IT-Branche: Apps fürs Auto sind unrentabel
Für Apple Carplay gibt es kaum Anwendungen
Android Auto und Apple Carplay erlauben Smartphone-Funktionen im Auto, aber es gibt nur wenige Apps. Schuld sei die zu geringe Verbreitung der Systeme, sagt ein Insider.
Bonn/München - Schöne neue Infotainment-Welt. Android Auto oder Apple Carplay versprechen dem Autofahrer: Im Auto könne er künftig beinahe alles tun, was auch das Smartphone kann. Die Realität sieht jedoch anders aus.
Wie die Automobilwoche in ihrer Ausgabe vom 11. Juli berichtet, existieren für beide Plattformen derzeit nur jeweils ein gutes Dutzend Apps. Demgegenüber stünden 2,2 Millionen Apps für mobile Endgeräte im Google Playstore und rund zwei Millionen Apps im Apple-Pendant App-Store.
Warum das so ist? Nach Einschätzung von Thomas Schulte-Hillen vom Navi-Softwarehersteller Infoware lohnt sich die Entwicklung von Apps fürs Auto einfach nicht. "Es gibt für unabhängige App-Entwickler keinen Business-Case, der die hohen Aufwendungen für eine verbesserte Auto-Integration rechtfertigt", zitiert die Automobilwoche den Software-Unternehmer. Zwar müssen Apps für die Nutzung über Apple Carplay oder Android Auto nicht komplett neu entwickelt werden, doch damit sie nutzbar sind, ist eine Anpassung notwendig.
"Kultur anpassen"?
Wegen der geringen Verbreitung von Apple Carplay oder Android Auto lohnt sich der technische Aufwand dafür oft nicht. Umsätze generieren die App-Entwickler damit kaum. Der Autobranche empfiehlt Schulte Hillen: Sie müsse ihre "automobile Insel verlassen" und ihre "Kultur der Validierung an das Tempo der IT-Welt anpassen". Erst das ermögliche einen "kreativen, lebendigen App-Store".
Leichter gesagt als getan. In der IT-Welt gibt es deutlich weniger einengende Vorschriften und eine höhere Toleranz gegenüber Fehlern und Nachbesserungen. Jüngstes Beispiel: Der kalifornische Autobauer Tesla verbreitet regelmäßig Updates seiner Software über Mobilfunk in seine Autos. Und sieht sich nun in Deutschland dem Verdacht ausgesetzt, dass einige davon nicht von der Typgenehmigung gedeckt sein könnten.
Ganz so gravierend wie beim "Autopilot" sind mögliche Konsequenzen bei Problemen mit Infotainment-Apps nicht. Doch auch sie sind nicht ohne Risiko. Wenn sie zu viel Aufmerksamkeit binden, verlieren Apple Carplay oder Android Auto ihre Vorteile gegenüber der "ganz normalen" Handy-Nutzung im Auto. Und die ist nicht ohne Grund verboten.
Quelle: Automobilwoche
Es gibt daneben auch nicht so viele Anwendungsfälle beim Auto wie bei einer normalen App. Da man nur minimal interagiert und nicht ständig draufschaut, fällt doch ein Großteil der Anwendungen weg, bei denen beim Smartphone das Display für die Nutzung eingeschaltet bleibt. So bleiben dann eigentlich nur Messenger, Streaming Dienste und Navis übrig.
Was eine Erkenntnis. 🙄
Ausser Musik und evtl. Navi ( ich bevorzuge hier auch lieber das SM), braucht man das Radio kaum. Bei mir sind es zu 100% nur Musik, bei anderen Leuten sicherlich zu 90%.
Es wäre schön wenn Navigon für CarPlay verfügbar wäre.
Musik, Spotify, Navi, WhatsApp, SMS, Telefon, Sprachnotizen, Wetter, Facebook.
Mehr fällt mir jetzt gerade nicht ein, was man so brauchen könnte.
Bei den ganzen Geschichten wie WhatsApp, SMS und Facebook gehts mir aber auch nur darum, dass ich mitbekomme, wenn während der Fahrt mir jemand was schreibt.
Wenn ich z.B. auf dem Weg zum Kunden bin und der mit noch kurz per WhatsApp mitteilt, dass es 15 Minuten später wird, dann ist das praktisch, diese Info während der Fahrt kurz zu bekommen.
Alles andere ist während der Fahrt im Message Bereich eh nicht nötig.
Das grösste Problem ist doch, dass Apple und Google keine anderen Navigations Apps zulassen.
Google will Google Maps pushen und Apple ihre eigene Karten App..
Aber dann könnte man doch kein verbautes Navi für +x-tausend Euro Aufpreis mehr verkaufen 😱
Noch "cooler" ist ja, wenn der Autokäufer dieses CarPlay-Feat. nur in Verbindung mit einem Werksnavi bestellen kann. 😆
Ich muss zugeben, dass die Adresseingabe am Smartphone (meist vor Einstieg) viel einfacher u. schneller vonstatten geht als bei den meisten Werks-Navis (bspw. in meinem neuen Audi A3 - alleine bis das Navi eingabebereit ist, vergeht eine gefühlte Ewigkeit und dann ist es lahm). Daher würde ich beim nä. Fahrzeug wohl auch gerne eine Handy-Navi nutzen und auf's Werksnavi verzichten.
Die Blitzer.de App sollte endlich mal über Car-Play verfügbar gemacht werden. Das ist doch für die Systeme DER Einsatzbereich schlechthin.
Das geht auch fast alles, jedenfalls bei Android Auto (Facebook nutze ich niemals als App, daher keine Erfahrung, bei Sprachnotizen bin ich mir gerade nicht sicher, müsste ich mal probieren)
Okay, bei VW kann man sogar das Composition Media bestellen. Ich hab Discover Media und navigiere nach Lust und Laune....mal mit dem VW Navi und mal mit Google Maps. Funktionieren beide super 😊
Gruß
Silvio
Navigon und so weiter WOLLEN doch eine App für Apple Carplay anbieten. Apple lässt dies aber nicht zu. Da liegt der Hase begraben und nicht in einem fehlenden Business-Case.
Warum das ein Herr Thomas Schulte-Hillen nicht wissen will und Halbwahrheiten behauptet?
https://www.facebook.com/.../?type=1&theater
Darüber hinaus würde ich mich freuen über:
Natürlich... überlebenswichtig ist nichts davon, und man muss auch immer Usability, Security und Safety (die Wörter passen besser als ihre deutschen Pendants) im Auge behalten, aber das eine oder andere würde ich mir schon manchmal für meine Autos wünschen.
... nur so furchtbar wie in dem Ferrari oben soll es bitte nicht aussehen! 😉
Naja, die System sollten auch erstmal gut laufen. Mit iOS 10 läuft CarPlay um einiges stabiler! Über mehr Apps würde ich mich sehr freuen, aber die lässt Apple bisher noch nicht zu. Anwendungsfälle gäbe es in meinen Augen genügend.
Wenigstens meistert ein Jailbreak erfolgreich die "Augenkrebsvorsorge"... die originale "bunte Mickey-Mouse-Grafik" im CarPlay (siehe Ferrari oben) wird derzeit nur noch vom Garmin Map Pilot übertroffen...
...anbei ein Bild vom aktuellen GLA meiner Frau mit CarPlay "nach dem Ausbruch"... (Bild 1)
...es ist aber noch ein weiter Weg, bis ich DAS bei ihr hinbekommen habe... (Bild 2)
Ja ich weiß. :-/ Aber es wäre gut, zumal auf die GPS-Antenne vom Fahrzeug zugegriffen wird.