Top Ten: Viersitzige Kompakt-Cabrios bis 7.000 Euro

Frischluft für die ganze Familie

MOTOR-TALK

verfasst am Sat May 19 07:25:00 CEST 2018

Lust auf Cabrio, aber die Familie möchte mit? Dann passt ein Roadster nicht. Ein viersitziges Cabrio der Kompaktklasse bietet ebenso frische Luft und deutlich mehr Platz.

Der richtige Kompromiss zwischen offenem Dach und genug Platz für Partner, Onkel und Tante? Könnte ein viersitziges Kompakt-Cabrio sein
Quelle: Hersteller, By Mindlessmaggots [CC BY-SA 3.0] from Wikimedia Commons, dpa / Picture Alliance

Von Arild Eichbaum

Berlin – Sommerzeit, Cabriozeit. Was aber, wenn der Haussegen schiefhängt, weil die - geschlechtsneutral formuliert - Auto-kaufende Person im Haushalt das Autobudget egoistisch in einen schönen, aber engen und unpraktischen Roadster investiert? Es gibt Abhilfe, und zwar in Form kompakter, viersitziger Cabrios.

Wer es geschickt anstellt, kann diese Investition in den häuslichen Fuhrpark sogar mit dem Verweis auf mehr Zeit mit der Familie begründen. Eine vollwertige zweite Sitzreihe nimmt wahlweise Nachwuchs oder Großeltern auf. Und: Riesige Löcher in die Haushaltskasse reißt kein Vertreter aus unserer Top Ten. Warum genau wurden die meisten dieser Modelle eigentlich eingestellt?

1. Ford Focus CC

Der Ford Focus CC erhielt nach dem Focus-Modellwechsel 2010 keinen Nachfolger mehr
Quelle: dpa / Picture Alliance
Im März 2007 lancierte Ford eine Cabrio-Variante des Focus unter der Bezeichnung Focus CC (Coupé-Cabriolet), die von der Firma Pininfarina im italienischen Turin gebaut wurde. Kurz zuvor rollte es auch werbewirksam über die Leinwand: Daniel Craig alias James Bond ließ den Aston Martin stehen und rauschte in „Casino Royale“ mit dem ungewöhnlich bodenständigen Ford über die Bahamas.

Der Focus CC war das erste Cabrio von Ford Europa mit versenkbarem Hardtop. Das Stahldach ließ sich binnen 29 Sekunden öffnen oder schließen. Der Kompaktwagen stand mit 1,6-Liter-Benziner mit 101 PS, 2,0-Liter-Benziner mit 145 PS sowie 2,0-Liter-Turbodiesel mit 136 PS zur Wahl. Das Coupé-Cabrio erhielt kurz nach den anderen Focus-Modellen im April 2008 eine Modellpflege. Den Modellwechsel 2010 überstand der offene Focus nicht.

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2. Peugeot 307 CC

Der Peugeot 307 CC beerbte im März 2003 das populäre 306 Cabrio. Dessen Stoffverdeck ersetzte Peugeot wie beim kleinen 206 CC durch ein zweiteiliges, elektro-hydraulisch versenkbares Metallklappdach, das in 25 Sekunden öffnete. Der 307 CC baut etwas flacher und länger als die Schrägheckversion und verfügt über eine wesentlich niedriger verlaufende Frontscheibe sowie eine großzügigere Grundausstattung. Gegen Aufpreis gab es Geschwindigkeitsregelanlage und Einparkhilfe.

Das kompakte Peugeot-Cabrio wurde mit drei Benzinmotoren mit 1,6 oder 2,0 Litern Hubraum und einer Leistungsspanne von 109 PS bis 177 PS sowie ab Juli 2005 mit einem 136 PS leistenden 2,0-Liter-Diesel angeboten. Die Benzinversionen kamen mit Fünfgang-Schaltgetriebe, optional gab es für die 136/140-PS-2,0-Liter-Versionen eine Vierstufen-Automatik mit manueller Schaltgasse. Die Dieselversion war ausschließlich mit Sechsgang-Handschaltung erhältlich.

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3. VW Eos

Auch VW wollte beim Klappdach-Trend mitspielen. Der Eos kam 2006 und wurde bis 2015 gefertigt
Quelle: Volkswagen

Auch VW sprang in den Nuller-Jahren auf den Klappdach-Zug auf, und zwar 2006 mit dem Eos. Benannt nach der Göttin der Morgenröte, errötete seit 2012 vor allem die Vertriebsabteilung nach massiv eingebrochenem Absatz. Bis dahin lief es gut: Klammert man das Krisenjahr 2009 aus, verkaufte sich der bis 2015 gefertigte VW Eos ordentlich. Das belegt das breite Gebrauchtwagen-Angebot. VW bot ein reichhaltiges Motorenprogramm an. Teils aufgeladene Vierzylinder-Benziner mit 1,4, 1,6 oder 2,0 Liter Hubraum leisteten 115 bis 211 PS mobilisierten. Alternativ gab es wirtschaftliche 2,0-Liter-Diesel mit 140 PS.

Highlight der Motorenpalette waren die VR6-Modelle mit 3,2 oder 3,6 Litern Hubraum und 250 oder 260 PS. Mit Ausnahme jener beiden kamen alle Motoren serienmäßig mit Sechsgang-Schaltgetriebe. Serienmäßig für die VR6-Modelle sowie auf Wunsch für den 2.0-TSI und 2.0-TDI war ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe lieferbar.

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4. Renault Mégane CC

Der im September 2003 vorgestellte Renault Mégane CC verfügte ebenfalls über ein zweiteiliges Faltdach, der damaligen Mode entsprechend. Hier bestand die Dachsektion wie die Heckscheibe aus Glas. Mit einem integrierten Rollo konnte der Innenraum vor zu viel Sonne abgeschirmt werden. Das Hardtop lässt sich in 22 Sekunden elektro-hydraulisch öffnen oder schließen.

Dank seiner umfangreichen Sicherheitsausstattung erreichte das Renault Cabrio mit fünf Sternen im Euro-NCAP-Crashtest die höchste Wertung. Das bis 2010 gebaute Coupé-Cabriolet wurde mit 1,6 und 2,0 Liter großen Ottomotoren angeboten, die 112 PS bis 163 PS leisteten. Alternativ standen 1,5 und 2,0 Liter große Turbodiesel 106 PS und 150 PS zur Wahl.

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5. BMW 1er

Selbst mit engem Budget sind erste BMW E88 Cabrios inzwischen finanzierbar - es muss ja nicht gleich ein Modell mit Reihensechser sein
Quelle: BMW

Ja, man findet bereits BMW 1er Cabrios unterhalb von 7.000 Euro. Im Gegensatz zum darüber positionierten 3er-Cabrio bedeckt das 1er-Cabrio ein serienmäßig elektrisch betriebenes Stoffverdeck mit beheizbarer Heckscheibe aus Glas. Es lässt sich bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h in 22 Sekunden öffnen und schließen.

Die von 2008 bis 2011 gefertigten Softtops der E88-Reihe bieten, untypisch für die Kompaktklasse, nicht nur Längsmotor und Heckantrieb, sondern als Topmodelle auch Reihensechszylinder: Die Varianten 125i und 135i mit 218 oder 306 PS kamen zunächst mit Biturbo- und ab September 2009 mit Twinscroll-Aufladung. Günstiger wird es natürlich bei den Vierzylinder-Modellen 118i, 120i, 118d, 120d und 123d mit 122 PS bis 204 PS.

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6. Opel Astra TwinTop

Beim großen Hardtop-Boom zu Beginn des Jahrtausends mischte auch Opel mit, und zwar mit dem zweitürigen Astra TwinTop. Das zwischen 2006 und 2010 montierte Kompakt-Cabrio mit versenkbarem Stahlklappdach bot eine reichhaltige Sicherheitsausrüstung. Komfortfeatures wie Tempomat, Klimaautomatik, DVD-Navigationssystem, elektronische Dämpferregelung und Kurvenlicht sowie Bi-Xenon-Scheinwerfer waren gegen Aufpreis erhältlich.

Für Vortrieb sorgten drei Saugbenziner mit 1,6 und 1,8 Liter Hubraum und einer Leistungsspanne von 105 PS bis 140 PS. Darüber rangierten ein 1.6-Turbo mit 179 PS sowie als Toptriebwerk ein 2.0-Turbo mit 200 PS. Alternativ verkaufte Opel einen 150 PS starken 1,9-Liter-Turbodiesel.

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7. Audi A3

Gab's auch als Quattro: Audi A3 8P Cabrio
Quelle: Audi

Das von 2008 bis 2013 angebotene Cabrio der zweiten Audi-A3-Reihe mit dem Werkscode 8P ist mittlerweile erschwinglich geworden. Entgegen dem damaligen Trend setzte Audi, wie auch beim A4 Cabrio, nicht auf ein Klappdach, sondern auf ein traditionelles Stoffverdeck.

Unter der Haube montierten die Ingolstädter fünf 1,2 bis 2,0 Liter große Benziner mit einer Leistungsspanne zwischen 102 PS und 200 PS, von denen nur der 1.6 nicht turbogeladen war. Alternativ offerierten die Audi Händler im A3 Cabrio drei Diesel mit 105 PS bis 140 PS.

Der A3 8P wurde serienmäßig mit Frontantrieb ausgeliefert, Vierradantrieb war aber erhältlich. A3 Cabrio mit 1.8 TFSI-, 2.0 TFSI- und 2.0 TDI-Triebwerk sowie dem Namenszusatz Quattro wiesen eine elektronisch gesteuerte Haldex-Lamellenkupplung auf. Ihre flexible Sperrwirkung kommt einem Durchdrehen der Vorderräder zuvor, indem Kraft nur im Notfall an die Hinterräder geleitet wird.

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8. Rover 200

Er war so etwas wie der Golf von der Insel und verkaufte sich auch auf dem Kontinent gut: Die zweite, zwischen 1989 und 1995 gebaute Modellreihe des Rover 200 basierte technisch auf dem Honda Concerto, einem fünftürigen Schrägheck-Ableger des populären Civic.

Honda-Vierzylinder sorgten entsprechend für Vortrieb, hinzu kamen Rover-eigene Motoren. Der 200-PS-Turbo gilt als durstig, die übrigen Motoren ab 75 PS fahren durchaus wirtschaftlich. Angenehm: Rover legte Wert auf erstklassige Interieurs, nicht selten in hellem Leder. Der aufstrebende Youngtimer trägt als typisches Cabrio-Erkennungszeichen der ausgehenden 1980er den damals allgegenwärtigen Überrollbügel.

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9. Toyota Paseo

Als man fürs Fotoshooting noch am Pool bleiben konnte: Der Toyota Paseo wurde aufwendig in den USA zum Cabrio umgebaut
Quelle: Toyota

Für Cabrios ist der japanische Autoriese Toyota nicht bekannt, hat aber mit dem Toyota Paseo der zweiten Generation ein solches hierzulande angeboten. Jedes der von 1996 bis 1999 gebauten Paseo Cabrios lief zunächst als Coupé vom Band und wurde in den USA bei der American Sunroof Corporation zum Cabrio umgebaut.

Die Serienausstattung mit Servolenkung, elektrischen Fensterhebern, elektrisch einstellbaren Außenspiegel, Zentralverriegelung, Wegfahrsperre, Fahrer- und Beifahrerairbag sowie ABS konnte sich sehen lassen, gegen Aufpreis waren Annehmlichkeiten wie Klimaanlage, Ledersitze, Sitzheizung und ein Audiosystem lieferbar. Im Ruf hoher Zuverlässigkeit stand Toyota ohnehin. So wurde beispielsweise die Leistung des aus dem Vorgänger bekannten 1,5-l-Vierzylinder zwecks Einhaltung neuer Emissionsvorschriften und Haltbarkeit von 101 PS auf 90 PS verringert und das maximale Drehmoment von 124 Nm auf 130 Nm gesteigert.

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10. Chevrolet Camaro

Zugegeben, das Chevrolet Camaro Cabrio ist ein Pony Car und kein Kompaktwagen. Die von 1994 bis 2002 gebaute vierte Generation ist aber nach US-Maßstäben so groß wie Kompakte in den Tagen vor der Downszing-Welle. Wesentlich teurer als ein Kompaktwagen ist das Pony dieser Jahrgänge auch nicht mehr, und geräumig ist der einstige Traumwagen junger Amerikaner ohnehin.

Mit den 3,4 oder 3,8 Liter großen V6-Motoren ist der Camaro auch im Verbrauch noch akzeptabel, auch wenn diese Exemplare mit 148 respektive 200 PS den größeren 5,7-l-V8-Modellen bei Tempo und Sound nicht das Wasser reichen können.

Die Teileversorgung ist gewährleistet, zudem gibt die unkomplizierte Technik des Hecktrieblers Werkstätten keine Rätsel auf. Wichtig: Beim Kauf auf ordnungsgemäße Abnahme von Fahrwerk, Rädern und Auspuff achten.

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Der Ford Focus CC erhielt nach dem Focus-Modellwechsel 2010 keinen Nachfolger mehr
Quelle: dpa / Picture Alliance
Der Peugeot 307 CC ist eines von vielen Cabrios seiner Zeit mit aufwendiger Klappdach-Konstruktion
Quelle: Peugeot
Auch VW wollte beim Klappdach-Trend mitspielen. Der Eos kam 2006 und wurde bis 2015 gefertigt
Quelle: Volkswagen
Renault setzte ebenfalls auf ein Klappdach beim Mégane CC - allerdings mit Glasdach
Quelle: By OSX [Public domain], from Wikimedia Commons
Selbst mit engem Budget sind erste BMW E88 Cabrios inzwischen finanzierbar - es muss ja nicht gleich ein Modell mit Reihensechser sein
Quelle: BMW
Gut ausgestattet und natürlich ebenfalls mit Klappdach: Opel Astra Twintop
Quelle: Opel
Gab's auch als Quattro: Audi A3 8P Cabrio
Quelle: Audi
Technisch ein Honda, als Kompakter auch außerhalb Großbritanniens gern gekauft: Rover 200
Quelle: Niels de Wit via flickr.com
Als man fürs Fotoshooting noch am Pool bleiben konnte: Der Toyota Paseo wurde aufwendig in den USA zum Cabrio umgebaut
Quelle: Toyota
Ganz was anderes als die aufgesägten Brot-und-Butter-Kutschen: Auch ein offener Camaro mit Sechszylinder liegt in unserem Budget, und erscheint nicht einmal als absurd verschwenderische Alternative
Quelle: By Mindlessmaggots [CC BY-SA 3.0] from Wikimedia Commons