Länder für Förderung der Autozulieferer und gegen zu strenge CO2-Ziele
Forderungen der Wirtschaftsministerkonferenz 2018
Hilfen für den Zuliefer-Mittelstand, Rücksicht in Sachen CO2 - zwei Themen, die die Wirtschaftsminister der Länder umtreiben. Wie auch die Angst vor einem Handelskrieg.
Gonnesweiler - Die Bundesländer fordern stärkere Hilfen für mittelständische Autozulieferer. Nötig sei eine "substanzielle Intensivierung" der Förderung, damit sich die Firmen auf E-Mobilität und autonomes Fahren einstellen könnten, erklärten die Wirtschaftsminister am Donnerstag im saarländischen Gonnesweiler. Mit der Anpassung an den tiefgreifenden Strukturwandel müsse schon jetzt begonnen werden, um in der Zukunft überlebensfähig zu sein.
Unabhängig davon müsse die "Verunsicherung, die es gerade gibt mit Bezug auf das Dieselthema", so schnell wie möglich enden, sagte die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) als Vorsitzende der Konferenz: "Wir sind überwiegend der Auffassung, dass der Verbrennungsmotor noch viele Jahre gebraucht werden wird."
Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hofft im Abgasskandal auf einen raschen Kompromiss zum weiteren Vorgehen. "Ich habe deutlich gemacht, dass wir zu einem Konsens und einem Ergebnis kommen sollten zu Beginn des zweiten Halbjahres", sagte er am Rande des Treffens. Alle Beteiligten müssten dann wissen, "woran sie sind".
CO2: "Schwächung der europäischen Automobilindustrie"
Die Länder-Wirtschaftsminister warnten vor einer Verschärfung der Kohlendioxid-Grenzwerte für Autos für den Zeitraum zwischen 2021 und 2030 über das von der EU-Kommission vorgeschlagene Niveau hinaus. "Es muss auch leistbar sein", mahnte Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) aus Baden-Württemberg. "Die jetzt schon ambitionierten Ziele dürfen nicht noch weiter verschärft werden. Viele Arbeitsplätze der Zukunft in Deutschland hängen davon ab. Und deshalb muss hier mit Bedacht gehandelt werden."
Bis 2021 müssen Hersteller ihre Autos so sparsam machen, dass neue Modelle im Flotten-Schnitt nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Ab 2022 soll es dann laut dem Vorschlag der EU-Kommission bis 2030 noch einmal um 30 Prozent herunter gehen. "Ein regulatorisches Korsett, das fast zwangsläufig zu erheblichen Strafzahlungen führt, liefe auf eine geradezu mutwillige Schwächung der europäischen Automobilindustrie hinaus", heißt es im Beschluss der Länder-Wirtschaftsminister.
Zölle: Angst vor Eskalation
Sie betonten auch die Notwendigkeit, einen Handelskrieg mit den USA zu verhindern. Dabei müsse in der EU, die für die gemeinsame Außenhandelspolitik zuständig ist, auch über die US-Forderung nach geringeren Auto-Einfuhrzöllen gesprochen werden. "Die wesentliche Botschaft ist, dass man jetzt nicht im Wege der permanenten Eskalation versucht, das Thema Zölle aufzubereiten, sondern dass man den Verhandlungsweg noch einmal suchen sollte", sagte Rehlinger.
Dieses Thema sei aber nur eines von vielen und nicht der alleinige Schlüssel zu einer Einigung. Altmaier sagte: "Wir haben die Gegenmaßnahmen beschlossen, weil wir gar keine andere Wahl hatten. Aber wir sind uns alle hier einig, dass wir einen Zoll- und Handelskrieg vermeiden wollen."
Quelle: dpa
Den Wirtschaftsministern sollte aber auch bewußt sein, daß die Firmen den Druck von außen benötigen, um wirklich innovativ zu sein.
Fördert mehr Kleinwagen dann sind die 95g CO2 kein Problem mehr. Die Kleinstwagen in Japan liegen heute schon weit darunter. Nur weil man hier lieber Kleinlaster fahren will klappt das nicht mit den Grenzwerten. Die Autoindustrie braucht paar Tritte in den Hintern dann klappt das auch hier mit den Grenzwerten. Dann sitzt man zwar nicht mehr wie im Fernsehsessel hinterm Lenkrad, aber das muss ja auch nicht sein.
Die Autoindustrie hat an der Herstellung von Kleinwagen wenig bis kein Interesse. Einfach weil die Margen pro Fahrzeug absolut und relativ viel kleiner sind.
Beispiel: Kleinwagen für 10000 EUR, ca. 5% Gewinnspanne =500 EUR.
Dagegen z.B. ein SUV Q7 X5 oder was auch immer für ca. 50000 EUR, ca. 20% Gewinnspanne=10000 EUR.
Und nach dem Kauf geht es weiter: Wartung und Ersatzteile sind im Premiumsegment und auch schon in der Mittelklasse deutlich teurer. Da wird richtig Geld verdient.
Nur lässt sich die Physik nicht überlisten. Große Fahrzeugmasse jenseits von zwei Tonnen, viel zu leistungsstarke Motoren und das alles zum Mini-Verbrauch gibt es nicht.
Die gesteckten Ziele in Verbindung mit den Wünschen der Kunden lassen sich nur mit Elektrofahrzeugen sinnvoll erreichen.
Hallo,
ich überlege gerade, ob ich lachen oder weinen soll. Glauben die ernstlich noch, dass man auf dem Weltmarkt auf Dauer mit hochmotorisierten Geländedinosauriern bestehen kann?
Außerdem hat doch die Entwicklung der letzten Jahre gezeigt, dass die Hersteller ohne massiven Druck rein gar nichts in Sachen Umweltschutz unternehmen werden.
Gruß Rainer
* drohende Risiken und Verluste auf den Staat verallgemeinern
* nötige Investitionen als staatliche Subventionen einfordern
* Gewinne privatisieren
So klingt das Vorhaben, was die Zuliefer-Firmen da vorhaben. Leute, ihr seid Unternehmer! Also übernehmt gefälligst auch die Risiken und Investitionen, wenn schon die Gewinne mehrheitlich an Aktionäre und Eigentümer gehen!
In der Elektromobilität schon, denn Strom für Plug-In-Hybride oder BEV wird ja dank der Zauberformel aktuell nicht in CO2 umgerechnet.
Und schon klappt das.
Tesla Model X, kommender Audi e-tron quattro, kommender Mercedes EQC -> rechnerisch null Gramm CO2, und sogar noch Supercredits
PHEV:
Audi Q7 e-tron -> 48 g CO2/km
Volvo XC90 T8 Twin -> 49 g CO2/km
Porsche Cayenne S E-Hybrid -> 75 g CO2/km
BMW X5 40e -> 78 g CO2/km
Mercedes GLE 500e -> 78 g CO2/km
Alles dicke Brummer, aber alle in der relevanten Rechnung mit künstlich gerechnetem Spatzenverbrauch. Selbst wenn von 95g CO2 noch 20% weggehen, packen die das. Heute schon, in der relevanten Modellrechnung. Die enorme Abweichung zum Realverbrauch wird bisher akzeptiert.
Und das zeigt: an sich wäre noch viel mehr Luft nach unten. Wer aber tatsächlich an CO2 ranwill, muss in Deutschland an die Subventionen in der Energiesteuer auf Kohle, Heizöl und Kerosin ran.
Es würde wirklich einen Sinn machen. Anders in Japan, wo Kleinstautos im Motor reguliert sind, könnte es in der EU ein anderes Fördermodell sein. So könnten in der EU spezielle 1 + 2 Personenautos gefördert werden.
vordere Sitzbank: 1 Person mit zentraler Cockpitarchitektur und hinten 2 Personen. In dieser Version kann auch bei Kleinstautos ein Fernsehsessel sich hinter dem Lenkrad befinden. Das Rechts-/Linkslenkerproblem wird eleminiert. Als Motor könnten Kleinmotoren mit Mildhybrid (Benziner) oder eVersion vorgeschrieben werden. Der eMotor könnte wie gehabt 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit werden und der kleine Mildhybridbenziner 5 Jahre (NEU).
Ich habe aber starke Zweifel, dass es die EU, anders in Japan, auch Kleinstautos gesondert fördern will.
Andererseits rechne ist (fest) damit, dass ab 2020 auch vereinzelt Kleinstwagen(erfolgs)modelle aus Japan in die EU importiert werden. Die neue Freihandelsvereinbarung mit Japan ermöglicht die Einführung.
So wird der SMART besser seinen Weg nach Japan finden, aber auch mehr Kleinstautos aus Japan zu uns.
Der HONDA n-box könnte dann auch hier angeboten werden:
https://www.youtube.com/watch?v=BK2psJ7cV-Y
Wir sollten endlich diese aggressive und kriegerische Ölindustrie aus dem Land werfen😊
Baut endlich die seit 10 Jahren technisch durchentwickelten E-Autos.
In den Kommentaren liest man einen kollektiven selektiven Gedächtnisschwund heraus als gäbe es selektive Demenz. Jeder weiss doch das die Produkte nur vom Markt bestimmt werden. Jeder weiss das ein Produkt Vorzüge geniessen muss. Politische Milchmädchenrechnungen, gerade im dreckigen deutschen CO2 Strommix geben die extrem teure E-mobilität noch ein wenig oberflächlichen Glanz.
Ganz klar fehlt aber der konkrete Plan der dafür sorgen sollte das E-mobile kurzfristig akzeptiert wird: die Infrastruktur, vor allem zuhause. Ich könnte mir ein E-Auto vorstellen. Aber wenn ich die ganze Kosten und die Bürokratie sehe fehlt mir das Geld und die Motivation. Ich baue auch meine Garage nicht für das Auto um. Das können die Freaks machen.
Einzig die PHEV‘s wären eine Option als Übergangstechnologie. Aber sowie auch die etablierte CNG-Technik nicht abhebt bleibt auch die E-mobilität leidenschaftslos in der Nische. Die etablierten Alternativen, dazu gehört auch der Diesel, sind für viele Alternativlos.
Und das öde spaßbefreites Autofahren in kleine. langsame, undynamische Semmeln ist auch nur eine typische einseitige Eco-ansicht. Damit erreicht man die breite Masse vorerst nicht. Träumt weiter.
"Übergangstechnologie" zu welchem Übergang? Doch nicht etwas E-autos?
Schon in der Überschrift steckt ein Widerspruch.
Nicht "die Länder" sondern die Wirtschaftminister
finden es nicht gut das die Firmen mit Umweltschutzmaßnahmen belastet werden.
Lässt sich nunmal nur schwer Geld mit verdienen.
Würden wir jetzt die Umweltminister zu dem Thema befragen
würden die sich beschweren, das nicht mehr Geld für Umweltschutz eingesetzt wird.
Warum fördern??
So wie ich das verstanden habe müssen die Hersteller pro Gramm CO2 pro Auto 95 € Strafe bezahlen das die Fahrzeuge zu viel ausstossen.
Und jetzt?
Diese Strafe werden sie auf den Kaufpreis schlagen und alles ist gut.
Beispiel: der dicke Cayenne würde mit seinen 267 gr wird also 16'340€ teurer werden, es sei denn sie verkaufen 7.5 Stk. vom E-Hybrid pro verkauften 4 Liter Turbo.
Machen sie nicht, also zahlen und auf den Preis schlagen.
Da muss nix gefördert werden, und schon garnicht mit Steuergeldern.
Es ist das schwierige Umfeld, dass Wirtschaftsminister Druck machen, Standards klein zu halten und später das Wehklagen riesig ist, wenn zu weiche Vorgaben bessere Optimierungen verhindern; aktuell Thermofensterprobleme beim Diesel und die Grauzone von unzulässigen und zulässigen Eingriffen. Die Politik ist hier Partner des späteren Fehlverhaltens.
Dramatischer ist jedoch, dass nur wenige Hersteller die Kraft finden, eigene und bessere Umweltstandards zu schaffen oder vorausschauender zu agieren. Beispielsweise schon heute Euro 6d Modelle auf den Markt werfen (Diesel) oder bereits schon früher Partikelfilter bei Benzinern einführen. Desweiteren Mildhybride schon bei kleineren Benzinern einzuführen, wie es z.B. Suzuki praktiziert. Auch jetzt schon serielle Hybride wie Nissan in Japan einzuführen wäre fein. Alles Lösungen mit besseren Umweltwerten.
Der Kunde muss seine Trägheit überwinden und bessere Technologien einfordern und kaufen. Da ist es dann völlig unerheblich ob und wo Wirtschsftsminister bremsen. Nicht der Wirtschaftsminister ist König ... sondern der Kunde. Der Kunde ist König und hat die Entwicklung mit seiner Kaufentscheidung in der Hand. In diesem wichtigen Schlüsselmoment ist der Kunde der König ... .
Hallo die masse der Leute kauft SUVs damit hast sich jeglicher Umweltgedanke erledigt!