Fünf Winterautos für je 500 Euro
Für kleines Geld durch den Winter
Für den kostbaren Blech-Schatz wird es zu kalt, ein Winterauto muss her. Wir haben uns fünf Gebrauchte mit Rest-TÜV für maximal 500 Euro angeschaut.
Berlin – Wer sein Auto liebt, der pflegt, putzt und schont es. Besonders im Winter: Streusalz und Minusgrade gehen an die Substanz. Cabriolets und Oldtimer bleiben in der Garage, ein Winterauto übernimmt den Dienst. Wir haben uns fünf Gebrauchtwagen angeschaut, die es noch über den Winter schaffen könnten. Alle Modelle sind dank grüner Umweltplakette innenstadttauglich.
Suzuki Baleno 1,3: Der Exot für 399 Euro
Schön ist er nicht, der kleine Japaner. Dafür überraschend zuverlässig: In 17 Jahren ist er mit drei Haltern insgesamt 277.000 Kilometer weit gefahren. Kratzer, Rost und Dellen erzählen von einem Leben als Nutzfahrzeug. Innen ist er schmutzig, die Vorderachse poltert. Trotzdem hat er TÜV bis Mai 2014. Die Technik funktioniert tadellos, der 1,3-Liter-Benziner mit 86 PS läuft ruhig und verliert kein Öl. Für die Sicherheit gibt es zwei Airbags und gute Bremsen, für den Komfort Servolenkung und ein MP3-Radio. Der Preis ist fest, hinzu kommt ein Satz Winterräder – der Suzuki steht auf guten, vier Jahre alten Sommerreifen.- Modell: Suzuki Baleno 1,3
- Durchschnittsverbrauch: 6 bis 7 Liter (laut Spritmonitor)
- KFZ-Steuer: 95 Euro pro Jahr
- Versicherungsklassen: Haftpflicht 17, Teilkasko 17, Vollkasko 25
- Stärken: Robuste und gute Technik, kompakte Maße, fairer Preis
- Schwächen: Vorderachse poltert, diverse Schönheitsfehler
Fazit: Solider Kleinwagen, der für schmales Geld den Winter übersteht.
(Gefunden bei: Autodiscounter Berlin)
Mazda 626 1,9i: Japaner mit Öl-Durst für 500 Euro
Eigentlich soll der 1997er Mazda 626 590 Euro kosten, doch der Händler lässt sich auf unseren Preisrahmen runterhandeln. Beim (widerwilligen) Start bläst er eine dicke Ölwolke aus Endrohr und Rostlöchern im Auspuff. Das könnte teuer werden. Er rostet an Schweller, Türkanten und einem hinteren Radlauf. Die TÜV-Plakette ist noch bis Februar 2014 gültig. Dafür bringt der Japaner viel Ausstattung mit: ABS, (funktionierende!) Klimaanlage, ABS, Zentralverriegelung, vier Fensterheber, elektrische Spiegel und Servolenkung, dazu ein Handgas- und Bremshebel. Aufgrund des manuellen Getriebes ist er aber nur bedingt behindertengerecht.- Modell: Mazda 626 1,9i
- Durchschnittsverbrauch: ca. 8 Liter (laut Spritmonitor)
- KFZ-Steuer: 139 Euro pro Jahr
- Versicherungsklassen: Haftpflicht 19, Teilkasko 18, Vollkasko 31
- Stärken: Umfangreiche Ausstattung, viel Platz, Handgas und -bremse
- Schwächen: Hoher Ölverbrauch, die nächste Hauptuntersuchung im Februar 2014 wird teuer, nur Sommerreifen
Fazit: Großes Auto mit langer Mängelliste. Nach dem Winter wird er teuer – oder Teilespender.
(Gefunden bei: KFZ-Handel S. Maier)
VW Passat 1,8 GL: Limousine mit GTI-Technik für 490 Euro
Nach 310.000 Kilometern in 25 Jahren lohnt keine Reparatur. Dementsprechend notdürftig wurde der Passat geflickt: Eine Roststelle am linken Radlauf ist grob überspachtelt, der Himmel hält nur noch mit Tackernadeln. Dellen auf Dach und Haube stören wenig, der feuchte Kofferraum dagegen schon. Der Passat wartet bereits seit einigen Monaten auf einen Käufer – die Batterie ist tiefentladen. Mit Starthilfe springt er aber problemlos an, der 107-PS-Motor (aus dem Golf GTI) läuft ruhig und ohne verdächtige Geräusche. ABS, Bordcomputer, Schiebedach und elektrische Außenspiegel funktionieren, die Servopumpe schwitzt etwas. Winterreifen gibt es dazu, die sind allerdings zehn Jahre alt und porös.- Modell: VW Passat 1,8 GL
- Durchschnittsverbrauch: 8 bis 9 Liter (laut Spritmonitor)
- KFZ-Steuer: 272 Euro pro Jahr
- Versicherungsklassen: Haftpflicht 17, Teilkasko 23, Vollkasko 13
- Stärken: Robuste und überraschend gute Technik, viel Platz, ordentliche Ausstattung
- Schwächen: Hohe Steuer, schwache Batterie, verlebte Optik und überalterte Winterreifen, TÜV nur bis Februar 2014
Fazit: Technik und Ausstattung sprechen für den Passat, Zustand und Folgekosten gegen ihn. Den Winter sollte er überleben.
(Gefunden bei: Autodiscounter Berlin)
Ford Mondeo 1,6: Viel TÜV für 490 Euro
Der TÜV-Sieger unseres Tests: Die Plakette gilt bis Februar 2015. Motor und Getriebe drücken Öl durch die Dichtungen, die Kupplung kommt spät. Der Rost an Tankklappe und Schwellern könnte bald kritisch werden. Für 490 Euro übersehen wir die Schönheitsfehler – schlaffe Heckklappendämpfer und Kratzer sind in diesem Alter normal. Dafür bringt der 90-PS-Mondeo eine gute Ausstattung mit: ABS, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, zwei Airbags und elektrische Spiegel sind dabei und funktionieren augenscheinlich. Die Elektronik meldet keine Fehler, der Mondeo benötigt aber neue Reifen.- Modell: Ford Mondeo 1,6
- Durchschnittsverbrauch: ca. 8 Liter (laut Spritmonitor)
- KFZ-Steuer: 242 Euro pro Jahr
- Versicherungsklassen: Haftpflicht 18, Teilkasko 15, Vollkasko 23
- Stärken: 15 Monate TÜV, gute Ausstattung
- Schwächen: Öl an Motor und Getriebe, viel Rost
Fazit: So viel TÜV gibt es selten für weniger als 500 Euro. Der Preis passt, aber der Ölverlust macht uns Sorgen.
(Gefunden bei: Schneller Automobile)
Daewoo Espero 1,8: Ersthand-Dauerläufer für 490 Euro
Der Erstbesitzer dieses 1995er Espero blieb der 95-PS-Limousine 18 Jahre und 299.000 Kilometer lang treu. Für Alter und Laufleistung finden wir wenig Schmutz und Gebrauchsspuren, alles funktioniert. Kürzlich wurden Endschalldämpfer und Zahnriemen getauscht. Perfekt für den Winter. Der TÜV ist bis Mai 2014 gültig, ABS und Airbags bieten die damals übliche Sicherheit. Zusätzlich gibt es elektrische Fensterheber und Außenspiegel, eine Klimaanlage und verlebten Metallic-Lack. Der Schweller wurde bereits (semi-professionell) gerichtet. Einziges Manko: Der Motorraum ist verdächtig sauber. Ölspuren können wir hier nicht mehr finden.- Modell: Daewoo Espero 1,8
- Durchschnittsverbrauch: ca. 7,5 Liter (laut Spritmonitor)
- KFZ-Steuer: 272 Euro pro Jahr
- Versicherungsklassen: Haftpflicht 19, Teilkasko 14, Vollkasko 25
- Stärken: Für Alter und Laufleistung ausgezeichneter Pflegezustand, teure Neuteile
- Schwächen: Nach Motorwäsche sind Undichtigkeiten schwer nachvollziehbar
Fazit: Auf der Straße ein Exot, im Vergleich ein Tipp: Fast sorgenfreies Winterauto, aber mit Restrisiko.
(Gefunden bei: Autowelt Südring)
Fazit
Für 500 Euro gibt es keine Schönheiten, keine Schätze und erst recht keine fehlerfreien Autos. Wer aber mit leichten Defiziten leben kann, der fährt mit allen Kandidaten gut durch den Winter. Voraussetzung sind immer kleine Reparaturen und fast immer neue Reifen – das sollte die eigene Sicherheit wert sein.
Quelle: MOTOR-TALK
Habe einen 3er Golf GTI 20 Jahre Edition für die nächsten Winter. TÜV fast neu, kostete 700€ und braucht etwas Arbeit. Fährt sich aber gut, neuwertige Winterreifen waren dabei.
Ich habe mir nur den Teil mit dem Baleno durchgelesen und hier ist der Artikel schlichtweg falsch.
Das Auto bin ich beinahe 3 Jahre (ganzjährig) gefahren. Der Wagen ist sowas von unzuverlässig und die Ersatzteile völlig überteuert.
Ich will nicht groß rumreden: Die Vorderachse ist IMMER durchgerostet (nicht nur angerostet).
Das Getriebe heult wie sau, alle 120.000KM ist Wechselintervall, weil das differential in die Luft geht.
Die Buchsen schlagen allesamt aus, vor allem die vorderen Querlenker.
Der Motor leidet stark unter Kolbenkippern (google: Suzuki Esteem Pistonslap).
Die Vorderscheibe ist so ungünstig eingebaut, dass Wasser stehenbleibt und durchrostet. Das Wasser läuft in das Steuergerät und in den inneren Sicherungskasten.
Der Rost am unterboden tut so, als wäre er nur klein. In echt kommt der Rost aber von innen und das komplette Auto ist "weich".
Die Wasserpumpe ist grundsätzlich undicht.
Jeder Motor, den ich für den Sch*ishaufen bisher gesehen habe, hat Öl gebraucht wie Benzin. Bei mir waren es die (so gut wie immer) defekten Ventilschaftdichtungen.
Das Standgas ist nicht einstellbar, da es durch das Steuergerät nachgeregelt wird. Das Steuergerät regelt es allerdings viel zu niedrig, dadurch stimmt der Öldruck im Stand nicht. Ende vom Lied sind kaputte Lager und (wie bei mir) Kolbenkipper.
Die Ventile verstellen sich alle 15-20.000 KM.
Das alles sind grundlegend überlebenswichtige Dinge für das Auto... dass der Innenraum grottenschlechte Materialien hat, die sofort verkratzen usw. habe ich jetzt gar nicht erwähnt, da es für ein Winterauto egal ist.
Ich kenne im Bekanntenkreis insgesamt 4 dieser Karren. Die haben allesamt genau die oben erwähnten Krankheiten.
KAUFT EUCH BLOS KEINEN BALENO!
Was aber okay am Baleno war, war der Verbrauch. Ich hab den (über Autobahn mit 80-90 Km/H als ich noch arm war) unter 6 Litern gefahren.
Da kann man für 500 Euro wesentlich gepflegtere und jüngere Fahrzeuge der Mittelklasse bekommen...
ich werde nie verstehen, wie man gerade im winter auf diverse aktive und passive sicherheitsaspekte verzichten kann...
Ich kauf mir jedes Jahr ein Winterauto im Bereich von 1000 - 2500.- CHF. Auf dem Mustang und XKR darf man keine Ketten montieren und als begeisterter Wintersportler brauch ich die schon ab und zu. Die Wagen lohnen sich auf jeden Fall und dank Wechlesnummer zahl ich nur CHF 130.- für Steuer und Vericherung zusätzlich im Jahr. Bedingung bei den Autos ist lediglich mindestens 6, lieber 8 Zylinder, ABS, Airbag, Automatik und wenn möglich Ledersitze. Autos mit Motoren über 3 Litern Hubraum sind gücklicherweise als Gebrauchte nicht so beliebt und deshalb meist erfreulich günstig.
Miich wundert die hohe Steuer beim Passat und Mondeo. Man hätte doch schon vor Jahren einen Kaltluftregler nachrüsten können, um die Hälfte der Steuern zu sparen.
Ich würde den Mondeo nehmen. Ich weiß nicht wie das beim Passat ist, aber der Golf 3 meiner Nachbarin hat ein sauschlechtes Kaltstartverhalten. Da konnte ich bei meinem Mondeo nie klagen. Schlüssel gerade auf Pos. 3 gedreht und im gleichen Moment war er an.
Naja, die haben halt Euro 1. Allerdings lohnt sich ein KLR bzw. Mini-KAT auf Euro 2 schon nach 1 Jahr...
Ansonsten... Wie oben schonmal erwähnt, verstehe ich das Prinzip des Winterautos auch nicht. Wieso soll ich gerade im Winter auf all den Komfort, die Zuverlässigkeit und die Sicherheit eines neueren Autos verzichten und mit einer technisch grenzwertigen 500€- Möhre rumeiern? Schaden tut der Winterbetrieb bei ordentlicher Pflege schließlich auch nicht wirklich, da ist dann halt ein paar mal öfter Waschen angesagt.
Die Schneeketten sind ein Argument, aber wohl nicht für die breite Masse der Winterauto-Nutzer.
Dann vergleiche einfach zwei Fahrzeuge in 5-10 Jahren eines fuhr nie im Winter und das andere fuhr 12 Monate dann sieht man erst den Unterschied. Seitdem ich mein Cabrio hatte habe ich immer ein Winterauto mein jetztiges einen alten Polo 86C fahre ich mittlerweile ganzjährig als Zweitwagen für den täglichen Weg zur Arbeit sogar.
Um auf die Steuern zu kommen ein Mini-Kat oder KLR spart Steuern viele sind aber zu faul die Umrüstung machen zu lassen oder wissen einfach nichts davon.
VW PASSAT GL 😆
ps: wer mein profil durchstöbert weiß warum 😊
Bei mir in der Garage steht noch mein alter X-Type rum, den ich regelmäßig im Winter anmelde und nutze. Der Wagen hat zwar nur einen V6, wenn wirklich Schnee liegt kommt man aber damit halbwegs klar. Als Winterauto ist das Fahrzeug auch deshalb ideal, weil es über Allradantrieb verfügt.
Die anderen Autos bekommen keine Winterreifen, werden aber bei entsprechenden Witterungsbedingungen auch im Winter gefahren.
So ein Schwachsinn.
Kauft euch gleich ein ordentliches Auto was man auch im Winter bewegen kann🙄
Kann ja verstehen wenn man einen Oldtimer im Winter nicht benutzen will, aber 10-15 Jahre alte Autos sind keine Oldtimer.
Mir ist unbegereiflich warum man im Winter auf viele Sicherheitsaspekte verzichten will, ein Auto ist auf den Winter ausgelegt.
Aber bei schönem Wetter mit dem Sommerauto angeben.
Wo ist denn das Problem?
Mein Winterauto das ich ab diesem Jahr benutze ist 25 Jahre alt und hat dennoch ABS und zusätzlich noch Allrad. Für meine Kurzstrecke reicht das vollkommen, da wäre mir mein E46 zu schade für gewesen.
Und auch mein Wunsch-Sommerauto wäre mir zu schade um es im Winter für 3,5km anzulassen.