Guinness-Rekordversuch: schnellstes Elektro-Go-Kart

Formel 1 im Go-Kart

Philipp

verfasst am Tue Oct 20 18:00:49 CEST 2015

179 PS bei 175 Kilogramm Fahrzeuggewicht: Eine Hochschule und ein Hersteller von Elektromotoren haben das wahrscheinliche schnellste Go-Kart der Welt gebaut.

Weltrekord im Elektro-Kart: das Kart der Hoschule Osnabrück fährt in 2,6 Sekunden auf 60 Meilen pro Stunde (96,56 km/h)
Quelle: Wittenstein

Niederstetten – Ungefähr 2,5 Sekunden braucht ein aktuelles Formel-1-Auto, um aus dem Stand auf 100 km/h zu beschleunigen. Maschinenbau-Studenten der Hochschule Osnabrück haben jetzt ein Go-Kart zusammengebaut, das fast genauso schnell fährt. In nur 2,635 Sekunden fuhr das Kart auf einem Flugplatz Niederstetten (Baden-Württemberg) auf 60 Meilen pro Stunde (96,56 km/h) – ein neuer Guinness-Rekord, sofern die Prüfer den Lauf abnehmen. Denn das steht noch aus.

Für den Bau des Karts nutzten die Studenten einen kompakten Elektromotor der Firma Wittenstein. Der Permanentmagnet-Synchronmotor wiegt nur 24,7 Kilogramm, sein maximale Drehmoment beträgt 164 Newtonmetern, die Höchstdrehzahl 14.000 Umdrehungen pro Minute. Mit der maximalen Leistung von 132 Kilowatt (179 PS) fährt das Kart bis zu 200 km/h schnell. Allerdings gibt der Hersteller nur eine Nennleistung von 30 Kilowatt (41 PS) an. Ohne Fahrer wiegt das Kart nur 175 Kilogramm.

Die Energieversorgung übernimmt ein Akku der Firma H-Tech. Bei einem Gewicht von 26 Kilogramm bietet er eine Nennkapazität von 60 Amperestunden und gibt eine Energie von 3 Kilowattstunden ab. Wer jetzt allerdings glaubt, er könne sich auf der Kartbahn bald fühlen wie im Formel-1-Wagen, der irrt. Hochschule und Zulieferer wollten wie üblich bei solchen Projekten nur ihr Können beweisen.

Weltrekord mit Elektro-Kart geknackt

Prof. Dr.-Ing. Gerd Terörde (Mitte, Hochschule Osnabrück) und die Geschäftsführer von Wittenstein und H-Tech mit den Rekord-Kart
Quelle: Wittenstein
Der Permanentmagnet-Synchronmotor von Wittenstein wiegt nur 24,7 Kilogramm und leistet bis zu 179 PS
Quelle: Wittenstein
Die Leistungselektronik mit der Regelungstechnik des Karts wurde von der Hochschule Osnabrück selbst entwickelt
Quelle: Wittenstein