenze beim CO2 bröckelt: Nach der deutschen Industrie und der deutschen Politik wehrt sich nun die französische Autoindustrie dagegen.
Paris - Vor der politischen Sommerpause stand Deutschland bei diesem Thema allein. Kanzlerin Merkel wurde vorgeworfen, europäische CO2-Regularien aufweichen und einen Grenzwert von 95 g/km CO2 bis 2020 verhindern zu wollen. Das habe Deutschland nur getan, damit die deutschen Autohersteller weiterhin große, durstige Luxusschlitten verkaufen dürfen, sagten die Kritiker.
Jetzt steht Deutschland, wie es scheint, nicht mehr allein da. Aus französischen Ministerien hört man, dass sich auch Renault und PSA Peugeot Citroën dafür aussprechen, den Grenzwert für 2020 abzuschwächen.
Gemeinsame Position der Industrie
Damit verlassen die französischen Automobilkonzerne die bisherige gemeinsame Linie mit der französischen Regierung. Stattdessen übernehmen sie die Argumente ihrer deutschen Kooperationspartner: Renault teilt zunehmend technische Komponenten und Motoren mit dem Daimler-Konzern, PSA will eng mit der GM-Tochter Opel zusammenrücken und außerdem die Motoren-Gemeinschaft mit BMW erneuern.
„Wir haben in der letzten Woche von dieser gemeinsamen Position der Industrie erfahren“ zitiert „Automotive News Europe“ einen französischen Regierungsvertreter. Wurden die Franzosen von den Deutschen „überredet“? Wollen sie die französische Regierung drängen, die deutsche Position in der EU zu stützen?
Beide französischen Konzerne lehnten eine Stellungnahme im CO2-Poker ab. Aber: Sie wiederholten auf Anfrage auch nicht ihre bisherige Position. Die lautete: Strengere CO2-Vorschriften nutzen der französischen Autoindustrie, da sie im Schnitt kleinere, sparsamere Autos baut.
Deutschland will "flexibleren" Übergang
Der deutsche Vorschlag zur CO2-Regulierung würde bedeuten, dass das Emissionsziel von 95 g/km für 2020 zunächst für etwa 80 Prozent aller Neuwagen gilt. Die Quote würde langsam steigen, und erst 2024 vollumfänglich gelten. So will Deutschland die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie erhalten. Sie brauche "flexiblere" Regelungen.
Kritiker sagen, Deutschlands Vorschlag entspreche einer Anhebung des Grenzwerts um fast 10 Prozent. Für den Autofahrer bedeute das 138 Euro jährlich mehr auf der Tankrechnung, sagte ein Sprecher der Brüsseler Umwelt-Organisation „Transport & Environment“.
Quelle: Automotive News
Murksel die Klimaschädigerin.
Passt zu schwarz. Schwarz wie Kohlestrom.
Nee, dürfte er aus der gemeinsamen Initiative der Ölindustrie mit dem Finanzministerium entstanden sein. Höherer CO2-Ausstoß = höherer Spritverbrauch = Mehrverdienst der Mineralölindustrie = höhere Mineralösteuerereinnahme = höhere Mehrwertsteuereinnahme.
Natürlich auch ein gutes Argument. 😊
Ist schon interessant, wie er immer gemutmaßt wird. 😕
Kennt eigentlich einer von euch die wahren Gründe für die verlängerte Frist?!
Und selbst wenn es im Sinne der Industrie ist, ob Mineralöl Autoindustrie oder, oder, dann geht es ja wohl auch um sehr, sehr viele Arbeitsplätze in unserem Land.
Also hört bitte auf, an dem Ast zu sägen, auf dem ihr sitzt!😉
LG
Naja aktuell wird ja versucht diese 95 g/km mit Hybriden zu erreichen, wo der nicht CO2 Ausstoß der Elektromotoren heraus gerechnet wird, das aber für die Strom Herstellung auch CO2 ausgestoßen wird. wird gerne unter den Tisch fallen gelassen. Ebenso das die Batterie herstellung extrem schädlich für die Umwelt ist und die Komponenten mehrfach durch die Welt geschippert werden (CO2 ausstoß auch nicht zu verachten), wird auch gerne Vergessen.
Da ist unter dem Strich wohl ein 110-130g/km ausstoßendes Auto besser als so eine Mogelpackung mit angeblich 95 g/km.
Diese Quote ist aber auch das dümmlichste, das die EU jemals diskutiert hat. Und das mag was bedeuten!
Ein Ausstoß von 95g/km entspricht beim Benziner einem Verbrauch von durchscnittlich 4,1 Liter aller(!) Autos. Außer im Elfenbeinturm in Brüssel wird man diesen Wert in sieben Jahren niemals erreichen.
Als zukünftiger Autokäufer freue im mich schon auf den Strafzahlungsaufschlag bei jedem Neuwagen.
Leider gibt es halt auch in sieben Jahren noch keine Alternative zum Verbrenner, mit der man dieses Dilemma umgehen könnte.
Nun geht das durch die französische Automobilindustrie indizierte Umfallen los. Die haben alle Muffensausen, das Volkswagen noch weiter davon fährt; Winterkorn hat das Ziel 95g bis 2020 bereits strategisch verankert: http://www.volkswagenag.com/.../CO2.html
Man darf auch nicht vergessen, daß der in der EU mögliche Beitrag zur globalen CO2-Reduzierung eher marginal ist, auch wenn uns ein paar Berufswichtigtuer gerne anderes vorrewchnen.
Solange sich 95% der Welt nicht darum scheren, ist es sinnlos, in der EU die Oase der Glückseligkeit anzustreben, auf Kosten der EU-Gesamtbevölkerung. Das ist so, als wollte man einen Waldbrand mit einem Gartenschlauch löschen. Aber die EU gefiel sich schon immer in utopischen und weltfremden Vorhaben, in einem fast unbegreiflichen Weltverbesserungswahn.
Ganz so ists auch nicht mehr. Selbst China hat mittlerweile ganz erhebliche Fortschritte beim Klima"schutz" gemacht und hat 2011 52 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien gesteckt (damit mehr als die USA).
Die EU? Sie glauben doch nicht wirklich, dass eine Limitierung des CO2-Ausstoßes nur innerhalb der EU geplant ist?
Auch Ihre Annahme ist unzutreffend, die EU, die Vereinigten Staaten, Japan und die VR China sind nicht 5 % der Weltbevölkerung, sondern repräsentieren rund 35,21 %* der Bevölkerung unseres Planeten.
Gruß,
SUV-Fahrer
*Quelle: Population Reference Bureau, „2013 World Population Data Sheet,” Population Reference Bureau, September 2013
... und vom Ressourcenbedarf machen diese 35,21% mit Sicherheit nochmal weit weit mehr als 35,21% Anteil aus.
Am Ast sägen diejenigen, die es verhindern, daß immer mehr Mineralöl eingespart wird, denn diese Vorräte sind nicht unendlich und zum Verbrennen, egal ob im Motor oder in der Heizung, viel zu wertvoll. Doch die Profiteure der derzeitigen Verbrauchsgewohnheiten sind scheinbar der Ansicht, die Generationen nach mir sind mir egal, Hauptsache ich kann heute genügend Kohle machen.
Ich fahre zwar Bus, aber innerstädtisch wäre ich dafür, alle Diesel abzuschaffen und die guten "alten" Elektrobusse mit Oberleitung wieder einzusetzen, nur mit modernster, Energie sparender, Technik.
Und weil mehrere Organisationen Schwachsinn propagieren, wird das ganze also weniger realitätsfremd. Interessant.
Wir reden hier von 95 g/km. Wissen Sie, was das bedeutet?
Ganz allgemein zu den Umweltregelungen für Autos: Was für ein Schwachsinn!
Die Regelungen bzgl. der Hybrid-Geschichten entfernen den NEFZ-Wert noch mehr vom Praxis-Verbrauch, als es ohnehin schon der Fall war. Auch bei Plugin-/reinen E-Fahrzeugen wird der bei der dafür notwendigen Stromerzeugung anfallende CO2-Ausstoss bzw. radioaktive Abfall nicht dazugerechnet. Kurz: Alles nur Mogelpackungen.
Außerdem zahlen ja die Käufer der dicken Oberklasse-Limusinen die Entwicklung sparsamerer Motoren und nicht die mehrheitlich eher auf niedrige Preise getrimmten Kleinwagenkäufer. Dabei kommen aktuell eher Motoren heraus, wo man die Wahl zwischen niedrigem CO2-Ausstoss/Verbrauch und feinstaubarmen Motoren hat. Aktuell werden Motoren mit viel Feinstaubausstoss gefördert (trotz (oder gerade wegen?) dem Umweltzonen-Schwachsinn - statt dass man von vornherein drauf achtet, dass der Wind gut genug durch die Städte blasen kann und dass der Verkehr effizient rollt (30er-Zonen-Schwachsinn z. B. in Tübingen, wo rauskam, dass mit 40km/h-Limit deutlich weniger Feinstaub-Belastung zu verzeichnen ist als bei den eingeführten 30km/h)) und die entspr. Benziner haben aktuell im Gegensatz zu den Dieseln nicht einmal einen entspr. Filter und hauen deswegen ein Vielfaches der Partikel raus als die leistungsmäßig vergleichbaren Diesel-Geschwister.
notting