Frankreich: Ab 2040 keine Verbrennungsmotoren mehr
Frankreich will aus Benzin und Diesel aussteigen
Ab 2040 sollen in Frankreich keine Verbrenner mehr verkauft werden. Das ist ein zentraler Bestandteil in Präsident Macrons Plan: Ein klimaneutrales Frankreich bis 2050.
Paris – Er vertrete die Bürger von Pittsburgh, nicht die von Paris – so begründete US-Präsident Donald Trump seine Ankündigung, aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen zu wollen. Die neue französische Regierung vertritt die Bürger von Paris – und hat nun einen ambitionierten Plan zur Verringerung der CO2-Emissionen vorgelegt.
Bis 2050 will Frankreich CO2-neutral werden. Das bedeutet, dass ab 2050 nur noch so viel CO2 ausgestoßen wird, wie gleichzeitig aus der Atmosphäre geholt werden kann. Etwa durch Wälder und Speichertechniken.
Ein wesentlicher Baustein: Ab dem Jahr 2040 sollen in Frankreich keine Autos mehr mit Verbrennungsmotor verkauft werden. Das sagte der französische Umweltminister Nicolas Hulot am Donnerstag bei der Vorstellung des Klimaplans der neuen Regierung. In 23 Jahren sollen in Frankreich also keine Benzin- und Dieselautos mehr neu zugelassen werden.
Steuerprivileg für Diesel entfällt
Den Umstieg auf neue Technologien wie Elektroautos will die Regierung mit einer Prämie unterstützen. Geringverdiener sollen so auf saubere Autos umsteigen. Das soll für mehr als 20 Jahre alte Diesel gelten sowie für Benziner, die vor 2001 produziert wurden.
Die Besteuerung von Diesel und Benzin soll angeglichen werden. Bisher wird Diesel deutlich günstiger besteuert. Schon die von Francois Hollande eingesetzte Vorgänger-Regierung wollte dies ändern.
Hulot sagte: der Abschied vom Verbrennungsmotor sei ein „schweres Ziel“, doch die Lösungen seien da. Frankreich wolle die Nummer eins bei Umwelttechnologien werden. Frankreichs Autohersteller seien auf den Technologiewechsel gut vorbereitet. Renault-Nissan ist heute Europas Marktführer bei elektrischen Fahrzeugen mit einem Marktanteil von knapp 15 Prozent. Die französischen Automarken Peugeot, Citroën und Renault führen derzeit das EU-Ranking der Hersteller mit dem niedrigsten CO2-Flottenausstoß an.
Deutschland noch ohne konkretes Ziel
Laut einer aktuellen Bloomberg-Prognose werden elektrische Fahrzeuge bis 2040 einen Marktanteil von 54 Prozent innehaben. Dadurch werde die weltweite Ölnachfrage um acht Millionen Barrel pro Tag sinken und die Nachfrage nach Elektrizität um fünf Prozent steigen.
Die neben Frankreich größten europäischen Automärkte Deutschland und Großbritannien diskutieren ähnliche Pläne, haben aber bisher keine klaren Absichten formuliert. Indien plant, ab 2030 nur noch Elektroautos neu zuzulassen. Norwegen hat sich sogar vorgenommen, dass ab 2025 alle Neufahrzeuge emissionsfrei sein sollen.
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte: „Die französische Regierung beweist Entschlossenheit und Weitblick. Für die französische Autoindustrie ist das ein deutliches Signal, was der hiesigen Industrie noch immer fehlt.“ Die Bundesregierung solle dem Grünen-Vorschlag folgen, ab 2030 nur noch abgasfreie Autos neu zuzulassen.
Bei Umweltschützern stieß Hulots Plan auf ein geteiltes Echo. Greenpeace kritisierte, es fehle an konkreten Maßnahmen: „Unsere Erwartungen sind nicht erfüllt, was die Art angeht, wie die Ziele erreicht und die teils ehrgeizigen Versprechen eingehalten werden sollen“, teilte sie mit. WWF-Frankreich-Chef Pascal Canfin äußerte sich positiv: „Frankreich beschleunigt, und das ist eine gute Nachricht.“
Der Plan der Franzosen betrifft nicht nur den Verkehr: Schon in fünf Jahren sollen die letzten Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Das hat allerdings nur einen überschaubaren Effekt: Frankreich deckte 2015 76 Prozent seines Strombedarfs durch Kernkraft, 16 Prozent durch erneuerbare Energien und nur noch 1,6 Prozent durch Kohle. In Deutschland liegt der Kohle-Anteil bei 40 Prozent.
Quelle: dpa; Bloomberg; The Guardian
sollte man sich schonmal Aktien von Uranminen kaufen?
2040 halte ich für ein realistisches Ziel. Da bleibt für die Industrie der nötige Anpassungsspielraum und Privatpersonen haben Planungssicherheit.
Aufgrund des steigenden Verkehrs und der damit verbundenen Luftverschmutzung v.a. in Städten (ich meine damit Feinstaub, NOx, KEIN CO2) wird man sich so oder so mittelfristig etwas überlegen müssen.
Interessant wird bleiben wie die Energiespeicheicherung aussehen wird. Batterie, Wasserstoff, ... ? Und wie die Entwicklung der Tank- bzw. Ladeinfradtruktur aussehen wird.
Noch interessanter dürfte dann werden wie sich der Staat die ausbleibenden Steuern von Diesel/Benzin wieder holt.
Andere geben die Richtung vor, der auch unsere Industrie folgen muss und wird. Die deutsche Regierung sollte schnellstens klare Signale geben, wie und wann man gedenkt keine Verbrenner mehr zuzulassen. Die Technologie ist da, bis 2040 wird das alles auch bezahlbar und alltagstauglich sein.
Man muss am Ende schauen, ob man die Steuerung der Politiker für dieses Thema überhaupt braucht.
Mittlerweile wurde schon mehrfach erkannt, dass die Produktion und vor allem Wartung (!) der Elektroautos so viel billiger ist, als die von konventionellen Autos, dass es am Ende wahrscheinlich der Markt alleine schon so entscheiden wird. Dabei sind die Fahrleistungen noch überlegen.
Der Grund, warum E-Autos immer noch so lange in einer Nische waren, war ja hauptsächlich, dass es vor Tesla keiner gebacken bekommen hat, vernünftige E-Autos zu bauen. Den Müll von BMW oder VW wollte doch zu Recht keiner.
Heute läuft übrigens das Model 3 an - ein historischer Tag! Hoffentlich zittern sie schon ordentlich bei AudiBMWMercedes. Heute ist der Tag wo ihre Verkaufskurve den Knick nach unten bekommen wird.
Ab jetzt exponentielles Wachtum bei Tesla, bald werden wir zum ersten Mal lesen, dass sie die fetten Gewinne einfahren - dann geht's rund. Und in Deutschland abwärts.
In der Bildunterschrift steht
und im Text 2040. Letzteres halte ich auch für realistisch, Deutschland sollte sich anschließen.
@QuattrofoglioVerde: Den Kurseinbruch der Tesla-Aktie hast Du mitbekommen?
Gibts dann in Frankreich auch ab 2040 ein generelles Rauchverbot für jeden und überall 😆 ?
Ich nehme an, Du hast einen Tesla bestellt. Wenn nicht, würde ich mich beeilen, sonst bekommst Du am Ende keinen mehr...😆
Abwarten. Erstens ob Tesla auch halten kann was versprochen wird und zweitens wie lange Tesla bei einem Erfolg konkurenzlos bleiben wird. So übermächtig ist die Firma nun auch wieder nicht dass sie nicht mehr einholbar wäre (auch wenns ein paar Jahre dauern könnte). Der Vorteil liegt hauptsächlich darin das Tesla als Start-Up gleich in Richtung E-Mobilität gehen konnte und nicht wie andere Hersteller sich erst umstellen muss. Außerdem ist auch der finanzielle Aspekt nicht zu vernachlässigen der es Start-Ups ermöglicht viel Geld in etwas zu stecken. Andere Hersteller müssen ihre Entwicklung erstmal mit verkaufen finanzieren.
Gute Idee. Hast du ein paar Tipps?
Gehst du fest davon aus, dass Strom oder andere Energieträger nicht besteuert werden? Wenn also mehr Strom oder andere Energieträger verbraucht werden, gibt es trotzdem keine Mehreinnahmen. Hat der Staat wirklich das Ziel die individuelle Mobilität zu vergünstigen?
Na dann...
Einsteigen!
😎
Jede Verbrennung ist CO2-neutral.
Seite 1, Satz 1 jedes Physikbuches: Energie kann man weder erzeugen, noch zerstören, lediglich umwandeln.
Daraus folgt, dass der Prozess der Verbrennung eines Brennstoffes nicht mehr Stoffe in die übrige Umwelt emittieren kann, als die Bildung des Brennstoffes zuvor aus der übrigen Umwelt extrahiert hat.
Verbrennt man fossile Energieträger, handelt es sich dabei immerhin um längst aus dem Kreislauf ausgeschiedene Biomasse. Deren Emissionen kann die heutige Umwelt sehr gut neutralisieren.
Aber Moment mal! Da wir ja so fantastisch klimafreundlich sind und Wälder für Solaranlagen abholzen und selbiges Holz dann noch klimafreundlicher verfeuern, gibt es bald gar keine Bäume mehr, die CO2 (welches auf natürlichem Wege in wahnwitzigen Mengen in die Atmosphäre gelangt) binden könnten.
Genial umweltfreundlich, wa?
Aber gut... Tatsachen, Wissenschaft, Logik, Zusammenhänge, Grundschule, etc. waren noch nie die Stärken der Klimatrottel...
Stimmt, sie sind nicht mehr wertvollster Hersteller der USA (!) sondern aktuell nur noch Platz 2. Trotzdem muss man sich das mal vorstellen! Das ist ja immer noch eine irrsinnige Platzierung.
Eine seriöse Quelle dafür?