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Folieren oder Lackieren - was ist besser?

verfasst am Thu Mar 12 19:08:06 CET 2015

Sind Autofolien eine günstige Alternative zu einem neuen Lack? Welche Vorteile bieten die Folien und worauf sollten Autobesitzer achten? Wir sagen es Euch.

Berlin – Aus dunkelblau wird hellblau, in 1:57 Minuten. In einem Youtube-Video zeigt eine litauische Firma für Folierungen, wie es geht, im Schnelldurchlauf. In Wirklichkeit dauert das natürlich länger. Mindestens einen Tag, eher zwei Tage benötigen Fachleute für eine saubere Folierung mit einer durchgehenden Farbe – ohne Bläschen.

In Deutschland betragen die Preise für diese Arbeit zwischen 900 Euro und 1.700 Euro. Zu den bekanntesten Folierern Deutschlands gehört die Firma Ude im hessischen Friedberg.

Das Bekleben von Neuwagen ist günstiger als das von gebrauchten Fahrzeugen. Der Grund: Der Lack ist noch rein, die Ecken sind frei von Schmutz. Denn das Problem beim Folieren ist: Bremsstaub, Teerflecken oder Harz beulen mit ihren Partikeln die Folie aus. Außerdem hält die Kunststoffschicht schlecht auf Schmutz.

Folieren: So geht es

Vorbereitung ist alles: Nach einer gründlichen Wäsche und einer Lackreinigung geht die eigentliche Arbeit erst los. Ecken und Kanten sind wichtig, da dort die Folie unter Spannung steht und einen optimalen Haftgrund verlangt. Ist der nicht vorhanden, entstehen hier zuerst Blasen.

Mit einem Heißluftfön wird die Folie erwärmt, sodass sie sich dehnen lässt. Der Arbeiter kann die Folie mühelos über Kanten und Ecken ziehen, hinterher zieht sie sich wieder zusammen und passt richtig. Große Flächen werden mit einem Schaber glatt gezogen, kleine Bläschen diffundieren mit der Zeit raus. Die speziell für die Fahrzeugbeklebung entwickelten Folien halten bei fachgerechter Verarbeitung problemlos mehrere Jahre. Die meisten Hersteller gewähren drei Jahre Garantie, die Folie selbst ist für sieben Jahre zertifiziert.

Folieren ist preiswerter als Lackieren

Der große Vorteil von Folien gegenüber einer Neulackierung liegt nicht im günstigeren Preis. Für eine Komplettlackierung zahlen Kunden zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Der Vorteil ist: Gefällt die Farbe nicht mehr, wird die Folie einfach wieder abgezogen, Lackschäden entstehen nicht.

Einige Halter von teuren Fahrzeugen lassen eine transparente Folie über ihren Neuwagen ziehen. Die fällt nicht auf, schützt den Lack und kann vor dem Weiterverkauf wieder entfernt werden – der Lack bleibt neu.

Fahrer von Leasing-Autos sollten allerdings vorher ihre Leasingfirma fragen, ob das Bekleben erlaubt ist, denn der Lack ist unter dem Aufkleber geschützt, die restliche Oberfläche aber der Witterung ausgesetzt – nach Jahren können eventuell Farbunterschiede auftreten.

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