Nissan will Marktanteil steigern und Händlernetz ausbauen
Für mehr Wachstum: Fußball statt Elektroautos
Nissan will wachsen. Elektroautos werden dabei allerdings keine Rolle spielen, sagt Nissan-Europa-Vice Guillaume Cartier. Dennoch glaubt er an die Strom-Fahrzeuge.
Frankfurt am Main - Guillaume Cartier nennt es das Dart-Prinzip: Um sein Ziel zu treffen, muss man einen etwas höheren Punkt anpeilen, sagt der Senior Vice President von Nissan Europa. Im Fall seiner Marke heißen diese Punkte drei Prozent Marktanteil in Deutschland und fünf Prozent in Europa bis 2017.
Im Moment liegt der japanische Importeur hierzulande bei 2,2 Prozent (1. Halbjahr 2015). Im vergangenen Jahr wuchs der Absatz um 13,7 Prozent. So schnell wie bei keiner anderen Marke mit mehr als zwei Prozent Marktanteil, betont Nissan-Deutschland-Geschäftsführer Thomas Hausch.
12 Stunden im Netz, eine beim Händler
Wie will Nissan das schaffen? In Deutschland haben es Importeure nicht leicht, sagt Hausch. Doch Nissan setze auf Marketing und somit vor allem auf die Champions League, auf mehr Kundenservice und 50 zusätzliche Händler bis 2020.Trotz der Investition in das Vertriebsnetz ist sich Nissan der wachsenden Bedeutung des Internets für den Handel bewusst. „Der Einfluss ist größer als jemals zuvor“, sagt Hausch. Ein Kunde verbringe im Schnitt 12 Stunden damit, im Netz zu recherchieren. Beim Händler verbringe er eine Stunde.
Nach wie vor glaube Nissan an die Elektromobilität, versichert Guillaume Cartier. Beim angestrebten Wachstum spielten elektrische Autos allerdings keine Rolle. Doch irgendwann, da ist er sich sicher, wird der Markt kommen.
Hybridmodelle wie die auf der IAA gezeigte Studie Gripz, wird es in Deutschland nicht geben. „Wir haben die Technik und verkaufen sie auch in den USA und Russland“, sagt Cartier. Doch in Deutschland bleibe es bei den Elektromodellen. Immerhin hat der Leaf laut Hausch die höchste Kundenzufriedenheit unter allen aktuell angebotenen Nissan-Fahrzeugen.
Das beste Marketing bringt nix, wenn keine vernünftigen Modelle mehr im Angebot sind. Aber sollnse mal machen.
PS: "Elektorfahrzeuge" 😆 😆
Alle setzen für Europa auf Hybrid, nur Nissan nicht? Wie wollen die sich dann durch den Flottenverbrauch mogeln.
Wäre schön gewesen zu wissen, wieviele Händler das dann insg. wären und wieviele Händler Renault aus dem selben Konzern hat. Bauchgefühl: +50 = Tröpfchen auf den heißen Stein.
Und muss auch ehrlich sagen: Die Renaults gefallen mir meist besser als die Nissan-Geschwisterchen.
notting
Klar mit Elektro, das Wachstum des Leafs ist ungebrochen, mit dem größeren Akku steigen die Verkaufszahlen weiter. Nissan lag im CO2 Ranking 2014 auf Platz 4:
http://www.motor-talk.de/.../...-schaffen-ihre-co2-ziele-t5364213.html
Fakt ist, dass Nissan im bisherigen Jahresverlauf seinen Absatz in Europa deutlich gesteigert hat.
Dein Bauchgefühl ist miserabel. Nissan hat in Deutschland ca. 300 Händler mit ca. 400 Vertriebs- und 600 Servicestandorten. (Renault ca. 800/1000/1200). 50 zusätzliche Nissanhändler sind also eher eine deutliche Steigerung als ein Tröpfen auf den heißen Stein.
Quelle: http://www.wer-zu-wem.de/autohandel/haendlernetze/
38% auf 44% der Anzahl der Renault-Händler, also 6%-Punkte mehr... Mag sein, dass es regional deutliche Vorteile bringt, aber in anderen Regionen kann das sicher auch anders aussehen...
Trotzdem Danke!
notting
Das nennt sich dann Markt. Ein Händler wird keinen Vertrienbs- oder Servicevertrag abschließen, wenn er kein Marktpotential sieht. Nissan Deutschland und Händler werden kein Interesse haben, stark besetzte Regionen oder Regionen mit wenig Marktpotential zu besetzen. Hierbei geht es ja ums Geld verdienen und nicht um den Selbstzweck.
Ich meinte im Verhältnis zum Renault-Netz der jew. Region bzw. ich bin eben auch Renault-Kunde, weil die ein gutes Service-Netz haben, sprich solange Nissan nicht für _deutlich_ besseres Service-Netz sorgt, werde ich sicherlich kein Kunde von denen.
D.h. das was du oben schreibst kann wg. dem was ich geschrieben habe leicht zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung werden, wenn die entspr. Leute die Markt-Situation falsch einschätzen, was in der Geschichte schon mehrfach passiert ist. Natürlich gilt auch die Regel: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...
notting
Es gibt aber keinen direkten Zusammenhang zwischen Verkaufszahlen und POS. Zum Erfolg zählt mehr als viele POS. Mit gutem Marketing, guten Produkten und vielen anderen Faktoren erreicht man auch so Kunden. Dazu nehmen weniger Händler den Rabattdruck aus der Vertriebsorganisation. Zusammen mit einem besseren Verhältnis zwischen verkauften Einheuiten je POS erhöht das die Ertragschancen für den einzelnen Händler und damit die Zufriedenheit der Händler und deren Leistung im Netz. Am Ende des tages zählen nämlich nicht nur die verkauften Einheiten, sondern auch der Ertrag. Ob Renault es da besser hat, wage ich zu bezweifeln.
Ob Du nun Deine Kaufentscheidung von der Nähe zum Händler ausmachst, ist unbenommen Deine Meinung. Leider kann man diese nicht verallgemeinern. Und wenn Nissan an anderer Stelle drei Kunden gewinnen kann, können Sie auf einen (Dich) sicher verzichten. Wie gesagt, die ganze Sache ist ja kein Selbstzweck. Ein Autohaus macht man nicht auf, um die Landschaft zu verschönern.
Sicher kann man Dinge falsch einschätzen. Fehler macht jeder. Die entsprechenden Leute haben aber die Möglichkeit, die Zulassungszahlen nach Zulassungsbezirk und somit die regionale Nachfrage zu analysieren und dieses unter anderem mit demografischen Faktoren auswerten. Dazu kommen ntürlich noch andere Dinge, wie netzpolitische Begebenheiten etc. Kein Hersteller oder Importeur leistet es sich, ein Gebiet mit guten Marktpotenzial längere Zeit unbesetzt zu lassen.
Und um auch hier auf Dich zurückzukommen: Wenn Du in einem Landstrich wohnst, in dem niemand Nissan fahren will, wird kein Händler wegen Dir einen Vertriebsstandort öffnen, wenn er woanders eine höhere Nachfrage erwarten kann. Für Dich heißt das, einen langen Weg auf Dich zu nehmen, umzuziehen oder weiter Renault zu fahren, die Du ja eh besser findest. Von daher verstehe ich Deinen Einwand auch nicht.
An dieses Märchen glaubt doch keiner. Toyota, Kia und Hyundai sind später als VW oder Renault in den Markt eingetreten und haben Ihren Marktanteil. Der VW Touran oder Tiguan sind später in den Markt eingetreten und sind Marktführer in D.
Habe ich nicht geschrieben, s.o.! (wobei natürlich i.d.R. die meisten offiziellen Händler auch Service anbieten)
Klar gibt's sicherlich Spinner, die auf dem Weg zum Service lieber 1-2x 30min "tanken" wg. mieser Reichweite des Fahrzeugs oder sonstwie an der Marke hängen (egal ob privat oder (Mini-)Flotte). Denke aber dass sich zumindest ersteres ändern wird, wenn die Auswahl entspr. Fahrzeuge größer wird (z. B. der Zoe ist wohl deutlich kleiner und der Fluence wird nicht mehr hergestellt).
[...]
1. VW lebt IMHO im Wesentlichen von seinem Service-Netz und den Kindheitserinnerungen der Käufer mit Käfer, Golf & Co. und extremer Beeinflussung der entspr. populären "Fach"-Medien.
2. VW ist zu einer Möchtegern-Premium-Marke geworden. Gerade dann kann man mit Billig-Billig natürlich auch immer ein paar (auch Ex-VW-, die einen bezahlbaren "Volks"wagen suchen)Kunden abgreifen (->Kia/Hyundai - hatte sowas selbst schon beim letzten Autokauf ins Auge gefasste, wurde aber bei der Probefahrt massiv enttäuscht und später in Mietwagenform nochmal, aber noch viel schlimmer (endete mit einem großen Umweg zwecks unfreiwilligem Austausch des Fahrzeugs). Und zumindest Hyundai hat bei uns ein deutlich besseres Service-Netz als Nissan und IIRC selbst noch etwas besser als Toyota.
notting
Es ist vollkommen egal wovon VW lebt. Es ist auch vollkommen egal, welche Mietwagen Du nich toll findest. Der Markt ist nicht statisch sondern dynamisch. Hersteller kommen und gehen, Fahrzeugklassen kommen und gehen, Servicepartner kommen und gehen. Die Aussage "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" ist in dieser Branche schlicht falsch. Denn es ist nicht wichtig, dass Du teilnimmst, sondern wie Du teilnimmst. Wie bei fast allem im Leben...
Ach, in einem Markt wo schon einige Konkurrenten drin sitzen ist es leichter reinzukommen als wenn man z. B. selbst einen neuen Markt schafft?!
Natürlich hat es Vorteile, wenn die Konkurrenz Scheiße baut, aber darauf sollte man nicht spekulieren.
Jetzt klarer?
notting
Natürlich kann man in einem bestehenden Markt Anteile erobern. Schau Dir an, welche Marken über die Jahrzehnte im deutschen oder europäischen Matkt vertreten waren. Haben die Japaner nicht in den 70ern und 80ern Anteile von den Europäern erobert? Haben die Kia und Hyundai nicht von den Europäern und Japanern Anteile erobert? Haben die Kombis, Mini-Vans und SUV nicht Anteile von den Limousinen erobert? Ja oder nein?
Wo eine Nachfrage, also Marktpotenzial ist, kann man auch Anteile erobern, wenn man diesem Potenzial entsprechende Produkte anbietet. Egal zu welchem Zeitpunkt. dabei ist es dann egal, ob das Produkt an sich nun besser ist. Vielleicht ist auch der Preis besser, das Marketing besser, die Incentives beser oder oder oder.
Da Nissan in Europa gerade im Aufwind sind und Nissan an sich Geld verdient, scheinen sie ja erstmal nicht allzu falsch gemacht zu haben.