Ford verdient in Europa wieder Geld
Fords Sparpläne für Europa zeigen Wirkung
Nach großen Verlusten im Vorjahr hat Ford in Europa wieder Geld verdient. Neue Modelle und ein strikter Sparplan haben dem Konzern dabei geholfen.
Dearborn/USA - Nach einer dreijährigen Durststrecke schreibt Ford in Europa wieder schwarze Zahlen. Der US-Autobauer verdiente im zweiten Quartal 2014 operativ 14 Millionen Dollar (10 Mio Euro) auf seinem wichtigsten Auslandsmarkt. Im Vorjahreszeitraumhatte Ford noch 306 Millionen Dollar verloren. Ein Abbau Tausender Stellen samt Werksschließungen sowie neue Modelle brachten die Wende. Auf Jahressicht rechnet Ford aber erst ab 2015 mit einem Gewinn.
"Wir erwarten, dass sich unsere Investitionen in eine starke Modellpalette auszahlen", erklärte der seit Anfang Juli amtierende Firmenchef Mark Fields am Donnerstag. Er war zuvor die Nummer zwei im Konzern und hatte das Amt von langjährigen Chef Alan Mulally übernommen. Bei seiner ersten Bilanzvorlage konnte er ein 6-prozentiges Gewinnplus im Gesamtkonzern auf unterm Strich 1,3 Milliarden Dollar verkünden.
Dabei hatte der Konzern aus der Nähe von Detroit durchaus mit Problemen zu kämpfen, unter anderem mit einem schwierigen Geschäft in Russland, wo die Amerikaner das Gemeinschaftsunternehmen Ford Sollers betreiben. Ford schrieb insgesamt eine knappe halbe Milliarde Dollar ab; auch Kosten für den Stellenabbau in Westeuropa flossen dort hinein. Der Konzernumsatz schmolz leicht auf 37,4 Milliarden Dollar.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
"Ein Abbau Tausender Stellen samt Werksschließungen sowie neue Modelle brachten die Wende."... Kann man jetzt noch so fett hervorheben, macht die Sache am Ende nicht richtiger.
Der "Abbau Tausender Stellen" steht gegen Ende des Jahres an, und hat auf die Zahlen des 2. Quartals einen Einfluss, der wohl gegen Null tendiert. Im Gegenteil, er wird das Gesamtergebnis übers Jahr zunächst mit Kosten im Milliardenbereich belasten, bevor er in den nächsten 2...3 Jahren zur Wende beiträgt. Wenn man dann noch den Begriff "Werksschließungen" ausgerechnet mit dem Artikel verlinkt und hervorhebt, in dem der Erhalt des Fiesta Werkes in Köln beschrieben wird, kann man einmal mehr von sauberer, journalistischer Recherche sprechen....
Gewinn von 14 Millionen $ (10 Mio. Euro). Falls die Zahlen stimmen und nicht Umrechnungsfehler sind (MT hats bekanntlich nicht so mit konkreten Zahlen) dann ist der Gewinn nicht nennenswert und bestenfalls eine schwarze Null. Ungefähr so wie 14 € Zinsgewinn jährlich für einen Privathaushalt, toll!
Für einen Weltkonzern wie Ford haben Zahlen unter 100 Mille einfach keine Bedeutung und können durch kreative halblegale Bilanzierungstricks erzeugt werden.
Verkauft denn Ford Europe mittlerweile mehr Autos als GM Opel?
14 Mio entsprechen dem Quartalsbericht, sind also real, und vollkommen korrekt im Bereich von "schwarze Null". Es ist aber gegenüber dem Vorjahresquartal eine Verbesserung um gut 300 Mio $, und das ist in der derzeitigen Marktumgebung in Europa ein sehr gutes Ergebnis. Zumal wie in dem Bericht auch erwähnt wird, da auch eine halbe Milliarde Abschreibungen für Stellenabbau usw. schon enthalten sind. Von daher kann sich diese schwarze Null absolut sehen lassen, und ist für Ford alles andere als "nicht nennenswert". Im Gegenteil - es zeigt, dass man auf einem sehr guten Weg ist, wie angekündigt bis 2015 auch in EU wieder profitabel zu sein. Das ist eine der Aufgaben, die für den Gesamtkonzern so ziemlich die höchste Priorität überhaupt hat, und da ist der Weg von einem 3-stelligen Millionenverlust zu einer schwarzen Null ein psychologisch sehr sehr wichtiges Signal.
Im Vergleich dazu verzeichnet GM zum Beispiel in Europa immernoch Verluste im 3-stelligen Millionenbereich (die ebenfalls Abschreibungen für Werksschliessungen enthalten).
Es ist also vollkommen uninteressant, ob Ford mehr Autos als GM verkauft, sondern ob man damit in absehbarer Zeit in der Lage ist Geld zu verdienen oder nicht. Und bei Ford kann man diesen Trend sehr deutlich erkennen.
das ist doch schon mal eine gute Meldung, schön langsam geht es wieder aufwärts, Rom wurde ja auch nicht an einem tag erbaut, und ob jetzt 14 Mio. ein großer gewinn ist oder nicht, (für so einen Konzern ist das Garnichts) ich würde das Geld jedenfalls sofort nehmen, es ist zumindest ein guter Anfang, wenn die nachfolgenden Quartale auch so aussehen dann kann man in der Chefetage wieder jubeln,