Saab News
Frisches Geld soll Saab retten
Der angeschlagene schwedische Autobauer Saab will binnen einer Woche die Produktion wieder aufnehmen. Zu diesem Zweck hat Victor Muller, Chef des Saab-Eigners Spyker Cars, verschiedene Finanzquellen angezapft, wie das Unternehmen mitteilte. Darunter ist auch eine strategische Allianz mit dem chinesischen Autobauer Hawtai Motor Group.
Saab hat demzufolge einen Kredit über 30 Millionen Euro von dem Investmentfonds Gemini erhalten. Zusätzlich will Saab seine Schulden bei der europäischen Investitionsbank um 29,1 Millionen Euro reduzieren. So konnten Saab zufolge 59,1 Millionen Euro freigemacht werden. Mit dieser frischen Liquiditätsspritze will Saab die Produktion wieder anlaufen lassen. Dies ist aber noch abhängig von Einigungen mit den Zulieferfirmen.
strategische Allianz mit Hawtai
Weiterhin gab Saab bekannt, dass eine strategische Allianz mit der chinesischen Hawtai Motor Group geschlossen wurde. Diese Allianz beinhaltet auch finanzielle Mittel in Höhe von 150 Millionen Euro, die die Chinesen bei Saab anlegen wollen. Daneben will man in der Produktion und im Vertrieb zusammenarbeiten sowie Technologien gemeinsam nutzen.
Mit 120 Mio. soll Hawtai dabei Anteile von Spyker übernehmen. Die übrigen 30 Millionen Euro werden als Kredit gewährt. Erforderlich für die Umsetzung des Plans sind aber noch Zustimmungen von chinesischen Behörden ebenso wie von der europäischen Investitionsbank und dem schwedischen debt office. Einer der Gläubiger von Spyker, Tenaci Capital, soll ebenfalls 42 Millionen Euro seiner offenen Forderungen in Anteile umwandeln und damit Spykers Verschuldung reduzieren.
Zugang zum chinesischen MarktSpyker-Chef Victor Muller sieht in der strategischen Allianz mit Hawtai nicht nur eine kurz- und mittelfristige Finanzspritze, die es Saab ermöglicht, endlich den beschlossenen Business-Plan wieder zu verfolgen. Genauso wichtig sind seiner Ansicht nach auch der Zugang, den Saab damit zum chinesischen Markt erhält, sowie der Zugang zu den Technologien der Chinesen.
So sind die Chinesen Saab zufolge führend im Bereich moderner Dieselantriebe. Für die Chinesen bedeutet der Einstieg bei Saab umgekehrt den Zugang zum europäischen Markt und den Zugriff auf eine renommierte europäische Marke mit ihren spezifischen Werten und ihrer spezifischen Historie. Hawtai unterhält derzeit zwei Produktionsstätten in China. Die derzeitige Produktionskapazotät liegt bei 350.000 Fahrzeugen, 300.000 Dieselmotoren und 450.000 Automatikgetrieben jährlich. Das Unternehmen will weltweit expandieren und seine Produktion in diesem Kontext auch drastisch ausweiten.
Grünes Licht für Antonow?
Somit scheint ein Ende der Marke Saab vorerst vom Tisch, allerdings um den Preis neuer Schulden und einer Allianz, die auch die Aufgabe von Einfluss bedeuten wird. Schwedische Medien haben auch berichtet, dass die Behörden und der ehemalige Saab-Eigner General Motors einem Einstieg des umstrittenen russischen Investors Wladimir Antonow mittlerweile zugestimmt haben sollen. Davon haben Saab und Spyker bisher allerdings nichts verlauten lassen.
(bmt)
Quelle: MOTOR-TALK
Victor Müller hat es geschaft.
Zusammen mit der chinesischen Hawtai Motor Group welche 150 Millionen Euro mittelfristig investiert, werden die Fertigungsbänder Anfang kommender Woche wieder anlaufen.
Das sind gute Nachrichten für Saab.
Schlechte Nachrichten über Saab werden leider nicht ausbleiben, dafür sorgen die Medien. Man liest heute schon in den Berichten, dass der Rest der Welt Saab längst den Rücken gekehrt habe oder wie eine schwedischen Internet-Wirtschaftszeitung von “Saab-Seifenoper” spricht.
Es ist höchste Zeit positiv zu denken und zu handeln. Saab baut qualitativ hochwertige Autos und nicht nur für Individualisten.
Saab braucht Leute wie Victor Müller, Ake Jonsson, so wie Jason Castriota der Designleiter welche eine wahre Beziehung zu Saab haben und wahre Saab-Enthusiasten sind. Es gibt bestimmt noch viel mehr solcher Leute die mit ihrem Engagement innerhalb der Firma für die nötig positive Dynamik sorgen.
Ich selbst hätte genug davon und würde gerne etwas abgeben nach dem Motto “move your mind”.
Ich könnte noch viel schreiben weiss aber, dass Saab mit der neuen Partnerschaft auf dem richtigen Weg ist.
Mein Aufruf an potenzielle Kunden, an Stammkunden und an die die es werden wollen “ Kaufen Sie die hervorragenden Autos von Saab (ich hatte schon insgesamt 12 davon) dann brauch es einem für die Zukunft für Saab nicht bange zu sein.
Was wäre wenn es Saab nicht mehr gäbe? Der Welt würde etwas fehlen. (Zitat von Carfinder)
Beste Grüsse.
Guysil
Das Geld hilft sicherlich kurzfristig. Ein solcher Marktzugang womöglich dauerhaft.
Als ich noch in Peking gelebt habe, fand ich die von Rongcheng Huatai gebauten Hyundais eigentlich immer ordentlich gefertigt. Allemal besser als die Produkte von Geely, Volvos neuem Mutterkonzern.
Allerdings hätte man dann auch gleich von Anfang an an eine chinesiche Firma verkaufen können. Die haben wenigstens noch Geld und planen langfristiger.
Ich könnte mir eigentlich gut vorstellen, dass vor allem Saab Motoren auch bei chinesischen Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Die Chinesen sind ganz verrückt nach den kleineren Motoren, einzig und allein aus Spritspargründen. Wenn nicht Saab, wer dann könnte beim neuen downsizing Trend mit Turbo 4-Zylindern mitmischen?
Wow, endlich mal gute Neuigkeiten! Ich sehe dein "Einstieg" der Chinesen auch durchaus positiv - bei Volvo klappt's ja auch scheinbar ganz gut so...wichtig ist, das die Marke erhalten bleibt! Wenn dann neues Vertrauen geschaffen wurde, wird es sich auch wieder lohnen, die Autos zu produzieren...
Das kann man auch anders sehen! China hat heute schon weltweit viel zu großen Einfluss (Man bedenke, dass z.B. die USA finanziell China ausgeliefert ist, siehe dazu auch Zeitungsberichte kürzlich).
Europa denkt, es könne China 'melken', indem es zB. die billige Arbeitskraft dort ausnutzt, sogenanntes Wachstumspotenzial ausnutzt, etc. In Wirklichkeit wächst China und die Abhängikeit von China, bis ihnen letztlich auf taktische Weise das gelingt, was andere seit Jahrhunderten mit kriegerischen Mitteln versuchten.
Europäer (und Amis) sind dumm! Sie glauben, der Nabel der Welt zu sein, und dass sie der Welt ihre Gesetze und Mentalität diktieren können, China wird seine Mentalität aber niemals aufgeben: an der Front das Lächeln und Zustimmung, im Hintergrund die eigenen Interessen durchsetzend, Ethik und Verträge hin oder her.
Die schleichende Übernahme wirtschaftlicher Mittel durch China bringt zwar kurzfristig finanzielle Mittel und kurzfristige Erhaltung von Arbeitsplätzen, die strukturellen Probleme des Westens werden aber die Wirtschaft von Neuem belasten, bis zum östlichen finalen Schachzug.
@nix4free:
Die Wahl ist in diesem Fall ganz einfach: Chinesische Investoren oder zusperren.
Und der Unterschied zwischen chinesischen Investoren und westlichen: Die Chinesen haben einen etwas längeren Atem.
Auch wenn du vielleicht(!!) Recht hast, was die globalpolitischen Auswirkungen betrifft: Von der Angst vor der chinesischen Wirtschaftskraft kann sich kein Unternehmen etwas kaufen, und SAAB schon gar nicht.
Gruß
saabista63
Es bringt keinem was, hier zu verzichten, ausser man hat bessere Alternativen.
Wieder wurde ein neuer Tropf angeschlossen der den Patienten auf dem Krankenbett (Sterbebett?) länger am Leben halten soll. Wenn Saab überlebt dann wohl nur um den Preis seiner Eigenständigkeit. Ist es dann nicht nur die Hülle die übrig bleiben würde?
Ciao!
Das sehe ich genau so. Die Marke hatte ihre Chance, mehrere sogar, und mehr als manch anderer Autobauer. Sie sollen endlich dicht machen. Wer steht für das gepumpte Geld dann wieder gerade? Ob der schwedische oder chinesische Steuerzahler, die direkten Gläubiger werden es nicht sein, wie üblich.
Ich habe nichts gegen Saab, einer in der Familie schwört darauf und fährt nur Saab, daher konnte ich einige näher betrachten. Für mich sind die Wagen nichts besonderes, aber auch nicht schlechter als andere. Aber sie haben es nicht geschafft genügend Menschen anzusprechen, und nun reicht es langsam.
Für mich gehört die Firma in die Holzkiste, aber solange es Investoren gibt, die sie mit privatem!!! Kapital am Leben erhalten soll es mir recht sein.
Ein chinesischer Partner, der bisher Hyundai SUV nachbaut, als Partner für die vermeintliche Edelschmiede SAAB (aufgehübschte überteuerte Opel)?
http://www.hawtaimotor.com/english/about-hawtai.html
Ich glaube, das wird nix mehr. Aber SAAB braucht auch niemand wirklich, die leben schon zu lange nur noch von ihrer Geschichte.
"So sind die Chinesen Saab zufolge führend im Bereich moderner Dieselantriebe. "
Ist das ernst gemeint? Die Chinesen verbauen xfach Motoren, die Lizenznachbauten von Mitsubishi sind. Ansonsten ist es einfach traurig, wie Firma für Firma ihr Know How an die Chinesen verhökert, bis die uns nicht mehr brauchen. Man kann ihnen keinen Vorwurf machen, den Chinesen, wer würde das nicht für sich nutzen? Aber wenn man sich auch nur ganz rudimentär mit deren Mentalität beschäftigt, dann sollte man es besser wissen. Es kommt der Tag, da bauen die Chinesen alles selbst in der Qualität, in der es bisher nur mit fremder Hilfe geklappt hat, oder sie besitzen zu diesem Zeitpunkt bereits die Produktionsstandorte und Firmen im Ausland, die heute noch von "Kooperationen" und "Technologietransfer" faseln.
Ich würde mir sehr wünschen, dass Saab auch weiterhin besteht.
Der 9-5 als auch der 9-4X sind wirklich fesche Autos geworden.
Vermutlich utopisch aber eine nette Idee wäre eine Übernahme durch BMW.
Dann kaufe doch einfach einen BMW.
SAAB passt zu BMW, wie ein "Fisch zum einem Fahrrad"
Finde ich eben nicht. BMW soll ja zukünftig die Dieselmotoren liefern. Nachdem die Zukunft der BMW Ottomotoren ja auch geladene 4 Zylinder sein werden, würde es Motorseitig passen.
Auch wenn die derzeitigen BMW Zahlen sehr positiv sind, BMW muss weiter wachsen. Die i-Baureihe alleine wird dazu nicht reichen und all zu viele Minivarianten sind dann auch nicht mehr glaubwürdig umsetzbar.
Ein kleiner Saab, der dringend notwendig ist, wäre auf der Mini Plattform leicht zu realisieren und würde wiederum Stückzahlen für die gesammte Baugruppe bringen.
Sportlich war Saab ohnehin noch nie wirklich, dafür eben extravagant. Kanibalisierung gäbe es bei entsprechender Positionierung nicht wirklich.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass bei einer BMW Übernahme die Unsicherheit weichen würde und ein Saab eine echte Alternative wäre.