Marktdaten von mobile.de: Nachfrage nach neuen Dieseln sinkt
Für den Diesel war 2016 ein Jahr zum Vergessen
2016 war ein sehr schlechtes Jahr für den Diesel. Daten von mobile.de belegen das deutlich. Davon profitierte vor allem der Benziner.
Berlin – Die Deutschen haben im Jahr 2016 zehn Prozent weniger Diesel gesucht und gekauft als im Vorjahr. Das belegen aktuelle Zahlen von mobile.de, Deutschlands größter Plattform zum Kauf gebrauchter und neuer Automodelle.
Womöglich blicken wir mal auf 2016 zurück und sagen: Das war das Jahr, in dem das Aus des Diesels eingeläutet wurde. Der Anfang vom Ende des Selbstzünders. Der natürlich streng genommen schon Ende 2015 mit dem Diesel-Skandal bei VW seinen Anfang nahm. Es gibt zumindest drei wichtige Indizien, die das nahe legen.
1. Die Nachfrage verschiebt sich
Die Nachfrage nach Autos mit Dieselmotoren hat sich 2016 erheblich verschoben. Hin zu den Benzinern. So zeigen die Marktdaten, dass die Nachfrage nach Neuwagen mit Dieselmotoren im Jahr 2016 um etwa 10 Prozent gesunken ist. Im gleichen Zeitraum stieg die Nachfrage nach Benzinmodellen um 8,8 Prozent.
Nicht nur bei Autos aus dem Volkswagen-Konzern ist diese Verschiebung festzustellen. Die Nachfrage nach Benzinern hat über alle Marken hinweg zu Ungunsten des Diesels zugelegt. Allerdings nur bei Neuwagen. Bei den Gebrauchtwagen gibt es laut den mobile.de-Daten keine nennenswerte Nachfrageverschiebung.
2. Großes Angebot an Volkswagen mit Diesel
Der Gebrauchtmarkt bleibt trotzdem nicht vom Dieselskandal verschont. Hier jedoch ist nur Volkswagen betroffen. Das Angebot an VW-Dieselfahrzeugen stieg im Jahr 2016 um 20 Prozent gegenüber 2015. Selten war die Auswahl an VW-Dieselfahrzeugen größer.
Eine Tendenz, die bei den Benzinern allenfalls abgeschwächt zu beobachten ist. Laut mobile.de waren 2016 durchschnittlich nur 5,3 Prozent mehr Fahrzeuge verfügbar.
3. VW-Dieselmodelle werden immer billiger
Das dritte Indiz für den Diesel-Niedergang überrascht insofern nicht: Die Preise sinken. Nicht immens aber signifikant. Die durchschnittlichen Angebotspreise für VW-Diesel lagen auf mobile.de im Jahr 2016 rund 2 Prozent unter denen im Jahr 2015. Andere Marken litten kaum unter einem Preisverfall. Die Angebote lagen nur um 0,3 Prozent unter denen des Vorjahres.
Um es positiv zu wenden: Autokäufer, die kein Problem damit haben, einen Diesel von VW zu fahren, können im Moment besonders leicht ein Schnäppchen machen. Mobile.de listet momentan immerhin gut 140.000 gebrauchte und neue VW-Diesel.
Steckt trotzdem Potenzial im Diesel?
Es bestehen Chancen, dass der Diesel sich wieder aus dem Tief ziehen kann. Zumindest die Autoindustrie macht sich weiter stark für den Diesel. Und die Diskussion um den hohen Feinstaubausstoß von Benzin-Direkteinspritzern dürfte noch Fahrt aufnehmen.
Außerdem: Erst kürzlich zeigte der ADAC Ecotest, dass offenbar noch technisches Potenzial im Diesel steckt. Mit dem Mercedes E 220d und dem BMW 118d schafften es immerhin zwei Autos mit Selbstzünder auf Platz sieben und neun des Öko-Tests. Davor platzierten sich nur Elektroautos, Hybride und ein Modell mit Erdgasantrieb. Der erste reine Ottomotor landete knapp dahinter auf dem zehnten Rang.
Ich werde trotzdem weiter Diesel fahren auch wenn die ganzen Ökoterroristen sagen das Diesel quasi Satan persönlich ist. Aber ich brauche auch nicht 150+PS von daher hält sich bei mir die Steuerlast im Rahmen. Vielleicht kann man ja bald günstig einen Clio 4 Diesel so abstauben wenn die keiner haben will 😆
Unabhängig von dem Skandal wäre es sinnvoll, endlich mal die Subvention für den Diesel zu beenden und den Steuersatz dem von Benzin anzugleichen - äquivalent zum Energiegehalt.
@Stormblazer: Die Polemik kannst du dir schenken. Die Probleme sind schon da, und da hat auch der Diesel seienn Anteil dran. Was aber im Gegenzug nicht bedeutet, dass Benziner saubere Luft ausspucken.
Warum muss das jetzt in der Rubrik "Volkswagen News" gepostet werden, wenn es im Text dann heißt, dass sich diese Nachfrageverschiebung auf quasi alle Hersteller bezieht.
VW hat durch den Dieselskandal das jüngste Kaufverhalten zwar bestimmt mit beeinflusst, aber ich sehe dennoch keinen Grund jetzt alle (politischen) Dieselentscheidungen, VW in die Schuhe zu schieben.
Wer im Jahr mehr als 25.000 km fährt, hauptsächlich auf längeren Strecken (Alles über 15 km), für den macht ein Diesel ja auch durchaus Sinn. Wenn ich aber bei mir auf Arbeit Kunden sehe, die mit ihrem BMW-X5 30d Xdrive höchsten 8500 km im Jahr fahren, frage ich mich echt wofür?
@Warmmilchtrinke
Alle Maschinen die in irgendeiner Art Kraftstoff verbrennen haben eine Teilschuld, unabhängig vom Anwendungsfall
@EmmetDocBrown
Ich fahr so 15-17tkm im Jahr, alles zwischen 20-200km einmaliger Strecke. Für alles darüber fliege ich meist.
Volle Zustimmung. Das was du im zweiten Teil beschreibst, hab ich mich auch schön öfters gefragt. Ich weiß nicht, was und wie viel man nehmen muss um bei einer jährlichen Fahrleistung nach dem Motto einmal um den Kirchturm einen Diesel nehmen soll. Bei mir macht es Sinn, ich fahre jeden Tag 100 km auf Arbeit(Hin- und Rückweg zusammen genommen), aber wenn ich nur kurze Wege hätte, wäre mir das Geld für nen Diesel zu schade. Ich mag zwar auch diesen Punch von unten raus beim Diesel, aber ist ja nicht so, dass es bei Benzinern nicht adäquate Motoren gäbe, wo auch die Feuerwehr abgeht, wenn man das möchte. 😉😎
2016 war ein gutes Jahr 😊. Im Januar feiere ich mit meinem Krabbel Diesel Tierchen das 1-Jährige und bin sehr zufrieden mit dem TDI! Verbrauch nie über fünfeinhalb Liter zu bekommen&das seidige Fahrgefühl haben mich schon versaut 😆 !
Einen Benziner nehme ich nur noch mit einer Tankkarte ohne Limit 😆 !
Abseits von den Benzin und Dieselmotoren gibt es ja noch Erd- und Autogasautos, die deutlich sauberer sind, als die Diesel.
Bleibt zu hoffen, das der Trend weg vom Diesel bei den PKW anhält.
Zurzeit gibt es ja Automodelle, die man fast nur mit Dieselmotoren in Deutschland bekommt.
Das sollte sich ändern.
Der Diesel polarisiert mich auch.
Wenn ich zurückdenke, 1986 hatte ich meinen Autoführerschein auf einem Golf II Diesel mit 54PS gemacht. Ich sagte mir, so eine Rappelkiste, kaum Leistung nie ein Diesel.
Dann kamen die ersten TDI-Modelle und andere TD-Modelle bei Opel/Ford usw. und plötzlich war alles anders.
Die Benziner hatten ohne Aufladung oft kaum noch Durchzug, also bleibt man beim Diesel.
Durch die Abgasbehandlung und moderne Gemischaufbereitung wird's bei der Reparatur durchaus teuer.
Die modernen Benziner DI-Motoren machen auch Probleme. Wenn man sich am Diesel genug gerieben hat, dann ist der Benziner in der Diskussion, Ansätze hierzu sind ja schon zu finden.
Ja, 2016 war ein gutes Jahr 😉
Endlich hat man sich ernsthaft, wenn auch noch nicht final, mit Blauen Plaketten und deren Umsetzung befasst. Es gab auch erste Überlegungen, die unsinnigen Dieselsubventionen abzuschaffen. Selbst ein Verbot der Neuzulassung von verbrennungsmotorengetriebenen PKW ab 2030 kam zur Diskussion.
In meiner Firma wurden VW und seine Tochtermarken als mögliche Markenoption aus der Firmenwagenrichtlinie genommen.
Ein Traktor- und Kuttermotor kommt mir nie wieder in einen PKW. 😆
wie jetzt, ihr von Motortalk habt doch gebetsmühlenartig das ganze Jahr 2016 vorgetragen das man auf mobile keinerlei nachteilige Auswirkungen von dem bisschen Schummeln bei VW feststellen kann, und damit natürlich auch keinerlei Nachteile für die Besitzer entstanden sind.
Habt wohl alle ein bisschen Trump in der Redaktion 😜
VW hat maßgeblich dazu beigetragen das der Diesel weite Verbreitung fand und nun sinkt die Nachfrage eben etwas.
Ich bin beruflich auf den Diesel angewiesen, mein VAG- Diesel hat mich dieses Jahr schon fast 50.000km weit gebracht.
Ein vergleichbarer Turbo- Benziner wäre kein bisschen umweltfreubdlicher, würde wesentlich mehr verbrauchen und hätte eine lächerliche Reichweite 😊
Wenn man nach dem Sinn fragt, dann erübrigt sich ein solcher Schwerpanzer ohnehin, egal ob als Diesel, Benziner oder möglicher Stromer. Lasst den Leuten ihren Spaß, bei den Anschaffungskosten eines X5/Touareg/... ist es dem Kunden wurscht, ob es "sich lohnt" oder nicht. Wenn es sich "lohnen" soll, dann ist ein Kompaktwagen das Maß der Dinge, 5 Menschen tran sportieren die auch. Lohnen tut ein SUV sich finanziell eh nur für die Hersteller, die sich an dieser Art Autos dumm und blöd verdienen,
Gut so. Aber es ist schon schade, dass davon vor allem dreckige Benziner mit Direkteinspritung profitieren.