Deutsche wollen keine autofreie Innenstadt
Für das Auto in der City
Fußgänger und Radfahrer würden sich freuen. Doch die meisten Deutschen lehnen eine komplett autofreie Innenstadt ab.
München - Eine autofreie Innenstadt ist für die Mehrheit der Deutschen nicht erstrebenswert. Lediglich 27 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage des Portals „Autoscout24“ sprechen sich für ein generelles Kfz-Verbot in der City aus. 48 Prozent lehnen hingegen ein Autoverbot generell ab. Rund 25 Prozent würden aber Beschränkungen akzeptieren und beispielsweise nur noch besonders umweltfreundliche Fahrzeuge in die Stadt lassen.
Blickt man auf Europa, sind die Bürger einer autofreien Innenstadt gegenüber aufgeschlossener. Rund 36 Prozent halten eine derartige Regelung für erstrebenswert, 28 Prozent sprechen sich für Zufahrtsbeschränkungen aus. Lediglich 36 Prozent wollen auch künftig mit jedem Auto in die Innenstadt fahren dürfen.
Quelle: SpotPress
...wenn der Leidensdruck noch nicht hoch genug ist, kann es ja so schlimm nicht sein...
Wenn die Bürger nicht artikulieren können, was sie wollen...
In die Stadt fahren wollen alle - aber die Autos (scil.: die Autos der anderen) will keiner...
Sicher, der Verkehr in den Innenstädten ist zu dicht. Aber man sollte nicht immer gleich das Kind mit dem Bade ausschütten, wie das in Deutschland aus parteiideologischen oder auch populistischen Erwägungen heraus so gerne getan wird.
Sehr hilfreich wäre der sachgerechte Ausbau des OePNV, und zwar so, dass auch Besucher und Pendler von außerhalb gut nutzen können, nicht nur die (Innen-) Stadtbewohner selbst.
Und zum anderen: Wer in eine Innenstadt zieht, zumal an einen Verkehrsknotenpunkt, der weiß, worauf er sich einläßt. Er erkauft sich nun mal die superzentrale Lage mit einem Mehr an Lärm und Dreck. Man kann auch nicht neben eine Kirche ziehen und das Läuten der Glocken verbieten wollen, oder neben ein Krankenhaus, und dem Rettungshubschrauber das Landen verbieten wollen, weil es die Nachtruhe störe...
Doch klar geht das hier in Deutschland. Was glaubst du wie die Umweltzonen entstanden sind....
Ich wollte schon sagen: In Deutschland ist alles möglich.
In Dortmund beispielsweise beschweren sich seit Jahren die Anwohner der Bundesstraße 1 über den Verkehrslärm. Die B1 ist Verkehrsknotenpunkt in Dortmund, auf jeder Seite drei Spuren, und die am häufigsten frequentierte Bundesstraße Deutschlands! Da fahren jeden Tag was weiß ich wie viele tausend LKWs und PKWs drüber. Da muss ich mich nicht wundern, wenn die Lärmbelästigung hoch ist.
Dafür erkaufe ich mir eben die besondere Lage mit einer niedrigen Miete.
Tatsächlich wollte man wegen der Proteste der Anwohner eine Zeit lang die B1 untertunneln. Dies scheiterte jedoch am Rat der Stadt Dortmund, der das glücklicherweise ähnlich sieht wie ich. Die Baukosten dafür haben dann aber wahrscheinlich den ausschlaggebenden Grund gegeben.
Man hat nun eine Billig-Variante daraus gemacht: Anstatt Tempo 70 (wie seit Jahrzehnten), gilt nun Tempo 50! Lärmschutz... haha! Ob ich im vierten Gang mit 70 fahre, oder im dritten mit 50, das ist genau das selbe. LKWs machen eh immer lärm. Ich bezweifle, dass die Wind- und Abrollgeräusche der Fahrzeuge durch diese Maßnahme derart eingeschränkt wurden, dass die Anwohner sich jetzt nicht mehr beschweren. Aber sicher gab es eine tolle Studie, die "beweist", dass sich dadurch der Verkehrslärm theoretisch um so und so viel Dezibel reduziert.
Netter Nebeneffekt: Die Stadt postiert ihre neu erworbenen mobilen Blitzer gerne an der B1. Vorzugsweise in Ecken, die man nicht einsehen kann. 😉
Dass sich Radfahrerverbände und HansDoof im Stadtrat engagieren und häufig irgendwelche Petitionen starten, wundert mich nicht. Ist ja auch deren gutes recht. Die Mehrheit der Gesellschaft wird jedoch nicht gefragt, wenn es um solche Eingriffe geht. Auch wieder ein Beispiel aus Dortmund: Dort wurden mehrere Radwege in entgegengesetzter Fahrtrichtung angelegt (Einbahnstraßen) - selbst unter Radfahrern gibt es Unklarheiten: Gilt da immernoch rechts vor links (ja)?
Teilweise sieht man die Radler nicht hinter geparkten Autos, oder hinter Kurven, aber sie kommen einem entgegen. Immerhin kann sich die Stadt Dortmund nun mit dem Titel "Fahrradfreundliche Stadt" schmücken.
Mich kotzt es auch an, dass die City hier an jedem Wochenende, bei jeder Kack-Kirmes oder dem Weihnachtsmarkt so überquillt, und die Leute zu doof sind den Hinweisen des Parkleitsystems zu folgen. Wirklich: Wenn ich auf einem Schild lese "Innenstadt Süd: 0, Innenstadt Nord: 4.566", stelle ich mich doch nicht zwei Stunden in den Stau vor einem Parkhaus mit knallroter Schrift "Besetzt". Hier ist auch die Intelligenz der Fahrer gefragt, die zudem noch häufig mit Beifahrern zum Shoppen in die City fahren. Und jeder von denen hat ein Navi am Armaturenbrett hängen. Wie affig! Wozu habt ihr es denn, wenn ihr es nicht nutzt?! Die besagten Staus ziehen sich dann bis zu den Bundesstraßen und Autobahnabfahrten zurück. Aber alle sind gleich doof und stehen dann vor diesen Parkhäusern, während es noch massig freie (kostenpflichtige) Parkplätze gibt.
Mit den Umweltzonen ist es genau das selbe. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Umweltzonen rein garnichts an der Feinstaubbelastung in den betroffenen Gebieten ändern. Null! Man geht sogar mittlerweile davon aus, dass der Bremsstaub mehr damit zu tun hat als ungefilterte Abgase aus einem Dieselmotor. Aber wie will man das nun wieder reglementieren? Bremsen nicht erlauben? Abbremsbecken mit Kieselsteinen füllen? Es ist erwiesener Blödsinn, aber die Behörden haben noch für dieses Jahr eine Verschärfung der Zonen angeordnet (künftig ist das Befahren auch mit roter Plakette nicht erlaubt).
Ist natürlich sehr seriös, wenn es eine Umfrage bei dem Internetportal autoscout24.de war. Das Wörtchen "seriös" steht vermutlich nicht grundlos nicht in dem Beitrag.
Fazit: Worthülsen-Beitrag ohne jeglichen Wert.
Viele Grüße,
Martin
Eine Citymaut oder gar ein teilweises KFZ-Verbot wäre schon ok, wenn man entsprechend Ausnahmen einrichtet für z.B.: Handwerker.
Kann mir auch gut vorstellen, dass gewisse Bereiche z.B.: nur noch von Hybridfahrzeugen oder reinen E-Autos befahren werden dürfen.
Als Anwohner an einer gut befahrenen Hauptstraße kann einen das Geknatter, speziell im Sommer von Motorrädern, schon sehr stören.
Aha... jetzt mal ehrlich: Man MUSS nicht an einer Hauptstr. wohnen. Man MUSS nicht neben Bahngleisen wohnen. Man MUSS nicht über einer Kneipe wohnen. Man MUSS nicht neben einer Autobahn wohnen...
Verstehst du worauf ich hinaus bin? Man könnte sich ja auch in einer Nebenstraße niederlassen, aber nein: Zu teuer, hab ich recht? Und dann beschwert man sich trotzdem über den Verkehrslärm? Das kann echt nur in Deutschland passieren.
Was anderes ist es natürlich, wenn bspw. der Flughafen in der Nähe ausgebaut wird und man zig Jahre dort schon gewohnt hat, und plötzlich knallen die Flieger nur 100 Meter über deinem Dach drüber. Das kann ich schon verstehen. Aber Leute, die sich der Lage ihrer Wohnung/ihres Hauses im Vorfeld im Klaren waren, können sich nicht beschweren. Sorry, das geht nicht in meinen Kopf!