Bericht: Bafin hat alle VW-Vorstände angezeigt
Für die VW-Chefs wird es enger
Was passiert jetzt mit VW? Laut Medienberichten hat die Finanzdienstleistungsaufsicht alle bis September 2015 amtierenden VW-Vorstände angezeigt. Also auch Vorstand Müller.
Frankfurt – Die Finanzaufsicht Bafin hat offenbar den gesamten VW-Vorstand angezeigt, der zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens des Dieselskandals in Verantwortung war. Das berichten die Nachrichtenagentur Reuters und Spiegel Online. Der Vorwurf: Der Vorstand habe bewusst zu spät über die finanziellen Folgen des Diesel-Skandals informiert und so den Aktienkurs manipuliert. Gestern hatte die Staatsanwaltschaft Braunschweig bereits bestätigt, dass sie gegen Ex-Vorstand Martin Winterkorn und den VW-Markenchef Herbert Diess ermittle.
Wie Reuters unter Berufung auf einen Insider berichtet, hält die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht jedoch den gesamten VW-Vorstand, der bis September im Amt war, für verantwortlich. Damit geraten unter anderem der amtierende Vorstandschef Matthias Müller und der damalige Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch (jetzt Aufsichtsratsvorsitzender) ins Visier der Ermittler.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte gegenüber Reuters, es sei nicht auszuschließen, dass gegen weitere Personen ermittelt würde. Die Zahl der Beschuldigten sei nicht in Stein gemeißelt. Sie könne sich erhöhen – oder verringern.
VW hatte im September 2015 zugegeben, bei Dieselautos in den USA Testwerte zum Ausstoß schädlicher Stickoxide manipuliert zu haben. Eine Pflichtmitteilung an die Finanzwelt über die drohenden Folgen der Affäre gab Volkswagen am 22. September heraus - der Verdacht lautet, dass dies "bewusst verspätet" geschehen sein könnte.
Quelle: Reuters
VW kriegt Polizei - fährt mit Limousine in Wolfsburg vorbei 😆
Das juckt die Vorstände sehr..... Da kann gleich der russische Bauer den Herrn Putin anzeigen
Das könnte der "Brocken" für VW werden - existenzgefährdend.
Der Vergleich hinkt ja wohl....
Och abwarten....je mehr Angeklagte es gibt, um so mehr kommt zum Vorschein und um so eher ist jemand von denen bereit auszusagen, je enger die Schlinge wird > siehe Siemens, siehe Deutsche Bank, siehe Karstadt....es tut sich was...
Wenn der Nachweis erbracht wird, dass Aktienrecht ect. wissentlich gebrochen wurde, Anleger somit geschädigt wurden, dann hat das internationale Auswirkungen mit unter Umständen gigantischen Schadenersatzansprüchen. Und genau darum geht es.
Wieso das? Bezieht sich ja konkrte auf einzelne Personen und nicht auf das Unternehmen. Im Extremfall müssen die eben gehen. Und auch auf dieser Ebene ist jeder ersetzbar, insbesondere da ohnehin schon ein erheblicher Personalwechsel auf den mittleren Ebenen erfolgt ist, es bleiben "nur" wenige Vorstände und Personen im Aufsichtsrat, die jetzt evtl. zusätzlich gehen müssen. Die BAFIN ist ja gewissermaßen angehalten einen Schuldigen für die Aktionäre zu präsentieren.
Mancher wünscht sich wahrscheinlich wirklich sowas. Sind ja nur mehr als 600.000 Personen direkt (~300.000 in 'Schland) und indirekt wahrscheinlich 2-3 Mio. betroffen - was soll's. Geben die eben Zumba-Training oder machen einen Kochschule auf🙄
Passt, wer das dicke Geld kassieren will für "ach so viel Verantwortung" der muss dann auch die Verantwortung tragen, wenn was passiert.
Ob 2,6 oder 2,9 mio Arbeitslose, ist doch nicht so schlimm. Wir hatten mal fast 5 mio. Späßle.
Natürlich reißt das den Konzern nicht um. Aber es kann noch teuer werden, denn hier geht es nur um die strafbewehrten Verstöße. Schlimmer sind da die zivilrechtlichen Ansprüche, da ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß es erfolgreich sein wird. Eingereicht sind da jetzt schon Klagen im einstelligen Mrd Bereich. Da kommt noch mehr. Wird sicher irgendwann auf einen Vergleich hinauslaufen.
Die Kassen sind ja auch voll, 28 mrd netto Liquidität!
So einfach ist das alles nicht. Es ist ebend nicht damit getan, dass Personen gehen. Die haben ohnehin Zeitverträge und müssen weiterbezahlt werden, bis der Vertrag ausläuft.
Für Aktiengesellschaften gibt es klare Vorschriften. Die gelten nicht nur in D. Schließlich gehört eine Aktiengesellschaft den Aktionären. Bei VW sind die Eigentümerverhältnisse zwar besonders kompliziert, ändert aber nichts an der strikten Einhaltung der Gesetze und Vorschriften.
Natürlich hängen viele Arbeitnehmer und somit auch Steuerzahler dran. Das ist selbstverständlich ein Desaster.
Die Frage könnte aber auch im Extremfall lauten, wenn die Schadenersatzansprüche nicht mehr ohne weiteres bedient werden können, soll VW gerettet werden?
Edit
So lange man nicht selbst betroffen ist, interessiert es den deutschen Michel doch nicht.
Zumal es momentan wieder Brot und Spiele gibt ... 😉
Soweit wird es nicht kommen, da der Konzern genug in der Kasse hat und operativ richtig große grüne Zahlen schreibt. Das Ding steht sowas von kerngesund da, unglaublich.
Die Staatsanwaltschaft muss beweisen, dass die Pflicht zur Information der Börse über die zu erwartenden erheblichen finanziellen Verluste des Konzerns bereits zu einem früheren Zeitpunkt bestanden habe. Gelingt ihr das nicht, wird der Prozess mit einem Freispruch enden.
Bis dahin werden die Aktionäre nur die Messer wetzen.