Abfindungen und Rabatte bei Ford: Kampf gegen die Krise
Ford rechnet mit Milliardenverlust
Werksschließungen in Europa sind komplizierter und teurer als in den USA. Das erlebt Ford gerade in Genk. Zugleich kämpft der US-Konzern mit aggressiven Rabatten um Marktanteile.
Genk - Im vergangenen Oktober gab Ford bekannt, das Werk im belgischen Genk schließen zu wollen. US-Medienberichten zufolge muss Ford nun 750 Millionen US-Dollar (579 Millionen Euro) ausgeben, um die 4.000 in Genk beschäftigten Zeitlohnarbeiter (hourly workers) abzufinden. Das bedeutet, dass die Abfindung dieser Arbeitskräfte durchschnittlich 144.810 Euro kostet. Mit den rund 300 regulär beschäftigten Arbeitnehmern in Genk wird noch verhandelt.
In den USA baute Ford während der Krise 2009 ebenfalls Stellen ab und zahlte jedem Arbeiter, der mindestens ein Jahr bei Ford war, eine Abfindung von 50.000 Dollar. Zusätzlich gab es entweder 25.000 Dollar für ein neues Auto oder 20.000 Dollar in bar.
Ford mit aggressiven Rabatten
Gegenüber dem Vorjahr ist Fords Europa-Absatz in den ersten zwei Monaten 2013 nach Zahlen des Branchenverbands ACEA um 23,4 Prozent und der Marktanteil auf 6,6 Prozent gesunken.
Der Konzern steuert mit aggressiven Rabatten gegen diese Entwicklung. Marktbeobachter geben an, dass Fords durchschnittlicher Rabatt um mehr als 30 Prozent auf 2.750 Euro je Fahrzeug gestiegen ist. Damit liegt Ford mehr als 500 Euro über dem Marktdurchschnitt, der in den Märkten Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien im gleichen Zeitraum um 11 Prozent stieg.
Vertriebsprobleme bei neuen Modellen?
Dabei steht Ford nicht nur vor Nachfrageproblemen: Es gab Vertriebsschwierigkeiten beim neuen Fiesta und Kuga, wie Automotive News Europe meldet. Beide Modelle sorgten laut Ford für ein verstärktes Bestellaufkommen, was sich aber noch nicht in Zulassungen niederschlug. Durch die Schließung von Genk verzögert sich weiterhin der Produktionsstart des neuen Mondeo stark.
Für das Jahr 2013 erhöhte Ford die Verlust-Prognose aus dem Europageschäft im Januar auf 1,55 Milliarden Euro.
Quelle: MOTOR-TALK
Gut ,abgesehen davon das man dann erstmal Arbeitslos war ,finde ich das schon einen guten Kompromiss.
Wo bekommt man als normaler Arbeiter schon nach einem Jahr Zugehörigkeit 50.000$ + Autoboni ?
Freiwillig nach einem Jahr der Firmenzugehörigkeit 50000 Dollar Abfindung zu zahlen ist der absolute unternehmerische Wahnsinn.... Für den Moment betrachtet liest sich Fords Strategie nicht grade durchdacht.
Das war 2009 in den USA so und der Schritt kann ja nicht sooo falsch gewesen sein - immerhin müssten die heute die Europa-Verluste ausgleichen. 😉
Eine Kürzung der Produktionskapazitäten ist, neben anderen Herstellern in Europa, so auch für Ford unumgänglich, nicht nur wegen dem dramatischen Umsatzrückgang in südeuropäischen Ländern.
Auch ein Umdenken ist erforderlich, wenn man in Europa wieder langfristig Erfolg haben will. Dazu zählt dann auch die Frage, macht es wirklich Sinn, Weltautos zu kreieren ? Muß die Designstruktur sich einheitlich durch alle Modelle durchziehen und sich dadurch durch mangelnde Übersichtlichkeit und Bedienbarkeit auszeichnen ?
Muß wirklich jede Nische mit irgendeinem Modell besetzt werden ?
Oder sollte man sich nicht auch bei Ford auf ehemals vorhandene Erfolgsrezepte reduzieren, die mal bezahlbar und beliebt waren, wie zum Beispiel dem Ford Taunus ?
Na sicher macht es Sinn, weil es Kosten einspart - genauso könnte man VW fragen, ob der MQB Sinn macht. Das hat auch nicht automatisch was mit mangelnder Bedienbarkeit zu tun, wenn man ein Modell anstrebt, was sich weltweit verkaufen lässt. Es spart die kostenintensive Entwicklung für jedes Modell und für jeden Markt.
"Muß wirklich jede Nische mit irgendeinem Modell besetzt werden ?"
Ford hat in Europa wohl mit die im Moment unvollständigste Modellpalette die es gibt, während Audi z.B. jede Fahrzeugklasse mit SUVs zupflastert und VW selbst vor Kleinstwagen nicht halt macht. (--> "Cross UP!") Von jede Nische mit Modell besetzen kann ja wohl keine Rede sein.....
Die Zeiten vom Ford Taunus sind halt lange vorbei und der Markt ist durch die vielen Hersteller (insb. Japaner und Koreaner) auch deutlich härter geworden.
Ich verstehs einfach nicht. Bei der Krise der US-Mutter war Europa extrem Standhaft. Und dann gings steil bergab. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wieso der neue Mondeo nicht trotzdem durchgezogen wurde.
Galaxys sind die Vans, die ich hier mit Abstand am Häufigsten sehe, ich frage mich, wieso Ford in anderen Klassen den Anschluss trotz inovativer Modelle wie dem B-Max nicht schafft.
Hab ich da was missverstanden oder wie...
....50,000 Dollar wenn ein Jahr bei Ford und ZUSÄTZLICH 25,000 Dollar für ein neues Auto oder 20,000 in bar.
Dieses ganze erbärmliche Automobilgescheiss kotzt mich nur noch an.
Ford verkauft in D weniger als Opel, aber da die europäischen Werksschliessungen nicht in D stattfinden, haben sie hier noch ein vergleichsweise gutes Image, selbst wenn die Marke immer bedeutungsloser wird.
Dafür, dass sie den neuen Mondeo nicht nahtlos an den Start kriegen, hat sich Ford Europe Management die Medaille für ausgefallene Leistungen verdient! Fristloser Rausschmiss mit Schadensersatzklage wäre die richtige Reaktion. Die Modellpalette ist wirklich unterirdisch, von den aktuellen Verunstaltungen an Focus und Fiesta ganz zu schweigen.
Hier hat ein großer Ford Haupthändler gerade Hyundai und Kia ins angebot aufgenommen, wenn das so weitergeht, wird der seinen Ford Vertrag bald kündigen.
Und was hatte Ford für nette Spielzeuge--wenn ich nur an den Escort Cosworth denke😆
Die Wirtschaftskrise besonders in Südeuropa hat hier deutliche Spuren hinterlassen. Ford ist in Europa eben zu sehr in der Kleinst-/Klein- und Kompakt-Klasse vertreten und die brechen in Krisenzeiten als erstes weg.
Der B-Max ist noch nicht lange auf dem Markt - da kann man noch nicht viel zu sagen.
Die Anforderungen unterscheiden sich schon, aber warum dann für jeden Markt erst ein eigenes Modell? Der Markt Europa insb. Dtl. ist wohl mit Abstand der schwierigste und deswegen überlegen sich die Hersteller 2 mal hier alles (teuer) anzupassen.
Ich z.B. hätte auch gerne einen Toyota Camry wie in den USA. 😆
Die Fahrzeuge da sprechen irgendwie sowieso mehr an - egal ob Ford/GM oder die Japaner.