Winterkorn: Erste Ideen für Renditeschub bei VW
Fünf-Prozent-Hürde bei wenig gefragten Sonderausstattungen
VW-Chef Martin Winterkorn will bis 2017 fünf Milliarden Euro bei der Volkswagen-Kernmarke einsparen. Nun äußerte er sich erstmals zum Wie. Einen Jobabbau schloss er aus.
Wolfsburg - Volkswagen-Chef Martin Winterkorn hat auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten für die renditeschwache Pkw-Kernmarke erstmals konkrete Ansätze genannt.
Die Marke mit dem VW-Logo, zu der etwa Golf und Passat zählen, werde künftig auf die kaum nachgefragten Extraausstattungen verzichten, sagte der Konzernchef und Markenlenker dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" (Montag). Winterkorn nannte eine Quote von fünf Prozent als Grenze. Falle die Wahl bei den Sonderausstattungen unter diese Hürde, werde das Angebot gestrichen. Das soll Kosten sparen und Komplexität reduzieren.
Auch die hohe VW-interne Leistung bei der Zulieferung stehe auf dem Prüfstand. "Wir müssen überlegen, ob wir manche Teile sinnvollerweise von Lieferanten beziehen", sagte Winterkorn und nannte als Beispiel die im Braunschweiger Werk produzierten Bremsscheiben. "Dafür werden wir dann aber im Werk Braunschweig, wo sie gefertigt werden, ein anderes, technisch innovatives Produkt herstellen", sagte Winterkorn.
Einen Jobabbau schloss Winterkorn aus. "Wir werden kein Stammpersonal abbauen." Der Einsatz der Leiharbeiter werde aber vielleicht Thema.
Winterkorn will mit dem Verbesserungsprogramm für VW-Pkw bis 2017 rund fünf Milliarden Euro freischaufeln lassen. "Natürlich wird es Diskussionen geben", sagte er dem Magazin. "Aber wir erarbeiten kein Sparprogramm, sondern ein Effizienzprogramm. Es geht nicht einfach darum, Budgets zu kürzen. Es geht darum, die Ertragskraft nachhaltig zu steigen. Wir werden uns einigen. Es geht nur miteinander. Ich muss unsere 580.000 Mitarbeiter weltweit schon hinter mich bringen."
Dann gibt´s sicher bald keine autom. Parkassistenten, Spurhalteassistenten oder Abstandsradarwarner bzw. Tempomaten mehr. Bestellt ja eh keine Sau^^
Glaubt der Mann den Schwachsinn eigentlich selbst, den er so vom Stapel lässt.
Ausserdem wird ihm das Marketing schon "einreden", dass man die Ausstattungsmerkmale braucht (denn bei der Konkurrenz sind diese ja auch erhältlich). Ich gehe im übrigen fest davon aus, dass man ja bei VW wohl Marktanalyse betreibt um die Kauf-/Ausstattungsquoten im Vorfeld abzuschätzen.
VW hat:
- zu viele Modellreihen
- zu viele Händler
- eine zu schlechte Qualität (trotz/wegen der hohen Fertigungstiefe)
- eine zu hohe Komplexität, die alleine schon aus den Wahlmöglichkeiten der Preisliste resultiert
(dabei hat man hier z.B. die Farben massiv zusammengestrichen, denn am Ende sahe die Fahrzeuge eh alle gleich aus)
usw.
"Dafür werden wir dann aber im Werk Braunschweig, wo sie gefertigt werden, ein anderes, technisch innovatives Produkt herstellen"
- Welches am Ende vermutlich unter der 5% Hürde bleibt und dann auch ersatzlos gestrichen werden kann. Spätestens dann sollte man auch einen Teil der Entwicklungsingeneure freistellen.
"Aber wir erarbeiten kein Sparprogramm, sondern ein Effizienzprogramm."
Der war gut......den merke ich mir😆
Ich würde halt mal einen Blick in andere Märkte werden. Dort gibt es weniger Wahlmöglichkeiten, dafür aber mehr Ausstattung für weniger Geld. Am Ende kann man so auch Sachen auf Stückzahlen bringen, die sich sonst die wenigsten gekauft hätten.
Aber das Marketing will auch einem einreden das man individuell ist wenn man einen Volkswagen kauft, man muss ihn nur individuell per Aufpreisliste zusammenzustellen. In der Wahrheit fahren wahre Individualisten eher andere Marken die nicht so auf dem Deutschen Massenmarkt präsent sind.
Mein Lieblingsspruch, der heute Individualist fährt Golf und hat ein IPhone 😉
Hier wird dem Hersteller nun endlich einmal die negative Kehrseite der exzessiven Konfiguriermöglichkeiten, die er seinen Kunden einräumt, bewußt. Da nutzt es letztlich auch nichts, diese Konfiguriermöglichkeiten in "Ausstattungspaketen" zu bündeln, denn damit löst man das Stückzahlenproblem nicht, sondern schiebt die Folgen allenfalls etwas in die Zukunft. Andere Hersteller, wie z.B. Lexus, haben dieses Problem schon weitaus früher erkannt und entsprechend umfangreiche Grundausstattungen aufgelegt.
Dann werden der eGolf und der GTE auch wieder aus dem Programm genommen. Schade eigentlich....
Natuerlich nicht. 😆
Der Mann babbelt halt so vor sich hin damit der Strom fuers Mikrophon nicht verschwendet ist. 😉
Pete
Gut, es gibt schon bizarren Mist in den Aufpreislisten.
Hat von euch schonmal jemand einen A4 mit Solarschiebedach gesehen?
Gab's - vielleicht bei einem von 10000 - aber gab's.
Kann man auf dem Parkplatz im Sommer die Lüftung laufen lassen, wenn Hund/Kinder/Obba im Auto warten müssen.
Und da ist sicherlich noch ganz anderer Krempel in den Aufpreislisten versteckt.
Ganz davon abgesehen sind die fetten Jahre der deutschen Autoindustrie wohl langsam vorbei...das gibt noch genug Heulen und Zähneklappern.
Es setzt sich bei den Fahrzeugherstellern immer mehr das Paketsystem durch. Das soll heißen, unterschiedliches Zubehör wird nur zusammen verkauft. Will ich also Tempomat haben, muß ich getönte Scheiben, Sitzheizung und Nebelscheinwerfer dazu nehmen. Nur als Beispiel. so bekommt man auch vieles verkauft, was sonst nicht gut läuft. Von der Sache mit den Bremsscheiben, sollte VW mal die Finger lassen. Was man da, bei anderen Marken, für einen Schrott erlebt, geht auf keine Kuhhaut.
MfG aus Bremen
Danke für die bisherigen, z.T. bizarren Meinungsäußerungen (Strom für´s Mikrophon etc.), die eigtl. nur offenbaren, dass deren Kritik nicht wirklicher Sachkunde entspringt, sondern vor allem einer generellen Abneigung gg. VW.
Die Maßnahme seitens VW, die bei diesen "Kritikern" oben dann auf Zustimmung getroffen hätte, die gibt es gar nicht!
Typisch Forum: In der Anonymität des Internets kann man mal richtig auf die Kacke hauen, auch wenn´s widersinnig ist.
VW ist ein Massenhersteller, von daher ist die Berücksichtigung der Skaleneffekte essentiell!
Teilweise geht man in USA und sogar beim Jetta für D ja andere Wege, als eine breit aufgefächerte Sonderausstattungsliste zu offerieren, die in ihrer Komplexität viele weitere Folgen nach sich zieht, weil z.B. B entfallen muss, wenn man A und C gewählt hat oder in diesem Fall dann eine andere Software, eine andere Kofferraumauskleidung etc. etc. zum Tragen kommt, was die Breite der div. Teilegruppen nur unnötig vergrößert hat.
Ist man kein Massenhersteller wie Lexus (und daher ist der Vergl. mit VW hier auch Blödsinn, sorry), kann man eben keinen vollausgestatteten Golf, mithin ein Fahrzeug der sog. unteren Mittelklasse, für € 29.990,- oder mehr als das Golf-Modell "für alle" anbieten, dann ggf. noch ein oder zwei Luxuspakete on top, denen das noch nicht reicht und bei denen Geld eh keine Rolle spielt und gut.
Die Verteilung z.B. der Motorisierung beim Golf zeigt doch, dass die meisten Fzg. mit einem Brot&Butter-Motor so ca. um 100 PS ausgestattet werden, dann allenfalls Comfortline und gut.
Nur verstellen einem die div. VW-Golf-Foren hier auf mt halt den Blick für die Realität, da gilt ja selbst die normalstarke GTI-Variante schon als der Hartz-IV-GTI, blabla.
Wer Individualisierung will, sucht und bezahlt und Dinge will, die es regulär in dieser Klasse nicht gibt (und die anzubieten für VW aus den geschilderten Gründen nicht lohnt), soll halt zum Audi greifen, da bekommt er dann, was er sucht.
Neben diesen Individualisierungsmöglichkeiten und Schärfungen der Markenidentität, um sich letztlich auch nicht gegenseitig zu kannibalisieren und die Identitäten zu verwässern, ist aber weiterhin notwendig, über viele Basis-Elemente stärkere Skaleneffekte anzustreben und die daraus resultierenden Effekte auch wirklich zu heben.
Dass WiKo das Beispiel mit der Bremsscheibe Made in Germany bringt, ist natürlich on top auch eine politische und betriebswirtschaftliche Aussage und damit durchaus so etwas wie eine hübsch verpackte Drohung: Bei solchen Bauteilen sind in D die Produktionskosten einfach viel zu hoch, das wäre ja so, als wollte Apple das iPhone in USA oder gar in Skandinavien (Hochlohnland) fertigen.
Die Logik unseres Wirtschaftssystems ist leider, dass man sowas outsourced, und zwar im allg. ins Ausland, um die Einkaufspreise zu senken und damit letztlich die Rendite zu erhöhen.
Die Fertigung in D lohnt sich eben nur für hochwertige Wirtschaftsgüter und Fahrzeugteile.
Von daher ist das sowohl ein Weckruf für die eigene Belegschaft (siehe Tarifverhandlungen) als auch für die Zulieferer, die ggf. durch Auslagerung ins Ausland ihre Produktions- und Zulieferteilekosen weiter senken müssen.
Angesichts der hohen Haustarife bei VW, z.B. im Werk Wolfsburg, ist es ja letztlich fast ein Wunder, dass ein Golf noch immer auf WOB / Germany kommt.
Noch weiteres Einsparen führt sicher dazu, dass die "VW-Qualität" noch weiter darunter leiden wird. Das ist nicht vorteilhaft, aber der VW-hörige Deutsche wird es weiterhin schlucken und auch die Preiserhöhungen ohne einhergehende Vorteile akzeptieren, als sei nichts gewesen. Er fährt ja immerhin den "Premium"-VW und keinen billigen Renault, Ford, Opel oder Koreaner...😕
Sag mal, kannst Du nicht richtig lesen oder willst Du nicht?
Was soll denn dieser Blödsinn oben?
Im Bericht stand nichts davon, dass man wg. der Verbesserung der Renditeziele die Qualität weiter reduzieren wolle, sondern dass man die vorgehaltene, mögliche Ausstattungs-Komplexität reduzieren möchte, denn die Konstruktion, Produktion und Warenvorhaltung für Features, die ggf. nur 0,72% aller VW-Käufer bestellen, rechnet sich naturgemäß nicht.
Auch die Reduzierung der Fertigungstiefe (Bremsscheiben) ist nicht zwangsläufig synonym mit "dass die VW-Qualität noch weiter darunter leiden wird", oder bist Du der Meinung, dass Zulieferer wie ATE etc. schlechtere Qualität liefern als das Werk Braunschweig?
VW hat schon vor Jahrzehnten den ganzen Sitzbereich ausgegliedert (si-tech in Isenbüttel etc.), deshalb kann man aber kaum behaupten bzw. daraus kausal ableiten, dass danach die Qualität der Sitze schlechter wurde, weil man ausgegliedert hat (wenn, dann waren die Dinger meist von Faurecia 😆).
Die intene Ausgliederung der damaligen Auto5000 GmbH im Werk Wolfsburg zur Fertigung von Touran und Tiguan hat auch nicht dazu geführt, dass diese Modell ob ihrer miesen, ausgliederungsbedingten Qualität am Markt total floppten, ganz im Ggt. wurden sie, diffus erinnert, sogar die jew. Marktführer in ihrem Segment.
Aber das liegt natürlich alles nur an der Massensuggestion der VW-Werbung, die ehem., mit ihrer Marke zufriedene Fremdmarkenfahrer dennoch dazu verführt, von dieser zu VW zu wechseln, ganz klar.
Daher noch mal die Frage: Was willst Du mit dem Blödsinn oben eigentlich sagen, außer dass Du auf dumpfe Zustimmung anderer hoffst, stammtischmäßig?
Generell kann man davon ausgehen, je mehr Extras der Käufer bestellt, desto besser ist die Marge für VW. Nur bei sehr selten georderten Extras könnte sich das eventuell ins Gegenteil verkehren.
Wobei gerade der angeführte Touran als ein Musterbeispiel für Qualitätsprodukte herangezogen werden sollte. Das das Teil am Markt nicht floppte, liegt vermutlich an den Käufern, die noch immer dachten, ein Auto vom Schlage eines Golf II zu erwerben.
Mal sehn wo da hinführt😊😊, sind ja schon ehrgeizige Pläne hoffentlich stimmt die Qualität am Ende noch weil Die Qualität leidet meistens wenn man sparen will, aber wir werden sehn😆