Mondeo-Produktion geht nach Valencia
Ford-Werk Genk wird 2014 geschlossen
Das erste Werk fällt der Euro-Krise zum Opfer: Nach Angaben der „Automobilwoche“ will Ford seine Fabrik im belgischen Genk schließen.
UPDATE 24.10.2012
2009 schien die US-Autoindustrie von den Folgen der Lehman-Pleite verschluckt zu werden. Ford schaffte es als einziger der „Big Three“, die Krise aus eigener Kraft zu überstehen. Dazu waren harte Einschnitte nötig. In den USA wurden mehrere Werke geschlossen, zehntausende Stellen gestrichen.„Aggressively matching production to demand“, die Produktion aggressiv der Nachfrage anpassen – das ist einer der zentralen Leitsätze von Ford-Chef Mulally. Ein zentraler Baustein seines Erfolgsrezepts.
Heute, 2012, läuft der US-Markt wie geschmiert, dafür schmiert Europa ab. Ford erwartet für das laufende Jahr einen Milliardenverlust aus dem Europageschäft. Die hiesigen Ford-Werke sind nach Angaben des Finanzinstituts UBS zur Zeit nur zu 52 Prozent ausgelastet.
Kapazitäten in Europa abbauen
Was in den USA funktioniert hat, soll nun das Europageschäft sanieren. Kapazitäten werden zurückgefahren. Wie die Automobilwoche bereits gestern berichtete, hat der Vorstand von Ford Europa Belegschaftsvertretern heute mitgeteilt, dass das Werk im belgischen Genk geschlossen wird.
Eine Katastrophe für die meisten dort arbeitenden Menschen. Sie montieren den Mondeo, den S-Max und den Galaxy. Die drei Modelle sind in die Jahre gekommen, werden demnächst abgelöst. Der Mondeo-Nachfolger wurde bereits vorgestellt und soll ab Herbst 2013 produziert werden. Allerdings nicht zwingend in Genk, zitiert die Automobilwoche einen Insider. Ford sei darauf vorbereitet, die Fabrik zu schließen.Die Abwicklungskosten für das Werk Genk werden auf etwa 1,1 Milliarden Dollar geschätzt, durch die Schließung will Ford 730 Millionen Dollar jährlich sparen.
Mondeo aus Valencia
Ende 2014 ist Schluss in Genk, wie Gewerkschaftsvertreter nach dem Gespräch mit dem Ford-Vorstand mitteilten. Genk gehört zu den drei größten Ford-Werken in Europa; von der Schließung sind 4.500 Mitarbeiter direkt betroffen, weitere 5.000 Arbeitsplätze könnten bei Zulieferern verloren gehen. Die Produktion des Mondeo soll nach Valencia verlagert werden.
Flämische Behörden wollen ihr Geld zurück
Die flämischen Behörden prüfen bereits, wie sie die knapp 44 Millionen Euro zurückholen können, die Ford 2010 zugesagt wurden, damit der Standort erhalten bleibt. Immerhin entfällt mit der Fabrik in Genk ein Drittel der belgischen Automobilproduktion: "Im Oktober 2010 haben wir einen millionenschweren Deal unterzeichnet" schimpft der flämische Ministerpräsident Kris Peeters. Bis vor einem Monat habe Ford noch Zusicherungen für den Standort abgegeben.
Quelle: Automobilwoche
Mein Beileid für die ganzen Mitarbeiter, die am Werk gearbeitet haben. Is schon doof, wenn man von heute auf morgen erfährt, dass das gesamte Werk dichtgemacht wird.
Würde auch den späten Marktstart des Mondeo in Europa erklären.Bleibt jetzt die Frage, wo Mondeo und Co in zukunft produziert werden? Da bleibt ja eigentlich nur noch Valenzia oder Saarlouis. Eventuell noch Johannesburg, wo der Focus produzeirt wird. Aber diese Werke sind ja eigentlich schon mit ihren Modellen beschäftigt.
Es sei denn die Produktion wird komplett nach USA ausgelagert. DOrt wurden ja schließlich für den neuen Fusion die Kapazitäten erhöht. Kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.
...wieder ein paar "treue" Autokäufer weniger.
Ob das Arbeitslosengeld noch für ein Neuwagen reicht?
Hallo
Ohje nach Opel in Antwerpen nun auch noch Ford in Genk, finde ich schade für das Land Belgien und die Arbeiter können einen nur leid tun.
Der Auto Doktor
Tja, wirklich schade für die Mitarbeiter.
Hoffentlich geht Ford bald wieder mehr auf die Vorstellungen und Wünsche von den Deutschen und Europäioschen Kunden ein, ansonsten wird der jetzt schon historisch niedrige Marktanteil noch weiter sinken.
Die One Ford Strategie ist bisher in Deutschland und Europa ein voller Reinfall...
Gruß
aktuell ist ford die nummer 2 hinter volkswagen in europa ......................
Vielleicht ist der Anteil der (für den Hersteller sehr teuren) Selbstzulassungen auch so hoch das man vor hat diesen zurück zu fahren so das hier weniger Kapazitäten benötigt werden.
Das sind ja auch "Überkapazitäten" auch wenn man sie erst nicht als solche wahrnimmt.
Auf der anderen Seite sind ~10% Rückgang auch einfach ein Werk, das kann man drehen und wenden wie man will und wenn man sich das ganze nicht leisten kann oder will dann muss man halt dicht machen.
Noch dazu werden andere Werke auch produktiver mit der Zeit. So fängt man ja auch nochmal Produktion auf.
Es wurde ja vor Kurzem ein Werk in Süd-Rumänien übernommen... Ford Automobile Craiova (ex-Daewoo / Rodae, davor ex-Oltcit-Citroen). z.Z. exklusive Montage von Ford-B-Max und aller 3-Zyl Ecoboost 1.0 Motoren, und Endmontage alter türkischer Transit Connect CKD's (der neue Connect kommt 2013 für die EU aber aus Valencia / Spanien, und nicht mehr Türkei / Rumänien wie bisher).
Das wäre ja rein zufällig Platz für den MondeoRomania! 😆
Dann lieber gleich Dacia, die geben die geringeren Montagekosten in Rümänien wenigstens direkt an die Kunden weiter... 😉
Da werden wohl noch mehr Autobauer in die Predulie kommen.
Das sind eben die Auswirkungen von Billiglöhnen , Leih und Zeitarbeit ,
sowie 1 @ Jobber und Aufstocker. Die können keine Autos kaufen bzw. Finanzieren und fehlen somit als Kaufkraft. Autos können keine Autos kaufen Ein alter Spruch ich weiß. Hat aber jetzt und auch in Zukunft wieder mehr Bedeutung.
die lohnkosten pro stück fallen nicht so sehr ins gewicht wie landläufig angenommen wird. Es handelt sich dort um ein reines assemblierungswerk.
Die kalkulation sieht anders aus, wenn alle bauteile aus billigstlohnländern kommen.
Die produzierende industrie produziert global und erstellt mischkalkulationen um marktschwankungen besser abpuffern zu können. Desweiteren spielen politische faktoren eine rolle, wie arbeitsrecht oder auch subventionen oder steuergeschenke.
Da mag man nun aufschreien und wieder den finger heben, aber dies ist kein neues erscheinungsbild sondern war schon immer so.
Heute wird es nur zunehmend wahrgenommen.
Und zur produzierenden industrie bei einem pkw gehören auch die zulieferer.
Um umsatz- und ertragszahlen zu halten oder zu verbessern muss ich global tätig sein. Wir wollen ja auch das unsere produkte woanders gekauft werden.
Ich kann aber nicht in einem land alles herstellen, bzw ein land alles herstellen, und dies dann alles woanders auf märkte werfen. Auf märkte wo dann zwangsläufig keine industrie vorhanden ist.
Irgendwer soll ja auch die produkte erwerben können. Es muss also industrie und kaufkraft geschaffen werden.
Noch. Opel investiert zur Zeit Milliarden in neue Modelle. Ich denke dass Opel bald wieder die Nummer 2 in Europa sein wird.
....da muß sich in der Modellpolitik aber einiges tun. Das größte Problem bei Opel ist aber wohl das Erreichen der jüngeren Autokäufer ,
wenn überhaupt vorhanden.
Das macht Ford auch. In den nächsten 5 Jahren wird es von Ford die größte Neuheitenflut in Europa aller Zeiten geben.
Opel reagiert nur auf Ford...
Gruß
Hallo
Denke ich mal nicht, eher Ford auf Opel.😉
Der Auto doktor
Na endlich einer mal der auch mal etwas optimistisches über Opel sagen kann :-).
Ich denke dass der Adam nur der Anfang ist und an ihm gemessen wird wie sehr man auch jüngere Käufer für einen Opel begeistern kann, sprich von der Verkaufszahlen her an Leute u. 30 J.
Der Adam ist ein sehr sehr schönes Auto, folgt den Beispiel an Combinationen von Konkurrenzherstellern Citroen mit dem DS3 den es in zich vielen verschiedenen Farben und Combinationen gibt und den Skoda Fabia der auch in vielen Farben erhältlich ist.
Bin mal gespannt wo Opel in 5 Jahren steht!!